Multiprofessionelle Teams?

  • Hallo ihr Lieben,


    kann man mit Lehramtsstudium als Fachkraft für Multiprofessionelle Teams arbeiten? Welche Aufgaben müsste man als Fachkraft erfüllen? Gibt es unterschiedliche Bereiche - wenn ja, welche? Danke

  • Als MPT verdienst du allerdings weniger als eine Lehrkraft. Oder hast du das Ref noch nicht? In NRW werden auch Reglschullehrkräfte statt Sonderpädagogen eingestellt, wenn sich kein Sonderpädagoge auf die Stelle bewirbt. An jeder ESE-Schule kannst du sicher auch nur mit fertigem Studium eine Vertretungsstelle bekommen und sofort anfangen. An der in unserer Stadt sind z.B. zwei Studenten eingestellt.


    Unsere MPT ist Sozialpädagogin. Sie unterstützt in verschiedenen Klassen die Förderschüler/innen während des Unterrichts, ist bei Elterngesprächen, bei Konferenzen und Fortbildungen mit dabei und führt Aufsicht. Unterricht vorbereiten oder durchführen muss sie nicht.

  • Als MPT verdienst du allerdings weniger als eine Lehrkraft. Oder hast du das Ref noch nicht? In NRW werden auch Reglschullehrkräfte statt Sonderpädagogen eingestellt, wenn sich kein Sonderpädagoge auf die Stelle bewirbt. An jeder ESE-Schule kannst du sicher auch nur mit fertigem Studium eine Vertretungsstelle bekommen und sofort anfangen. An der in unserer Stadt sind z.B. zwei Studenten eingestellt.


    Unsere MPT ist Sozialpädagogin. Sie unterstützt in verschiedenen Klassen die Förderschüler/innen während des Unterrichts, ist bei Elterngesprächen, bei Konferenzen und Fortbildungen mit dabei und führt Aufsicht. Unterricht vorbereiten oder durchführen muss sie nicht.

    Danke, das hilft mir weiter..

  • Super multiprofessionell!


    Was ist denn der tiefere Sinn dieser "MPT"s? Ein weiterer Versuch, uns Sonderpädagogen überfüssig zu machen und kostengünstig zu ersetzen?

    Das ist ein grundsätzlich nachvollziehbarerer Verdacht.

    Allerdings kann von überflüssig machen keine Rede sein, denn das würde ja voraussetzen, dass es überhaupt genug Sonderpädagogen gäbe. Ich glaube allein NRW könnte vermutlich bedarfstechnisch auf einen Schlag den bundesweiten Uni-Output an Sonderpädagogen der nächsten 10 Jahre einstellen... ;)


    Bei uns arbeiten die MPT-Kräfte zwar neben anderen Tätigkeiten auch an der Schnittstelle zum GL, jedoch in den Bereichen, wo Sonderpädagogen aus Ressourcen- und Überqualifizierungsgründen eher selten eingesetzt werden.

  • Super multiprofessionell!


    Was ist denn der tiefere Sinn dieser "MPT"s? Ein weiterer Versuch, uns Sonderpädagogen überfüssig zu machen und kostengünstig zu ersetzen?

    Ich kann das wirklich nicht beurteilen. Es sind alle Lehrkräfte mit sonderpädagogischem Schwerpunkt, oder wie das heißt. Ich halte sie für äußerst qualifiziert. Was fehlt denn da? Ich frage aus ehrlichem Interesse, weil ich damit einfach keine Berührungspunkte habe.

  • Ich kann das wirklich nicht beurteilen. Es sind alle Lehrkräfte mit sonderpädagogischem Schwerpunkt, oder wie das heißt. Ich halte sie für äußerst qualifiziert. Was fehlt denn da? Ich frage aus ehrlichem Interesse, weil ich damit einfach keine Berührungspunkte habe.

    Dass die Leute qualifiziert sind, will ich überhaupt nicht bestreiten. Aber es sind nicht nur alle Lehrer*innen, sondern, wie es scheint, bei euch sogar alle Sonderpädagog*innen. Natürlich können sie unterschiedliche (Förder-)Schwerpunkte haben, aber unter einem multiprofessionellen Team stelle ich mir trotzdem etwas anderes vor. Bezogen auf schulische Unterstützungsbedarfe, Inklusion etc. müssten da neben Allgemein- und Sonderpädagog*innen auch Psycholog*innen, Sozialarbeiter*innen, verschiedene Therapeut*innen, Ärzt*innen oder anderes medizinisches Fachpersonal etc. vertreten sein. So ähnlich, wie es in Interdisziplinären Frühförderstellen (natürlich mal besser, mal weniger gut umgesetzt) ist. Natürlich ist das für die Schule utopisch. Aber das suggeriert für mich die hochtrabende Bezeichnung "multiprofessionelles Team".

  • Plattenspieler: Ein solches multiprofessionelles Team zu haben, das den Namen verdient, wäre toll.:)


    Die Bezeichnung MPT ist in NRW einfach eine Mogelpackung. Die Stellen wurden, behaupte ich mal, nur geschaffen, weil es nicht genug Sonderpädagogen gibt. Allein an meiner Schule sind seit Jahren mehrere Sonderpädagogenstellen unbesetzt. Es bewirbt sich niemand. Auch an den Förderschulen bleiben Stellen frei. Auf die Stellen dürfen sich infolgedessen Regelschullehrer/innen bewerben. Macht (fast) nie jemand. Dann kam die Idee, anderweitig qualifiziertes Personal einzustellen. Der große Run auf diese Stellen blieb aus. Jeder Handwerksmeister, der keine gesundheitliche Einschränkungen hat, seinen Beruf ausüben kann und sich bewerben könnte, wird sich aufgrund der Bezahlung z.B. nicht als MPT bewerben.


    Um dem Mangel einen schönen Anstrich zu verleihen, spricht man von multiprofessionellen Teams. Letztendlich wird von den MPTs Ähnliches verlangt wie von den Sonderpädagogen, nur keine Unterrichtsvorbereitung, Diagnostik, Gutachtenerstellung, Schreiben von Förderplänen etc. D.h. aber im Umkehrschluss: Arbeite ich an einer Schule mit zwei Sonderpädagogen und zwei MPTs, teilen sich die Sonderpädagogen z.B. das Erstellen und Schreiben aller Förderpläne. Arbeiten dort vier Sonderpädagogen, teilt sich das auf vier Personen auf. Regelschullehrer/innen können in Doppelbesetzung durch die Sonderpädagogen z.B. durch das Erstellen/Bereitstellen von Unterrichtsmaterialien entlastet werden sowie durch gemeinsamen Unterricht. Ich stelle z.B. nicht nur das Material für die Förderschüler für die Stunden, in denen ich parallel eingesetzt bin, zur Verfügung, sondern eben für die Unterrichtsreihe. Die MPTs unterstützen die Schüler/innen während der Stunde. Den Rest muss der Regelschullehrer machen.


    Genauso ist es im offenen Ganztag in NRW. Da sich nicht genug Erzieher/innen finden, stellt man pädagogische Fachkräfte ein. Da reicht es aus, selbst z.B. zwei Kinder zu haben, schon ist man pädagogisch qualifiziert. Dementsprechend sieht jedoch auch die Bezahlung aus. Und an den Erzieher/innen, die dort arbeiten, bleibt mehr Arbeit hängen, die die pädagogischen Fachkräfte nicht sehen oder erledigen können.

  • warum sollte man das als ausgebildete Lehrkraft machen?

    -geringere Bezahlung

    --keine Möglichkeit der Verbeamtung

    --keine Beförderungsämter

    --keine Bewerbung auf Abordnungen zum Integrationsbüro möglich

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Bei den MPTs wurde oft versucht, Sonderpädagogen zu bekommen und die Ausschreibungen sind leer gelaufen. Dann hat man stattdessen die Stellen sehr oft in normale Lehrerstellen umgewandelt:

  • warum sollte man das als ausgebildete Lehrkraft machen?

    -geringere Bezahlung

    --keine Möglichkeit der Verbeamtung

    --keine Beförderungsämter

    --keine Bewerbung auf Abordnungen zum Integrationsbüro möglich

    Das ist bei uns so geregelt: Man ist normale Lehrkraft und hat x-Stunden pro Woche Zeit fürs MPT. Also Unterrichten gehör auch dazu. Beförderungen ebenfalls. Wir haben 2x A14, einmal fast A15 als Leitung. Einmal ist es eine S-Stelle. Was das genau war, erinnere ich mich nicht. Die konnte wohl in eine normale Lehrerstelle umgewandelt werden, aber dann war die Verpflichtung, dass die Lehrkraft auch im MPT-Team mitarbeitet.

  • Hast du dich für die Stelle als MPT entschieden?


    Ich stehe vor der gleichen Frage aktuell. Bin zur Zeit in TV-L E10/3 eingruppiert und könnte die Stufen mitnehmen. Von Gehalt würde es mir passen (Klar kein Vergleich zu verbeamteten Lehrkräften).


    Hat sonst jemand Erfahrung als MPT hier?

  • Hast du dich für die Stelle als MPT entschieden?


    Ich stehe vor der gleichen Frage aktuell. Bin zur Zeit in TV-L E10/3 eingruppiert und könnte die Stufen mitnehmen. Von Gehalt würde es mir passen (Klar kein Vergleich zu verbeamteten Lehrkräften).


    Hat sonst jemand Erfahrung als MPT hier?

    Wenn ich keine Klausuren korrigieren und keinen Unterricht vorbereiten müsste, würde ich die E10 sofort nehmen!

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