Corona-Sonderzahlung im öffentlichen Dienst

  • möchtest Du mit einem Durchschnittsrentner tauschen? Echt? Ich nicht.

    Ich sehe nur, daß die Techniker, die wir ausbilden, auch ohne Studium netto mehr in der Tasche haben in der "freien Wirtschaft" als wir als verbeamtete und studierte Pauker netto nach Krankenkasse.

  • Das kann ich nicht beurteilen. Wenn dem so ist, dann scheint das "in der freien Wirtschaft ist es besser" ja zu stimmen - wenn man rein auf Netto schaut.

  • Ich sehe nur, daß die Techniker, die wir ausbilden, auch ohne Studium netto mehr in der Tasche haben in der "freien Wirtschaft" als wir als verbeamtete und studierte Pauker netto nach Krankenkasse.

    Dann erzähl mal, warum du nicht mit ihnen tauschst. Warum bist du ins Lehramt gegangen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe nur, daß die Techniker, die wir ausbilden, auch ohne Studium netto mehr in der Tasche haben in der "freien Wirtschaft" als wir als verbeamtete und studierte Pauker netto nach Krankenkasse.

    Wenn du sie ausbildest, reicht deine Qualifikation doch bestimmt für einen Wechsel aus. Oder?

  • Hast Recht. Wir sollten eine Antigewerkschaft Gründen, die Mitgliedsbeiträge dafür bekommt unsere Interessen nicht zu vertreten, bis es keinem mehr schlechter geht auf der Welt. Sie kann dann Kalender in die Lehrerzimmer schicken, wo Alltagsbilder von willkürlich ausgewählten Vergleichsgruppen (z.B. nicht-Akademiker, Kühschlrankvertreter, Transnistrische Straßenbahnschaffner) abgebildet sind. Die können wir dann betrachten, wenn wir vom selbstgekauften Dienstrechner aufblicken, eine wohlverdiente Pause an unserem Arbeitspla... äh Arbeitstischabschnitt einlegen und herzhaft in den Keks beißen, der von unserem jährlich Schmaler werdenden Gehalt finanziert wird.


    Dann werde ich meine GeiWikollegen anlächeln (Naturwissenschaftler wurden wegen besserer Verdienstmöglichkeiten seit Jahren dann nicht mehr gesehen) und säuseln: "Es ist kein Beruf, sondern eine Berufung."

  • Irgendwie frage ich mich bei diesen Gehaltsdiskussionen immer wieder, ob noch alle den Blick zur Realität haben. Natürlich gibt es in der Wirtschaft Menschen die mehr verdienen, teilweise auch ohne Studium, die haben dann aber in der Regel auch entsprechende Verantwortungsbereiche und Stundenzahlen. In der Wirtschaft verdient der mit Personalverantwortung eben auch mehr, genau wie in der Schule die Schulleitung...

    Wenn ich mir meinen Freundeskreis so anschaue, dann sind die mit dem höheren Verdienst die, die 4 von 5 Tagen in einer anderen Ecke von Deutschland arbeiten, die mit entsprechender Personalverantwortung und höheren Stunden, die mit Bonus durch Verkauft etc.

    Ich habe immer den Vergleich zuhause, mein Partner hat das gleiche Studium absolviert wie ich, ist aber eben in die Wirtschaft gegangen. Ja am Ende des Jahres hatte er bis dato (hab bis dato nur den TVL Vergleich) immer knapp mehr als ich. Aber nur durch Bonuszahlungen am Ende des Jahres.


    Man kann gerne über A13/TVL 13 für alle diskutieren, keine Frage. Aber insbesondere über ein A13 Gehalt zu jammern finde ich schon erschreckend irgendwie und verleiht mir das Gefühl, dass manch einer die Dimensionen und den Überblick über die Gehaltsstrukturen in diesem Land verloren hat.

  • Irgendwie frage ich mich bei diesen Gehaltsdiskussionen immer wieder, ob noch alle den Blick zur Realität haben. Natürlich gibt es in der Wirtschaft Menschen die mehr verdienen, teilweise auch ohne Studium, die haben dann aber in der Regel auch entsprechende Verantwortungsbereiche und Stundenzahlen. In der Wirtschaft verdient der mit Personalverantwortung eben auch mehr, genau wie in der Schule die Schulleitung...

    Wenn ich mir meinen Freundeskreis so anschaue, dann sind die mit dem höheren Verdienst die, die 4 von 5 Tagen in einer anderen Ecke von Deutschland arbeiten, die mit entsprechender Personalverantwortung und höheren Stunden, die mit Bonus durch Verkauft etc.

    Ich habe immer den Vergleich zuhause, mein Partner hat das gleiche Studium absolviert wie ich, ist aber eben in die Wirtschaft gegangen. Ja am Ende des Jahres hatte er bis dato (hab bis dato nur den TVL Vergleich) immer knapp mehr als ich. Aber nur durch Bonuszahlungen am Ende des Jahres.


    Man kann gerne über A13/TVL 13 für alle diskutieren, keine Frage. Aber insbesondere über ein A13 Gehalt zu jammern finde ich schon erschreckend irgendwie und verleiht mir das Gefühl, dass manch einer die Dimensionen und den Überblick über die Gehaltsstrukturen in diesem Land verloren hat.

    Danke, ich schüttel innerlich den Kopf.

  • Das mag in der Theorie so hinkommen, leider aber nicht in der Praxis. Erstmal möchte ich unterrichten und nicht hauptamtlicher Gewerkschafter werden und zweitens spielen in den großen Gewerkschaften Vitamin B etc. eine große Rolle. Aus meiner Sicht sind Gewerkschaften letztlich ein Angebot, dass man annehmen und ablehnen kann. Und wenn das Ergebnis nicht stimmt, wird man halt kein Mitglied bzw. verlässt diese. Es wird wohl kaum möglich sein mit einem vertretbaren Aufwand dort wirklich etwas zu erreichen.

    Ich kann jetzt nur für meine Region und die GEW sprechen:

    • Du kannst sofort im Kreis/Ortsverband tätig werden und zur nächsten Wahlperiode in dessen "Geschäftsführung".
    • Du kannst sofort Landesdeligierter werden und damit über den Kurs der GEW abstimmen.
    • Du kannst zur nächsten Wahlperiode direkt Vertreter für den Bezirkspersonalrat werden und zur darauf folgenden Wahlperiode mit einer realistischen Chance in den Bezirkspersonalrat.
    • Kürzlich wurde ein Mitglied mehr oder weniger direkt Vertreter für den Hauptpersonalrat (Landesebene).
    • Du kannst sofort in alle Arbeitsgruppen auf Orts-, Bezirks- oder Landesebene.

    Es geht also mehr und schneller, als es das landläufige Vorurteil ist. Natürlich muss man sich dafür auch engagieren und mal zu den Treffen gehen.


    Das mit dem Angebot, das man nur annehmen oder ablehnen kann, stimmt so gerade nicht. Die Gewerkschaft und die anderen Verbände sind kein Serviceunternehmen, wo du dir Leistungen einkaufst. Sie sind eine Interessensvertretung, die nur mit aktivem Engagement ihrer Mitglieder funktioniert.

  • Ich sehe nur, daß die Techniker, die wir ausbilden, auch ohne Studium netto mehr in der Tasche haben in der "freien Wirtschaft" als wir als verbeamtete und studierte Pauker netto nach Krankenkasse.

    Die Techniker, die du ausbildest, absolvieren momentan, wie dir vielleicht bereits aufgefallen ist, eine mehrjährige Aufstiegsfortbildung zum Techniker. Diese baut auf eine abgeschlossene Berufsausbildung und jahrelange Berufserfahrung auf.


    Da kann es durchaus passieren, dass auch einer dieser Halbmenschen ohne Lehramtsstudium gut verdient. Wenn deine Wertschätzung dieser Leute, die sich da meist nebenberuflich ins Zeug legen, derart gering ist, dann solltest du vielleicht noch mal ein wenig darüber nachdenken, ob deine eigene Berufswahl, in deren Zuge du diese Leute unterrichten musst, denn wirklich die richtige gewesen ist.

  • RudiRudiRudiRudi


    „Die Techniker“ fangen im Alter von 16 ihre Lehre an und im Alter von 18 starten sie parallel zu Beginn des dritten Lehrjahrs ihre Technikerausbildung. Im Alter von 22 haben sie dann den Staatlich Geprüften Techniker. Für diesen Abschluß müssen sie fünf Jahre Berufserfahrung nachweisen, aber der Nachweis dieser Berufserfahrung muß erst bei der Zulassung zur Abschlußprüfung erfolgen und die Zeit der Berufsausbildung (=Lehre) zählt dazu.


    So, welcher Lehrer hat im Alter von 22 das zweite Staatsexamen in der Tasche? Ich kenne niemanden.


    Bis wir in unserem Beruf ans Verdienen kommen, sind wir knapp 30 Jahre alt und müssen im Vgl. zu den klassischen Lehrberufen in den nächsten 35 Jahren bis zur Rente deren 10 Jahre Gehaltsvorsprung aufholen.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann sich aus Prinzip oder aus Gründen der Gerechtigkeit aufregen. Bitteschön.

    Ich arbeite mit Sicherheit nicht (mehr bzw. entgegen meiner Gesundheit) für strahlende Kinderaugen. Ich arbeite nicht mehr für eine diffuse Perspektive, die mir meine Schulleitung unverbindlich anbietet. Ich arbeite, weil ich mir diesen Beruf ausgesucht habe, weil er für mich sinnstiftend ist und - wie alle Arbeitenden - damit ich ein Auskommen habe.


    Aus den oben genannten Gründen Prinzip und Gerechtigkeit könnte man sich nun über die faktische Gehaltskürzung aufregen. Ich lasse es aber sein, weil ich persönlich trotzdem ein gutes Auskommen habe und schlimmstenfalls eben ein paar Euro monatlich weniger sparen kann. Gerne nehme ich daran Anteil, wenn Menschen aufgrund der Inflation und der zu geringen Gehaltssteigerung dadurch tatsächlich ein nicht ausreichendes Auskommen haben und damit ihre Raten nicht bedienen können oder auf essenzielle Dinge womöglich verzichten müssen. (Der SUV oder der Ägyptenurlaub zählen für mich nicht dazu.) Ich bin auch gerne solidarisch mit den angestellten Lehrkräften, gönne jeder Grundschullehrkraft oder Sek-I Lehrkraft ihr A13 - was in NRW aber vermutlich nie kommen wird.
    Man braucht mir gegenwärtig nicht mehr Geld zu bezahlen.

    Worüber ich mich jedoch ärgere, obwohl ich das seit drei Jahren nur aus der Ferne beobachte, sind nach wie vor die Arbeitsbedingungen vor Ort und die funktionale, systematische Blind- und Taubheit der kommunalen Träger wie der Bildungspolitik gleich welcher politischer Farbe in Bezug auf die Dinge, die offensichtlich nicht funktionieren - und die eklatante Schwachstelle des Föderalismus und der kommunalen Selbstverwaltung im Bereich Bildung. DAS sind Dinge, an denen ich phasenweise verzweifeln könnte, weil ich so viel Inkompetenz, Phrasendrescherei und politischen Opportunismus einfach nicht mehr nachvollziehen kann.
    (Und ja, hier wäre es sicherlich gut, wenn es keine BerufspolitikerInnen mehr gäbe.)

  • plattyplus , ich würde mich über eine Antwort freuen. Es muss doch Gründe geben, dass du nicht als Techniker arbeiten willst, obwohl deren Arbeitsbedingungen und Gehalt besser sind als deines.

  • Wer mehr verdient hat höhere Lebenshaltungskosten, das ist einfach so.

    Quelle? Du meinst bestimmt, dass man einen höheren Lebensstandard hat, den man sich auch leisten kann, aber nicht muss. Oder warum hast du als Lehrer mehr Ausgaben als die E6-Sekretärin? Weil du in einem Haus leben musst und sie in einer Wohnung? Weil du häufiger in den Urlaub fahren musst als sie? Weil du ein fettes Auto braucht und sie das Fahrrad nimmt? Weil du Gourmet-Essen brauchst und sie sich mit Aldi-Essen zufrieden gibt?


    Solche Beiträge erinnern mich immer an Reiche, die sich über die zu hohen Spritpreise beschweren und zugleich die fettesten/spritfressensten Autos fahren, die man so findet.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ich verstehe nicht, wieso hier überhaupt über irgendwelche A-Bezüge diskutiert wird und wer damit wie und in welchem Vergleich zufrieden ist.


    Die Tarifrunde nennt sich TV-L und den Abschluss gilt für alle Beschäftigten der Länder.

    Lehrerinnen, Sozialarbeiter, Schulassistenten, Pflege der Unikliniken, Polizei etc..

    Für diese ist der Abschluss wirklich schlecht, wie schon geschrieben ca.

    2020 1%

    2021 1%

    2022 1%


    Leider kann ich auch den Punkt mit dem mangelnden Rückhalt verstehen. Ohne Engagement (auf der Straße, im Kollegium, oder für manche eben in einer der Gewerkschaften) ist es ein schwieriger Kampf, auch wenn ich persönlich viel krassere Streikmaßnahmen gut finden würde.


    Meinem Aufruf, uns auf der Straße zu unterstützen, sind leider keine verbeamteten KollegInnen gefolgt.

  • Ich denke es ist so ein Lehrerding alles differenziert zu betrachten. Da wird eine ausbleibende Lohnerhöhung gerne mit dem Blick auf andere Berufsgruppen denen es schlechter geht relativiert. Löblich aber um Interessen durchzusetzen nicht gerade förderlich. Man sollte ohne schlechtes Gewissen für die eigenen Interessen einstehen dürfen ohne gleich den Job wechseln zu müssen. Ich persönlich wäre schon mit dem Ergebnis aus Hessen zufrieden.

    • Offizieller Beitrag

    Quelle? Du meinst bestimmt, dass man einen höheren Lebensstandard hat, den man sich auch leisten kann, aber nicht muss. Oder warum hast du als Lehrer mehr Ausgaben als die E6-Sekretärin? Weil du in einem Haus leben musst und sie in einer Wohnung? Weil du häufiger in den Urlaub fahren musst als sie? Weil du ein fettes Auto braucht und sie das Fahrrad nimmt? Weil du Gourmet-Essen brauchst und sie sich mit Aldi-Essen zufrieden gibt?


    Solche Beiträge erinnern mich immer an Reiche, die sich über die zu hohen Spritpreise beschweren und zugleich die fettesten/spritfressensten Autos fahren, die man so findet.

    Wenn man calmacs Aussage nur als Feststellung betrachtet, dann trifft sie in der Tat zu. Der Lebensstandard orientiert sich auch - sicherlich aber nicht ausschließlich - am Einkommen. Daran ist auch erst einmal nichts verwerflich.

    Die E6-Sekretärin KANN sich nicht mehr leisten, also lebt sie vermutlich in einer Wohnung, kauft im Discounter ein und fährt nicht dreimal im Jahr in Urlaub.

    Der A13-A16 Unterrichtsbeamte kann sich mehr leisten - und es ist wie erwähnt nicht verwerflich, dies auch entsprechend zu tun. Es ist ebenso wenig per se verwerflich, seine unter anderem durch Bildung und Beruf erworbene soziale Stellung mit einem entsprechenden Lebensstandard zu leben. An der GleichWERTIGKEIT der Menschen ändert sich dadurch ja nichts,

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