So wohnt Deutschland...

  • Was auch eine Idee gegen Wohnungsnot wäre: Nicht mehr so viele Single-Haushalte. Nicht wenige Singles mit gutem Job leben in Wohnungen, in denen sonst kleine Familien oder zumindest Paare leben. Z.B. WGs mit Freunden/Geschwistern bilden, bis man dann vielleicht mit einem Partner zusammenzieht. Aber das kann man natürlich kaum staatlich regulieren (ist ja auch gut so, sollte ja erstmal jeder so leben, wie er möchte).

    Manche Leute sind gerne Single und leben gerne allein. Die wollen in keine WG. Meine Schwester z.B. Und sie hat auch gerne viel Platz. Sie wohnt in einem "Hochhaus" in einer 3einhalb Zimmer Wohnung. Sie ist Ärztin und nicht mehr ganz jung. WG oder 1-Zimmer-Wohnung, das würde sie nicht mehr wollen. Und ich kann sie gut verstehen.

  • Manche Leute sind gerne Single und leben gerne allein. Die wollen in keine WG. Meine Schwester z.B. Und sie hat auch gerne viel Platz. Sie wohnt in einem "Hochhaus" in einer 3einhalb Zimmer Wohnung. Sie ist Ärztin und nicht mehr ganz jung. WG oder 1-Zimmer-Wohnung, das würde sie nicht mehr wollen. Und ich kann sie gut verstehen.

    Kann ich auch, sie hat mein volles Verständnis. Ich persönlich kann mir nur mit wenig Menschen eine WG vorstellen, mit Fremden wäre das nichts für mich.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Naja, fremd ist der Fremde nur in der Fremde, um es mal mit Karl Valentin auszudrücken. Spätestens nach fünf Minuten wären die Mitbewohner ja keine Fremden mehr. Meins wäre das aber auch nicht.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • fossi74: So aus dem Bauch heraus würde ich mal behaupten, dass im ländlichen Raum Ortsrand als Wohnort beliebter ist als Ortskern. Im urbanen Raum ist es vermutlich wieder anders herum. Mich würde vom Wohnen im Ortskern abhalten, dass die Häuser dort oft schon ziemlich alt sind, die Bebauung oft sehr dicht ist und teilweise erhöhtes Verkehrsaufkommen vorherrscht.


    Fallen Angel : Berlin ist die Stadt mit dem prozentual höchsten Singleanteil und ich vermute mal, dass viele in Singlehaushalten wohnen. Mir ist aufgefallen, dass es gar nicht so viele Singlehaushalte in meiner Region gibt, was an ein paar Faktoren liegt:

    1. Es ist nicht selten, dass mehr als eine (erwachsene) Generation unter einem Dach wohnt.

    2. Diejenigen, die nicht zwecks Studium weg ziehen, bleiben automatisch ein paar Jahre länger zuhause wohnen.

    3. Wenn sie dann einen Partner gefunden haben, zieht der Partner einfach gleich mit ein oder man zieht zur Familie des Partners.


    So spart man natürlich insgesamt einiges an Miete und es wird weniger Wohnraum benötigt.

  • Naja, fremd ist der Fremde nur in der Fremde, um es mal mit Karl Valentin auszudrücken. Spätestens nach fünf Minuten wären die Mitbewohner ja keine Fremden mehr. Meins wäre das aber auch nicht.

    Für mich wären Leute, die ich nur so kurz kenne, auch quasi Fremde. ^^

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  • Kenne ich so aber auch von vielen in städtischen Gebieten. Vor allem Studenten bleiben häufig, falls möglich, noch bei ihren Eltern wohnen. Man spart dadurch leicht mal 500€ im Monat und braucht nicht so viel zu arbeiten. Würden die alle sofort nach dem Abi ausziehen, gäbe es eh nicht genug Wohnraum. Ist eigentlich eine tolle Sache, hat in meinen Augen viele Vorteile. Selbstständig kann man auch ohne eigene Wohnung werden.

    Aber zu 3. Ich schätze, dass die meisten in urbanen Gebieten dann eher nur mit dem Partner (oder vielleicht schon mit einem Kind) zusammenziehen. Bei der Schwiegermutter einzuziehen ist hier eher selten, die meisten leben ja auch in Wohnungen oder Häusern, die dafür auf Dauer zu klein wären. Aber natürlich, finanziell ist das eine super Sache, dann bleibt viel mehr Geld für andere wichtige oder schöne Dinge.

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  • 3. Wenn sie dann einen Partner gefunden haben, zieht der Partner einfach gleich mit ein oder man zieht zur Familie des Partners.

    Ich glaube, dieses Modell ist so verschwindend gering vertreten, dass es in der Städteplanung außer Acht gelassen werden kann. Die meisten Menschen wollen irgendwann erwachsen werden.

  • Hallo,

    Ich hab jetzt ehrlich gesagt keine Themennische gefunden die besser passt.

    Aber eigentlich passt es doch ganz gut wenn es gerade schon um Wohngebiete, Viertel und problematische Gegenden geht.

    Das wäre nämlich genau der Punkt, problematische Gegenden!


    Ich bin schon oft umgezogen in meinem Leben, so an die 10 mal.

    Leider war mir das Glück bei denn letzten 2 mal nicht ganz so hold und so kommt es das ich jetzt wieder umziehen muss.

    Auch zur Schulzeit schon, weshalb ich eigentlich auch auf das Thema komme.

    Durchaus wird ja auch schon drauf geschaut das wenn man während der Schulzeit umzieht,

    möglichst ein Wohnort gewählt wird der Erziehungstechnisch oder Entwicklungstechnisch einem einen Vorteil bringt.

    Da kann es bei ja einiges an unterschieden geben die verschiedene Auswirkungen auf einen haben können.

    Vom Prinzip her müssten also dann doch die Lehrer am besten wissen wie das so ist mit denn zugrundeliegenden Lebensgewohnheiten von Gegenden, oder?


    Eine Karte für wäre in manchen Fällen für wahrscheinlich ziemlich Praktisch aber wo will man die denn finden.

    Deshalb jetzt auch meine Frage mal ganz unverfroren,

    z.bsp. das Thema mit alleinerziehenden Müttern die vielleicht nicht immer ganz könnten wie Sie müssten um der Kinder willen.

    Natürlich kann dieses Phänomen auch bei anderen Personengruppen aufträten, was die verschiedensten Gründe haben kann.

    Meiner Erfahrung nach handelt es sich bei dem Phänomen allerdings um eine eindeutig Regionsbestimmte Erscheinung,

    nicht das ich jetzt auf bestimmte Religiöse Züge hinaus will, viel eher geht es mir um die Frage wo man das nicht oder vielleicht kaum antrifft?

    Bzw. wo man am ehesten vielleicht eine natürlichere Form von antreffen kann die nicht nur auf dem Grundanker des Romanes von Aldous Huxley "Schöne Neue Welt" funktioniert.



    Mit Freundlichsten Grüßen

    Der Schwarze Ritter


    Vielleicht könnt ihr mir ja mit meiner Frage weiterhelfen.

  • Tja, Wohnraum. Ein schwieriges Thema. Ich persönlich empfinde es mit Blick aufs große Ganze durchaus als problematisch, dass es immer mehr Leute in die Großstädte zieht und ganze Landstriche quasi "ausbluten". Allerdings kann ich auch niemandem einen Vorwurf machen, denn ich mache ich es ja nicht anders. Ich bin sehr ländlich aufgewachsen (bis zu meinem neunten Lebensjahr auf einem klassischen Dorf, bis zum fünfzehnten dann in einer Kleinst-Stadt) und möchte nie, nie, nie mehr zurück. Ich schätze das gewisse Maß an Anonymität einer Stadt; schätze es, als Single relativ unproblematisch neue Leute kennen lernen zu können, die so ticken wie ich; schätze es, abends nach dem Ausgehen ohne Auto zurück in meine Wohnung zu kommen (ich liebe Musik und tanze gerne in Clubs die Nächte durch - ja, auch mit über 30 noch; nein, das ändert sich in den nächsten Jahren nicht - es sei denn, Corona erzwingt es weiterhin)... In einer dörflichen Region würde ich verkümmern. Ich brauche die Stadt, um glücklich zu sein. Dafür nehme ich es auch hin, knapp 600 € für eine kleine Zweizimmerwohnung in einem Hochhaus zu zahlen. Aber ja, ein dauerhaftes Wachstum der Städte funktioniert nicht und je weniger Infrastruktur sich in den Kleinstädten hält, umso unattraktiver werden sie nun mal. Ich denke schon, dass es hier Konzepte benötigt, um diese Regionen bewusst zu fördern. Ein besser ausgebauter öffentlicher Nahverkehr wäre meines Erachtens ein großer Schritt. Auch, wenn das etwas kostet (und vielleicht in der ersten Zeit nicht wirtschaftlich erscheint - die positiven Effekte kommen später, wenn die Wohngegend an Attraktivität gewonnen hat).



    Ich glaube, dieses Modell ist so verschwindend gering vertreten, dass es in der Städteplanung außer Acht gelassen werden kann. Die meisten Menschen wollen irgendwann erwachsen werden.

    Auch, wenn es mich nicht selbst betrifft, empfinde ich es als unangemessen, wenn Menschen, die mit mehreren Generationen unter einem Dach leben, immer als "nicht erwachsen" verunglimpft werden. Lindbergh spricht in seinem Ausgangsbeitrag vermutlich von Häusern, die so groß sind, dass sie bequem Platz für zwei Familien bieten. Warum soll man diesen nicht nutzen? Ich finde das sogar sehr sinnvoll.

  • Auch, wenn es mich nicht selbst betrifft, empfinde ich es als unangemessen, wenn Menschen, die mit mehreren Generationen unter einem Dach leben, immer als "nicht erwachsen" verunglimpft werden. Lindbergh spricht in seinem Ausgangsbeitrag vermutlich von Häusern, die so groß sind, dass sie bequem Platz für zwei Familien bieten. Warum soll man diesen nicht nutzen? Ich finde das sogar sehr sinnvoll.

    Das stimmt. Ich persönlich könnte mir auch nicht vorstellen, bei den Schwiegereltern einzuziehen, aber mit erwachsen sein hat das nichts zu tun. Spricht ja sogar eher für eine effiziente Nutzung von Wohnraum und anderen Ressourcen (Waschmaschine, Küche usw.).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ein besser ausgebauter öffentlicher Nahverkehr wäre meines Erachtens ein großer Schritt. Auch, wenn das etwas kostet (und vielleicht in der ersten Zeit nicht wirtschaftlich erscheint - die positiven Effekte kommen später, wenn die Wohngegend an Attraktivität gewonnen hat).

    Da stimme ich dir auch zu. Selbst in vielen mittelgroßen Städten mit 50k Einwohnern ist der ÖPNV häufig nicht gut ausgebaut. Das ist schade, gerade auch für Jugendliche, die anders nicht ohne ihre Eltern unterwegs sein können.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das stimmt. Ich persönlich könnte mir auch nicht vorstellen, bei den Schwiegereltern einzuziehen, aber mit erwachsen sein hat das nichts zu tun. Spricht ja sogar eher für eine effiziente Nutzung von Wohnraum und anderen Ressourcen (Waschmaschine, Küche usw.).

    Wenn Kinder da sind, sind Schwiegereltern im Haus Gold wert. Ich finde es schade, dass das Modell Mehrgenerationenhaus so unbeliebt geworden ist. Als ich jünger war, konnte ich mir das auch nicht vorstellen, aber später wäre das für mich völlig ok gewesen. Meine Schwiegereltern haben sich so viel um ihren Enkel gekümmert, während ich den Seiteneinstieg gemacht hab, da wäre es im gleichen Haus sehr viel einfacher gewesen.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Schwiegereltern haben sich so viel um ihren Enkel gekümmert, während ich den Seiteneinstieg gemacht hab, da wäre es im gleichen Haus sehr viel einfacher gewesen.

    So stellen es meine Eltern mit meiner Schwester auch vor.
    aber manchmal bezahlt man lieber eine höhere Miete in einer kleineren Wohnung UND die Kinderbetreuung (auch wenn man es sich rechnerisch nicht leisten kann), als dass die Eltern sich so viel um die Enkel kümmern. Nicht jede*r kommt aus einer einigermaßen intakten Familie.
    Aus meiner Familie kommend hätte ich es mir nicht vorstellen können, (es ist immer noch schwer vorstellbar) aber heute weiß ich, dass meine Schwiegereltern im selben Haus (mit getrennten Wohnungen) kein Problem gewesen wären. Außer ab und zu eine reparierte Birne oder eine Einladung zum Kaffee hätte ich nichts gemerkt.
    und für eine Erziehung im Mehrgenerationshaus müssen die Erziehungskonzepte einigermaßen stimmen (bzw. Offenheit dafür sein)

  • Vielleicht sehe ich das ja zu einseitig, wir mussten die Kinder ohne Großeltern großziehen und das ist in der Tat anstrengend. Ich fand es aber in Südeuropa im Auslandsjahr abstoßend, wie die Männer sich von ihren Mamas das Bett machen und ein Brot für die Arbeit schmieren lassen, damit dann die Ehefrau direkt im Anschluss die Versorgung übernimmt. Mit dem Partner zu den Schwiegereltern ziehen kommt mir einfach nur abstrus vor und ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Familien betrifft, die das so machen. Eine Familie kenne ich und das ist grandios gescheitert, man redet nur noch das nötigste miteinander.


    Deswegen schrieb ich auch statistisch vermutlich irrelevant. Vielleicht ist es ja im Einzelfall eine win-win-Situation, wenn sich alle gut verstehen. Nur irgendwann muss man doch anfangen, seine Probleme selbst zu lösen und auch sein Weltbild zu erweitern.

    • Offizieller Beitrag

    Deswegen schrieb ich auch statistisch vermutlich irrelevant. Vielleicht ist es ja im Einzelfall eine win-win-Situation, wenn sich alle gut verstehen. Nur irgendwann muss man doch anfangen, seine Probleme selbst zu lösen und auch sein Weltbild zu erweitern.

    Das ist ja keinesfalls ein Automatismus.
    Meine Frau und ich spinnen immer, dass wir eines Tages mit den drei Jungs, wenn sie erwachsen sind, einen Bauernhof kaufen, dort vier getrennte Wohneinheiten einrichten und dann mit der Großfamilie dort leben. Wir können uns dann nach der Pensionierung um die Enkelschaar kümmern, und die Damen und Herren können arbeiten gehen oder sich sonstwie verwirklichen, ohne sich um die Frage der Kinderbetreuung zu sorgen. Das funktioniert in der Tat aber nur dann, wenn man jeder Familie auch ihr eigenes Leben lässt und es sowohl eigenes Leben als auch gemeinsames Leben gibt. Dann werden weder künftige Hausfrauen noch Machos herangezogen

  • Bolzbold , das klingt sehr romantisch und solange man selbst noch kein Pflegefall ist, sicher schön. Aber eine flächendeckende Lösung für Mangel an günstigem Wohnraum ist es auch nicht gerade.

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