Massive Gewalt ohne Konsequenzen?

  • Bitte noch einmal meinen Beitrag #21 lesen: Die Klassenkonferenz ist auch auf Verlangen von mind. 1/5 der Mitglieder innerhalb einer Woche einzuberufen. Das folgt direkt aus der Konferenzordnung als Teilkonferenz der Gesamtkonferenz. Insofern ist dafür auch kein besonderer Beschluss der Gesamtkonferenz notwendig.

    Mir ist nicht klar, auf welche Rechtsgrundlage du dich beziehst. Mag sein, dass du Recht hast, aber wo steht das? Eine Konferenzordnung kann/wird doch eigentlich von einer Gesamtkonferenz beschlossen. Bei uns ist es tatsächlich so, dass die GK grundsätzlich einmal jährlich stattfinden und Klassenkonferenzen ausschließlich durch die Schulleitung angesetzt werden. Daher wäre die Rechtsquelle interessant.

  • Trauriges Update:

    Das Opfer war heute nicht mehr in der Schule; die Eltern haben ihn abgemeldet und er wird nach Ostern eine Schule in einem anderen Stadtteil besuchen. Bis dahin ist er krank gemeldet. Ich habe daraufhin erneut, dass Gespräch mit der SL gesucht und sie damit konfrontiert.

    Antwort: Das ist auch besser so für alle Beteiligten; er ist ja auch das typische Opfer.

    Da ist mir die Hutschnur geplatzt ( falsch, ich weiß) und ich habe erklärt, dass es doch nicht sein kann, dass wir zuschauen und nichts unternehmen.

    Naja, unser Verhältnis ist jetzt belastet.

    Dafür Rückmeldung von Kollegen und Kolleginnen, dass sich die beiden jetzt wie die Kings im Unterricht aufführen und sich nicht mehr kontrollieren lassen.

    Das wird bestimmt super in nächster Zeit.

    Dieser Fall hat sich insoweit erledigt, weil das Opfer nicht mehr da ist.

    Wie ich jetzt im Kollegenkreis gehört habe, finden aktuell überhaupt keine KK mehr statt, weil angeblich nicht nötig…..

    • Offizieller Beitrag

    Versetzungsantrag.

    Wenn eine Schulleitung selbst eine mittelbare Täter-Opfer-Umkehr im Stile des victim blaming vornimmt, ist da nichts mehr zu machen. Die Schule wird dermaßen den Bach runtergehen, wenn die Schulleitung nicht durchgreifen kann und will. Traurig ist das für die SchülerInnen, die künftig Opfer sein werden - und für die Lehrkräfte, die diese Scheiße mitmachen müssen.

  • Das wird bestimmt super in nächster Zeit.

    Sei zuversichtlich, dass es nicht allzu lange gutgehen wird. Prognose: Frau SLin wird demnächst längerfristig ausfallen und im Anschluss sehr leise die Schule wechseln.


    EDIT: Natürlich unter der Prämisse, dass es ihr alle, die die Möglichkeit haben, jetzt so schwer wie möglich machen. Siehe dazu die mittlerweile aufgelaufenen Tipps wie Versetzungsanträge, Remonstration, Druck durch die betroffenen Eltern (da gäbe es einige Möglichkeiten! Sogar eine Schmerzensgeldklage des betroffenen Schülers gegen die SL persönlich ist meiner Meinung nach nicht ganz abwegig) etc.


    Nicht zuletzt wird das hier seine Wirkung nicht verfehlen:

    Aber mit jedem Konflikt, der nicht gelöst wird, wird es in den Klassen schwieriger, wenn bestimmte Schüler:innen quasi am Erfolg lernen, dass sie Narrenfreiheit haben.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

    Einmal editiert, zuletzt von fossi74 ()

  • Sei zuversichtlich, dass es nicht allzu lange gutgehen wird. Prognose: Frau SLin wird demnächst längerfristig ausfallen und im Anschluss sehr leise die Schule wechseln.

    Darauf würde ich nicht hoffen und weiß sehr genau, dass man früher oder später die Tage zählt, es sei denn, man kann darüber weggehen … UND wegsehen, seinen Job erledigen und nach Hause fahren.

    Aber mit jedem Konflikt, der nicht gelöst wird, wird es in den Klassen schwieriger, wenn bestimmte Schüler:innen quasi am Erfolg lernen, dass sie Narrenfreiheit haben.

    Wie man da die Grenze zwischen Auftrag und Wegsehen hinbekommt, ist individuell.


    In NDS haben SL eine Menge Macht bekommen, die GK wurde reichlich beschnitten, da kann man wirklich nur an wenigen Stellen einhaken. Die Dezernent:innen mauern oder sind froh, dass die SL-Stellen besetzt sind.

  • Wenn ich so etwas lese, wünschte ich glatt, die Eltern würden mit dieser Geschichte mal an die Presse gehen - oder das auch nur gegenüber der Schulleitung ankündigen. Vielleicht brächte sie solch ein Schritt zum Nachdenken, ob "unter den Teppich kehren" und ein abschließender Tritt in den Rücken des Opfers wirklich eine so gute Strategie sind...


    Ich würde mich an deiner Stelle tatsächlich einmal erkundigen, wie du dich vor rechtlichen Folgen absichern kannst, falls diese beiden Früchtchen tatsächlich irgendwann jemanden richtig ernsthaft verletzen. Bei dieser Schulleitung sähe ich die Gefahr, dass die Verantwortung nach unten durchgegeben wird und an dir hängen bleibt: Du hast ja als Klassenlehrerin nicht einmal einen Aktenvermerk angefertigt... da deine Gespräche mit der SL nicht schriftlich vorliegen, hätte ich da wirklich Bauchschmerzen und würde mich an deiner Stelle an die Gewerkschaft wenden, um zu erfahren, wie ich mich absichere.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Versetzungsantrag. Alles andere macht kein Sinn. Wenn plötzlich viele Anträge gestellt werden, wird auch der Dezernent hellhörig.


    In NDS haben SL eine Menge Macht bekommen, die GK wurde reichlich beschnitten, da kann man wirklich nur an wenigen Stellen einhaken. Die Dezernent:innen mauern oder sind froh, dass die SL-Stellen besetzt sind.

    Vielleicht könntet ihr meine Frage noch beantworten? Wo finde ich in Nds. die Regelungen, dass eine Klassenkonferenz auf Verlangen von 1/5 der Mitglieder einzuberufen ist?

  • Wunderkind


    Ist dir in den Sinn gekommen, dass Disziplinarmaßnahmen, Ermittlungsverfahren aufgrund von Straftaten usw. nicht der Schulöffentlichkeit zugängig gemacht werden? Aus Schülerperspektive kann es dann schnell so wirken, als hätte es keine Konsequenzen gegeben...aber vor allem, da sie einen als Unbeteiligten nichts angehen.

  • Ich kann nur soviel sagen, dass wenn Schüler die andere Schüler und sogar Lehrer Mobben immernoch an der Schule sind bzw. waren, dann wurde in dieser Hinsicht nichts getan

    Du weißt aber, dass ein Schulverweis ist nicht so "einfach" durchzusetzen ist, oder? Zitat aus dem NRW-Schulgesetz (§ 53): "Bei Schulpflichtigen bedarf die Entlassung von der Schule der Bestätigung durch die Schulaufsichtsbehörde, die die Schülerin oder den Schüler einer anderen Schule zuweisen kann." Bevor es zu einem Schulverweis kommt, müssen zunächst andere Ordnungsmaßnahmen verhängt werden.


    Ist natürlich großer Mist, wenn die Schulleitung - wie in diesem Fall - nicht bereit ist, überhaupt eine OMK in Erwägung zu ziehen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich hab nicht gesagt, dass so ein Verweis einfach ist, nur wenn in der Schule viele Schüler kein Respekt vor Lehrpersonal haben und auch generell keine angenehme Lernatmosphäre möglich bist, dann läuft das gewaltig was schief.

    Dass etwas schief läuft, ist klar (das hat die TE ja auch diverse Mal betont; gerade bei der neuen Schulleiterin). Du hast aber geschrieben: "...wenn Schüler die andere Schüler und sogar Lehrer Mobben immernoch an der Schule sind bzw. waren, dann wurde in dieser Hinsicht nichts getan." und ich habe dich darauf hingewiesen, dass sehr wohl etwas "getan" worden sein kann: nämlich andere Ordnungsmaßnahmen ergriffen (die man als Schule erst einmal verhängen muss, bevor ein Schulverweis möglich ist!), und der betreffende Schüler/die betreffende Schülerin trotzdem noch an der Schule sein kann, weil eben noch kein Schulverweis erfolgen konnte.

    Glaub' mir, ich habe schon ein paar Mal miterlebt, dass SuS mehrere OMK in einem Schuljahr hatten und dafür mehrfach mit verschiedenen Ordnungsmaßnahmen belegt wurden, aber schulpflichtige SuS der Schule zu verweisen, ist leider schwierig.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    2 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Wunderkind : Das ist sicher ein guter Tipp, das Kind in einer außerschulischen Sportmaßnahme unterzubringen. Bei dir war das offenbar genau das richtige, das freut mich. Ob es bei einem andren Kind hilft, muss man sehen. Das allein allerdings reicht sicher nicht. Du hast damit eine Erfolgsgeschichte erlebt, in einem andren Fall mögen andre - zusätzliche - Maßnahmen wichtig sein. Du kannst keinen Fall mit einem andren vergleichen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Der beste Weg um so ein Anschluss zu finden wäre ein Verein und in so einem Fall eine Kampfschule.

    Oder - es geht ja um Niedersachsen - der Schützenverein!

  • In der Hinsicht, dass man als Lehrer nach vielen Jahren Berufserfahrung keinen psychischen Knacks bekommt, weil man irgendwelche Monster unterrichtet hat, deren Eltern noch schlimmer sind.

    Ich glaube die geben sich nicht viel. Ich habe mehrere Jahre nach dem Abi und wärend des Studiums Nachhilfe gegeben und kenne SuS in den jeweiligen Schulformen:


    Das am Gymnasium nur die "Streber" und lieben Kinder rumlaufen ist rin Mythos! Auch hier gibt es Kinder/Jugendliche mit emotionalen oder psychischen Problemen, die wenig Erziehung genossen haben. Zugegeben hier ist das Leistungsniveau aber höher (zumindest wird mehr verlangt).


    Das an der Hauptschule nur die "Monster" (wie du sie nennst) rumlaufen ist auch nicht richtig. Hier ist zwar das Leistungsniveau geringer, aber ich hatte einige SuS aus der Hauptschule, die sehr höflich und engagiert waren (nur halt nicht so gut lernen konnten).


    Also zusammenfassend: Nur weil jemand gut lernen kann oder intelligent ist, bedeutet dass noch lange nicht, dass er/sie auch ein "liebes Kind" ist! Probleme sind vielschichtig (sozial, finanziell, historisch). Besonders bei SuS.

  • Oder - es geht ja um Niedersachsen - der Schützenverein!

    Ich kenne tatsächlich so einige SuS, die im Schützenverein sind. Ist das wirklich so ein "Niedersachsen-Ding"? War mir gar nicht bewusst. Allerdings haben auch die Schützenvereine hier Nachwuchssorgen (aber über Mitgliederschwund klagen ja durch Corona viele Vereine).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bitte überdenke deine unangemessene, gewählte Umschreibung für Schülerinnen und Schüler.

    Danke für diesen Hinweis!

    Ich unterrichte viele ehemalige Hauptschüler*innen, aber ein "Monster" ist mir in den über 20 Jahren meiner Tätigkeit als Lehrerin noch nicht untergekommen.

    an einem Abendgymnasium machte, da hatte man als Lehrpersonal meistens schon mit Erwachsenen zu tun gehabt, genauso in BK.

    Das kommt ganz auf die Bildungsgänge an, in denen du eingesetzt bist. Ich unterrichte z. B. seit Jahren über die Hälfte meiner Stunden in Berufsfachschul- und Berufseinstiegsklassen; da sind sehr viele SuS noch nicht volljährig.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Liebes Wunderkind, deine Vorstellungen von Schule sind leider völlig jenseits aller gesellschaftlicher Realitäten und jenseits des gesellschaftlichen Konsens. Ich vermute, mit diesen Ansichten wirst du an keiner Schulform glücklich werden.

    • Offizieller Beitrag

    Bei solchen Schülern die wir teilweise haben sollte man militärisch ausgebildete Offiziere hinstellen, dann würden sie schnell lernen eine Autoritätsperson zu respektieren.

    Oder sie würden sie auslachen. ;)


    P.S.: ich hoffe mal, dass du das mit der "Ohrfeige geben" metaphorisch meinst.

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