Massive Gewalt ohne Konsequenzen?

  • Lieber ein Ja und Amen Sager oder ein inkompetenter Schulleiter werden, wie es in diesem Thread der Fall ist. Ich weiß auch so, dass man da als Lehrer nicht ordentlich durchgreifen kann und ich persönlich sehe das als große Schwäche im unseren Schulsystem. Deswegen kann ich eins sagen: lieber erwachsene unterrichten als Jugendliche oder gar Kinder.

    Halleluja, damit sind dann auch die Gymnasien sicher vor dir, Sek. I, Förderschulen oder gar Grundschule sowieso, BBSen haben "dummerweise" ja auch viele Ausbildungsgänge mit Minderjährigen, bleiben also wenn dann nur sowas wie Berufskollegs mit entsprechend wenigen Stellen. Dumm gelaufen für dich, andererseits spart dir das ganz viel Zeit für eine Nachqualifikation. Viel Erfolg bei deinem aktuellen Stellenangebot und jenseits des Schuldienstes, in dem du mit deinen Vorstellungen und Haltungen so gar nichts verloren hast. :wink_1:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Lieber ein Ja und Amen Sager oder ein inkompetenter Schulleiter werden, wie es in diesem Thread der Fall ist. Ich weiß auch so, dass man da als Lehrer nicht ordentlich durchgreifen kann und ich persönlich sehe das als große Schwäche im unseren Schulsystem. Deswegen kann ich eins sagen: lieber erwachsene unterrichten als Jugendliche oder gar Kinder.

    Lieber gar nicht!

  • Irgendwie erfordert das Durchhalten ziviler Tarnung beim Diskutieren zum Thema Schule zuviel Ausdauer und Geduld. Der Lack ist immer recht schnell ab.:_o_D

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ich stimme zu, dass vieles zu "lasch" läuft, es zu lange dauert, bis Schüler wirklich von der Schule fliegen, dass es ein Autoritätsproblem gibt, etc. Aber. Schule ist - aus guten Gründen - kein rechtsfreier Raum und es ist null konstruktiv, eine derart ablehnende, konfrontative Haltung einzunehmen. Die allermeisten Schüler sind eben keine "Monster" und haben auch bei Fehlverhalten (dem es natürlich mit angemessenen Maßnahmen zu begegnen gilt, klar) eine faire Behandlung und Chance verdient.

  • Für jemanden, der angeblich noch keine Ahnung von realem Schulleben hat abgesehen von der eigenen Schulzeit und deshalb angeblich offen erfahrenere Lehrkräfte um Rat bittet zeigst du verräterisch wenig Offenheit für deinen Vorurteilen widersprechende Angaben, Vorstellungen und Haltungen, dafür aber umgekehrt ein ausgeprägtes Bedürfnis uns "linksliberalen Gutmenschen" wahlweise Haltung oder ausreichende Erfahrung abzusprechen für den Beruf - dabei sind viele, die dir gerade geantwortet haben, bereits seit über 15 Jahren im Beruf und teilweise an äußerst herausfordernden Schulen.:essen: Ich bin zwar erst seit 3,5 Jahren im Schuldienst, habe aber davor schon rund 15 Jahre Berufserfahrung im Bildungsbereich gesammelt, mit teilweise SEHR herausfordernden SuS. Ich gehe insofern davon aus zu wissen, wovon ich schreibe, weiß vor allem aber-anders als du- dass man als Lehrkraft nicht nur aus Jux und Dollerei auf das GG vereidigt wird, sondern die dort stehenden Werte und Haltungen mit Leben füllen muss im Berufsalltag, angefangen mit Artikel 1 GG, der auch für die von dir so titulierten "Monster" gilt. Wenn du deinen Mitmenschen Achtung und Respekt im Miteinander glaubhaft und ohne auf Angst und Gewalt als Mittel zurückgreifen zu müssen abverlangen möchtest, musst du dir genau diese Achtung und diesen Respekt im menschlichen Miteinander erst einmal zu eigen machen. Andernfalls sind deine Konsequenzen nämlich genauso verächtlich und zu ahnden, wie es die Ausgangstat war. Das lernt man nebenbei bemerkt auch in jeder vernünftigen Kampfschule so, die nicht nur dümmlich das Recht des Stärkeren vermittelt, sondern den eigenen Sport ernst nimmt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich gebe meinen Vorredner*innen recht: Werde bitte nicht Lehrkraft Wunderkind (wobei ich mir bei deiner Einstellung auch kaum vorstellen kann, dass dich irgendeine Schule einstellen würde) und geh' mal schnell woanders trollen!

    Alle Lehrer mit vielen Jahren Berufserfahrung und einer sehr schwierigen Schule würden mir da zustimmen.


    So eine gut Mensch linksliberale Haltung kommt meist von Leuten die gerade frisch ins Lehramt gekommen sind voller Elan oder die selbst keine wirklich schlimmen Schüler sowie Schulleitung gehabt haben.


    Schätzt euch glücklich, dass bei euch alles super läuft

    Ich bin seit vielen Jahren (fast 22 sind schon viel, oder findest du nicht?) im Schuldienst und stimme dir definitv nicht zu!

    Und wie kommst du auf die Idee, dass bei uns alles "super läuft"? Weiter oben schrieb ich bspw. bereits, dass es bei uns immer mal wieder zu Ordnungsmaßnahmenkonferenzen kommt, was wohl nicht der Fall wäre, wenn unsere SuS alle "Engel" wären. Ach, nein, ich vergaß: Es sind ja "Monster" :autsch:...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus>


    Okay, dann war die "Ohrfeige" scheinbar doch nicht metaphorisch gemeint.


    Liebes Wunderkind,

    bei der Anmeldung zu diesem Forum hast du bestätigt, dass du die Nutzungsbedingungen einhältst.

    Dort steht u.a.

    Zitat

    Als Nutzer verpflichtest Du Dich, keine Beiträge zu veröffentlichen, die [...] gegen geltendes deutsches Recht verstoßen.

    In Deutschland ist die "körperliche Züchtigung" in der Schule verboten.

    Ich gehe davon aus, dass es von dir keine weiteren Vorschläge in dieser Richtung hier im Forum geben wird.


    Danke.


    kl. gr. frosch, Moderator

  • Fragt mal eure Urgroßeltern, wenn sie noch leben, ob sie damals Ohrfeige bekommen haben und wie es in der Schule und wie deren Erziehung zu Hause war. Sind aus denen schlechte Menschen geworden? Nein.

    Da sach doch als linksliberale, wohlwollende Frau mal ein kräftiges „ach du Scheiße“, denn das Argumentationslevel geht hier eindeutig gegen Null.

    Falls Löschung weg Sch-Wort nötig, ist’s Pech, aber anders kann ich grade nicht reagieren - meine Brüder sind nicht so stark 😉.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • ich schildere nur das was ich selbst am meiner Hauptschule erlebt habe.

    Genau das ist der Punkt: DU hast sehr schlechte Erfahrungen in DEINER Schulzeit gemacht und meinst nun zu wissen, dass die heutige Jugend respektlos ist und was weiß ich nicht noch alles.

    Kann es sein, dass du auch aus dem Grund Lehrkraft werden willst, um dich für das, was dir während deiner Schulzeit widerfahren ist, zu "rächen" und den Schüler*innen zu zeigen, wie man sich "anständig" benimmt?

    Wenn ihr der Meinung seid, dass meine Denkweise "falsch" ist, dann will ich eines besseren belehrt werden.

    Wie sollen wir dich denn bitteschön hier eines "Besseren belehren"?!? Du kennst uns und unsere Kollegien nicht, du kennst unsere Schulen nicht, du kennst unsere Schüler*innen nicht. Was möchtest du also von uns hören?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Was ist eure Meinung zu diesem YouTube Video hier: Migranten demütigen und schlagen Lehrer!!!U

    Um dieses Video mit dem reißerischen Titel anzusehen, muss man sich bei YouTube anmelden (das werde ich sicherlich nicht tun).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • (...)

    Die Schulen waren damals zur Zeit eurer Großeltern viel strenger und eure Großeltern sind trotzdem gute Menschen geworden und sie wissen, was Respekt bedeutet. Das fehlt der heutigen Jugend vollkommen und jetzt fragt euch warum.

    (...)

    Extra für dich sei verwiesen auf diese Sammlung mit Klagen zur Jugend. Viel Vergnügen bei der Lektüre und nicht vergessen: Der Umstand, dass diese Klage so alt sein dürfte, wie die Menschheit selbst bedeutet nicht, dass sie in ihrer Pauschalität gerechtfertigt wäre, sondern zeigt lediglich, dass undifferenziertes Abwatschen auch früher bereits ein zuverlässiges Indiz dafür war ein "alter Sack" (oder ein "alter Eierstock") zu sein, der/die den Kontakt und Bezug zu jungen Menschen einfach nur verloren hat und damit zumindest in unserem Beruf falsch ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Wunderkind


    Meine Urgroßeltern- und meine Großelterngeneration (1890 / 1919), auch noch die meiner Eltern (1950), sind so groß geworden, dass man Gefühle nicht zeigte. Gefühle zählten als Schwäche. Man musste stark und hart sein. Man folgte bzw. man "gehorchte". Wohin das geführt hat, wissen wir. Was aber viel schlimmer war, das war die emotionale Kälte und die Verachtung, die der jeweils nachfolgenden Generation entgegenschlug, wenn sie sich nicht bedingungslos konform verhielt. Dies wurde teils bewusst, teils unbewusst tradiert. Alle drei Generationen hatten Kriegstraumata bzw. mit den Folgen derselben zu leben. Nichts davon wurde jemals aufgearbeitet. Die NS-Erziehung wirkte von der Rigorosität und der Gewalt her in den 50er und 60er Jahren in deutschen Schulstuben ungebrochen weiter.
    Demütigung, Bloßstellung und die Verachtung alles, das als weichlich oder schwächlich galt - das besagte Zeigen von Gefühlen - waren damals Erziehungsideale und hat zutiefst verletzte und traumatisierte Menschen zurückgelassen. Meine Generation war mit die erste, die Gefühle zugelassen hat, die zu Schwächen gestanden hat - und was noch wichtiger ist: Die das auch ihren Kindern zugestanden hat.


    Es fällt mir daher schwer, die alten Zeiten zu glorifizieren. Gleichwohl muss man strafrechtlich relevantes Verhalten auch in der Schule sanktionieren. Das ist Teil unseres Erziehungsauftrags, mithin also Pflicht. Und natürlich darf man sich als Lehrkraft von seinen/ihren SchülerInnen nicht alles gefallen lassen. Das bekomme ich aber als Lehrkraft durch Bestimmtheit und Authentizität in den meisten Fällen hin. In allen anderen Fällen muss ich mir Hilfe holen in Form von SozialarbeiterInnen und anderen Beteiligten.

  • Schüler werden dich erst dann respektieren, wenn du dich durchsetzen kannst und manchmal geht es nicht anders als denen eine Ohrfeige zu geben.


    mir ist es wichtig was beizubringen und dazu gehört nunmal ein respektvoller Umgang miteinander.

    Respekt ist keine Einbahnstraße, liebes Wunderkind. Konsequent sein ist wichtig, gewalttätig oder ausfällig werden, wie du hier in mehreren Posts, ist kontraproduktiv. Mehr fällt mir zu deinen Ausführungen nicht ein. Ach, eines doch: Werde bitte nicht Lehrkraft - zum Wohle unserer Kinder! Vielleicht reicht es noch für ein Bootcamp bei RTL2, wo du Kinder terrorisieren kannst.

    • Offizieller Beitrag

    Respekt ist keine Einbahnstraße, liebes Wunderkind. Konsequent sein ist wichtig, gewalttätig oder ausfällig werden, wie du hier in mehreren Posts, ist kontraproduktiv. Mehr fällt mir zu deinen Ausführungen nicht ein. Ach, eines doch: Werde bitte nicht Lehrkraft - zum Wohle unserer Kinder! Vielleicht reicht es noch für ein Bootcamp bei RTL2, wo du Kinder terrorisieren kannst.

    Das kann ich nur unterstreichen. Der erste Impuls bei entsprechendem Verhalten von Jugendlichen kann in der Tat der Wunsch sein, ihnen eins in die Fresse zu hauen. Es hilft aber nicht. Es gibt den alten Spruch, dass wenn Kinder Probleme machen sie im Vorfeld welche haben. An Letzteres muss man ran. Dafür sind es eben noch Kinder bzw. Nicht-Erwachsene. Und wir müssen ihnen zeigen, wie man es richtig macht.

  • und der Kollegin wurde von beiden noch ausgesprochen, dass sie ihn morgen abstechen. Dies wurde nachmittags noch schriftlich wiederholt und liegt vor.

    [...]

    Aber ich kann mich doch nicht über die SL hinwegsetzen….

    Was meint ihr?

    Du setzt dich nicht nicht über die SL hinweg, wenn du die Delinquenten bei der Polizei anzeigst. Thema wäre in etwa: Morddrohung & schwere Körperverletzung


    Und ja, ich würde es sofort anzeigen, allein schon, weil ich mir nicht eine Strafvereitelung im Amt vorwerfen lassen will. Sowas ist nichts für eine Klassenkonferenz, sowas ist Thema für die Staatsanwaltschaft und den Jugendrichter, zumal davon auszugehen ist, daß die Schüler in der 8. Klasse das 14. Lebensjahr bereits erreicht haben und damit strafmündig sind.

  • Ich hab bereits Nachhilfe einigen Schülern gegeben und sowohl die Schüler als auch die Eltern waren mit meiner Nachhilfe zufrieden und einige wollten mich sogar weiter empfehlen, was ich aber abgelehnt habe, weil wenn ich später einen Beruf ausüben sollte, dann hab ich eventuell keine Zeit für Nachhilfe. So ein "schlechter" Lehrer kann ich also nicht sein. Das Beibringen auf Abi Niveau macht mir jedenfalls sehr viel Spaß, ich bereite mich immer gut vor und bin nett zu meinen Schülern.

    Nachhilfe: Eine Person kommt mehr oder weniger freiwillig (je nach Ausmaß des Elterndrucks) zu dir, die Familie bezahlt privat dafür, also muss möglichst etwas "rumkommen" und die Nachhilfehasen machen mindestens leidlich mit, sind konstant "dran", können sich nicht verstecken hinter Mitschülern oder mit denen Quatsch machen (zumindest bei Einzelnachhilfe nicht möglich), dafür aber ihre Fragen klären, um so am Ende tatsächlich etwas zu verstehen.


    Schule: Rund 30 SuS sitzen angesichts der Schulpflicht oder unklarer Zukunftspläne, die einen auch noch in der Oberstufe Zeit lediglich absitzen lassen eher unfreiwillig im Raum mit lauter anderen Pubertieren (so ein Gymnasium hat ja eine Sek.I mit Kindern und Jugendlichen ab 10 Jahren), mit denen Quatsch zu machen bedeutend spannender sein kann als das, was der Herr Wunderkind meint verbreiten zu müssen an angeblich relevantem und spannendem Unterricht. Gerade am von dir präferierten Gymnasium sitzen auch heutzutage noch mehrheitlich Kinder, deren Eltern selbst bereits Akademiker:innen sind, entsprechend artikuliert sind und nicht nur (wie an anderen Schularten auch) den Anspruch haben, dass die Lehrkraft ihren Kindern auch im Konfliktfall menschlich auf Augenhöhe begegnet, statt aus persönlicher Überforderung und/oder entsprechenden Haltungen heraus oder auch schlichtweg in Ermangelung alternativer pädagogischer und didaktischer Konzepte ein Regiment der Angst führt, sondern das auch ganz problemlos - und zurecht- anwaltlich oder per Dienstaufsichtsbeschwerde durchzusetzen wissen, wenn du ihre Kinder so behandelst, wie du das hier teilweise bereits propagiert hast.


    Nachhilfe kann zwar ein Indiz dafür sein, dass der Beruf nicht völlig verkehrt sein könnte, ist aber längst kein Beweis dafür, dass man am Ende auch in einer ganzen Klasse inhaltlich guten, didaktisch hochwertigen, pädagogisch angemessenen Unterricht zu planen und zu halten vermag, der insbesondere in den herausfordernden Momenten (SPOILER: Diese sind auch am Gymnasium eher die Regel, als die Ausnahme, auch wenn die Art der Herausforderungen sich je nach Schule- nicht per se nach Schulart- unterscheiden mag.) noch auf dem Boden des Grundgesetzes verankert bleibt.

    Und nein, als Lehrkraft achtet man das Grundgesetz nicht etwa deshalb, weil man, wie von dir angedeutet, ein kleiner Duckmäuser wäre und sich qua Beamtentum nicht trauen würde den Mund aufzumachen. Das Beamtentum ist tatsächlich ein ziemlich starker Schutz davor mal eben seine Stelle zu verlieren, nur weil man eine unbequeme Meinung hätte- vorausgesetzt, man hat verstanden, dass die Werte und Haltungen des Grundgesetzes nicht verhandelbar sind, sondern sich diese stattdessen grundsätzlich zu eigen gemacht hat als Bürger:in dieses Landes. "Neutral" muss ich auch nicht sein, auch als Politiklehrerin nicht, wohl aber den Beutelsbacher Konsens respektieren und damit meinen SuS menschlich auf Augenhöhe begegnen und sie darin bestärken, ihre Interessen und Haltungen herauszufinden und- so vereinbar mit dem Grundgesetz- entsprechend zu vertreten und zu leben unabhängig von meiner persönlichen Meinung, die ich auf Nachfrage SuS gegenüber aber durchaus äußern darf, ebenso wie ich bestimmte, im GG enthaltene Werte auch unmissverständlich einfordern darf. Unser GG ist nicht neutral, sondern klar wertorientiert, damit müssen auch wir Lehrkräfte, die dieses vertreten keineswegs neutral bleiben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In diesem Thread fällt mir immer wieder die Aussage der Schulsozialarbeiterin meiner Referdariatsschule (sehr gutbürgerliches Gymnasium) ein, die zu mir sagte: "Die Probleme an einem Gymnasium wie unserem unterscheiden sich zu einem gewissen Teil von denen an einer Hauptschule im Brennpunkt. Aber es sind nicht weniger Probleme." Sie war mit voller Stelle an der Schule und hatte immer viel zu tun. Man sollte nicht meinen, am Gymnasium gäbe es keine Probleme, weil alle gerne zur Schule gehen um lernen zu dürfen und keine anderen Probleme im Leben haben als die 3+ in der letzten Klassenarbeit. Das wäre ein völlig irrwitziges Bild von Schule.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Du setzt dich nicht nicht über die SL hinweg, wenn du die Delinquenten bei der Polizei anzeigst. Thema wäre in etwa: Morddrohung & schwere Körperverletzung


    Und ja, ich würde es sofort anzeigen, allein schon, weil ich mir nicht eine Strafvereitelung im Amt vorwerfen lassen will. Sowas ist nichts für eine Klassenkonferenz, sowas ist Thema für die Staatsanwaltschaft und den Jugendrichter, zumal davon auszugehen ist, daß die Schüler in der 8. Klasse das 14. Lebensjahr bereits erreicht haben und damit strafmündig sind.

    Ich grabe das nochmal aus: Gibt es rechtliche Grundlagen (für NRW), wie sich der Dienstweg auf eventuelle Kommunikation mit der Polizei auswirkt? Darf die Schulleitung überhaupt untersagen, die Polizei zu rufen oder eine Anzeige zu stellen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich grabe das nochmal aus: Gibt es rechtliche Grundlagen (für NRW), wie sich der Dienstweg auf eventuelle Kommunikation mit der Polizei auswirkt? Darf die Schulleitung überhaupt untersagen, die Polizei zu rufen oder eine Anzeige zu stellen?

    Das müsste in der ADO vom Grundsatz her geregelt sein. Was die Polizei und Anzeigen angeht, so kannst Du Delikte gegen Dich jederzeit anzeigen. Was Delikte in der Schule angeht, so denke ich, dass das nach § 59 SchulG sowie insbesondere nach § 20ff. ADO - hier vor allem § 29 in Verbindung mit BASS 18-03 Nr. 1 - in den Hoheitsbereich der Schulleitung fällt.

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