Mit dem Rad zur Schule: Motivier- und Selbstbeweihräucherungs (bzw. Selbstkasteiungs-) Thread

  • Manche fahren hier scheinbar nicht nur gerne Fahrrad, sondern sind zudem gerne auf einem hohen Ross unterwegs

    Super BIld, danke! :rofl:

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Darf man jetzt hier nur Sätze schreiben, die Möglichkeiten zur Reduktion des Co2-Ausstoßes aufzeigen?

    Man soll hier Sätze schreiben, die der Motivation [zum Radeln] dienen.

    sondern sind zudem gerne auf einem hohen Ross unterwegs.

    Könnte eine Nebenwirkung der (Selbst)-Beweihräucherung sein.

    Was genau habt ihr davon, wenn ihr immer wieder das Negative herausstellt?

    Ja, verstehe ich auch nicht. Wie will man den jemanden motivieren, wenn man immer nur das Negative am Radeln herausstellt? Zu langsam, zu anstrengend, zu hündisch, zu wenig Auto, geringe Reichweite.

    Wenn ihr konkrete Lösungsvorschläge habt,

    Wir sind hier im Motivationsthread. Da ist der Vorschlag schon gemacht — weniger Auto fahren, Fahrrad als Alternative. Spart CO2, schont Ressourcen, Fahrbahnen und Umwelt, hält fit und gesund, entspannt und macht Spaß. Passt, finde ich, ganz gut.


    Mein Vorschlag zur Motivation ist, sich den hier gemachten Negativ-Äußerungen nicht ablenken zu lassen und einfach mal das Fahrrad zu nehmen statt der Knatterkiste. Vielleicht morgen früh zur Bäckerin?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • 31 km pro Stunde.

    Ah. Und diese Geschwindigkeit fährt diejenige 15 Stunde am Tag, drei Wochen lang? Extremsportlehrerinnen in derartigen Leistungsklassen könnten das wirtschaftlich attraktiv medial verwerten. Diese aber trägt das auf einer Web-Seite ein, um einen Fahrrad-Pannen-Kurs für die Firma zu gewinnen?


    Ist aber auch egal. Sie habe sich dafür Urlaub genommen. Zur Frage, ob Alltagsradelei eine umweltfreundliche Alternative zum Auto sein könne, tragen diese Extremzahlen wenig bei.

    Und die sonst nie Rad fahren, tun es vermutlich auch in dieser Zeit wenig bis gar nicht.

    Das vermute ich auch. Dass damit Menschen nachhaltig zum Alltagsradeln verführt werden könnten, sehe ich jedenfalls nicht.


    Ich halte es tatsächlich für besser, nicht soviel Brimborium zu machen. Man sollte gar nicht die Vorstellung wecken, dass Radeln furchtbar kompliziert ist, dass man dafür Verabredungen, Termine und Aktionen braucht, womöglich noch besondere Wege und getrennte Wegweiser. Alltagsradelei funktioniert nur, wenn man ihr ein gewisses Maß an Selbstverständlichkeit zugesteht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Koofst dir ’ne andere.


    Ich fahre übrigens gerne mit Poncho. Der ist nach unten offen. Geht nur bei keinem oder wenig Wind. Dazu Gamaschen gegen den Driss von unten.


    Bei Regen finde ich immer die ersten Meter am schlimmsten. Also, wenn man bei Regen losfahren soll. Dann geht’s.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Meine Alltagsfahrten in der Stadt erledige ich komplett mit dem Fahrrad. Bis auf die ganz wenigen Fälle, wo ich etwas mit dem Auto transportieren muss. Mittlerweile fahre ich mit dem Auto nur noch rund 3000 km pro Jahr, wenn überhaupt. Wenn mein jetziges Auto irgendwann nicht mehr ist, überlege ich, ob ich mir überhaupt wieder eines anschaffe. Es steht locker zwei Wochen in der Garage ohne dass ich es benutze.

    Mit dem Rad bin ich genauso schnell im Stadtzentrum und muss nicht erst einen Parkplatz suchen. Die Fahrt zu meinen beiden Schulen dauert 10 bzw. 15 Minuten und es ist schon interessant, was alles in den Rucksack passt.


    Sarek

  • Aber die Getränkekisten und Waschmaschinen, die täglich gekauft werden. Das geht doch nicht ohne Auto 😅

    Ich werd immer ziemlich doof angeschaut wenn ich 4kästen Wasser die 1,5km vom Supermarkt nach Hause trage 😅


    Zum topic:

    Letztes Jahr mit dem Auto immer zur Arbeit (ca 93km eine Tour, 1h15 Fahrtzeit) also allein für die Arbeit Ü29000km verfahren bzw. im Jahr allein an spritkosten an der 3000€ gekratzt, Fahrtzeit rein lag bei 16 Tagen.

    Dieses Schuljahr versetzt worden, 16km eine Tour. Abgesehen von richtigen Sturm- oder Regentagen bin ich pro Woche mindestens an 3 Tagen mit dem Fahrrad (40 Minuten) oder laufend (1,5h) auf Hin- und Rücktour unterwegs. Mit dem Auto sind es 20 Minuten. Bei den derzeitigen spritkosten bezahl ich übers ganze Schuljahr damit nur noch an die 300€ für die Arbeit. Durchs Fahrrad und kaufen Spar ich zwar nicht sehr viel mehr Zeit ein, nur Nutz ich die Zeit halt gleich für den sportlichen Ausgleich. Meine Frau läuft die 2km zur Arbeit oder fährt mit der Straßenbahn. Insgesamt halten wir uns auch massiv zurück und kaufen eigentlich fast nie mit Auto ein (es sei denn eigentlich or müssen mal in den Baumarkt was richtig schweres holen).


    Mein Trekkingbike was ich neu gekauft habe hat sich mittlerweile auch mehr als rentiert. Das gesparte Spritgeld verwenden meine Frau und ich nun für den Urlaub.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • In meinem Urlaub auf einer Nordseeinsel ohne Autos habe ich mal wieder gesehen was man mit entsprechendem Anhänger auch alles per Rad transportieren kann. Inkl. Kühlschrank...

    Ich gebe aber auch zu, ich bin manchmal auch bequem und nehme dann mal das Auto, wenn es doch alles eng ist, oder das Wetter schlecht. Aber immerhin nun auf kürzeren Strecken rein elektrisch.

  • Ich würde gerne mitmachen, mein „Schweinehund“ ist allerdings kein innerer, sondern ein äußerer und läuft auf 2 Beinen und ich tue mir schwer, ihn zu überrumpeln: ich setze morgens meine Pubertiere auf dem Weg zur Arbeit bei der U-Bahn in ab, da sie einen sehr langen Schulweg haben und sonst knapp 1,5 Stunden unterwegs wären. Wir wohnen im Speckgürtel einer Großstadt und unsere Schulen sind in der Stadt, die Anbindung unseres Wohnortes an den ÖPNV ist leider miserabel, daher haben wir uns die Variante mit dem Absetzen bei der U-Bahn angewöhnt. Damit sparen sich die Kids fast die Hälfte der Fahrtzeit, der Weg zur U-Bahn dauert mit dem Auto nur 15 Minuten.


    Würde ich nun mit dem Fahrrad fahren wollen (etwas mehr als 20 km), müssten meine Kinder notgedrungen schon um 6:30 aus dem Haus und das bring ich nicht wirklich übers Herz. Ich hab es schon 2-3 mal gemacht, wenn die Kinder krank waren oder später hatten oder so und fand es mit E-Bike gut machbar, aber meistens geht das eben nicht, zumindest noch nicht dieses Schuljahr (nächstes Jahr ändert sich das wegen Schulwechsel/ Ausbildung).


    Ich wünschte, ich könnte z.B. nur den Rückweg mit dem Fahrrad machen, da haben wir alle keinen Zeitdruck, aber das funktioniert ja logistisch nicht. Blöd irgendwie.

  • Ich würde gerne mitmachen, mein „Schweinehund“ ist allerdings kein innerer, sondern ein äußerer und läuft auf 2 Beinen

    Ja, die lieben Kleinen bremsen einen gehörig aus.

    Ich sehe an unsrer Musikschule immer einen Papa mit dem Fahrrad, den treffe ich öfter, der ist immer nur mit dem Radl unterwegs, auch seine 3 Töchter. Ich schätze, der wohnt in unsrer hübschen Kleinstadt, da geht das.

    Ich fahre 4km durch den Wald (bergab auf Split), bis ich im Ort bin, schön für Ausflüge mit oder ohne Familie aber nicht für alle Kinder jeden Tag.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Manchmal frage ich mich, wie ich eigentlich meine Kindheit überleben konnte, Grundschule 3.-4. Klasse pro Strecke 2,5 km mit dem Rad bei Wind und Wetter allein versteht sich. Weiterführende Schule, Bus 6:50 Uhr, bis zur Bushaltestelle ca. 10 min Fußweg. Den einzigen Weg den ich gefahren wurde bzw. für den es Elternfahrgemeinschaften gab, war der Weg zum Handballtraining am zweiten Ort der Spielgemeinschaft, dahin gab es keinen ÖPNV und eine Strecke waren so um die 20 km und zu Auswärtsspielen.

  • Das habe ich als Kind auch so gemacht.

    Würdest du dein Kind (4. Klasse) 5km ohne Radweg über Land allein radeln lassen (zur Schule) oder 4km durch den Wald (und dann nochmal 1-2km durch die Kleinstadt) zur Musikschule? Alleine, durch den Wald?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das habe ich als Kind auch so gemacht.

    Würdest du dein Kind (4. Klasse) 5km ohne Radweg über Land allein radeln lassen (zur Schule) oder 4km durch den Wald (und dann nochmal 1-2km durch die Kleinstadt) zur Musikschule? Alleine, durch den Wald?

    Ich kann dir das nicht beantworten, da ich keine Kinder habe, kann ich nicht sagen wie ich heute reagieren würde. Aber sicherlich anders als ich es als Kind erlebt habe. Bei Eis und Schnee würde ich mein Kind sicherlich auch zur Schule bringen und voraussichtlich auch bei langen und gefährlichen Schulwegen.


    Es bezog ich auch eher auf allgemeines Erleben. Wenn ich morgens sehe wie viele Kids hier zur Grundschule gefahren werden. Dann wundert es mich schon. Da das Einzugsgebiet dieser Schule wirklich in einem fußläufigen Bereich liegt.

  • Och, dann machst Du halt abends noch eine Feierabendspazierfahrt und bringst das Fahrrad zu Schule. ;)

    Gute Idee, da bleibt dann nur noch die Frage, wie ich am Abend wieder heim komme. Oder ich übernachte einfach in der Schule, dann stellt sich die Frage mit dem Arbeitsweg gleich gar nicht mehr. Und meine Kids machen es genauso, dann brauch ich sie auch nicht mehr zur U-Bahn bringen. :top:

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