NRW: Padlet nicht mehr datenschutzkonform

  • In den vergangegenen Wochen ist hier in verschiedenen Threads immer wieder Padlet als Tool genannt worden, mit dem verschiedene schulische Aufgaben erledigt werden können. Heute erreichte uns eine Mail, nach der laut LDI Padlet in NRW wohl nicht mehr als datenschutzkonform eingestuft wird. Innerhalb der Mail wird hierzu auf die Seiten 40-42 im verlinkten Dokument verwiesen:

    https://www.ldi.nrw.de/system/…zbericht_2022_ldi_nrw.pdf


    So langsam zweifele ich an der Ernsthaftigkeit, mit der Digitalisierung in NRW Schulen vorangetrieben werden soll. Wenn immer wieder Tools "verboten" werden, traut sich doch im Endeffekt niemand mehr überhaupt noch irgendeine Webanwendung/Dienst im Unterricht zu verwenden. Ich warte noch auf den Tag, an dem geogebra als gefährlich eingestuft wird. Das ist der Tag, an dem ich mir Folien und Folienstifte besorgen und zum OHP zurückkehren werde...

  • Kommt halt auf die Einsatzart an. Wenn man bei Padlet keine personenbezogenen Daten verarbeitet, sollte man es doch eigentlich auch einsetzen können.


    Viel interessanter finde ich die Frage der Lizenz. Ist zum Beispiel der Einsatz der freien Lizenz bei Taskcard im Schulumfeld ok oder benötige ich die Schullizenz?

  • Kommt halt auf die Einsatzart an. Wenn man bei Padlet keine personenbezogenen Daten verarbeitet, sollte man es doch eigentlich auch einsetzen können.

    nein das spielt dabei keine Rolle.

  • Bei uns ist zurzeit such Taskcards (oder so ähnlich) der heiße Scheiß vorm Herrn.


    Datenschutzbeauftragte veröffentlichen immer nur, was nicht geht. Eine Positivliste bekommen sie nicht hin.

  • Kommt halt auf die Einsatzart an. Wenn man bei Padlet keine personenbezogenen Daten verarbeitet, sollte man es doch eigentlich auch einsetzen können.

    Sind die Accounts mit der E-Mail-Adresse verknüpft? Welche Daten werden sonst noch bei der Anmeldung erhoben?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Kommt halt auf die Einsatzart an. Wenn man bei Padlet keine personenbezogenen Daten verarbeitet, sollte man es doch eigentlich auch einsetzen können.

    Der Datenschutzbeauftragte des Landes Hessen schätzt bereits die IP Adresse des privaten Internetanschlusses als schützenswerte personenbezogene Daten ein und untersagt damit effektiv die Nutzung aller us-amerikanischen Webseiten.


    https://datenschutz.hessen.de/…chutz-bei-der-nutzung-von


    Ich habe damals konkret nachgefragt und es wurde bestätigt, dass ich Schülern keine Youtube-Links zum Homeschooling (Lehrerschmidt) schicken darf.

  • Der Datenschutzbeauftragte des Landes Hessen schätzt bereits die IP Adresse des privaten Internetanschlusses als schützenswerte personenbezogene Daten ein und untersagt damit effektiv die Nutzung aller us-amerikanischen Webseiten.


    https://datenschutz.hessen.de/…chutz-bei-der-nutzung-von


    Ich habe damals konkret nachgefragt und es wurde bestätigt, dass ich Schülern keine Youtube-Links zum Homeschooling (Lehrerschmidt) schicken darf.

    Wie viele Webseiten werden außerhalb der EU gehostet?

    Die Benutzer von bestimmten IP-Adressen können nur durch richterlichen Beschluss offenbart werden.


    [Persönliche Meinung]

    Datenschutzbeauftragter sind einfach geil darauf, alles mögliche als nicht datenschutzkonform abzustempeln.

    Ich habe das Gefühl, sie sind im stetigen Wettkampf, sich als Oberboss des Datenschutzes darzustellen.

    In der Theorie ist ALLES nachvollziehbar, wenn man es möchte.

  • Datenschutzbeauftragter sind einfach geil darauf, alles mögliche als nicht datenschutzkonform abzustempeln.

    Ist auch die TÜV-Gutachterin die dich auf deine kaputten Bremsen hinweist und die Weiterfahrt untersagt geil darauf dir etwas zu verbieten?

    Ist auch der Lebensmittelkontrolleur der Rattenkot im Essen findet und ein Restaurant schließt nur geil darauf den Laden dicht zu machen?


    Schonmal auf die Idee gekommen, dass die einfach nur ihren Job machen und die Ursache des Problems nicht in der Aufsicht/Kontrolle liegt?


    Was die IP-Adressen betrifft, sollte man sich eher die Frage stellen, warum diese überhaupt gespeichert werden. Die Speicherung der IP ist für die Erbringungen des Dienstes schlicht nicht notwendig, wenn dies trotzdem geschieht, dann ist das entweder schlampig oder unlauter.


    Und ich hoffe nicht, dass noch jemand dachte, dass die Verwendung von Google-Angeboten datenschutztechnisch unproblematisch ist. Wenn ihr nicht auf Youtube-Videos verzichten wollte, wäre ja evtl. https://invidious.io/ etwas für euch. Ein datenschutzfreundliches Frontend für Youtube, entweder selbst hosten oder eine der vorhandenen Instanzen verwenden. Und ja, kann man auch kritisch sehen; ist in diesem Fall eben eine Abwägung zwischen einem Grundrecht und den Geschäftsinteressen eines Konzerns.


    Um das mal klarzustellen, wir reden hier nicht von weniger als einer groben Missachtung eines Grundrechts. Wenn ihr selbst eure Rechte mit Füßen treten wollt, dann ist das eure Sache. Aber bitte respektiert zumindest die Rechte eurer Schüler und Schülerinnen.

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Der Datenschutzbeauftragte des Landes Hessen schätzt bereits die IP Adresse des privaten Internetanschlusses als schützenswerte personenbezogene Daten ein und untersagt damit effektiv die Nutzung aller us-amerikanischen Webseiten.

    Ist die Frage, ob die Datenschutzbeauftragten überhaupt die Befugnis haben, entsprechende Nutzung tatsächlich zu verbieten.

  • Ist die Frage, ob die Datenschutzbeauftragten überhaupt die Befugnis haben, entsprechende Nutzung tatsächlich zu verbieten.

    Das müssen sie gar nicht. Wenn etwas nicht datenschutzkonform ist, darf man es nicht verwenden. Die Datenschützerinnen weisen lediglich darauf hin.


    Was fehlt ist eine Empfehlung, was geht. Da kümmert sich niemand drum.

  • Kannst du das erläutern?

    Ja gerne. Beim Datenschutz geht es nicht nur darum, dass du oder jemand anderes in einem Programm oder Service personenbezogenen Daten veröffentlichst. Selbst wenn du das nicht machst, ist es trotzdem nicht zulässig. Es werden so viele Daten gesammelt von diesen Services, dass die nicht auf eine direkte Eingabe angewiesen sind. Diese Services leben davon, möglichst viele Date zu sammeln und diese weiter zu vermarkten.


    Wenn man sich die Überwachungsmechanismen so anschaut, wird einem schon sehr übel.


  • Schonmal auf die Idee gekommen, dass die einfach nur ihren Job machen und die Ursache des Problems nicht in der Aufsicht/Kontrolle liegt?

    Als Informatiker ist mir das Problem durchaus bewußt. Ich sehe es auch sehr kritisch.


    Wir brauchen dennoch pragmatische Lösungen.


    Wenn die Priester alles in der Bibel wortwörtlich nehmen würden, dann wäre die Gesellschaft nicht so dolle, u.a.

    Levitikus 25:44

    Exodus 35:2

    Levitikus 19:27

  • Wir brauchen dennoch pragmatische Lösungen.

    Welche pragmatische Lösung schlägst du denn vor?


    Eine pragmatische Lösung für das Teilen von Youtube-Videos habe ich genannt. Die Nicht-Nutzung der Dienste halte ich auch für eine pragmatische Lösung. Tatsächlich glaube ich, dass es für alle problematische Dienste auch Alternativen gibt, die man bedenkenlos verwenden kann (zumindest fällt mir in meinem Alltag momentan nichts ein wo man nicht herumkommt). So gesehen gibt es die Lösung bereits, man muss sie nur auch nutzen. Denn das Problem liegt, wie gesagt, nicht in der Aufsicht die die Probleme anspricht und auch nicht in der Gesetzeslage, das Problem ist das Auftreten der Dienste und genau dort müsste sich etwas ändern. Ein Wegschauen der Aufsichtsbehörden kann aber keine Lösung sein.

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

  • Wenn ich die Tabletts so einrichten würde, dass IP Adressen verschleiert werden, wäre ich dann bei der Speicherung der IP Adressen fein raus aus dem Thema Datenschutz?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Es macht mich traurig, wie weltfremd dieser Datenschutz-Wahn in der Schule zu sein scheint. Der Staat führt sich auf, wie dieser eine Freund, der noch nie ein Smartphone hatte, sondern maximal per SMS auf seinem alten Nokia-Ziegelstein zu erreichen ist, weil "die da oben" ihn sonst verfolgen.

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