Tarifrunde eingeläutet

  • Fairerweise muss man natürlich auch sagen, dass es durchaus Bürgergeldempfänger gibt, die das noch schwarz aufstocken. Ist sicherlich nicht die Mehrheit aber es gibt durchaus den einen oder anderen, der sich sicherlich nicht nur mit Bürgergeld seinen Lebensstil finanziert.

    Mit dem Schonvermögen von 15000€ pro Person kann man auch z.B. veritable Gewinne aus Aktientradings erzielen, ohne das Haus verlassen zu müssen ;)

  • Mit dem Schonvermögen von 15000€ pro Person kann man auch z.B. veritable Gewinne aus Aktientradings erzielen, ohne das Haus verlassen zu müssen ;)

    Gerade bei vielen Handwerkern ist Schwarzarbeit gang und gebe. Da kannst Du dir auch als Arbeitsloser schnell eine goldene Nase verdienen. Gibt natürlich auch noch eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten. Wird eine Minderheit sein, aber es gibt sie leider.

  • Wer momentan als Handwerker arbeitslos ist, dürfte so schlecht sein, dass ihn auch schwarz niemand will.

  • Die Bürgergeld-Diskussion ist wirklich nicht zielführend. Das Ungerechtigkeitsgefühl rührt mE daher, dass Fachkräfte zu wenig verdienen. Im Handwerk mangelt es seit Jahren an Nachwuchskräften. Viele arbeiten schwarz nebenher, weil das Geld einfach nicht reicht. Die Besteuerung und auch die Sozialabgaben für die untersten Einkommen sind einfach zu hoch. Auch im OECD-Vergleich sind wir ganz vorne dabei hinsichtlich der Steuerlast. Aber was wir an Infrastruktur o.ä. im Gegenzug bekommen dagegen zu schwach.

    Zum Punkt mit den angeblich übersetzten Familienzuschlägen: Wenn man sich die Klageschriften und Urteilsbegründungen anschaut, die überhaupt maßgeblich für die Feststellung der Verfassungswidrigkeit der amtsangemessenen Alimentation gewesen sind, dann muss festhalten, dass es sehr wohl eine Rolle bei der Beurteilung der Verfassungsmäßigkeit spielt. Die Länder steuern nun entsprechend nach. Gut, fairer wäre es die Grundbesoldungen grundsätzlich anzuheben, doch das ist der teurere Ansatz. Und wir viele Beamtenfamilien mit 3 oder mehr Kindern gibt es tatsächlich, dass man derart toxisch und neidisch auf die Zuschläge schauen muss? Außerdem müssen kinderreiche Beamte oft in Teilzeit arbeiten. Und da wird man doppelt und dreifach bestraft, ob es Dienstpflichten sind, wo es keine Teilzeitberücksichtigung geben kann oder der entsprechende Nachteil bei der Pension usw.

    Die Mietstufenregelung in Nrw finde ich tatsächlich auch absurd. Wenn ich in einer teuren Stadt ein Haus kaufe und gefördert werde, dann unterstützt der Dienstherr auch letztlich ungleich stärker bei der Vermögensbildung. Hessen hat da den richtigen Kurs eingeschlagen.

    Man muss aber auch fairerweise sagen, dass nun die Klagen abgewartet werden müssen. Dass es einen Rechtsbruch gibt, ist klar, wie man aber genau vorzugehen hat, muss noch konkretisiert werden. Die Bürgergeldanhebung ist dann wiederum doch relevant, da diese 12% Erhöhung nun auch die unteren Besoldungsgruppen (und so auch mit dem Abstandsgebot uns) berühren. Es bleibt spannend…

  • Die Bürgergeldanhebung ist dann wiederum doch relevant, da diese 12% Erhöhung nun auch die unteren Besoldungsgruppen (und so auch mit dem Abstandsgebot uns) berühren. Es bleibt spannend…

    Bisher hat das Land NRW die unteren Besoldungsgruppen sukzessive gestrichen und alle Beamte im einfachen Dienst in die nächsthöhere Besoldungsgruppe befördert, um das Abstandsgebot zu wahren. Als ich angefangen habe, war die unterste Besoldungsgruppe A2, inzw. ist die unterste Gruppe A5. A1 bis A4 gibt es nicht mehr. An dieser Stellschraube kann das Land aber auch nicht mehr drehen, weil A5 schon die höchste Stufe im einfachen Dienst ist. Würde die Landesregierung A5 abschaffen und alle Beamte, die bisher A5 bekommen haben, nach A6 versetzen, gäbe es keinen einfachen Dienst mehr und die Beamte im mittleren Dienst dürften auf die Barrikaden gehen, weil sie dann trotz umfangreicher Ausbildung genau soviel bekommen wie Ungelernte.

  • Bisher hat das Land NRW die unteren Besoldungsgruppen sukzessive gestrichen und alle Beamte im einfachen Dienst in die nächsthöhere Besoldungsgruppe befördert, um das Abstandsgebot zu wahren. Als ich angefangen habe, war die unterste Besoldungsgruppe A2, inzw. ist die unterste Gruppe A5. A1 bis A4 gibt es nicht mehr. An dieser Stellschraube kann das Land aber auch nicht mehr drehen, weil A5 schon die höchste Stufe im einfachen Dienst ist. Würde die Landesregierung A5 abschaffen und alle Beamte, die bisher A5 bekommen haben, nach A6 versetzen, gäbe es keinen einfachen Dienst mehr und die Beamte im mittleren Dienst dürften auf die Barrikaden gehen, weil sie dann trotz umfangreicher Ausbildung genau soviel bekommen wie Ungelernte.

    Hessen hat sogar tatsächlich schon A5 gestrichen und alle entsprechend in A6 überführt. Jede ,,Trickserei‘‘ schafft neue Unverhältnismäßigkeiten.

  • Hessen hat sogar tatsächlich schon A5 gestrichen und alle entsprechend in A6 überführt. Jede ,,Trickserei‘‘ schafft neue Unverhältnismäßigkeiten.

    Dann macht es also zukünftig in Hessen keinen Sinn mehr zuerst eine Lehre zum Verwaltungsfachangestellten etc. zu machen, weil auch die Ungelernten mit Hauptschulabschluß das gleiche Gehalt bekommen und das dann 3 bzw. 3,5 Jahre länger als die ausgebildeten Beamten. :daumenrunter:

  • die Beamte im mittleren Dienst dürften auf die Barrikaden gehen, weil sie dann trotz umfangreicher Ausbildung genau soviel bekommen wie Ungelernte.

    Das ist in der freien Wirtschaft nicht unüblich. Die Besoldung nach der formalen Ausbildung hat mich im ÖD schon immer irritiert.

  • Dann macht es also zukünftig in Hessen keinen Sinn mehr zuerst eine Lehre zum Verwaltungsfachangestellten etc. zu machen, weil auch die Ungelernten mit Hauptschulabschluß das gleiche Gehalt bekommen und das dann 3 bzw. 3,5 Jahre länger als die ausgebildeten Beamten. :daumenrunter:

    Wenn man Verwaltungsangestellter sein will, kommt man wohl nicht um eine Ausbildung herum.

  • Bisher hat das Land NRW die unteren Besoldungsgruppen sukzessive gestrichen und alle Beamte im einfachen Dienst in die nächsthöhere Besoldungsgruppe befördert, um das Abstandsgebot zu wahren. Als ich angefangen habe, war die unterste Besoldungsgruppe A2, inzw. ist die unterste Gruppe A5. A1 bis A4 gibt es nicht mehr. An dieser Stellschraube kann das Land aber auch nicht mehr drehen, weil A5 schon die höchste Stufe im einfachen Dienst ist. Würde die Landesregierung A5 abschaffen und alle Beamte, die bisher A5 bekommen haben, nach A6 versetzen, gäbe es keinen einfachen Dienst mehr und die Beamte im mittleren Dienst dürften auf die Barrikaden gehen, weil sie dann trotz umfangreicher Ausbildung genau soviel bekommen wie Ungelernte.

    Natürlich geht das...hat das Land Baden-Württemberg getan ohne mit der Augenwimper zu zucken um die oberen Ränge nicht mehr amtsangemessen besolden zu müssen.

    Das neue Eingangsamt in Baden-Württemberg beginnt bei A7


    https://lbv.landbw.de/document…a847bbde8?t=1673957097711

  • Die Besteuerung und auch die Sozialabgaben für die untersten Einkommen sind einfach zu hoch. Auch im OECD-Vergleich sind wir ganz vorne dabei hinsichtlich der Steuerlast. Aber was wir an Infrastruktur o.ä. im Gegenzug bekommen dagegen zu schwach.

    Könnte daran liegen, dass wir zwar reich sind aber auch viel Geld in Sozialausgaben stecken. Ich finde auch, dass da auch zu wenig bei "rumkommt." Wir sind ganz schlecht darin, Empfänger von Sozialleistungen wird in den normalen Arbeitsmarkt zu bekommen.

    Wer momentan als Handwerker arbeitslos ist, dürfte so schlecht sein, dass ihn auch schwarz niemand will.

    Vielen haben auch keine Lust mehr oder wollen oder können es körperlich nicht mehr. Mit Bürgergeld plus Schwarzarbeit verdient man auch deutlich mehr als als Angestellter.

  • Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das Problem so groß ist, wie man es sich vielleicht vorstellt oder wie es früher vielleicht tatsächlich war. Der gemeine Häuslebauer weiß mittlerweile ganz gut, dass er auf Schwarzarbeit keinerlei Gewährleistung hat, Schwarzarbeit nicht steuerlich absetzen kann und nicht zuletzt sich selbst massiv strafbar macht. Und wer als Handwerker nicht mehr arbeiten kann, bei dem reicht es vielleicht noch für ein „Pfüschle“ hier und da, aber nicht für die nachhaltige Schädigung der Sozialkassen.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Anekdotische Evidenz: Als Studentin hatte ich einen Kumpel, dessen Vater ein arbeitsloser Schneider war. 3 Kinder, Baföghöchstsatz, Hartz 4. Der gute Schneider arbeitete nebenher schwarz und konnte seine Kinder auch noch unterstützen. Kumpel sparte sein gesamtes Bafög und konnte nach dem Studium alles auf einmal zurückzahlen, so dass ihm die Hälfte erlassen wurde.

  • Na, ich weiß nicht. Ich brauchte in den letzten3 Jahren häufiger Handwerker und der Elektriker und der Dachdecker waren die Einzigen, die nicht gefragt haben, ob ich zwingend eine Rechnung brauche. Letzterer auch nur beim Dachfenstereinbau, nicht beim Flicken der Dachrinne. Mir scheint Schwarzarbeit nach wie vor sehr verbreitet.

  • Das ist in der freien Wirtschaft nicht unüblich. Die Besoldung nach der formalen Ausbildung hat mich im ÖD schon immer irritiert.

    Wäre aber auch komisch, wenn man seine selbst erfundenen Zettelchen nicht selbst anerkennt ;)

  • Na, ich weiß nicht. Ich brauchte in den letzten3 Jahren häufiger Handwerker und der Elektriker und der Dachdecker waren die Einzigen, die nicht gefragt haben, ob ich zwingend eine Rechnung brauche. Letzterer auch nur beim Dachfenstereinbau, nicht beim Flicken der Dachrinne. Mir scheint Schwarzarbeit nach wie vor sehr verbreitet.

    Kommt auf die Art der Arbeiten an.

    Einer meiner Freunde ist Gärtner, bei denen ist es nicht unüblich, Pflasterarbeiten, Bepflanzungen, Rasenmähen oder ähnliches schwarz zu machen. Auch einfachere Arbeiten, bei denen (dem Auftraggeber) nicht viel passieren kann, wie das Flicken oder reinigen der Dachrinne, Fenstereinbau, Schneiderarbeiten etc. werden "bei uns" (i.S.v. "mir bekannt", nicht "mache ich so") öfter schwarz gemacht. Größere und/oder potentiell gefährliche Sachen, wie Elektroarbeiten werden immer auf Rechnung gemacht.

  • Letztendlich muss jeder überlegen, ob der bekannte KFZ-Mechatroniker den Ölwechsel inkl. aller Filter für ca. 100€ erledigt oder die 4 Bremsklötze für 150€ erneuert oder ob man in der Markenwerkstatt das 4-fache bezahlt. In der Werkstatt machen es die Lehrlinge und der Bekannte hat 25 Jahre Erfahrung.


    Ich weiß noch, wie ich als Neueinsteiger mit A13 für den Sohn eines Freundes des Abteilungsleiters Nachhilfe geben "musste". Wäre nie auf die Idee gekommen, die damaligen 25€/h (15 Jahre her) Schwarzgeld irgendwo anzugeben.

  • Man kanns auch so sehen: Ohne Schwarzarbeit würde noch viel weniger laufen in Deutschland.

    Außerdem könnte das Maß an Schwarzarbeit ein Indikator dafür sein, dass der Staat den Menschen zu tief in die Tasche greift.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

Werbung