Tarifrunde eingeläutet

  • Über Einschränkungen im Streikrecht wird ja schon diskutiert. Ich finde das ehrlich gesagt gruselig und antidemokratisch.

  • Aber es ist nicht sinnvoll, unbeteiligten die Abi-Prüfung oder so zu versauen.

    Die Verantwortung liegt dann ja wohl beim Dienstherren/dem Arbeitgeber.


    Gerade in den Prüfungsphasen schießt mein Arbeitspensum in die Höhe. Dieses Jahr werde ich für das Englischabitur, wenn ich das Wochenende und den Feiertag rausrechne, gerade einmal 4 Tage zum korrigieren haben. 30 Abiklausuren in 4 Tagen ist eine Frechheit. Aber ja, wir sollten niemandem die Abi-Prüfung versauen. [/Ironie off]

  • Aber ja, wir sollten niemandem die Abi-Prüfung versauen. [/Ironie off]

    Ob das bei so einer kurzen Korrekturzeit nicht schon als Kollateralschaden passieren kann?

    Ich nehme an, du bekommst mindestens 2 Tage davon unterrichtsfrei, oder? Alles andere wäre ja unzumutbar. [Ironie off]

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ob das bei so einer kurzen Korrekturzeit nicht schon als Kollateralschaden passieren kann?

    Ich nehme an, du bekommst mindestens 2 Tage davon unterrichtsfrei, oder? Alles andere wäre ja unzumutbar. [Ironie off]

    Ja, zwei Tage unterrichtsfrei müsste ich bekommen, ist aber noch nicht sicher. Die SL ist bei Korrekturtagen immer etwas geizig. Aber selbst mit zwei Korrekturtagen sind vier Tage noch zu wenig. Natürlich werde ich am Wochenende und an dem Feiertag arbeiten müssen. Was anderes bleibt mir ja nicht übrig.

    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich schaffe es gar nicht, einen ganzen Werktag lang zu korrigieren. Nach 5 Stunden lässt meine Konzentration extrem nach. Für eine Abiklausur brauche ich aber, wenn es schnell geht, mindestens 60 Minuten.

  • Das ist so und daher sind so kurze Korrekturfristen völlig unzumutbar. Wie kommt diese zustande?


    PS: In NDS gibt es inzwischen zum Glück eine ziemlich klare Vorgabe zu Korrekturtagen im Abitur. So sind als Richtwert bei Korrekturfristen von unter 3 Wochen (!) für jeweils 5 Arbeiten je 1 Tag zu gewähren. Auch bei längeren Fristen gibt es dennoch Korrekturtage, dann aber für mehr Arbeiten.

  • Das ist so und daher sind so kurze Korrekturfristen völlig unzumutbar. Wie kommt diese zustande?

    Englisch ist in diesem Jahr die letzte Abiprüfung und liegt somit näher an der Abgabefrist als die anderen Prüfungen. Meine Mathekolleginnen werden acht Tage mehr Zeit haben, da Mathe die erste Prüfung sein wird. Das sei ihnen natürlich gegönnt. Aber ich frage mich schon, ob ausgerechnet Englisch, also eine Sprache, die letzte Prüfung sein muss.

  • Das ist krass. Bei einer so kurzen Korrekturfrist wärst du bei uns mit 30 Abiarbeiten für eine gute Woche von allen anderen Dienstverpflichtungen freigestellt. Das in nur 4-5 Werktagen (wenn man Samstag mitzählt) ggf. ohne Freistellung umsetzen zu müssen, ist unzumutbar. Auch während der Abiturkorrekturen hast du ein Recht (und streng genommen auch die Pflicht) auf Einhaltung der täglichen Höchstarbeitszeit und auf die Mindestruhezeiten.

  • Das ist krass. Bei einer so kurzen Korrekturfrist wärst du bei uns mit 30 Abiarbeiten für eine gute Woche von allen anderen Dienstverpflichtungen freigestellt. Das in nur 4-5 Werktagen (wenn man Samstag mitzählt) ggf. ohne Freistellung umsetzen zu müssen, ist unzumutbar. Auch während der Abiturkorrekturen hast du ein Recht (und streng genommen auch die Pflicht) auf Einhaltung der täglichen Höchstarbeitszeit und auf die Mindestruhezeiten.

    Jup, ich überlege deshalb mit meiner Schulleitung zu sprechen. In meinem Zweitfach habe ich übrigens noch einmal zusätzlich 5 Prüfungen. Die werde ich aber noch vor dem Englischtermin fertig haben (müssen).

  • Für eine Abiklausur brauche ich aber, wenn es schnell geht, mindestens 60 Minuten.

    Das sind also bei 30 Arbeiten mindestens 30 Stunden. Lass dir doch von deinem SL erläutern, wie du diese 30 Stunden an vier Tagen ableisten sollst, wenn du außerdem noch Unterricht hast und die Höchstarbeitszeit von 10 Stunden täglich nicht überschreiten darfst. Das darf dein SL auch gern den zuständigen Juristen in der vorgesetzten Behörde fragen.

    Recht (und streng genommen auch die Pflicht) auf Einhaltung der täglichen Höchstarbeitszeit

    Nicht nur "streng genommen"!

  • Das ist so und daher sind so kurze Korrekturfristen völlig unzumutbar. Wie kommt diese zustande?


    PS: In NDS gibt es inzwischen zum Glück eine ziemlich klare Vorgabe zu Korrekturtagen im Abitur. So sind als Richtwert bei Korrekturfristen von unter 3 Wochen (!) für jeweils 5 Arbeiten je 1 Tag zu gewähren. Auch bei längeren Fristen gibt es dennoch Korrekturtage, dann aber für mehr Arbeiten.

    wie geil ist das denn bitte? in NRW sind Korrekturtage imho nicht gestattet und werden quasi allenfalls unter der Hand von der SL genehmigt.

  • wie geil ist das denn bitte? in NRW sind Korrekturtage imho nicht gestattet und werden quasi allenfalls unter der Hand von der SL genehmigt.

    Ja, ich bin da ganz froh darüber, dass es hier Rechtssicherheit in diesem Handeln gibt. Natürlich wird das auch mit etwas Augenmaß gehandhabt und bei nur 6 Arbeiten und fast 3 Wochen Zeit überlegt man schon gemeinsam, ob ein Korrekturtag nötig ist und ob der unbedingt an genau dem Wochentag mit 6 eigenen Unterrichtsstunden liegen muss und somit wieder zu Vertretungsbelastungen des Kollegiums führt. Gleichzeitig ermuntern wir aber explizit auch Kolleginnen und Kollegen, die sehr viele Korrekturen haben, solche Tage in gemeinsamer Absprache in Anspruch zu nehmen.

  • Über Einschränkungen im Streikrecht wird ja schon diskutiert. Ich finde das ehrlich gesagt gruselig und antidemokratisch.

    Dir ist aber schon bewusst, dass es in verschiedenen Ländern schon lange Einschränkungen des Streikrechtes gibt? Die scheinen damit gut zu leben. Auch in Deutschland haben wir Einschränkungen. Beamte, wilde Streiks, ...

  • Wir brauchen in Deutschland keine (weitere) Einschränkung des Streikrechts. Es ist gut, wie es ist

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Wir hatten in Deutschland Jahrzehnte eine sehr komfortable Situation, in der kaum gestreikt wurde und die Arbeitnehmer trotzdem angemessen am wirtschaftlichen Erfolg partizipiert haben. Seit ca. 10 Jahren hat für letzteres das subjektive Gefühl nachgelassen und in den letzten Jahren lassen sich auch Reallohnverluste statistisch belegen.

    Diese Dinge haben etwas damit zu tun, dass da, wo eine gewisse Streikmacht da ist, auch wieder mehr gestreikt wird.

  • Dir ist aber schon bewusst, dass es in verschiedenen Ländern schon lange Einschränkungen des Streikrechtes gibt? Die scheinen damit gut zu leben. Auch in Deutschland haben wir Einschränkungen. Beamte, wilde Streiks, ...

    Es geht um weitere Einschränkungen.

    Welche Länder meinst du?

  • Es geht um weitere Einschränkungen.

    Welche Länder meinst du?

    https://www.tagesschau.de/inla…ht-einschraenken-100.html


    z.B.

    Wie ich es machen würde, hatte ich schon mal dargestellt: Kleine Nischengewerkschaften dürfen nicht alleine verhandeln, Streikrechte in kritischer Infrastruktur einschränken. Es würde wahrscheinlich schon reichen, wenn der Streik in bestimmten Branchen X Tage vorher angekündigt werden muss.

  • Wie ich es machen würde, hatte ich schon mal dargestellt: Kleine Nischengewerkschaften dürfen nicht alleine verhandeln, Streikrechte in kritischer Infrastruktur einschränken. Es würde wahrscheinlich schon reichen, wenn der Streik in bestimmten Branchen X Tage vorher angekündigt werden muss

    Ja, super Idee. Damit lässt sich viel Geld sparen.

  • Du willst also z.B. den Lockführern das in GG Abs. 9 Satz 3 garantierte Recht unterlaufen?

    Nein. Ich habe auch nirgendswo geschrieben, dass ich die Gründung einer Gewerkschaften verbieten möchte. Mir geht es um die Frage, wer und wie für ein Unternehmen verhandeln darf. Es könnten beispielsweise alle beteiligten Gewerkschaften als eine Art Union gemeinsam verhandeln und anschließend muss das Ergebnis unter allen Mitarbeitern abgestimmt werden. Trotzdem könnte die Lokführer eine eigene Gewerkschaft gründen. Sie kann halt nicht mehr ohne die anderen streiken oder alleine ein Ergebnis nur für ihre Mitglieder aushandeln.

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