Fortbildungen - wer zahlt?

  • Hallo liebe KuK,


    Ich werde an einer Fortbildung teilnehmen. Generell möchte ich die gerne machen und bin auch bereit einen Anteil zu bezahlen.


    Eine Kollegin von einer anderen Schule (auch andere Bezirksregierung) macht die gleiche Fortbildung.


    Kosten 100€. Uhr werden 100% erstattet, mir 40%. Mir konnte man leider nicht erklären, warum nur 40% erstattet wird („100% werden bei uns nie erstattet)!


    Gibt es hier irgendwelche Richtlinien wann welcher Prozentsatz erstattet werden muss/darf? Oder ist das von jeder Schule eigenständig zu regeln?


    Ach ja, besagter Kollegin wurde sogar vor 2 Jahren eine 800€ - 1 wöchige Schulung - komplett ohne kosten bewilligt.


    Würde ich diese Schulung machen wollen müsste ich privat 480€ aus eigene Tasche zahlen. Da will man sich weiterbilden und es werden einem Steine in den Weg gelegt. Oder sehe ich das ganz falsch?


    Grüße :)

  • Ob und welchen Anteil der Arbeitgeber an Fortbildungskosten übernimmt, hängt schlicht vom Einzelfall ab. Weist der AG den AN direkt an, an einer bestimmten Fortbildung teilzunehmen, sind hierfür auch die kompletten Kosten zu übernehmen. Ansonsten wird halt einerseits geschaut, wie stark das zur Verfügung stehende Budget an der Schule beansprucht ist und wie stark die Fortbildung von Kollege X im dienstlichen Interesse der Schule steht. Es kann also sein, dass deine Kollegin an einer Schule ist, bei der das Budget deutlich geringer beansprucht wird oder diese Schule gerade eine entsprechend zur Fortbildung passende Schwerpunktsetzung in der Schulentwicklungsarbeit aufweist.

  • Kosten 100€. Uhr werden 100% erstattet, mir 40%. Mir konnte man leider nicht erklären, warum nur 40% erstattet wird („100% werden bei uns nie erstattet)!

    1. Weil nicht mehr Geld da ist.


    2. Weil man nicht mehr Geld braucht. Die Kolleginnen zahlen ja brav ihren „Anteil“.


    Wenn du nichts zahlen möchtest, machst du die Fortbildung nicht.

    • Offizieller Beitrag

    und die Verteilung des Geldes wird - zwar auch manchmal durch die guten Kontakte auch aber hauptsächlich - durch die Schulentwicklung beschlossen. Wenn deine Schule als Prio 1 Europa und Internationalisierung hat, wirst du vielleicht für deine teilprivat motivierte Digitalisierungsfobi einen ANteil zahlen, an einer anderen Schule, die sich Digitalisierung als Topziel gesetzt hat, würde es übernommen.
    Es gibt einfach viel zu wenig Geld für Alle und Alles, was man machen möchte und könnte. Je mehr Fobis überhaupt vom Kollegium gemacht werden, desto deutlicher muss reglementiert werden. Da ist vll "immer maximal 50%" fairer als "wer zuerst kommt, mahlt zuerst", aber die SL tut sich gut daran, dann nichts zu erwarten, wenn es nicht vollständig übernommen wird..

  • Ist doch einfach:

    Schickt mich die Schule zur Fortbildung, werden auch 100% erstattet.

    Geh ich von mir aus auf eine Fortbildung ohne direkten Nutzen für die Schule, dann in der Regel nicht.

    Geh ich von mir aus auf eine Fortbildung mit Nutzen für die Schule, dann wird auf Antrag erstattet, wenn genug Geld da ist.

  • Ist doch einfach:

    Schickt mich die Schule zur Fortbildung, werden auch 100% erstattet.

    Geh ich von mir aus auf eine Fortbildung ohne direkten Nutzen für die Schule, dann in der Regel nicht.

    Geh ich von mir aus auf eine Fortbildung mit Nutzen für die Schule, dann wird auf Antrag erstattet, wenn genug Geld da ist.

    Genauso kenne ich das auch. Ich hole mir hierfür vorab jeweils die Genehmigung der SL ein, dann ist die Kostenübernahme i.d.R. kein Problem bzw. wird die Verteilung der Kosten vorher bereits schriftlich fixiert. Dann gibt es später keine unnötigen Diskussionen.

  • Genau, wenn mich eine für die Schule wichtige Fortbildung interessiert, beantrage ich die volle Kostenübernahme.

    Wenn ich einen Töpferkurs machen möchte, trage ich die Kosten selbst.

    Da ich Beamter bin, habe ich für den Töpferkurs auch kaum die Möglichkeit, Bildungsurlaub zu beantragen.

  • 1. Weil nicht mehr Geld da ist.


    2. Weil man nicht mehr Geld braucht. Die Kolleginnen zahlen ja brav ihren „Anteil“.


    Wenn du nichts zahlen möchtest, machst du die Fortbildung nicht.

    Ich zahle diese Fortbildung gerne, da ich sie machen möchte. Siehe Eingangstext. Dennoch ist es erlaubt sich zu wundern, wie die Gelder verteilt werden oder?

  • Ist doch einfach:

    Schickt mich die Schule zur Fortbildung, werden auch 100% erstattet.

    Geh ich von mir aus auf eine Fortbildung ohne direkten Nutzen für die Schule, dann in der Regel nicht.

    Geh ich von mir aus auf eine Fortbildung mit Nutzen für die Schule, dann wird auf Antrag erstattet, wenn genug Geld da ist.

    Danke dafür :)!

    So sehe ich es ja auch, allerdings ist der Nutzen für die Schule wohl subjektiv zu interpretieren. Aber alles gut.

  • Kosten 100€. Uhr werden 100% erstattet, mir 40%. Mir konnte man leider nicht erklären, warum nur 40% erstattet wird („100% werden bei uns nie erstattet)!

    Abartig wie man sich sträubt Kleckerbeträge für die Fortbildung von Lehrkräften zu bezahlen.


    Meine letzte Fortbildung hat 10.000€ gekostet und musste bis auf die Fahrtkosten vom Förderverein übernommen werden.


    Es ist leider immer eine Einzelfallentscheidung und ähnelt eher einer Lotterie, als einem System.

  • Meine letzte Fortbildung hat 10.000€ gekostet und musste bis auf die Fahrtkosten vom Förderverein übernommen werden.

    Der Förderverein deiner Schule hat dir für deine Fortbildung 10000 Euro gezahlt?!? Sowas habe ich ja noch nie gehört. Seit wann ist ein Förderverein für Fobis von Lehrkräften zuständig?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Abartig wie man sich sträubt Kleckerbeträge für die Fortbildung von Lehrkräften zu bezahlen.


    Meine letzte Fortbildung hat 10.000€ gekostet und musste bis auf die Fahrtkosten vom Förderverein übernommen werden.


    Es ist leider immer eine Einzelfallentscheidung und ähnelt eher einer Lotterie, als einem System.

    Das finde ich auch ein Extrembeispiel und dürfte das Fortbildungsbudget einer ganzen Schule bereits nahezu aufbrauchen. Aber vermutlich war diese so wichtig, dass der Förderverein das übernommen hat, anstatt die 10.000€ an anderer Stelle sinnvoll anzulegen.


    Es ist im Übrigen keineswegs abartig, dass Arbeitnehmer ihre Fortbildungskosten selbst finanzieren. Das gilt im Übrigen auch für die Ressource Zeit, eine Freistellung vom Dienst unter Fortzahlung der Bezüge ist keineswegs selbstverständlich. Hier haben wir eigentlich ganz gute Bedingungen.

  • Es ist im Übrigen keineswegs abartig, dass Arbeitnehmer ihre Fortbildungskosten selbst finanzieren. Das gilt im Übrigen auch für die Ressource Zeit, eine Freistellung vom Dienst unter Fortzahlung der Bezüge ist keineswegs selbstverständlich. Hier haben wir eigentlich ganz gute Bedingungen.

    Bei meinem alten AG wurden wir dazu angehalten, jedes Jahr Fortbildungen zu besuchen. Natürlich wurden diese vom Betrieb bezahlt. Inklusive Lohnfortzahlung, Freistellung und bei Bedarf Übernachtungskosten und Verpflegungsgeld.

    Das ist schon wieder so ein Lehrerding, dass man es für normal hält, Fortbildungen selbst bezahlen zu müssen.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist im Übrigen keineswegs abartig, dass Arbeitnehmer ihre Fortbildungskosten selbst finanzieren. Das gilt im Übrigen auch für die Ressource Zeit, eine Freistellung vom Dienst unter Fortzahlung der Bezüge ist keineswegs selbstverständlich. Hier haben wir eigentlich ganz gute Bedingungen.

    Danke.
    So wichtig ich es halte, dass die Schulen vernünftige Etats haben (das Etat meiner Schule ist mir nur vor Corona bekannt, und es war ein knapper Fünftel von 10000 Euro ;) ), und dass Arbeitnehmer*innen nicht alles finanzieren müssen, so realistisch ist es zu sagen, dass es sehr wohl viele Branchen gibt, wo es auch nicht idealistisch ist.

    Ich bin in genug Fortbildungen / Weiterbildungen gewesen, um zu wissen, dass es sowohl bei Lehrkräften / Schulen die ganze Bandbreite an "bezahlt / zum Teil / gar nicht" gibt, aber auch außerhalb "bezahlt UND Arbeitszeit vollständig, inklusive Stunden am Samstag als Überstunden/ Arbeitszeit / teilbezahlt / gar nichts bezahlt, Teil der Stunden oder gar gar nichts"...

    Ich mache berufsbegleitend eine Weiterbildung, mein Vorgesetzter hat mir meine 5 Tage "Bildungsurlaub" (heißt anders) netterweise genehmigt, den Rest der (sehr vielen) Stunden darf ich, zum Teil zur Hälfte, zum Teil vollständig wieder reinarbeiten. Ach: bezahlen tue ich es auch selbst.
    Meine Stelle profitiert von der Weiterbildung, ich bin die 5. der Abteilung, die diese Weiterbildung macht, keine einzige Person hat einen Cent gesehen (die Stundenregelung war wiederum sehr unterschiedlich abgesprochen, was wiederum nur so mäßig fair ist. Ich will mich nicht beschweren, ich liege in der Mitte. Die Teilzeitkollegin musste ihre Stunden an Weiterbildungstagen auf einen anderen Tag verschieben, um sie nachzuarbeiten).


    Bei meinem alten AG wurden wir dazu angehalten, jedes Jahr Fortbildungen zu besuchen. Natürlich wurden diese vom Betrieb bezahlt. Inklusive Lohnfortzahlung, Freistellung und bei Bedarf Übernachtungskosten und Verpflegungsgeld.

    Das ist schon wieder so ein Lehrerding, dass man es für normal hält, Fortbildungen selbst bezahlen zu müssen.


    Das hängt wie gesagt von der Branche und vom Arbeitgeber ab. Das Lebenslange Lernen ist auch eine Aufgabe des Arbeitnehmers, der sich weiterentwickeln will, insbesondere, wenn er nicht ganz sicher am selben Ort bleibt oder es nicht möchte.
    Dass dies auch ein Teil der Personalentwicklung, klar. Aber auch da wird genau geklärt, was für das Unternehmen sinnvoll ist und irgendeine Klausel eingebaut, dass man eine bestimmte Zeit im Unternehmen bleiben muss. (Wenn ich an die KuK denke, die aber Weiterbildungen und ZKs dafür nutzen, sich dann wegzubewerben ...)

  • Das ist ein kompliziertes Thema: Wenn AG will, dass sich AN fortbildet, dann muss das meiner Ansicht nach AG bezahlen. War früher in meiner Zeit in der "echten" Arbeitswelt auch immer so. Die Firma hatte sogar mal kostenlose Sprachkurse E SP F während der Arbeitszeit bezahlt, ohne dass nach dem individuellen Nutzen gefragt wurde. Darüber hinaus ging es auch mal zu (für meinen damaligen Job) wirklich gehaltvollen Fortbildungen mit Hotelunterbringung und pipapo.

    Heißt: Wenn Schule (AG) Fortbildung erwartet, dann muss sie die zahlen. Auf der anderen Seite gibt es aber die Grauzone von mir gewollter und für die Schule sinnvoller Fortbildungen, für die aber kein Geld da.


    In der Zeit hatte ich mich aber auch privat mit Aufwand und Kosten fortgebildet, weil ich nicht in der Industrie bleiben wollte. Hat am Ende ja auch geklappt, insofern habe ich vernünftig investiert. Da hatte die Firma sogar für meine private Fortbildung Sonderurlaub gewährt quasi als andere Form des Bildungsurlaubs.


    In meiner Zeit als Lehrer habe ich mich sowohl auf Kosten der Schule als auch privat fortgebildet. Letzteres, weil ich das für mich und mein persönliches Fortkommen für sinnvoll hielt. Das hat dann die Steuererklärung ein bisschen mitgetragen. Ein großer Teil meiner Fortbildungen, die ich privat mache, kostet mich vor allem Zeit aber kaum Geld und Fahrtkosten, da vieles inzwischen kostenlos online geht (und doch meist Anregungen bringt).

  • An meiner Schule werden alle Fortbildungskosten zu 100 % übernommen. Dafür gibt es ein Budget. Anders wäre es, wenn auf einmal ganz viele Kollegen sehr kostspielige Fortbildungen machen möchten - dann reicht das Budget unter Umständen nicht und es muss gekürzt werden. Das passiert bei uns nie, weil unser Kollegium eher fortbildungsfaul ist. Bei fortbildungsinteressieren Kollegien muss es zwangsläufig zu Kürzungen kommen, denn der Schulleiter darf das Budget nicht überschreiten.

  • Wenn die Schule ein Fortbildungskonzept hat, steht drin, welche Themen die Schule für besonders wichtig hält. Lehrkräfte, die sich in diesen Bereichen fortbilden, erhalten ihre Fortbildungskosten erstattet, andere nur, wenn das Budget noch ausreicht.

  • Der Förderverein deiner Schule hat dir für deine Fortbildung 10000 Euro gezahlt?!? Sowas habe ich ja noch nie gehört. Seit wann ist ein Förderverein für Fobis von Lehrkräften zuständig?

    Ist er eigentlich nicht, aber sonst wollte es niemand bezahlen und selbst zahle ich sicher keine Fortbildung für die Schule.


    Der Förderverein macht es aus zwei Gründen:


    1. in Corona hat er kaum etwas ausgegeben und durch seine Einnahmen zu viel Geld angehäuft, sodass die Gemeinnützigkeit abgesprochen werden könnte.


    2. Durch die Fortbildung wird nicht nur der Unterricht verbessert, sondern es können auch Zusatzkurse angeboten werden. Diese werden vom Förderverein organisiert.


    Es ist im Übrigen keineswegs abartig, dass Arbeitnehmer ihre Fortbildungskosten selbst finanzieren. Das gilt im Übrigen auch für die Ressource Zeit, eine Freistellung vom Dienst unter Fortzahlung der Bezüge ist keineswegs selbstverständlich. Hier haben wir eigentlich ganz gute Bedingungen.

    Ich habe noch kein Unternehmen gesehen, welches Fortbildung nicht bezahlt, wenn diese notwendig sind. Bei dingen, die vom Arbeitnehmer kommen ist es Verhandlungssache.


    Wieso haben wir bei der Zeit gute Bedingungen? Ich wurde nur 9 Tage bei meiner 9 monatigen Fortbildung frei gestellt. Der Rest war größtenteils meine Freizeit. Auch wenn ich von 41h-Woche ausgehe.

  • Apropos Förderverein: Ich finde es immer ein bisschen surreal, dass man als Lehrkraft (und das ging mir schon mehrfach so) immer wieder freundlich und/oder deutlich aufgefordert wird, Mitglied eines Fördervereins für die eigene Schule zu werden. Abgesehen davon, dass ich ja schon (inkonsequenterweise) von privatem Geld Ausgaben für die Schule tätige (wovon mir das Finanzamt dann 30-40% vielleicht zurückgibt), ist für mich die Mitgliedschaft im Förderverein ein absolutes No-Go. Ich bin ja auch als Siemens-Mitarbeiter keine Mitglied im Siemens-Förderverein...


    Mal so am Rand.

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