Ist das extrem? Das kenne ich von einigen Höfen hier im Sauerland.
Ein kleiner Hof, der sich erfolgreich im Markt platziert, ist das extreme Gegenbeispiel zu riesigen Molkereibetrieben. In diesem Sinne extrem.
Ist das extrem? Das kenne ich von einigen Höfen hier im Sauerland.
Ein kleiner Hof, der sich erfolgreich im Markt platziert, ist das extreme Gegenbeispiel zu riesigen Molkereibetrieben. In diesem Sinne extrem.
Ein kleiner Hof, der sich erfolgreich im Markt platziert, ist das extreme Gegenbeispiel zu riesigen Molkereibetrieben. In diesem Sinne extrem.
In der Regel sind das nur noch Nebenerwerbsbetriebe. Mein Schwager ist Landwirt und hatte Milchwirtschaft mit 40 Kühen, 36 ha, Schweinezucht, sowie Getreide- und Maisanbau betrieben. Wenn dein Hof abseits von Hauptstraße liegt, kannst du die Selbstvermarktung mit Hofladen vergessen. Nachdem er mehrere Jahre hintereinander in der Bilanz nur noch mit einer knappen "0" oder sogar Verlust abgeschlossen hatte, hat er die Viehwirtschaft aufgegeben. Das "Hofsterben" in Oberschwaben grassiert. Höfe dieser Größenordnung können mit Betrieben in den "neuen deutschen Bundesländern" nicht konkurrieren. Dort ist ein Hof "klein", der weniger als 200 ha bewirtschaftet oder weniger als 1000 Mastschweine im Stall hat - mit allen ökologischen Problemen, die sich daraus ergeben.
Sogar hier im Ruhrgebiet wären 4 Hofläden mit Automaten in unter 10 Autominuten für mich ansteuerbar. Ich hab das auch für recht weit verbreitet gehalten. Denke aber, das sind alles überwiegend nur noch Nebenerwerbsbetriebe.
Das kenne ich auch aus anderen Regionen …
Das gibt es wahrscheinlich inzwischen überall, ist aber mit Sicherheit nur ein kleiner Bonus und nichts, was den Betrieb am Leben hält.
Das "Hofsterben" in Oberschwaben grassiert. Höfe dieser Größenordnung können mit Betrieben in den "neuen deutschen Bundesländern" nicht konkurrieren. Dort ist ein Hof "klein", der weniger als 200 ha bewirtschaftet oder weniger als 1000 Mastschweine im Stall hat - mit allen ökologischen Problemen, die sich daraus ergeben.
Tu doch nicht so, als ob dieser Trend ein Phänomen "Ost vs. West" wäre. Diese Entwicklung findet man in der gesamten EU. Nur ist diese Entwicklung in Ostdeutschland bereits um einige Jahrzehnte früher durch staatliche Zwangsmaßnahmen vorangetrieben worden.
Tu doch nicht so, als ob dieser Trend ein Phänomen "Ost vs. West" wäre.
Ich "tu nicht so". Klar bestehen solche Großflächenbetriebe in Europa schon länger. Nach der Wiedervereinigung kamen jedoch neue Konkurrenten hinzu. In Ostdeutschland waren Großagrarbetriebe seit den Junkern und den VEBs schon immer vorhanden. Nach der Wiedervereinigung sind die nahtlos in Großagrarbetriebe übergegangen. Im Urlaub an der Mecklenburger Seenplatte hatte ich auf einem Ausflugsschiff zufällig Bekanntschaft mit einem Landwirt aus Oberschwaben gemacht, dessen Vater den Betrieb in Süddeutschland aufgegeben und in Brandenburg neu begonnen hatte. Mit fast 300 ha bewirtschafteter Fläche arbeitet er industriell. Er sitzt im Büro und lässt seine Angestellten die Äcker bestellen. Die Kühe werden von Melkrobotern gemolken, Futter wird ihnen über Transponder am Hals computergesteuert zugeteilt (dank günstiger Existenzgründungsdarlehen und Zuschüsse). Bei der Getreideernte fahren 6 Mähdrescher parallel über die Felder. Der Trend geht immer weiter zu Konzentration und Konzernen.
Dagegen hat der bäuerliche Familienbetrieb in Süddeutschland im Konkurrenz- und Preiskampf keine Chance.
Bringe die Worte: Schnecke, Klingelstreich, terrorisieren, nackt in einem sinnvollen Satz unter...
Danke! Endlich wieder beim Threadthema. 🙃
Der Durschschnitt in Bayern und Baden-Württemberg liegt bei unter 40 ha.
In Mecklenburg-Vorpommern ist der Durchschnitt fast 300 ha.
Mir hat ein Landwirt aus NRW schon vor 25 Jahren erzählt, dass Betriebe mit weniger als 50 ha im Grunde nicht überlebensfähig sind bzw. sich wirtschaftlich nicht lohnen.
Mir hat ein Landwirt aus NRW schon vor 25 Jahren erzählt, dass Betriebe mit weniger als 50 ha im Grunde nicht überlebensfähig sind bzw. sich wirtschaftlich nicht lohnen.
... und Betriebe über 50 ha sind ökologisch wegen großflächiger (in Fruchtfolge stattfindender) Monokultur ein Totalausfall.
Damit sind wir wieder beim Threadthema: Ist es nicht kurios, was unter "sich lohnen" verstanden wird?
Dagegen hat der bäuerliche Familienbetrieb in Süddeutschland im Konkurrenz- und Preiskampf keine Chance.
Das ist unbestritten. Daran ist aber nicht der böse Osten schuld, dort ist diese Konzentration auf größere Betriebe nur eben bereits durch staatlichen Zwang wesentlich früher erfolgt. Der romantisierte bäuerliche Familienbetrieb wurde im Osten bereits in den 50er Jahren unter Zwang zerschlagen und hätte in Deutschland (nicht nur in Süddeutschland!) auch dann keine Chance mehr, wenn diese Konzentration in Ostdeutschland (und übrigens auch weiten Teilen Nordwestdeutschlands) noch nicht erfolgt wäre.
... und Betriebe über 50 ha sind ökologisch wegen großflächiger (in Fruchtfolge stattfindender) Monokultur ein Totalausfall.
Damit sind wir wieder beim Threadthema: Ist es nicht kurios, was unter "sich lohnen" verstanden wird?
Wie du Felder bewirtschaftest ist ja davon unabhängig. Du musst ja nicht deine ganze Fläche als Monokultur machen. Angeblich hat man schon vor vielen Jahren so Dinge wir 3-Felder Wirtschaft gemacht; heute ja eher 4 Felder Fruchtfolge. Und ob jetzt ein Bauer auf 300 ha Weizen anbaut oder 6 Bauern auf jeweils 50 ha Weizen anbauen, ändert nichts an der Monokultur. Das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Im Radio hatte ich die Tage gehört, dass wohl viele Landwirte auf Soja umstellen, weil sich das Klima hier leider zu stark geändert hat.
Wie du Felder bewirtschaftest ist ja davon unabhängig. Du musst ja nicht deine ganze Fläche als Monokultur machen. Angeblich hat man schon vor vielen Jahren so Dinge wir 3-Felder Wirtschaft gemacht; heute ja eher 4 Felder Fruchtfolge.
Kartoffeln, Karotten, Zuckerrüben, Bauland.
Naja, wenn jemand Kartoffel, Karotten und dann Zückerrüben anbaut ist auch nicht besonders schlau. Das sind alles 3 Reihenkulturen mit intensiver Bodenbearbeitung und alle 3 sind sogenannte Starkzerrer von Stickstoff und Kalium (sagt mir zumindest chat-gpt). Da geht der Boden natürlich langfristig von kaputt.
... Höfe dieser Größenordnung können mit Betrieben in den "neuen deutschen Bundesländern" nicht konkurrieren. Dort ist ein Hof "klein", der weniger als 200 ha bewirtschaftet oder weniger als 1000 Mastschweine im Stall hat - mit allen ökologischen Problemen, die sich daraus ergeben.
Das stimmt überhaupt nicht.
https://www.nutztierhaltung.de/schwein/mast/#…%2013%20Prozent.
Davon abgesehen sollte niemand billiges Schweinefleisch kaufen, egal wo es produziert wurde. Ich hoffe natürlich, wenn wir schon bei Vorurteilen sind, dass der geizige Schwabe nicht zu den größten Konsumenten gehört.
Wieso stimmt das nicht? Auf der von dir selbst verlinkten Seite steht doch, dass in Sachen Anhalt der Schnitt bei 2427 Tieren liegt. Ich würde also mal alles unter 1000 Tiere daher, so wie Wolfgang geschrieben hat, als klein bezeichnen.
Das stimmt überhaupt nicht.
https://www.nutztierhaltung.de/schwein/mast/#…%2013%20Prozent.
Danke für den Link, der meine Aussage bestätigt.
Daraus:
ZitatPro Schweinemastbetrieb werden damit im Schnitt rund 616 Tiere gehalten (2025).
Bei den Bestandsgrößen gibt es allerdings regional große Unterschiede. Spitzenreiter ist Sachsen-Anhalt, wo im Schnitt 2.427 Tiere je Betrieb gehalten werden. Mehr als die Hälfte aller in Deutschland gehaltenen Mastschweine stehen in Beständen mit mehr als 1.000 Tieren.
"In Baden-Württemberg gab es im Mai 2025 insgesamt 1.460 schweinehaltende Betriebe, von denen ein großer Teil Mastschweine hält. Die Zahl der Mastschweine lag bei rund 496.200 Tieren. Das ergibt einen Durchschnitt von 339 Tieren pro Betrieb."
(Bing-Copilot zitiert http://www.statistik-bw.de)
Da es auch hier Betriebe mit 2000 Tieren (und mehr) gibt, liegt die tatsächliche Zahl bei den meisten Landwirten darunter.
Wenn in Sachsen-Anhalt der Durchschnitt bei 2427 Tieren liegt, kann man davon ausgehen, dass es auch Betriebe mit 10.000 Tieren gibt.
Das ist die Crux der Mathematik. "Durchschnitt" ist immer relativ.
Wie sagt der Statistiker so nett: "Hängst du die rechte Hand in kochendes Wasser und die Linke ins Kühlfach, ist es im Schnitt erträglich."
Das ist unbestritten. Daran ist aber nicht der böse Osten schuld, dort ist diese Konzentration auf größere Betriebe nur eben bereits durch staatlichen Zwang wesentlich früher erfolgt. Der romantisierte bäuerliche Familienbetrieb wurde im Osten bereits in den 50er Jahren unter Zwang zerschlagen und hätte in Deutschland (nicht nur in Süddeutschland!) auch dann keine Chance mehr, wenn diese Konzentration in Ostdeutschland (und übrigens auch weiten Teilen Nordwestdeutschlands) noch nicht erfolgt wäre.
Unter Zwang ist gut.
Uns hat mal das halbe Dorf gehört und sehr sehr viel Ackerland, mein Urgroßvater und mein Großvater hatten Agrarwirtschaft sogar studiert (hab noch die alten kaiserlichen Lehrbücher 😅). Dann kam die DDR:
Bodenreform hat so viel Land gekostet. in der LPG hatten dann die Leute das sagen, die als Hilfsarbeiter bei meinem Großvater gearbeitet hatten und keine richtige Ahnung von Landwirtschaft hatten. Der Hof von meinem Großvater wurde kaputt gemacht im dem man sein ganzes Nutzvieh wegen maulen klauen Seuche hat töten lassen (später hat der Tierarzt dann klar gestellt dass das eine politische Entscheidung war weil mein Großvater nicht in die LPG wollte und die Tiere eigentlich kerngesund waren). Auf unserem Hof wurden dann von der LPG die Rinder reingezwängt bis kein Platz mehr war und die Viecher die Backsteine aus dem Fachwerk gedrückt haben vor Enge.
Ein weiteres Beispiel für überzogenes Rechtsempfinden im Urheber- und Markenrecht.
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