Nur digitaler Unterricht ist guter Unterricht?

  • Zum Thema "schon immer 3 Sender": Ich bin mir ziemlich sicher, dass die ARD-Sender bis weit in die 80er nur ein Regionalfenster im Ersten bespielt haben. Ein Vollprogramm der "Dritten" kam IIRC erst später. Allerdings gab es ab 1984 ja schon privates Fernsehen. Fernsehen war auch nur ein Beispiel.

    Hier gibt es einen Überblick über das Programm der Dritten in den 70ern. Das war zwar noch kein Vollprogramm, es waren aber eigenständige Programmplätze.


    Unser Fernseher hatte sieben Speicherplätze: ARD, ZDF, WDR, ARD, ZDF, WDR und ARD. Meine Tante im Hochsauerland konnte aber auch DDR-Fernsehen empfangen.

  • In den 70ern gab es Sonntagmittag immer mal Bundestagsdebatten statt Kinderprogramm und später dann Regenfilme bei schlechtem Wetter in den Sommerferien.

    Zum Umschalten musste man zum Fernseher gehen und am Ende von Löwenzahn wurde man aufgefordert, abzuschalten.

  • In den 70ern gab es Sonntagmittag immer mal Bundestagsdebatten statt Kinderprogramm und später dann Regenfilme bei schlechtem Wetter in den Sommerferien.

    Zum Umschalten musste man zum Fernseher gehen und am Ende von Löwenzahn wurde man aufgefordert, abzuschalten.

    Und die Bundestagsdebatten waren noch in schwarz-weiß.


    Unser Fernseher hatte „TC“ im Namen, für TeleCommander, eine Fernbedienung mit Ultraschall. Manchmal schaltete sich das Programm von alleine um, wenn draußen etwas herumfiepte.


    Und später kamen dann die Stereo-Versuchssendungen! „Hör zu, du bist nicht David! Aber irgendwer bist du ... Wer?“ „Frag nicht.“

  • Nach meinem Dafürhalten ist die Digitalisierung die zentrale Wurzel des Übels, wenn es um das aktuelle PISA-Debakel geht. Auffällig ist ja, dass in allen getesteten Ländern die Leistungen rückläufig sind. Die Kurven begannen nach 2012/13 zu fallen. In diesem Zeitraum wurde das Smartphone zum alltäglichen Begleiter der SuS. Für mich nicht nur eine Korrelation, sondern eine Kausalität.


    Wie heißt ein Werk Manfred Spitzers: „Digitale Demenz“.


    Anfangs hielt ich den Titel für eine Hyperbel. Ich habe meine Meinung geändert.


    Das sehe ich auch so.


    In meinen KuMi ist man aber der Meinung, das Problem sei zu WENIG Digitalisierung.

    ¯\_(ツ)_/¯

  • Vielleicht sind wir eine Ausnahme, was ich persönlich zwar nicht glaube, da wir seit mehr als 10 Jahre eine der hiesigen Schwerpunktschulen für Erstförderung von Flüchtlingen sind, aber diese pauschale Zuschreibung mieser Studienergebnisse auf die Flüchtlingskinder macht mich richtig sauer, weil ich da in meiner Praxis keine Grundlage für sehe.

    Hä? Dann lese dir doch meinen Beitrag noch mal durch. Ich habe geschrieben, dass man solche Ergebnisse nicht pauschal sehen darf. Man muss beispielsweise fragen, wie viele Prozent davon Flüchtlinge sind, die erst kurz in Deutschland sind. Bei uns brauchen Flüchtlingskinder in der Regel 1,5 - 2 Jahre bis sie die Sprache ähnlich gut beherrschen. Auch ansonsten müsste man sich überlegen, wie sich die Gruppen zusammensetzen. Wenn sich die Schülerschaft ändert, ändern sich auch die Ergebnisse. Und wenn wir das analysiert haben, können wir über darüber sprechen, ob wir einen Bildungskrise haben oder nicht.

  • Ich habe geschrieben, dass man solche Ergebnisse nicht pauschal sehen darf. Man muss beispielsweise fragen, wie viele Prozent davon Flüchtlinge sind, die erst kurz in Deutschland sind. Bei uns brauchen Flüchtlingskinder in der Regel 1,5 - 2 Jahre bis sie die Sprache ähnlich gut beherrschen. Auch ansonsten müsste man sich überlegen, wie sich die Gruppen zusammensetzen. Wenn sich die Schülerschaft ändert, ändern sich auch die Ergebnisse. Und wenn wir das analysiert haben, können wir über darüber sprechen, ob wir einen Bildungskrise haben oder nicht.

    Die PISA-Verantwortlichen sind durchaus keine Idioten.


    Wenn du dich mit Studie befasst hättest, wüsstest du, dass man die SuS mit Migrationshintergrund zur Differenzierung „herausgerechnet“ hat.


    Ergebnis: Auch bei den „Bio-Deutschen“ misst man enorme Leistungseinbrüche. Und sogar bei den Gymnasiasten!


    Das hat Olaf Köller in einem Interview bei der ARD in aller Deutlichkeit betont.


    Olaf Köller im Interview.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lempira ()

  • Die PISA-Verantwortlichen sind durchaus keine Idioten.

    1. Also die Pisa-Verantwortlichen sind sicher keine Idioten. Aber ich glaube kaum, dass Du dazu gehörst.

    Wenn du dich mit Studie befasst hättest, wüsstest du, dass man die SuS mit Migrationshintergrund zur Differenzierung „herausgerechnet“ hat.

    In den Sachen die ich gelesen habe, gab es auch Aussagen zu Kindern mit Migrationshintergrund. Aber wahrscheinlich haben wir zwei verschiedene gelesen.

    Ergebnis: Auch bei den „Bio-Deutschen“ misst man enorme Leistungseinbrüche. Und sogar bei den Gymnasiasten!

    Also ich weiß nicht, was Du mir unterstellen willst. Aber mit diesen AfD-Ausdrücken bist Du bei mir an der ganz falschen Stelle.


    Irgendwo haben wir auch einen Thread zu Pisa. Vielleicht solltest Du dort eine Erkenntnisse teilen? Ging hier eigentlich auch nicht um Pisa. Es ging darum, ob wir eine Bildungskrise haben oder nicht.

  • Schimpf mich ruhig einen Idioten. Ich bin das durchaus gewohnt.


    Aber meistens behalte ich recht. Diese Bildungskrise ist erst der Anfang. Das wird noch deutlich schlimmer werden. Mit dem wirtschaftlichen Abstieg dieses Landes wird dem Fiskus bald das Geld ausgehen. Dann hat sich die Digitalisierung an den Schulen bald von selbst erledigt. Bei uns im reichen(!) Landkreis werden defekte Dienst-iPads nicht vom Land ersetzt. Die Töpfe sind leer. Keiner weiß, wie die fortlaufende Finanzierung aussehen soll.


    Lass die ersten Smartboards hochgehen! Dann siehst du nur noch lange Gesichter.


    Mitleid braucht man von mir nicht erwarten.

  • Deputatstunden ungleich Arbeitszeit. Du und dein AG haben jeweils ein Anspruch darauf, dass so viele Stunde wie bei anderen Landesbeamten gearbeitet wird. In der Regel setzt das Land deine Deputatstunden so fest, dass Du am Ende des Jahres die gleiche Jahresarbeitszeit wie andere Landesbeamte erreichst. Klappt allerdings oft nicht wirklich.

    Na jetzt wird es interessant. Wieviel Deputatsstunden muss ein Lehrer arbeiten damit er die für Beamten angegebenen 41h /Woche nach Tom123 erfüllt? Immerhin willst du die Lehrerstunden anheben.

    • Offizieller Beitrag

    Lass die ersten Smartboards hochgehen! Dann siehst du nur noch lange Gesichter.

    Dann nehme ich wieder die Kreidetafel, die hier noch hängt.

    Smartboards sind nett. Sie sind ein schönes Werkzeug, welches Möglichkeiten bietet und unterstützt.

    Aber auch ohne ... kann man gut arbeiten.


    Also: zumindest von mir kein langes Gesicht.

  • Dann nehme ich wieder die Kreidetafel, die hier noch hängt.

    Smartboards sind nett. Sie sind ein schönes Werkzeug, welches Möglichkeiten bietet und unterstützt.

    Aber auch ohne ... kann man gut arbeiten.


    Also: zumindest von mir kein langes Gesicht.

    Unsere Kreidetafeln landeten im Müllcontainer.

    Wahrscheinlich schreiben wir an meiner Schule dann wieder wie der Neandertaler an (Höhlen-)Wände.

  • Unsere Kreidetafeln landeten im Müllcontainer.

    Wahrscheinlich schreiben wir an meiner Schule dann wieder wie der Neandertaler an (Höhlen-)Wände.

    Moderner wird's schon laufen: Wie die Römer in Stein meißeln. Hat auch den Vorteil, dass es länger hält als die jpgs und pdfs und auch noch in 2000 Jahren lesbar ist :D

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Unsere Kreidetafeln landeten im Müllcontainer.

    Wahrscheinlich schreiben wir an meiner Schule dann wieder wie der Neandertaler an (Höhlen-)Wände.

    Unsere auch, die neuen Kreidetafeln wurden extra mit dem Werkzeug durchlöchert, dass sie nicht mehr nutzbar sind, weils die Boards ja über das Programm kreidefreie Schule gab.

    Lösung die wir dann jetzt haben, wir nuten A3 Papier und halten wie Pin-up-Girls hoch.
    Nur die letzten Boards sind nämlich auch als Whiteboards mit Marker zu nutzen

  • Ich glaube schon, dass genau das ein recht typisches deutsches Problem ist: Diese halbgaren, schlecht durchdachten Aktionen. Da wird ein Haufen Geld ausgegeben für eine Infrastruktur, die am Ende nicht zu gebrauchen ist. Wir geben auch nicht mehr Geld für die Infrastruktur aus (eher weniger, wie oft schon erwähnt, ich habe noch nie mit einer elektronischen Tafel gearbeitet!), kümmern uns aber um den Support.


    Edit: Bezüglich Kreidetafeln ... Der Neubau unseres Schulcampus hat jetzt begonnen. Wir haben bei der Bauleitung bereits jetzt deponiert, dass die Schulzimmer ganz sicher mit Kreidetafeln ausgestattet werden. Von Seiten der Planung kommen da natürlich gut gemeinte Vorschläge, dass man auf die doch sicher verzichten könnte, das ganze Elektronikzeug sei doch supertoll etc. pp. Nein, einfach nein, die Kreidetafeln bleiben und sie werden bleiben, sonst schmeissen sich nämlich > 100 Lehrpersonen auf den Boden und stellen aus Protest den Dienst ein. An der Uni Basel sind übriges ALLE mir bekannten Hörsäle mit Kreidetafeln ausgestattet. Natürlich auch die im seit 2021 neuen Biozentrum.

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