Klassenfahrten nach UK unter den derzeitigen Rahmenbedingungen

  • Also SO kompliziert fand ich das nicht.

    Ich auch nicht (wobei manch ein asiatisches Land eindeutig seitenweise zu viele Fragen stellt). Aber...


    Man muss bei Klassenfahrten halt nur alle SuS (bzw. deren Eltern) dazu bringen, das auszufüllen und zu beantragen.


    Da gab es in der Vergangenheit Richtung USA pro Durchgang immer 1-4 SuS, die das nicht hinbekommen haben & man dann mit denen (und der Kreditkarte der Lehrkraft...) das erledigt hat.

    Im Vorfeld sind insbesondere viele Eltern sehr unsicher bzgl. des Ausfüllens, weshalb wir das beim Elternabend Schritt für Schritt mit denen durchgegangen sind (und trotzdem hinterher noch Fragen kamen - die wollen halt nichts falsch machen).

  • die wollen halt nichts falsch machen

    So lange keine Datenschutz-Fundis unter den Eltern sind, mag das stimmen. Ich mußte mal für eine Besichtigung einer Kernforschungsanlage im Rahmen einer Klassenfahrt sämtliche Namen und Adressen der Schüler angeben, wohl weil der BND alle auf etwaige terroristische Hintergründe abgeklopft hat.

    Das war eine verdammt schwere Geburt den Eltern zu erklären, daß das nun einmal so ist.

  • es ist das gute Recht der Eltern, das doof zu finden und ggf. es nicht zu wollen.

    Ist es auch mein gutes Recht eine Klassenfahrt als Klassenlehrer abzulehnen, weil die Eltern jedes Kindes eine Extrawurst gebraten haben wollen und deswegen für mich mein Arbeitseinsatz bei der Planung und Durchführung in keinem Verhältnis zum Bildungsziel steht?

  • chilipaprika

    Einer der wenigen Veranstaltungen, wo ich tatsächlich nochmal mit Begeisterung an Planung und Durchführung beteiligen würde, sogar ohne derzeitiges Stundendeputat🤣

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Ich wurde im Ref in ein AKW gezwungen (und nein, meine Fächer haben nicht annähernd was damit zu tun, es war eine Pflichtveranstaltung für Alle).


    Im Nachhinein fand ich es für mich spannend, aber Schulausflüge sollten mehr als das Interesse der Lehrkraft (und Refausflüge mehr als ‚es ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region‘, aber anderes Thema)

  • Im Nachhinein fand ich es für mich spannend, aber Schulausflüge sollten mehr als das Interesse der Lehrkraft

    Also in meiner eigenen Schulzeit habe ich die Klassenfahrten in die Pampa nie gemocht und ich konnte auch nie verstehen warum man zum Wandern in den verregneten Harz, die Elbmarsch oder sonst wo hin fahren mußte. Ich habe mich als Schüler immer gefragt, ob es bei den Lehrern einen Wettbewerb gibt, bei dem der Pauker mit dem unattraktivsten Reiseziel gewinnt.


    Da ist mir die Kernforschungsanlage in Jülich, Airbus in Hamburg etc. wesentlich lieber.

  • Also in meiner eigenen Schulzeit habe ich die Klassenfahrten in die Pampa nie gemocht und ich konnte auch nie verstehen warum man zum Wandern in den verregneten Harz, die Elbmarsch oder sonst wo hin fahren mußte. Ich habe mich als Schüler immer gefragt, ob es bei den Lehrern einen Wettbewerb gibt, bei dem der Pauker mit dem unattraktivsten Reiseziel gewinnt.

    Scheint wohl schulabhängig zu sein. Solche Klassenfahrten wie die von dir genannten "in die Pampa" habe ich zu meiner Schulzeit nicht gemacht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wir hatten beides, Pampa und Kernkraftwerk (in der Pampa). Warum nicht beides kennenlernen, wenn man schon dort wohnt und die Schule einem die Orgaarbeit abnimmt (als Schüler!). Zudem bedeuteten Ausflüge ja immer unterrichtsfrei, war also fast egal, wohin.

    (und das AKW haben wir kurz nach Tschernobyl besucht, das war also schwierig für den Herumführer dort ;) )

    Und natürlich in die Landeshauptsadt, einfach alles mal gesehen. Ist doch nett.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich würde gerne mal betonen, dass AKW und Kernforschungszentrum zwei völlig verschiedene Dinge sind, das hat mich wirklich sehr irritiert in den Kommentaren auf dieser Seite.

  • Da hast vollkommen recht. Schee bläd vo mia. Sorry! Und danke für den Hinweis!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich denke, dass ich an beiden Besichtigungen teilnehmen würde.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde gerne mal betonen, dass AKW und Kernforschungszentrum zwei völlig verschiedene Dinge sind, das hat mich wirklich sehr irritiert in den Kommentaren auf dieser Seite.

    ich habe das AKW eingebracht, weil es auch eine Pflichtveranstaltung ohne besonderen Ausbildungsbezug war, bei der ich trotzdem Daten über mich geben musste, wo ich es nicht wollte. (und selbst wenn es ums Prinzip ging)

  • Da gab es in der Vergangenheit Richtung USA pro Durchgang immer 1-4 SuS, die das nicht hinbekommen haben & man dann mit denen (und der Kreditkarte der Lehrkraft...) das erledigt hat

    Me like "whaaaat?!"

  • Ich frage mich eher, wie man sich derzeit eine Klassenfahrt nach London leisten kann…. Ich hatte eine Anfrage gemacht. 360€/Person nur für Flug und Unterkunft im 10er-Zimmer in schlechter JuHe… Und dann hat man noch nix unternommen und nix gegessen. Wir kamen auf 700€. Wer kann sich das leisten? Meine Schüler auf jeden Fall nicht.

  • Ich frage mich eher, wie man sich derzeit eine Klassenfahrt nach London leisten kann….

    Indem man es als Gruppe der Schüler wirklich will. Ich erinnere mich da auch 25 Jahre später immer noch sehr gerne an unsere Abschlußfahrt nach Dänemark und Schweden zurück. In den vorherigen Jahren sind die Klassen immer 12 Tage (Montag bis Freitag in der Folgewoche) gefahren. Bei uns sollte das Programm aus Kostengründen auf 5 Tage gekürzt werden. Außer Kopenhagen und Göteborg wäre da nichts mehr übrig geblieben, Stockholm schon gleich gar nicht.

    Wir haben dann als Klasse im Internet recherchiert, das Internet steckte noch in den Kinderschuhen, und herausgefunden, daß es da Fördermittel von der EU gibt. Ich glaube es war das ERASMUS Programm. Bedingung war allerdings, daß wir Schwedisch lernen mußten. So haben wir dann bei der Volkshochschule angerufen und nach einem extra Schwedisch-Kurs für 30 Personen gefragt und auch eine Zusage bekommen. Anschließend haben wir selber die EU-Formularte ausgefüllt und sie über den Klassenlehrer dem Schulleiter auf den Tisch gelegt. Nur die Schulnummer mußte er noch ergänzen.

    Das gab dann 400,- DM Förderung pro Kopf für die Fahrt und aufgrund des ganzen Engagements von Schülerseite im Vorfeld und der dann gesicherten Finanzierung durften wir dann doch wieder 2 Wochen fahren. :victory:


    Aber ob Oberstufenschüler heute soviel Eigeninitiative :cash: an den Tag legen würden für eine Klassenfahrt? Ich denke nicht.

  • Aber ob Oberstufenschüler heute soviel Eigeninitiative :cash: an den Tag legen würden für eine Klassenfahrt? Ich denke nicht.

    Zum Thema :cash: / das könnte Off-topic werden:

    Unsere Schüler kann man schon seit Jahren nicht dazu motivieren, Pfandflaschen wieder mit nach Hause zu nehmen. Man weist darauf hin, dass im Mülleimer der Klasse täglich 3 Euro liegen. Interessiert keinen. (Außer die Reinigungskräfte - denen sei es gegönnt. Zudem haben wir täglich mehrere "Pfandsammler", die auf dem Außengelände die Mülleimer kontrollieren.)

    Beim Hausmeister stapeln sich Fundsachen. Winterjacken kosten pro Kind 100+ Euro. Die steigen aus dem Elterntaxi aus. Werden gezwungen, die Jacke mitzunehmen. Am Ende des Tages steigen sie wieder (ohne Jacke) ins Taxi ein. Vielleicht vermissen die Eltern die Jacken (oder auch nicht)? Die Kinder zumindest interessiert es nicht.

    Wenn bei Klassen- oder Austauschfahrten Restbeträge in der Vergangenheit übrig blieben, haben die Sprösslinge Elternbriefe (bzgl. Rückzahlung) ewig nicht zu Hause abgegeben. Währenddessen verschimmelt das Geld auf irgendeinem schulischen Konto (mittlerweile kann man vieles einfach zurücküberweisen - wenn nicht das Konto zwischenzeitlich geschlossen wurde und die daraus folgende Rücküberweisung mehr Gebühren verursacht als der ursprüngliche Betrag war).

    • Offizieller Beitrag

    OT und gar nicht OT:
    Ich habe für eine (Studi)fahrt nach England Fördergelder beantragt und bekommen (war fast Formsache).
    Bedingung für die Auszahlung ist ein Bericht.
    Ich habe der Studigruppe gesagt, dass ich den Bericht NICHT schreiben werde. Höchstens zusammenfüge.

    Die EInreichfrist bei mir ist in 4 Tagen.
    10 Studis, kein einziger Bestandteil bis jetzt. Mehrere haben schon im Vorfeld (bzw. während der Fahrt), dass 100-150 Euro soviel Geld auch nicht sind und dass sie nicht wissen, ob sie den Bericht schreiben (ca. 1 Seite pro Studi, jeweils ein Thema abgesteckt).

    Tja, Haben oder Nicht Haben, aber offensichtlich haben das viele schon.

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