Bildungsgerechtigkeit

  • Falls du mir das unterstellen willst erinnere ich dich dran, dass ich Chemie studiert habe. Der Rest deines Beitrages unterstreicht die Arroganz in deinen Worten. Wer unbedingt will, kann ja diesen und jenen Umweg gehen. Schreibt derjenige, der ohne Probleme den direkten Weg gehen konnte.

    Hätte ich Medizin studieren wollen, hätte ich auch einen Umweg gehen müssen. Mir erschließt sich beim besten Willen nicht, was dein Problem ist. Du hast gefragt, was man denn in Deutschland mit 3er Abi studieren kann. Die Antwort ist: so gut wie alles. Mit ca. vier-jährigem Umweg auch Medizin. Was genau soll daran arrogant sein?


    Zitat

    Ob's dir passt oder nicht, sehr viele Jugendliche interessieren sich für Medizin und Psychologie. Ärzte und Psychologen werden auch mehr gebraucht als aktuell ausgebildet werden. Englischlehrer sind meines Wissens keine Mangelware

    Du scheinst heute einen schlechten Tag zu haben. Informatiker sind durchaus Mangelware, insofern habe ich auch etwas studiert, das gesucht ist (und arbeite sogar noch in diesem Bereich; mittlerweile sogar mit Angestellten). 8) Aber das ist doch gerade gar nich das Thema. Genauso wenig, wie der Bedarf an Absolventen.

  • Doch. Das Abitur bescheinigt die Allgemeine Hochschulreife. Es bescheinigt eben nicht den Anspruch, jedes beliebige Studium sofort beginnen zu können.

    So selbstverständlich, wie du das behauptest, ist das nicht. Unseren Maturanden gewährt das Zeugnis den zulassungsfreien Zugang zu allen schweizerischen Hochschulen. Das deutsche Abitur wird problemlos anerkannt. Was übrigens doppelt absurd ist weil ein 4er Abi auf die schweizer Notenskala umgerechnet ungenügend ist.


    Edit: Gerade rausgefunden, es braucht seit einiger Zeit immerhin eine 2.5 im Abschnitt um an der Uni Basel studieren zu können. Was immer noch eine gute Note schlechter ist als man in Deutschland für Psychologie haben muss.

  • Nicht nur mit dem Schulsystem sondern auch recht gut mit den dort unterrichteten Fächern/Themen ;)

    Nein, das ist nicht gesagt. Das Wissen um das System und wie man sich durchmogeln kann reicht. Zwar nicht für ein 1,0 Abi, aber man kann sehr wenig Bildung heraus kommen und einem hübschen Zettel.

  • Du hast gefragt, was man denn in Deutschland mit 3er Abi studieren kann

    Ja, guck noch mal nach, auf welchen Beitrag ich da reagiert habe. Deine pseudo-naive Frage, was die Note mit der Berufswahl zu tun hätte. Die finde ich auch morgen noch arrogant.

  • Ja... Aber effektiv studiert ja dann die Hälfte eurer Abiturienten offenbar gar nicht. Insgesamt scheint mir das schon auch ein ziemlich fragwürdiges System geworden zu sein.

    Diese Zahlen kann ich nicht nachvollziehen. Laut Statista liegt die Studienanfängerquote derzeit bei ca 54% (Anteil der Studienanfänger an der Bevölkerung des entsprechenden Geburtsjahres).


    https://de.statista.com/statis…rechenden%20Geburtsjahres.


    Ca. 51% eines Jahrgangs machen Abitur. Somit vergleichbare Quoten. Natürlich gibt es Leute, die kein Abitur haben und an der Fachhochschule studieren, und Leute, die Abitur haben und eine Ausbildung machen.


    Warum das System fragwürdig ist, wird mir auch nicht klar. Grundsätzlich ist es ja kein Problem, einen größeren Teil der Bevölkerung länger und besser auszubilden. Das Problem entsteht erst, wenn Schüler am Gymnasium gehalten werden, die von zunehmend speziellen und schwierigen Schulinhalten nicht / nicht mehr profitieren und dann den Lernerfolg anderer behindern statt einfach arbeiten zu gehen.


    Ein leicht gesunkenes Abitur-Niveau kann auch nicht damit gleichgesetzt werden, dass Bildung und Niveau den Bach runter gehen. Das allgemeine Bildungsniveau ist heute in Deutschland mit Sicherheit höher als Anfang der 70er Jahre, als nur 15% Abitur gemacht haben und der größte Teil der Bevölkerung nur Volksschulbildung (d.h. Hauptschulbildung) hatte.

  • Antimon : Du musst nicht mehr mit mir diskutieren, ich melde mich hiermit ab.


    Mag sein, dass du viel weißt und eine Menge Ahnung hast, du bist aber im gleichen Atemzug bewusst verletzend.


    Mich hattest du auf dem Kieker, wolltest mich nicht verstehen sondern nur meine Argumente, die nie abwertend waren, zerpflücken an ihren sicher vorhandenen Schwachstellen. So lange du hier bist, werde ich hier keinen Fuß mehr auf den Boden bekommen.


    Sicher kommt von dir nur ein abwertender Kommentar, wie mimimi ich doch sei.

    Pass gut auf, es gibt mehr Menschen wie mich und du wirst die Welt nicht durch Abwertung ändern.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Es gibt die Blockier-Funktion, nutz die doch einfach. Ich antworte dir nicht, wenn du mir nicht antwortest, so einfach ist das. Es gibt 2 - 3 Personen hier, deren Beiträge ich grundsätzlich *nie* lese und denen ich niemals antworte. Achte mal drauf.

  • ohne deine humorvollen, charmanten, nachdenklichen, engagierten, positiven.... Kommentare würde dem Forum was fehlen!

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  • Außerdem verdient eine Uni zumindest an einem Geisteswissenschaftler oder anderen Studierendengruppen, die man massenweise abfertigen kann, zumindest sicherlich deutlich mehr als an jemandem, für dessen Studium z.B. Laborkapazitäten benötigt werden.

    Zu deinen Behauptungen ein paar Zahlen bitte.

  • Zu deinen Behauptungen ein paar Zahlen bitte.

    Gibt es nicht. Hochschulen und Schulen verdienen überhaupt nicht an irgendwas. Das sind keine wirtschaftliche Betriebe.

  • Diese Zahlen kann ich nicht nachvollziehen. Laut Statista liegt die Studienanfängerquote derzeit bei ca 54%

    Da hast du offensichtlich recht. Ich nahm fälschlicherweise an, dass bei etwa doppelter Quote an allgemeiner Hochschulreife und etwa ähnlicher relativer Studierendenzahl in Deutschland mehr Abiturienten in die Berufslehre gehen müssten als Maturanden in der Schweiz. Offenbar haben wir einfach einen höheren Anteil an Studierenden an den Fachhochschulen. Das zeigt mal wieder, dass die Zahlen-Vergleicherei echt nicht einfach und auch nicht beliebig sinnvoll ist. Aber dafür diskutiert man ja :)


    Das allgemeine Bildungsniveau ist heute in Deutschland mit Sicherheit höher als Anfang der 70er Jahre, als nur 15% Abitur gemacht haben und der größte Teil der Bevölkerung nur Volksschulbildung (d.h. Hauptschulbildung) hatte.

    Auch damit hast du sicherlich recht. Ich schrieb auch schon in einem anderen Thread, dass die deutschen Hochschulabschlüsse im internationalen Vergleich nicht so schlecht sind, wie sie gerne geredet werden. Nur ging es ja eigentlich darum, ob das Schulsystem aktuell chancengerecht (kann man das als Verb Adjektiv gebrauchen?) ist. Ist es gerechter als vor 20 Jahren? Ich denke schon. Könnte es besser sein? Auf jeden Fall.


    Ein leicht gesunkenes Abitur-Niveau kann auch nicht damit gleichgesetzt werden, dass Bildung und Niveau den Bach runter gehen.

    Nein, das nicht. Die Tendenz ist jedoch sicherlich nicht zufriedenstellend und vor allem nicht im Sinne der Chancengerechtigkeit. Mir scheint es da ein Missverständnis zu geben. Immer mehr Kinder und Jugendliche in ein und denselben Bildungsgang zu schicken widerspricht ziemlich der Forderung nach mehr Individualisierung und Differenzierung.

  • Immer mehr Kinder und Jugendliche in ein und denselben Bildungsgang zu schicken widerspricht ziemlich der Forderung nach mehr Individualisierung und Differenzierung.

    Am oberen Ende gibt es viel Differenzierung und Individualisierung. Fremdsprachen können gewählt werden, es gibt Mathe-, Sport- und Musik-Spezialschulen, Schulen, an denen man ein französisches Abitur mit-erwerben kann, Schulen, mit erweitertem Sprachangebot, Schulen, an denen man ein Graecum erwerben kann, teilweise wählbare Leistungskurse, die manchmal auch zustande kommen. Oftmals ein großes Angebot an Wahlkursen.


    In letzter Zeit hat der Lehrer-Mangel hier sicherlich Breschen geschlagen, aber an der Oberschule/Realschule (wie immer das heißt) ist es natürlich nicht so, angeboten wird hier vielfach Französisch und Russisch, obwohl die Eltern Spanisch wollen und das war es auch an Auswahl.

  • Das meine ich nicht mit Differenzierung, die wird ja nicht durch Wahlpflichtkurse erreicht. Das wäre Individualisierung und die war natürlich vor 20 Jahren mit dem alten Leistungskurssystem stärker ausgeprägt als heute. Das ist noch mal ne ganz andere Sache, die mich übrigens richtig nervt (die Entwicklung ist hier ganz ähnlich). Aber lassen wir das.

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