Warum Hausaufgaben?

  • hallo zusammen,


    Ich schreibe momentan eine kleine Hausarbeit und möchte gerne eure Meinungen dazu lesen.

    Meine fragen an euch:


    Warum gibt ihr Hausaufgaben?

    Gibt es Probleme? Werden Die Hausaufgaben kontrolliert? Was sagen Eltern dazu? sollten Hausaufgaben leicht oder schwer sein? was bringen Hausaufgaben?


    Welche Buchquellen würden Sie mir empfehlen? (Auch Kritische Bewertungen :-))


    Vielen dank im Voraus.


    Mit freundlichen Grüßen


    XXanonym-123XX

  • Warum gibt ihr Hausaufgaben?

    Ich habe noch nie was von Hausaufgaben gehalten und gebe daher auch keine. Ich habe damit Arbeit, weil ich welche erstellen muss und man muss diese ja auch im Unterricht besprechen. Beides kostet Zeit, die ich lieber anders nutze.

    • Offizieller Beitrag

    Eine "kleine Hausarbeit" sollte dann doch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Dazu schaut man sich die offiziellen Dokumente zu den Hausaufgaben an und wertet diese aus. (Da muss man halt mal die Vorgaben der 16 Länder selbst googeln).


    Was private oder persönliche Einschätzungen betrifft, sind diese für eine kleine Hausarbeit nicht von Belang.

    Oder sollen wir womöglich die Arbeit für Dich erledigen?

  • - Was ist das genaue Thema der Hausarbeit?

    - Was hast du dazu bereits recherchiert und erarbeitet?

    - Welche Lektüre hast du selbst bereits gesichtet?

    - Hast du bei deinem Dozenten oder deiner Dozentin wegen Lektürehinweisen nachgefragt bzw. die Bücher/ Artikel, die du bereits dazu Gelsen hast als Ausgangspunkt für deine Litersturrecherche genommen?

    - Hast du bereits in der Bib deiner Hochschule sowohl in den entsprechenden Regalen einfach ergebnisoffen geschaut, was dort steht, als auch in den Suchmasken nach weiteren Artikeln gesucht?

    - Um welche Schulform geht es dir eigentlich bei deiner Frage? Der Kollege, der hier bereits geschrieben hat keine HA zu geben ist an einer beruflichen Schule, was sicherlich seine Antwort mit beeinflusst, würde er als Grundschullehrkraft doch vermutlich anders vorgehen ( müssen).

    - Hast du vor Interviews zu einem Bestandteil deiner Hausarbeit zu machen? Falls ja: Was hält dich davon ab, eine Schule deiner Schulart in deiner Umgebung zu kontaktieren, ob Lehrkräfte dort bereit wären, deine Fragen zu beantworten?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wenn von 20 DS in Lernfeld 2 in der Berufsschule sechs wegen Ferien, Pfingsten und anderen Feiertagen ausfallen, die SuS aber laut Rahmenlehrplan gewisse Dinge wissen/können sollen, dann muss das manchmal zu Hause erledigt werden. Das legt auch die Verantwortung mehr in die Hände der SuS. Ich darf sogar, wenn ich möchte, davon ausgehen, dass sie sie machen und das aufgetragene z.B. in einer Klausur abfragen, wenn ich nicht irre.

  • In der Berufsschule gebe ich grundsätzlich keine Hausaufgaben, da die Azubis ja einen Vollzeitjob haben. Wann sollen sie da noch Hausaufgaben machen? In Vollzeitklassen gibt es bei mir nur Hausaufgaben, wenn der Lernfortschritt im Unterricht aus Gründen, die die Schüler zu vertreten haben, langsamer als geplant war.

  • An meiner Schulform sind Hausaufgaben wenn überhaupt nur über das Wochenende überhaupt legal. Ich würde sagen, dass ich im Schnitt pro Halbjahr maximal einmal eine Hausaufgabe aufgebe, wenn ich eine Übungsphase auslagere. Das Argument ist das gleiche wie bei puntino. Wann sollen meine, häufig berufstätitgen, Schüler diese Hausaufgabe machen.


    Aus Erfahrung kann ich auch sagen, dass die meisten diese Aufgaben ohnehin nicht erledigen und man müsste in der nächsten Stunde dann an den Schülern vorbei unterrichten.

  • Was meinst du, wie da - abhängig vom Standortfaktor - in der GS die Eltern Amok laufen würden...

  • Vokabellernen geht ja kaum anders, als dass man es als Hausaufgabe stellt, inklusive dem korrekten SCHREIBEN der Vokabeln und dem Üben der Aussprache. (Letzteres schon im Unterricht, bevor man die Vokabeln dann als Hausaufgabe stellt.). Das kann ChatGPT nicht erledigen.

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe es gut, ja. Aber Hausaufgaben bist du doch auch nicht gezwungen zu geben, oder?

    Meines Wissens schon. Ich muss mal den Hausaufgaben-Erlass rauskramen.

    Aber wenn es nicht Erlass-lage ist, ist es "Eltern-Lage". ich habe immer wieder Kinder, die (wenn ich mal nichts aufgebe) von den Eltern Hausaufgaben aufbekommen ... und die sich dann bei mir beschweren. Nervig.


    In Dortmund gibt es aber eine Grundschule mit einem interessanten Konzept. "Lernzeit" nennt sich das. Die haben die Hausaufgaben in die Schulzeit verlagert und haben dafür die Stundentafel aufgestockt. Geht natürlich nur mit entsprechend Personal.

  • Lernzeit, das hast du ja schon angedeutet, geht eher in Richtung Ganztagsschule, und das setzt auch die Befürwortung der Eltern voraus. Es gibt ja durchaus Eltern, die lieber möchten, dass ihre Kinder früher nach Hause kommen und dann müssen eventuell noch manche Schulaufgaben zuhause erledigt werden. Weißt du, ob in dem von dir beschriebenen Fall die Lernzeit verpflichtend oder ein freiwilliges Zusatzangebot ist?

  • Ich arbeitete an einer Gesamtschule mit Ganztag und wir haben auch Lernzeiten und keine Hausaufgaben, Vokabellernen ist die einzige Ausnahme.

    Nach über 30 Jahren bin ich eine komplette Gegnerin dieses Konzepts. Es sorgt für überlange Tage - meine Fünfer haben einschließlich 45 Minuten Mittagspause 9 Stunden pro Tag, insgesamt 36 Stunden Unterricht einschließlich verpflichtender AG, Lernzeiten und Förderunterricht. Es gibt Arbeitnehmer, z. B. in der Metallbranche, die verbringen weniger Zeit am Arbeitsplatz.

    SuS die keine Lernbereitschaft haben, bringen die auch nicht in der Lernzeit auf und stören nur die anderen. Eine vernünftige Rhythmisierung des Tages auch in Bezug auf die Lage der einzelnen Fächer am Tag ist zwar konzeptionell verankert, klappt aber aus organisatorischen Gründen (Hallenzeiten, Fachhräume, TeilzeitkollegInnen mit Anspruch auf freie Tage usw. usw.) viel zu selten. Einziges Plus des Ganztags: Die Kinder sind zuverlässig bis 15.30 Uhr betreut. /Rant off

  • Ich spreche aus Grundschulsicht: Dort sind Hausaufgaben extrem unsozial. Kind aus gutem und gebildetem Hause hat Ruhe, Unterstützung und liebevolle Zuwendung, Kind aus prekären Verhältnissen hat nicht mal einen eigenen Schreibtisch, es toben drei kleine Geschwister durch die viel zu kleine Wohnung und die Mutter motzt den ganzen Tag. Keine Einzelfälle.

  • Wir sind eine hausaufgaben-freie Schule, Ganztagsschule bis 15.30h.

    Außerdem Einzelansagen alla, "das 1x1 muss auch zu Hause und im Alltag gelernt" werden, geben wir keine Hausaufgaben.


    Einzelne Kinder nehmen mal eine Aufgabe, die sie in der Schule nicht geschafft mit nach Hause, aber eher aus eigenem Antrieb als aufgrund unserer Ansage. In Einzelfällen gibt es mal Absprachen mit Elterhäusern, dass ein schwaches Kind z.B. zu Hause regelmäßig lesen üben sollte o.ä.

  • Was meinst du, wie da - abhängig vom Standortfaktor - in der GS die Eltern Amok laufen würden...

    Wenn es keine Hausaufgabe gäbe? Ich würde mich für meine Kinder freuen, wenn die keine Hausaufgaben haben. Bis auf die Ausnahme der Dinge, die auswendig gelernt werden müssen bin ich kein Freund von Zeitverschwendung meiner Kinder. Die Vorbereitung auf Klassenarbeiten oder Nacharbeiten von Dingen die nicht verstanden sind reichen aus.

  • hausaufgaben sind foll dof!

    nee, ehrlich: entweder man kann sie eh oder aber nicht. da gibt es, zumindest in der grundschule, keinen lernzuwachs außer evtl. etwas mehr schreibroutine. und man kann manchmal haarsträubende ergüsse der eltern bewundern samt niedlichen bemühungen, eine kinderschrift nachzuahmen.

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