Gibt es mittlerweile Maßnahmen zur Erhöhung des Männeranteils bei Lehrkräften?

  • Was du scheinbar wirklich nicht verstehst, ist dass der von dir skizzierte Fall nicht selten der (männliche) Blick von außen auf Frauen ist und diese sich keineswegs immer aus völlig freien Stücken für diesen Weg entscheiden. Und ja, das ist dann durchaus ein gesellschaftliches Problem. Dass es davon manchmal wirklich Ausnahmen der von dir beschriebenen Art geben mag, darf nicht den Blick darauf verstellen, dass das bei weitem nicht in jedem Fall zutrifft und es damit kein Problem gäbe.

    So argumentierend lässt sich so ziemlich alles und jede individuelle Entscheidung auf gesellschaftliche Strukturen zurückführen, die dann freilich zu ändern sind.

  • Ich verstehe nicht, dass immer nur gegen die Frauen gewettert wird, dass sie keinen Bock auf Arbeiten hätten und es ihre eigene Entscheidung sei, dass der Partner in die Care-Arbeit nicht mehr einbezogen wird. Sowas solle man gefälligst zu Beginn der Beziehung klären bzw. bevor man Kinder in die Welt setzt

    Hier hat niemand gewettert.

  • Eine Möglichkeit ist noch die Betreuung durch die Großeltern/erweiterte Familie, wobei es hier ggf. einschränkende Faktoren geben kann (z.B. schlechtes Verhältnis, selbst noch berufstätig, wohnen weit weg, im schlechtesten Fall bereits verstorben).

    Ehrlich, wenn ich Oma bin, will ich nicht die ständige Kinderbetreuung sein, auf die sich andere verlassen müssen. Wobei ich selbst lange mit meinen Eltern und meiner Schwester bei den Großeltern gewohnt habe. Aber mein Leben ist anders. Ich habe immer viel gearbeitet, getaktet, krank, unter Zeitdruck, schlaflos durch beruflichen Stress. Ich will mal nur die Notfalloma sein und dann gerne.

  • Zauberwald: Geht mir genauso. Nach momentan 25 Jahren Doppel/Dreifach-Belastung (und ich muss noch ein paar Jahre, der Nachzügler ist erst ein Teenie) muss ich sagen: Ich freue mich darauf, wenn ich nur noch für mich denken muss. Und manchmal noch für meinen Mann mit, aber hauptsächlich für mich.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Schwester und ich sind die ersten Enkelkinder, die nicht die ganze Zeit zur Oma durften (und wir sind Nummer 11 und 13...), sondern nur ein Tag in der Woche ab der Grundschule...
    Meine Mutter hat ab meinem 10. Lebensjahr von zuhause gearbeitet und hat es immer begründet, dass sie für die Kinder da sein will und das ist für mich der Grund, dass ich es NICHT machen würde. Sie ist nur dauerfrustriert gewesen und hat es uns ständig vorgehalten.
    Und meine Kinder würde sie definitiv NICHT in der (Dauer)Betreuung bekommen. Aus dem Grund, dass sie ein Recht auf Ruhestand hat, aber auch, dass ihr nicht das Vertrauen entgegne, das ich einer Fachkraft entgegnen würde, die ich bezahle und also einigermaßen erzieht, wie ich es mir wünsche.

    Es ist schön, wenn einige auf die Familie zurückgreifen können, aber es ist eindeutig nicht das, worauf der Staat bauen soll.

  • Zauberwald: Geht mir genauso. Nach momentan 25 Jahren Doppel/Dreifach-Belastung (und ich muss noch ein paar Jahre, der Nachzügler ist erst ein Teenie) muss ich sagen: Ich freue mich darauf, wenn ich nur noch für mich denken muss. Und manchmal noch für meinen Mann mit, aber hauptsächlich für mich.

    Das hat ein Lehrereepaar bei uns auch Mal gesagt. Nach ein paar Jahren nur für sich haben sie dann begonnen die Kinder bzw. die Enkel zu betreuen, weil sie wieder Lust hatten.

    Entropy is a bitch, embrace her.

    Einmal editiert, zuletzt von s3g4 () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • das hat ein Lehrereepaar bei uns auch Mal gesagt. Nach ein paar Jahren nur für sich habe sie dann begonnen die Kinder bzw. die Enkel zu betreuen weil sie wieder Lust hätten.

    Das ist ja auch legitim. Für mich kann ich es im Moment nicht vorstellen.

    Meine Schwiegermutter hat dann den Nachzügler als Backup betreut. Sie hat das immer sehr gern gemacht und der Kleine liebt die Oma. Sie hat jedoch nie gearbeitet. Diese Generationen werden wohl mehr und mehr aussterben.

  • Meine Schwiegermutter hat dann den Nachzügler als Backup betreut. Sie hat das immer sehr gern gemacht und der Kleine liebt die Oma. Sie hat jedoch nie gearbeitet. Diese Generationen werden wohl mehr und mehr aussterben

    Naja da sich das Alter der Eltern immer weiter nach hinten verschiebt, ist es oft so dass die eigenen Eltern dann kurz vor oder bereits im Ruhestand sind wenn die Enkel kommen. Das sieht man immer öfter.

  • Naja da sich das Alter der Eltern immer weiter nach hinten verschiebt, ist es oft so dass die eigenen Eltern dann kurz vor oder bereits im Ruhestand sind wenn die Enkel kommen. Das sieht man immer öfter.

    Das ist natürlich möglich. Aber ob man im Alter noch so mit den Kids mithalten kann....Ich weiß nicht- Bei uns kam kürzlich der nächste Enkel und meine Schwiegermutter ist nicht mehr so belastbar, wie mit unserem von 10-15 Jahren.

    • Offizieller Beitrag

    Naja da sich das Alter der Eltern immer weiter nach hinten verschiebt, ist es oft so dass die eigenen Eltern dann kurz vor oder bereits im Ruhestand sind wenn die Enkel kommen. Das sieht man immer öfter.

    zum Glück verschiebt sich das Renteneintrittsalter nicht...
    oh wait ...

  • Neugierdehalber: Kennst du Paare, wo dies wirklich eine Möglichkeit war? Ich nicht, denn die von dir genannten Faktoren (bei denen ich noch "gesundheitliche Einschränkungen" der Großeltern mit auflisten möchte) bzw. einer davon sprechen/sprachen bei allen dagegen. Allenfalls eine stundenweise Betreuung an einzelnen Tagen durch die Großeltern oder andere Familienmitglieder ist/war möglich.

    Ich kenne tatsächlich einige Paare, wo das möglich ist und ich geben offen zu, dass ich zutiefst neidisch auf diese Paare blicke (tatsächlich 3 von 5 Paaren in unserem engsten Freundeskreis haben diese Möglichkeit und es ist einfach mit Gold nicht aufzuwiegen.)


    Was mich immer wundert ist, warum sich niemand darüber aufregt, dass heutzutage fast immer BEIDE überhaupt arbeiten müssen. Den Luxus VZ-Verdiener/-in und Hausfrau/-mann kann sich kaum jemand mehr leisten. DAS finde ich persönlich viel schlimmer als individuelle Entscheidungen verschiedenst situierter, mündiger Frauen, wer nun wieviel in VZ oder TZ arbeitet. Letztendlich führt erst der wirtschaftliche Zwang, dass es für Großteile der Gesellschaft notwendig ist, dass beide Elternteile arbeiten, dazu, dass man ständig Betreuungsmöglichkeiten braucht und das komplette Chaos ausbricht, sobald mal die KiTa zu hat, der OGS-Platz anderweitig vergeben wird usw.


    Ich glaube, wenn wir die Möglichkeit hätten, würden sowohl Elternteil 1 als auch ich sehr gerne mal einfach nicht arbeiten, langweilig würde mir garantiert nicht. Ich schaue da immer sehr sehnsüchtig zu unseren Nachbarn (zuvor erwähnt) rüber, deren Mann seit 5 Jahren daheim ist.

  • Ist das eigentlich Zufall, dass jetzt auch nur von Omas die Rede ist?

    Nö. Viele der heute 70 bis 80 jährigen Opas in unserem Umfeld sind zu Zeiten großgeworden, wo Sie mit der Kindererziehung und der Betreuung der kleinen (0-10) Kiddies generell wohl (nach eigener Aussage) nicht viel zu tun hatten und somit vielleicht auch nicht unbedingt die erste Wahl bei der Betreuung kleiner Enkel sind.


    Bei uns sind allerdings die Opas gleichwertig, bis auf meinen zweiten Vater, der NIE ohne meine Mutter kommt. Mein (leiblicher) Papa und mein Schwiegervater sind absolut ebenbürtig einsetzbar.

  • Bei den mir bekannten Fällen wird ebenfalls der Löwenanteil der großelterlichen Betreuung durch die Omas realisiert.


    Schokozwerg: Ich denke, es ist nicht nur wirtschaftlicher Zwang, sondern sicher irgendwo auch gestiegener Lebensstil vieler Mittelschichtsfamilien, der die Finanzierung durch ein halbes bis ganzes weiteres Monatsgehalt nötig macht.

  • Mein Vater, Jahrgang 1942, hat jahrelang mehrmals in der Woche seine Enkel in den Kiga gefahren und auch abgeholt. Und auch sonst hat er mich sehr bei der Betreuung der Kinder unterstützt.

    Ich denke übrigens auch, dass auch der gestiegene Lebensstandard dazu führt, dass es zwei Gehälter braucht. Würde ich so leben wie meine Eltern, dann würde auch ein Gehalt reichen: Kein Urlaub bis die Kinder schon deutlich im Schulalter sind, nur ein Auto, Kleidung von der Kusine aufgetragen, äußerst seltene Gaststättenbesuche ...

  • Den Luxus VZ-Verdiener/-in und Hausfrau/-mann kann sich kaum jemand mehr leisten.

    Das kann man natürlich so sehen, aber ich würde das nicht als "Luxus" bezeichnen. In 99% der Fälle ist die Frau ja die "Hausfrau" und für viele Frauen (wie mich z.B.) wäre das die absolute Horrorvorstellung. Ich sehe es als Errungenschaft für Frauen an, dass sie heute das gleiche Recht haben wie Männer, arbeiten zu gehen und zum Glück oft auch die Möglichkeit, dass sie nicht heiraten müssen oder in einer Ehe bleiben müssen, um versorgt zu sein. Und trotzdem ist hier noch viel zu tun (Stichwort Altersarmut bei Frauen).

  • Ich finde es traurig, wenn auch heutzutage noch bei vielen der Einsatz der Oma häufiger und ggf. normaler ist, als der des Opas. Wenn ich an meine Neffen denke : Die lieben es, wenn ihre Omi auf sie aufpasst, weil diese sich auf all ihre Spiele einlässt. Sie lieben es aber ganz genauso, wenn mein Vater mal wieder kurzfristig für 2-3 Tage bei ihnen ist, um ein Betreuungsproblem zu lösen, weil dieser genauso viele Hummeln im Hintern hat wie sie, spannende Ausflüge macht mit ihnen und ihnen ihre ganzen naturwissenschaftlichen Fragen beantworten kann. Beides ergänzt sich für die Kinder und bereichert sie.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ist das eigentlich Zufall, dass jetzt auch nur von Omas die Rede ist?

    Kein Zufall, einfach eine andere Generation mit anderer Erziehung/Sozialisierung.


    Bei uns war es bei zwei Großelternpaaren so:

    Oma: Zuständig dafür, dass Kind zu Essen bekam, ordentlich angezogen war, Gesellschaftsspiele

    Opa: Abhol/Bringdienst, Action-Spiele


    Sohn war mit Opa eine Woche campen. Sohn kam mit 7 sauberen Unterhosen und weder geduscht noch Hände gewaschen heim (er war 6). Opa: Muss ich ihm das sagen, dass er frische Sachen anziehen und sich die Hände waschen soll? Das wusste ich nicht.

    Finde ich übrigens heute noch Mega-Lustig :rofl:


    Opa ist technisch sehr versiert, hat aber nie in seinem Leben eine Waschmaschine bedient. Eigene Aussage: Ist nicht mein Bier.


    Ich finde hier sieht man deutlich, wie Generationen vor uns "ticken" bzw. wie sie sozialisiert sind und wie es sich schon verändert hat (Gottseidank).

  • Opa ist technisch sehr versiert, hat aber nie in seinem Leben eine Waschmaschine bedient. Eigene Aussage: Ist nicht mein Bier.

    Auch ich finde, dass sich da was ändern muss:

    Waschmaschinen müssten deutlich männeraffiner werden.
    Gilt auch für Trockner.
    Und für Spülmaschinen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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