Umfrage: Gewicht der Mitarbeit in der Zeugnisnote

  • Nicht schriftlich heißt keine Klausuren.


    Sonstige Mitarbeit ist aber ja nicht nur die Teilnahme im Plenum.


    Tests, Referate, schriftliche Ausarbeitungen, Protokolle, Arbeits- und Sozialverhalten und bestimmt noch mehr, fließt da ja ein.

    Ich weiß, ich finde es trotzdem unmöglich. Der Unterricht sollte ein Angebot sein und die Note sollte rein anhand schriftlicher (und oder mündlicher) konkreter, messbarer Überprüfungen gebildet werden.

  • Ich weiß, ich finde es trotzdem unmöglich. Der Unterricht sollte ein Angebot sein und die Note sollte rein anhand schriftlicher (und oder mündlicher) konkreter, messbarer Überprüfungen gebildet werden.

    Okay das ist ein anderer Ansatz.

    Aber auch in meinen nicht schriftlichen Fächern habe ich ja konkrete messbare Ziele.


    Laborpraktikum:

    5 Versuche inkl. Protokoll
    Bewertet wird das Versuchsergebnis (Note hängt von der Abweichung vom Soll ab) und das Protokoll (fachliche Richtigkeit, Inhalt, Nutzung von Office etc.)


    EDV:

    Aufgabe ist die Erstllung einer Tabelle mit bestimmten Berechnungen, diese wird abgegeben und überprüft ob alles richtig umgesetzt wurde und entsprechend bewertet. Die Benotung einer Abgabe wird angekündigt.


    Warum sollte ich da noch auf ne schriftliche Leistung setzen?

  • Und trotzdem wird "hat gut mitgemacht" immer wieder eine Rolle spielen. Das finde ich persönlich nicht in Ordnung. Das Konzept der "SoMi" in NRW dient nur der Schönung der Abiquote.


    Wer außerstande ist eine ausreichende schriftliche Leistung zu fabrizieren darf meiner Meinung nach nicht mit ausreichend oder gar besser beurteilt werden.

  • Und trotzdem wird "hat gut mitgemacht" immer wieder eine Rolle spielen.

    Das Problem mit Qualität und Quantität haben meist noch mehr die SuS.


    Ich weiß worauf du hinaus willst, habe aber seltens Fälle, wo ich dieses Problem hätte. Die meisten sind in der sonstigen Mitarbeit ähnlich schwach, wenn sie schriftlich schwach sind. Und wer schriftlich keine 1 hinbekommt, kann auch bei sehr guter sonstiger Leistung bei mir keine 1 bekommen. (Außer es ist ne sehr gute 2, ich rechne ja mit Porzentzahlen bezogen auf 100 %, da ist das noch leichter abzubilden)

  • Ich bin in 99% der Fälle bei dir, aber das 1% wo die SoMi ein Problem ist, ist sie ein heftiges Problem. Ich hasse nichts an meinem Beruf mehr als über SoMi-Noten zu sprechen. Da würde ich lieber massiv mehr Tests korrigieren.

  • Und trotzdem wird "hat gut mitgemacht" immer wieder eine Rolle spielen. Das finde ich persönlich nicht in Ordnung. Das Konzept der "SoMi" in NRW dient nur der Schönung der Abiquote.


    Wer außerstande ist eine ausreichende schriftliche Leistung zu fabrizieren darf meiner Meinung nach nicht mit ausreichend oder gar besser beurteilt werden.

    Das kann ich offen gestanden nicht ganz nachvollziehen. Mal abgesehen davon, dass die SoMi nur zu kleinen Teilen auf Unterrichtssituationen beruht (zumindest beruhen sollte), kann auch dieser Teil kriteriengeleitet gut als Fachleistung eingeschätzt werden. Das geht dann auch deutlich über "...hat sich oft gemeldet...." hinaus.


    PS: Gerade in unseren Fächern ist zum Beispiel gut beobachtbar (übrigens auch für die Schüler als Selbsteinschätzung), ob neue Problemstellungen leicht durchdrungen werden können, selbständig oder nur mit Unterstützung vollständig/teilweise/gar nicht bearbeitet werden können usw. Man kann dann durchaus begründet sowohl einem Schüler, der zwar öfter nur einfachste Dinge mündlich beiträgt dennoch ein "mangelhaft" attestieren als auch einem Schüler, der zwar still und unauffällig vor sich hin arbeitet, dabei aber meist selbständig zur Lösung kommt, ein "gut".

  • Ich bin in 99% der Fälle bei dir, aber das 1% wo die SoMi ein Problem ist, ist sie ein heftiges Problem. Ich hasse nichts an meinem Beruf mehr als über SoMi-Noten zu sprechen. Da würde ich lieber massiv mehr Tests korrigieren.

    Ich war in der Grundschule sehr still, habe nur geantwortet, wenn ich aufgefordert wurde und dann wusste ich die Lösung. Schriftlich hatte ich fast nur Einsen. Wie sah mein Zeugnis aus?

  • Sonstige Mitarbeit ist aber ja nicht nur die Teilnahme im Plenum.


    Tests, Referate, schriftliche Ausarbeitungen, Protokolle, Arbeits- und Sozialverhalten und bestimmt noch mehr, fließt da ja ein.

    In BW sind Tests, schriftliche Ausarbeitungen und (schriftliche) Protokolle schriftliche Leistungsnachweise. Wenn man eine Gewichtung wie schriftlich:mündlich =2:1 angibt, muss man diese auf der schriftlichen Seite einordnen. Mündliche Leistungen haben auch mündlich zu erfolgen. Allerdings ist man dank Transparenzerlass recht frei und kann auch eine Gewichtung wie Klassenarbeiten:Sonstiges = 2:1 festlegen. Die Schüler muss man natürlich informieren.

  • Ich war in der Grundschule sehr still, habe nur geantwortet, wenn ich aufgefordert wurde und dann wusste ich die Lösung. Schriftlich hatte ich fast nur Einsen. Wie sah mein Zeugnis aus?

    Ich ahne es...

    Und dann heißt es von denen, die das Zeugnis sehen: "Naja, ist ja nur so mittelgut in Mathe / Deutsch / Sachkunde ..."

  • Ich ahne es...

    Und dann heißt es von denen, die das Zeugnis sehen: "Naja, ist ja nur so mittelgut in Mathe / Deutsch / Sachkunde ..."

    Wenn aber nicht nur das mündliche blabla, sondern auch so etwas wie Selbstständigkeit, Zuverlässigkeit, Organisation, Hausaufgaben mitgezählt hätten (wie bei uns in der Unterrichtsnote), hätte ich bessere Karten gehabt. Bin aber stolz, dass ich nur einmal in 13 Jahren irgendwie zu Hause unterstützt werden musste oder wurde (meine Eltern hatten nicht so das Bedürfnis irgendwas abzufragen oder so; das eine Mal war Mengenlehre in Kl. 5, da gab es extra Elternkurse dafür ^^) und habe ganz allein ein ehrliches nachhilfefreies Abi geschafft.

  • Warum es schlechter sein soll, das Abi mit Nachhilfe zu schaffen, als ohne, habe ich nie verstanden.

    Dass es schlechter ist, habe ich nicht gesagt. Es ist bequemer, wenn Eltern genug Geld haben, einem diese zu finanzieren. Wenn man weiß, dass das nicht geht und es ganz allein schafft, obwohl das sehr anstrengend ist, macht es einen umso stolzer. Bei mir hieß es immer: Entweder du schaffst das allein oder gar nicht. Aus. Ende.

  • Und trotzdem wird "hat gut mitgemacht" immer wieder eine Rolle spielen. Das finde ich persönlich nicht in Ordnung. Das Konzept der "SoMi" in NRW dient nur der Schönung der Abiquote.


    Wer außerstande ist eine ausreichende schriftliche Leistung zu fabrizieren darf meiner Meinung nach nicht mit ausreichend oder gar besser beurteilt werden.

    Sehe ich auch so. Ich hab aktuell einige Kandidaten, die schriftlich eine 5 oder 6 hingelegt haben, mündlich aber durchaus "gut mitmachen". Bei nur einer Klausur im Semester stehen da jetzt also eine 5 bzw. 6 und 2 SoMi 3er ... ist das jetzt insgesamt ausreichend? Eigentlich nicht vertretbar.

  • Sehe ich auch so. Ich hab aktuell einige Kandidaten, die schriftlich eine 5 oder 6 hingelegt haben, mündlich aber durchaus "gut mitmachen". Bei nur einer Klausur im Semester stehen da jetzt also eine 5 bzw. 6 und 2 SoMi 3er ... ist das jetzt insgesamt ausreichend? Eigentlich nicht vertretbar.

    Da kann man, und würde ich auch, pädagogisch argumentieren, dass das im Gesamtsemester nicht ausreichend sein kann.

  • Das kann ich offen gestanden nicht ganz nachvollziehen. Mal abgesehen davon, dass die SoMi nur zu kleinen Teilen auf Unterrichtssituationen beruht (zumindest beruhen sollte), kann auch dieser Teil kriteriengeleitet gut als Fachleistung eingeschätzt werden. Das geht dann auch deutlich über "...hat sich oft gemeldet...." hinaus.


    PS: Gerade in unseren Fächern ist zum Beispiel gut beobachtbar (übrigens auch für die Schüler als Selbsteinschätzung)…

    Oh nicht falsch verstanden. Ich kann das kriteriengeleitet beurteilen und gebe dir völlig Recht, dass das in Mathematik gut erkennbar ist, was wer macht, wenn man nur ab und zu mal aufsteht und schaut, was die Schüler so arbeiten. Ich beziehe mich nicht auf die Häufigkeit der Meldungen.


    Aber wie gesagt, die 1% in denen die Selbst- und Fremdwahrnehmung massiv auseinander gehen muss man wirklich eklige Gespräche führen. Da würde ich lieber nur konkrete Überprüfungen bewerten.

  • Wenn Du (Friesin) in Thüringen arbeitest, dann scheint es also ganz offensichtlich sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden. Oder was meinst Du?


    Das mag daran liegen, dass beispielsweise im Lehrplan Physik Thüringen gar kein prozentualer Rahmen für die Gewichtung von schriftlichen und anderen Leistungen vorgegeben ist... Oder steht der woanders?

    Zumindest in meinem Bundesland stehen Vorgaben zur Leistungsmessung nicht im Bildungsplan („Lehrplan“), sondern im Schulgesetz. Es fällt mir schwer zu glauben, dass das in irgendeinem Bundesland anders wäre, ich lasse mich aber gern eines föderalistischen Besseren belehren von kundigen Lehrkräften ihrer BL.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Zumindest in meinem Bundesland stehen Vorgaben zur Leistungsmessung nicht im Bildungsplan („Lehrplan“), sondern im Schulgesetz. Es fällt mir schwer zu glauben, dass das in irgendeinem Bundesland anders wäre, ich lasse mich aber gern eines föderalistischen Besseren belehren von kundigen Lehrkräften ihrer BL.

    Wobei witzigerweise gerade im hier verlinkten Physiklehrplan aus Thüringen eine ganze Reihe sehr konkreter Bewertungskriterien genannt werden.


    Aber prinzipiell ist das natürlich richtig. Verbindlich ist Leistungsbewertung im Schulgesetz, in den Schulordnungen der einzelnen Schularten und in eigenen detaillierten Verwaltungsvorschriften zu z.B. Klassenarbeiten geregelt. Aber wenn der TE noch weiterrät, gibt es bestimmt aus jedem Bundesland einen netten Kollegen oder Kollegin, der oder die direkt verlinkt.

  • Sprachen sind doch Fächer, in denen man mündliche Kommunikation bei der Bewertung gar nicht ausklammern kann, weil sie integral für die Beherrschung der jeweiligen Sprache ist.

    Mathematik, ja, das Fach könnte man im Prinzip rein schriftlich bewerten, aber hier ist die Arbeitsleistung ja nicht, rein die Lösung wiederzugeben, sondern den Lösungsweg, unter Verwendung der Fachbegriffe, darzustellen, und wenn es um Kompetenzbereiche wie Modellieren oder Argumentieren geht, trennt sich durchaus auch im mündlichen Bereich die Spreu von Weizen.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du (Friesin) in Thüringen arbeitest, dann scheint es also ganz offensichtlich sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden. Oder was meinst Du?


    Das mag daran liegen, dass beispielsweise im Lehrplan Physik Thüringen gar kein prozentualer Rahmen für die Gewichtung von schriftlichen und anderen Leistungen vorgegeben ist... Oder steht der woanders?

    in Physik zählen tatsächlich keine Mitarbeit (qualitativ) oder Unterrichtsbeiträge. Ob das ein Fachschaftsbeschluss an meiner Schule ist oder welche Grundlage da eine Rolle spielt, kann ich nciht sagen.

Werbung