Kollegen schwärzen sich gegenseitig an

  • Ich habe den Eindruck, dass viele unserer Lehrer derzeit nicht die Stärken ihrer Kollegen schätzen, sondern deren Schwächen anprangern, sogar melden.

    Herr x hat die Tafel nicht putzen lassen.

    Frau y beendet den Unterricht zu früh

    Die Schüler beschweren sich über z.


    Und damit kommen sie zu mir als Schulleitung.

    Meine erste Reaktion: Sprechen Sie bitte den Kollegen direkt an.


    Das finde ich schlimm und hat sich extrem verstärkt. Gibt es das bei euch auch?

    Habt ihr Tipps, wie man das abstellen kann? (Ich will in der GLK etwas dazu sagen)

    Schon kleinen Kindern bringt man bei, dass man Konflikte miteinander löst, bevor man zur Mama rennt und dass man niemanden verpetzt.

    Was läuft da gerade schief?

  • Ich finde, das ist kein Verpetzen, wenn jemand den Unterricht zu früh beendet oder einen Saustall hinterlässt und ich vermute, dass viele der Kollegen das bereits untereinander versucht haben.

    Haben wir inzwischen auch z.T. aufgegeben und ja, es läuft dann über die Schulleitung, weil gerade in der Grundschule eben ein zu frühes beenden zu fehlender Aufsicht führt (und zu gestörtem Unterricht und Beschädigungen usw.).

    Wir haben es natürlich vorher auch anonym angesprochen, da war die eine Kollegin vollkommen überrascht, dass unsere Stunde bereits seit 1,5 Jahren um 12.50 Uhr endet, sie dachte schon immer, dass es 12.45 Uhr wäre und schickt daher immer die Kinder bereits früher.

    Was soll man dazu noch sagen?!? Steht auf jedem Vertretungsplan, auf jedem unserer neuen Pläne usw.


    Schief läuft glaube ich, dass viele Kollegen vieles nicht mehr alleine können, wollen, machen und der Meinung sind, dass es dazu Personal gäbe (wie Tafel wischen, Klassenraum fegen lassen, Stühle hochstellen usw.)


    Und auch wenn es viele nicht hören wollen, gerade bei Quereinsteigern fällt das auf, weil die eben für vieles aus der Wirtschaft wirklich andere kennen, die die Arbeiten für sie erledigen.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns ist das nicht so. Zumindest habe ich das in dieser Form nicht mitbekommen.


    Es ist sicherlich sinnvoll, das auf der GLK anzusprechen. Gleichwohl würde ich mir hier sehr gut überlegen, wie ich das mache. Aus meiner Sicht sollte man die Worte so wählen, dass man die Vorteil der direkten Kommunikation hervorhebt, ggf. in Verbindung damit, dass man den SchülerInnen diese Vorteile auch vermittelt. Was die genannten Vorfälle angeht, so kann man hier an die Vorgaben erinnern.

    Gleichzeitig würde ich klarstellen, dass bei "krassen" Vorfällen die Schulleitung natürlich Ansprechpartner bleibt, aber man sich auch in die Situation der kritisierten Person versetzen möge. Vermutlich wäre es auch nicht verkehrt, die langfristigen Folgen eines solchen Verhaltens zu skizzieren, was die Atmosphäre im Kollegium angeht und dass doch sicherlich jede/r an einer positiven offenen Atmosphäre interessiert ist.

    In Ratgebern zu diesem Thema wird die Frage vorgeschlagen "was muss passieren, damit Sie das Verhalten XY abstellen?" Diese Frage könnten die KollegInnen auch sich gegenseitig bei solchen Sachen stellen.

    Im Vieraugengespräch würde ich bei Bagatellen wie das mit dem Tafelputzen die (wiederholt) anklagende Lehrkraft fragen, was sie mit diesem Schritt erreichen möchte.

    Nun gut, ich bin kein Schulleiter, insofern fehlt mir da ggf. die Praxiserfahrung, aber ein solches Verhalten im Kollegium finde ich problematisch. Ich räume ein, dass ich mich auch schwer damit tue, Kollegen auf ihre Pflichten hinzuweisen, gerade dann, wenn es konkret ein Kollege ist, der Renitenz als Zeichen seines Protests gegen das böse Schulministerium deklariert. Ich habe das einmal gemacht, bin da aber nicht wirklich weitergekommen. Zur Schulleitung bin ich damit aber auch nicht gelaufen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Unsere Schulleitung weist am Beginn des Schuljahres immer wieder auf die Basics hin: Unterrichtsanfang und -ende einhalten, Aufsichten einhalten (Erklärung warum das wichtig ist, Stichwort Aufsichtspflicht), Raumregeln (fegen, Tafel wischen usw.) und was sonst noch wichtig ist. Man kann das auch schriftlich zusammenfassen und dem Kollegium zur Verfügung stellen, am besten gegen Unterschrift. Dann kann man immer sagen: "Das haben wir vereinbart, bitte einhalten." Wenn Schüler kommen und sich über einen Lehrer beschweren, würde ich das als Schulleitung erst mal an die richtige Stelle verweisen. Welche das ist, sollte aus einem Beschwerdekonzept hervorgehen, das der Schülerschaft, den Eltern und Mitarbeitern bekannt sein sollte.

  • Ich bin auch kein Schulleiter, aber ich hatte insgesamt schon neun. OK, das ist wie mit Eltern, die auch mal in der Schule waren und deshalb wissen, was Lehrer machen sollen. Trotzdem schreib ich mal, was mir einfällt, vielleicht ist ja ein Gedanke dabei.


    Wie lange bist du denn schon der Schulleiter? Vielleicht ist das das normale Anfangsgeruckel, bei dem sich die Cheflieblinge positionieren wollen. Dann finde ich es sinnvoll, solche Beschwerden zurückzuverweisen.


    Andererseits: Zeigst du genug Präsenz? In hierarchischen Systemen ist es nunmal so, dass man bestimmte Dinge nicht auf derselben Hierarchieebene klären kann, während beim Chef kleine Signale ausreichen können. Als Schulleiter braucht man dafür ein gewisses Händchen, aber sich konfliktscheu darauf zu verlassen, dass alle ihren Job ausreichend gut machen, und sich auf wertschätzende Kommentare zu beschränken, reicht alleine meist nicht dauerhaft aus. Es ist sicherlich eine Gratwanderung.


    "Die Schüler beschweren sich über z." Klassischer Mobbingmove. Wer beschwert sich bei dir über wen? Kannst du ein Muster erkennen? Weist das auf gruppendynamische Haarrisse oder bereits Schlimmeres hin? Dann musst du eingreifen.


    Gibt es an eurer Schule ein Beschwerdekonzept? Andernfalls eins etablieren.

  • An meiner Schule gab es zwar kein Beschwerdekonzept, aber dennoch kam diese Art meines Wissens nicht vor bzw. hat es wahrscheinlich die Schulleitung so geschickt abgefangen, dass wir nichts mitbekommen haben.


    In der Anfangskonferenz wurde auf wichtige Dinge hingewiesen und wir bekamen einiges schriftlich, obwohl es sich fast jedes Schuljahr wiederholt hat.

    Beschwerden über einzelne wurden in der Regel an die entsprechenden Personen verwiesen.

    Ich war lange im Schulentwicklungsteam, wo die Schulleitung dabei war. Da haben wir u.a. im kleinen Kreis angesprochen, welche Dinge nicht funktionieren und was verbesserungswürdig ist (nicht auf bestimmte Kollegen bezogen). Wenn uns bzw. der Schulleitung der Punkt wichtig genug erschien, wurde er auf die Tagesordnung der nächsten GLK oder Dienstbesprechung gesetzt. Manchmal haben auch einzelne oder kleine Gruppen oder installierte Teams TOPs beantragt, die negativ aufgefallen sind und die man gerne besprechen wollte um hier eine Lösung zu finden.

    Der Schlendrian ist immer schnell drin. Das wurde so sachlich besprochen, dass sich niemand auf den Schlips getreten fühlte.

  • Ich bin seit über 10 Jahren Abteilungsleiter. In meiner Abteilung arbeiten ca. 50 Lehrer und ca. 500 Schüler.

    Und dieses zur Schulleitung (Schulleiter, Stellvertreter, 4 Abteilungsleiter) rennen hat extrem zugenommen. Das berichten auch die anderen Abteilungsleiter, die erst ein paar Jahre dabei sind. Manche Kollegen rennen direkt zum Schulleiter. Wegen einer ungenutzten Tafel! Bei einem neuen Kollegen! Definitiv ohne zuerst diesen selbst anzusprechen.

  • Manche Kollegen rennen direkt zum Schulleiter. Wegen einer ungenutzten Tafel! Bei einem neuen Kollegen! Definitiv ohne zuerst diesen selbst anzusprechen.

    Wahrscheinlich liegt es dann auch am Verhalten des Schulleiters. Wenn er da ein offenes Ohr zeigt, dann fühlt man sich ermutigt. So etwas habe ich immer bei neuen Schulleitungen bezüglich der Eltern gesehen. Wenn die Schulleitung kommuniziert, dass man mit allen Problemen zu ihr kommen kann, dann ist dem Tür und Tor geöffnet. Bei uns war es dann meistens so, dass sich die Schulleitungen schwer taten, zurückzurudern.

  • German

    Hat den Titel des Themas von „Kollegen schwarzen sich gegenseitig an“ zu „Kollegen schwärzen sich gegenseitig an“ geändert.
  • Ich bin seit über 10 Jahren Abteilungsleiter. In meiner Abteilung arbeiten ca. 50 Lehrer und ca. 500 Schüler.

    Und dieses zur Schulleitung (Schulleiter, Stellvertreter, 4 Abteilungsleiter) rennen hat extrem zugenommen. Das berichten auch die anderen Abteilungsleiter, die erst ein paar Jahre dabei sind. Manche Kollegen rennen direkt zum Schulleiter. Wegen einer ungenutzten Tafel! Bei einem neuen Kollegen! Definitiv ohne zuerst diesen selbst anzusprechen.

    Das hat in diesem Schuljahr bei uns auch zugenommen leider. Vor einigen Wochen sah die Schulleitung sich unter anderem bemüßigt auf einer GLK daran zu erinnern, dass die Schulleitung zwar natürlich unterstützen würde bei Konflikten mit SuS, die die Lehrkräfte nicht alleine lösen könnten, aber umgekehrt natürlich klar sein müsste, dass zuerst einmal die unterrichten Lehrkräfte selbst eine Konfliktlösung anstreben sollten, statt SuS einfach direkt ins Rektorat zu schicken. Darüber hinaus möge man doch bitte bei Konflikten mit KuK zunächst mit diesen direkt sprechen und eine Lösung suchen.


    Manchmal fragt man sich da schon, ob man tatsächlich mit mündigen Erwachsenen zusammenarbeitet, die tagtäglich Erziehungsarbeit leisten oder einfach nur Teil des Kindergartens namens Lehrerzimmer ist. Letztlich sind das aber ja meist dieselben Leute, die das derart betreiben, mit denen man dann auch einfach zusätzlich zu einem Hinweis in einer GLK auch noch persönlich sprechen kann.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Was meinst du, wieso es zugenommen hat? Liegen bei manchen überlastungsbedingt die Nerven blank? Regt man sich über angeblich unqualifiziertes Personal auf? Sind es Jüngere, die vielleicht schon damit aufgewachsen sind, dass man sich am besten direkt bei der Schulleitung beschwert? Hat sich die Zusammensetzung der SL geändert? Etc.

  • Und auch wenn es viele nicht hören wollen, gerade bei Quereinsteigern fällt das auf, weil die eben für vieles aus der Wirtschaft wirklich andere kennen, die die Arbeiten für sie erledigen.

    Wir hatten mal eine Kollegin aus Russland. Die hat bei uns als Chemielehrerin angefangen. Als erstes wollte sie die Chemielaborantin kennen lernen, die die Versuche auf- bzw. abbaut. Ich hab sie erst mal angeguckt wie ein Auto, aber es (war?) wohl wirklich so, dass für diese Aufgabe in ihrem Herkunftsland extra ein Laborant beschäftigt wurde. Fände ich noch nicht mal schlecht. Ich konnte ihr die Laborantin aber vorstellen, da unser Chemieraum noch über einen Spiegel verfügte :) .

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ehemaliger Schulleiter hatte Probleme, Kolleg*innen auf disziplinarisches Fehlverhalten selber anzusprechen. Er holte sich dazu immer Schützenhilfe bei mir; ich möge das doch bitte regeln.

    Einer der Kollegen hatte die Angewohnheit, Schüler*innen, die im Unterricht irgendwie verhaltensauffällig waren, mit ner mit ner leeren PET-Flasche auf den Kopf zu "titschen".

    SL: "Sprechen Sie doch mal mit Herrn X.; Sie kennen den doch."


    Daraufhin begab ich mich in der nächsten großen Pause mit ner leeren 1,5-Liter-PET-Flasche im Lehrerzimer zum betreffenden Kollegen und zog ihm damit unvermittelt von hinten einen übern Schädel: "Mit besten Grüßen vom Chef!"


    Bereits am nächsten Tag kam der Kollege schuldbewusst zu mir: "Ich hab's schon wieder getan, Sherri. Hab mich aber sofort entschuldigt. Wird auch nicht wieder vorkommen."


    So klärt man das unter Kollegen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Und damit kommen sie zu mir als Schulleitung.

    Meine erste Reaktion: Sprechen Sie bitte den Kollegen direkt an.

    Du solltest deine Antwort modifizieren:

    Meine erste Reaktion: Sprechen Sie bitte den Kollegen direkt an - und lassen Sie mich mit derartigem Mist und unkollegialer Anschwärzerei gefälligst in Ruhe.
    Falls es um etwas Wichtiges geht, dürfen Sie mich gerne ansprechen.

  • Du solltest deine Antwort modifizieren:

    Meine erste Reaktion: Sprechen Sie bitte den Kollegen direkt an - und lassen Sie mich mit derartigem Mist und unkollegialer Anschwärzerei gefälligst in Ruhe.
    Falls es um etwas Wichtiges geht, dürfen Sie mich gerne ansprechen.

    Ziemlich unprofessionell als erste Reaktion. Das kann man auch bedeutend ruhiger und souveräner ansprechen, ohne den KuK direkt den verbalen Mittelfinger zu zeigen, was man gerade als Mitglied der Schulleitung tunlichst unterlassen sollte im Sinne der weiteren, konstruktiven Zusammenarbeit.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Für meinen Kommentar habe ich nun eine "Verwirrtheit" und einen "Heuli" erhalten.

    Herr x hat die Tafel nicht putzen lassen. ---- Und? Dann wendet man sich an den Klassenlehrer, dass dieser den Tafelputzdienst auf seine Aufgaben hinweist -aber nicht an die Schulleitung

    Frau y beendet den Unterricht zu früh. ---- Regelmäßig am Tagesende - oder zwischendrin? Gab es in der Pause Zwischenfälle?

    Die Schüler beschweren sich über z. ---- Ganz großes Kino. Da lässt sich eine Lehrkraft von Schülern instrumentalisieren. Falls die Schüler sich beschweren wollen, sollen sie sich direkt an die Schulleitung oder an die Vertrauenslehrkraft wenden.


    Mein Schulleiter hätte nicht gezögert, den Kommentar aus meinem vorigen Beitrag auszusprechen. Aber mit Verve.
    Da jeder das wusste, gab es auch kein Anschwärzen.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.

  • Da jeder das wusste, gab es auch kein Anschwärzen.

    Wie gesagt, die Tafel nicht putzen lassen finde ich einmal nicht schlimm, ständig schon, denn dann kann ich keinen Unterricht machen. Am besten noch mit Edding geschrieben und das schön verschwiegen, das geht gar nicht, denn dann geht mein Unterricht auch gar nicht.

    Beendet den Unterricht früher (und das am liebsten regelmäßig) ist ein ganz großes Problem bei uns und ja, soll an die Schulleitung gemeldet werden, weil nämlich ständig Vorkommnisse sind, weil Schüler unbeaufsichtigt irgendwo unterwegs sind.


    Wir erklären den Schülern schon immer den Unterschied zwischen Petzen (der hat ein Beschwerde von xy bekommen) oder solche andere Dinge, wie oben genannt, die natürlich gemeldet werden müssen, wenn sie immer wieder vorkommen, zum Schutze aller.

  • Und damit kommen sie zu mir als Schulleitung.

    Meine erste Reaktion: Sprechen Sie bitte den Kollegen direkt an.

    Meine SL hat zwei Varianten.


    Mit ihren Lieblingskollegen lästern sie zusammen über x, y und z. Gerne auch im LZ hörbar.

    Die anderen Kollegen bekommen eine Mail: "Zur Zeit kommen erneut Kollegen auf uns zu und berichten über deinen Unterricht, so dass wir mit dir ins Gespräch gehen müssen. Der Termin ist am Montag um 10 Uhr."

    Dritte Variante: "Das musst du aber wissen. Dazu habe ich eine Mail geschrieben/ das steht alles auf dem Formular im Ordner. Ich habe das neulich schon P erzählt. Ich kann das nicht immer wiederholen."


    Nicht zu empfehlen.


    Unsere Supersivion hat den Tipp gegeben, beide Parteien an einen Tisch zu bitten.

    Das könnte eine gute Idee sein, wenn man denn als SL unparteiisch ist.

  • Schon kleinen Kindern bringt man bei, dass man Konflikte miteinander löst, bevor man zur Mama rennt und dass man niemanden verpetzt.

    Was läuft da gerade schief?

    Wenn ich mich ärgere, weil eine Kollegin wiederholt im Rechnerraum alles an lässt, Tische und Stühle verrückt und dann einfach rausrennt, es ihr auch schon gesagt habe - habe ich dann einen "Konflikt" mit ihr? Sind wir vielleicht unterschiedlicher "Meinung" über einfache Dinge, die geregelt sind, die auf Konferenzen besprochen und in Aushängen an Türen zu lesen sind? Was ist, wenn Kolleg*innen ihre Pausenaufsicht nicht machen, ist es meine Aufgabe, sie darauf hinzuweisen?


    Ich renne nicht zur SL, aber ich frage mich oftmals, was soll ich denn eigentlich machen? All diese Lehrerkolleg*innen sind typischerweise Leute, die sich nicht gern etwas sagen lassen und mit den Jahren allerlei Schrullen entwickelt haben, die sie geradezu genüsslich ausleben. Denen ist es wurscht, was ich denke oder sage, ich kann ihnen ja nichts.


    Jedenfalls, einem Kollegium zu sagen, es soll sich nicht wie ein Haufen kleiner Kinder benehmen, die einander "verpetzen", wird die Leute nur verärgern und das zu Recht. Das ist auch so das Übliche, dass man sich bei einer Konferenz stets anhören muss, was alles nicht gut läuft (Kopierer kaputt, Klassenräume unordentlich - und das Lehrerzimmer! Katastrophe!).


    Beschwerdemanagement ist das Stichwort. Wir haben so was leider nicht. Aber das wäre tatsächlich der Ansatz.

  • Beschwerdemanagement ist das Stichwort. Wir haben so was leider nicht. Aber das wäre tatsächlich der Ansatz.

    Was genau verstehst du darunter und wie könnte das schulisch umgesetzt werden?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

Werbung