Darf ich als männlicher Lehrer mich in der Umkleide der Jungen mit umziehen?

  • Im schulischen Kontext kenne ich reale Fälle von sexuellen Übergriffen durch Lehrkräfte nur aus den Medien, falsche Verdächtigungen und Gerüchte haben ganz offensichtlich eine Vielzahl an Personen hier bereits persönlich oder im direkten Umfeld erlebt. Ich würde mich so weit aus dem Fenster lehnen, dass im schulischen Kontext missbräuchliche Vorwürfe wesentlich häufiger sind, als tatsächliche Fälle (zumindest mit Beteiligung von Lehrkräften), auch wenn das im gesamtgesellschaftlichen Kontext vielleicht anders aussehen mag.

    Aber so oder so: das Vermeiden von Situationen, in denen übergriffige Handlungen möglich wären, verhindert sowohl tatsächliche Fälle also auch falsche Verdächtigungen, Spekulationen darüber, was nun häufiger ist, sollten nichts daran ändern, dass wir uns eigentlich einig sein sollten, was die Vermeidung der entsprechenden Situationen an geht.

    Genau und da das bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen vorkommt, schützen wir erstmal die und dann kommen erst wir! Und so sollte es eigentlich immer sein. Komisch, dass das viele nicht verstehen.

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    Ich mache ja verdammt viel für die Schule und die Kinder. Aber mich wissentlich und willentlich in eine Situation zu begeben, die so schnell böswillig als sexuell übergriffig ausgelegt werden kann? Never.


    Bzw. Was heißt "ausgelegt werden kann". Mir fallen spontan zig Möglichkeiten ein, wie aus dieser Situation auch ohne bösen Willen eine entsprechender Vorwurf gegen mich im Raum stehen könnte. Never.


    Und ... als Schulleiter würde ich diese "Dauerüberwachung" in der Umkleidekabine verbieten. Habe ja Verantwortung für die Kollegen/ Kolleginnen.

  • Genau und da das bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen vorkommt, schützen wir erstmal die und dann kommen erst wir! Und so sollte es eigentlich immer sein. Komisch, dass das viele nicht verstehen.

    Nein. Eigenschutz geht immer vor.

  • Wozu sollte man das vergleichen?

    Weiß ich nicht.

    In Beitrag 119 wurde es verglichen und da hast du nicht widersprochen und auch sonst niemand (soweit ich das ohne Brille erkennen kann ;) )

    Also dachte ich, die Mehrheit stimmt dem Inhalt des Beitrages zu. Deswegen.

  • Weiß ich nicht.

    In Beitrag 119 wurde es verglichen und da hast du nicht widersprochen und auch sonst niemand (soweit ich das ohne Brille erkennen kann ;) )

    Also dachte ich, die Mehrheit stimmt dem Inhalt des Beitrages zu. Deswegen.

    Dann solltest du möglicherweise noch einmal nachlesen, wer wie nicht nur in Emojis, sondern eben auch in Textform reagiert hat auf den Beitrag. Ich habe diesem beispielsweise sehr deutlich widersprochen gehabt.

    Schweigen bedeutet in einem Forum auch nicht immer, dass eine Mehrheit zustimmen würde, sondern erst einmal nur, dass von denen, die den User nicht blockiert und den Beitrag auch tatsächlich gelesen haben vielleicht niemand die Kraft, die Zeit oder den Willen hatte auch noch darauf zu reagieren.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • Mag durchaus sein. Wie gesagt: Ich frage morgen mal bei meinen Sport-KuK nach, die mir ja zumindest zum Schwimmbad an unserem Schulort Auskunft geben können.

    So, ich habe heute zwei meiner Sport-KuK gefragt: Laut ihrer Aussage wird es in ihren Sportkursen und im Schwimmbad an unserem Schulort allgemein so gehandhabt, dass man - also auch alle SuS - vor dem Betreten der Becken zwar duschen sollen (mit Duschgel, Seife,...), aber dabei ihre Badebekleidung anbehalten dürfen. Nach der Stunde lassen die KuK unseren SuS genügend Zeit, damit sie in Ruhe - wenn sie denn möchten - nochmals duschen und Haare waschen können.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • So, ich habe heute zwei meiner Sport-KuK gefragt: Laut ihrer Aussage wird es in ihren Sportkursen und im Schwimmbad an unserem Schulort allgemein so gehandhabt, dass man - also auch alle SuS - vor dem Betreten der Becken zwar duschen sollen (mit Duschgel, Seife,...), aber dabei ihre Badebekleidung anbehalten dürfen. Nach der Stunde lassen die KuK unseren SuS genügend Zeit, damit sie in Ruhe - wenn sie denn möchten - nochmals duschen und Haare waschen können.

    Ist bei uns ganz genauso.


    Es ist schwer genug, bei manchen unserer Eltern durchzusetzen, dass der Schwimmunterricht ein wichtiger Bestandteil des Sportunterrichts ist. Würden wir kontinuierlich das Schamgefühl unserer SuS mit Füßen treten, indem wir sie dazu zwängen wahlweise nackt zu duschen oder ohne Duschgel/ Seife/ Shampoo, 🧼 🧴 dann würden uns wohl wöchentlich zum Schwimmunterricht nur noch einige wenige begleiten und der Rest wäre- in dem Fall dann sogar aus nachvollziehbaren Gründen- wöchentlich „krank“. 🏊 🏊‍♀️ 🏊‍♂️

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  • Bei uns ist im Lehrschwimmbecken alles zusammen: Sammelumkleide, Einzelumkleiden, Föns, allerdings etwas verwinkelt. Die Lehrkräfte (und evtl. Schüler, die das wollen) ziehen sich in den Einzelkabinen um. Die Lehrkräfte können akustisch genau mitverfolgen, ob es ein Problem gibt. Die Duschen schließen sich gleich an die Umkleiden an. Bei den Kleinen machen wir "Stopp -Punkte", wo die Schüler auf die Lehrkräfte warten bzw. auf sie gewartet wird. Die Lehrkäfte beaufsichtigen locker vom Stopp -Punkt aus mehr oder weniger das Duschen in Badebekleidung.

    Wenn wir einmal im Freibad waren, war es nicht möglich, alles genau zu beaufsichtigen. Dort haben wir auch keinen Schwimmunterricht gemacht. Da konnte man organisatorisch nur kontrollieren, ob sich die Schüler vor dem Gang ins Becken kalt am Beckenrand abduschen (was gerne vermieden wird, wenn man nicht darauf schaut).

    Es käme keiner auf die Idee, Nacktduschen einzufordern bzw. sich bei den Schülern umzuziehen. Die Gründe dafür wurden schon zuhauf genannt.

  • Man könnte auch die Sportnote an die Schwimmstufe knüpfen. Wo die dann erreicht wird ist dann egal.

    Das würde das ein- oder andere Problem des Schwimmunterrichtes zumindest entschärfen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Man könnte auch die Sportnote an die Schwimmstufe knüpfen. Wo die dann erreicht wird ist dann egal.

    Das würde das ein- oder andere Problem des Schwimmunterrichtes zumindest entschärfen.

    Was verstehst du unter einer "Schwimmstufe"? Meinst du damit die verschiedenen Schwimmabzeichen?

    Und was hat denn die Sportnote mit der Thematik dieses Threads zu tun?

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  • Was verstehst du unter einer "Schwimmstufe"? Meinst du damit die verschiedenen Schwimmabzeichen?

    Und was hat denn die Sportnote mit der Thematik dieses Threads zu tun?

    Ja, hier im Westen heißt das wohl Schwimmabzeichen.

    Zu meiner Schulzeit war das so, dass wer nicht Schwimmen konnte, konnte ab Klasse 9 nie besser als Note 4 im Sportunterricht bekommen.

    Außerdem war ab irgendeinem Zeitpunkt die 2. Schwimmstufe notwendig, aber ich weiß nicht mehr, ob für eine bestimmte Note oder so. Ich erinnere nur, dass ich die zweite Stufe in den Ferien in einem Schwimmkurs mgemacht habe für die Schule.


    Nun, Ziel des Schwimmunterrichtes ist es, schwimmen zu lernen. Wenn das auch außerhalb der Schule stattfindet und von der Schule anerkannt wird, dann kann im Idealfall Schwimmunterricht an der Schule entfallen. Damit stellte sich auch das Problem des Threads nicht.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


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  • Danke für die Erläuterung SteffdA . Jetzt verstehe ich auch, was du unter dieser Koppelung der Sportnote an Schwimmabzeichen verstehst.


    Das Problem, das ich sehe, ist das damit die Fachnote nicht mehr komplett nachvollziehbar ist für die Lehrkraft, die bewerten soll. Das fände ich persönlich in einem meiner Fächer äußerst schwierig, Notenbestandteile anerkennen zu müssen, bei denen ich letztlich nicht weiß, ob diese bestimmte Kriterien erfüllt haben.

    Das mag auf den ersten Blick durch das Verlangen von Abzeichen gesichert sein, dass bestimmte Kriterien einzuhalten sind; die bekommt man heutzutage aber auch online, samt scheinbar authentischer Zertifikate.

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  • Zu meiner Schulzeit war das so, dass wer nicht Schwimmen konnte, konnte ab Klasse 9 nie besser als Note 4 im Sportunterricht bekommen.

    Ist zumindest in Berlin ähnlich, aber die Noten setzen sich nicht nach den Schwimmabzeichen, sondern nach dem im Schwimmunterricht nachgewiesenen Leistungen (z.B. Kopfsprung, Kraul schwimmen, Gleiten usw.) zusammen.
    So wie in jeder anderen Sportart eben auch und das ist gut so, denn wenn ich mir angucke, dass ein Schüler z.B. ohne Tieftauchen ein Schwimmabzeichen bekommen hat, weil der Prüfer einfach (entgegen jeglicher Prüfungsordnung) das Tieftauchen in den Bedingungen gestrichen hat und Streckentauchen eingefügt hat oder Kinder, die Schwimmabzeichen bekommen, die sie defacto gar nicht in einem "normalen" Schwimmbad (mit mindestens 25m) erreicht hätten, weil sie sich eben so alle 10 m beim Umdrehen kurz festhalten konnten.


    Außerdem war ab irgendeinem Zeitpunkt die 2. Schwimmstufe notwendig, aber ich weiß nicht mehr, ob für eine bestimmte Note oder so. Ich erinnere nur, dass ich die zweite Stufe in den Ferien in einem Schwimmkurs mgemacht habe für die Schule.

    Wie gesagt, vorzeigen muss man die Leistungen meiner Meinung nach immer in der Schule, denn auf andere sollte man sich nicht verlassen (was ja auch immer beim Abfragen für die Klassenfahrten oder Schwimmausflüge gepredigt wird, immer selber überprüfen).


    Nun, Ziel des Schwimmunterrichtes ist es, schwimmen zu lernen.

    Nein, das ist nicht Ziel des Schwimmunterrichts primär. Sondern auch diverse Schwimmarten kennen zu lernen usw.
    In der Grundschule ist ein sicheres über Wasser zu halten sicher eher ein Ziel, aber auch nicht wirklich das primäre).

  • SteffdA : Ähm, nein, es nicht Ziel des Schwimmunterrichts schwimmen zu lernen. War es "hier im Westen" nie, denn sonst hätte es in weiterführenden Schulen ja nie Schwimmunterricht gegeben.

    Warum du meinst, dass es ein "Idealfall" sein sollte, keinen Schwimmunterricht (oder auch Schwimmen als Sportkurs in der gymnasialen Oberstufe) anzubieten, erschließt sich mir nicht.

    Solch' eine merkwürdige Regelung wie bei dir gab es zum Glück zu meiner eigenen Schulzeit nicht! Wer nicht schwimmen konnte (das waren die allerwenigsten, weil wir - zumindest in der Gegend, wo ich aufgewachsen bin - alle schon in der Grundschule Schwimmunterricht hatten und sehr viele davon unabhängig bereits als Fünf- oder Sechsjährige "privat" Schwimmkurse besucht hatten), hat gar nicht am Sportunterricht im Hallenbad teilgenommen. Und die Sportnote war nicht davon abhängig, wer schwimmen konnte oder nicht und auch nicht davon, wer ein oder mehrere Schwimmabzeichen hatte. Die Noten, die wir im Schwimmen bekamen (fürs Tauchen, Schwimmen auf Zeit usw.) bildeten ja auch nur einen Teil unserer Sportnote; wir gingen nämlich pro Schuljahr nur ein halbes Jahr im Rahmen des Sportunterrichts schwimmen.

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  • Die Noten, die wir im Schwimmen bekamen (fürs Tauchen, Schwimmen auf Zeit usw.) bildeten ja auch nur einen Teil unserer Sportnote; wir gingen nämlich pro Schuljahr nur ein halbes Jahr im Rahmen des Sportunterrichts schwimmen.

    Selbst bei einem ganzen Jahr ist es in Berlin z.B. ja nur eine von drei Sportstunden, also höchstens ein Drittel der Note.

  • Ähm, nein, es nicht Ziel des Schwimmunterrichts schwimmen zu lernen. War es "hier im Westen" nie, denn sonst hätte es in weiterführenden Schulen ja nie Schwimmunterricht gegeben.

    Ich habe es tatsächlich erst im Gymnasium gelernt (und kann es bis heute nicht gescheit. Kein Mitleid, ich vermisse nichts).

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ich habe es tatsächlich erst im Gymnasium gelernt (und kann es bis heute nicht gescheit. Kein Mitleid, ich vermisse nichts).

    Ui, das ist aber ungewöhnlich, oder? Ich kenne es hier aus meiner Region tatsächlich so, dass früher spätestens in der Grundschule die Kinder schwimmen gelernt haben (viele - wie gesagt - auch schon als kleinere Kinder; entweder im Rahmen eines Schwimmkurses oder im See, Fluss,.. von den Eltern o. ä.). Wir hatten aber auch damals viele kleine Schwimmbäder, in denen die Grundschulen aus den umliegenden Orten ihre SuS zum Schwimmunterricht schickten. Viele dieser Bäder sind aber heutzutage leider nicht mehr vorhanden, so dass auch hier immer weniger Kinder schwimmen können. Wobei ich gerade vor einigen Tagen im Radio hörte, dass seit einiger Zeit erfreulicherweise wieder mehr Kinder schwimmen lernen (DLRG: Deutlich mehr Kinder lernen wieder schwimmen - ZDFheute) .

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  • Selbst ein Jahr Schwimmunterricht ist ja keine Garantie dafür, dass das Kind hinterher schwimmen kann.
    Wir haben jetzt nach gut 2/3 der Zeit immer noch je Gruppe 2-5 Kinder (also 8-15 insgesamt in der 3. klasse), die aus unterschiedlichen Gründen nicht schwimmen können und das vermutlich auch nie lernen werden (wenn die Kinder z.B. gar nicht ins Wasser gehen oder gar nicht den Rand los lassen, dann müsste man Einzelunterricht haben, das schaffen wir meist nicht).

  • Susannea: Wie verbreitet ist es denn, dass Kinder mit 6-7 Jahren im nächstgelegen Schwimmbad den Seepferdchenkurs absolvieren? Bei uns ist das so der Regelfall, aber ich vermute mal, dass das regional unterschiedlich ist.

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