Hmm, der Personaldezernent muß letztlich die Entscheidung treffen und verantworten, auch wenn er sich durch die Schulfachler beraten lässt. Aber die Frage, ob die Dienststelle vor einer zur Ruhesetzung nicht dich erst alle anderen Möglichkeiten probieren muss, ist keine schulfachliche Entscheidung sondern eine verwaltungsrechtliche bzw. bei Angestellten eine arbeitsrechtliche Entscheidung . Daher sind die Personaldezernenten auch meist Volljuristen, während Schulfachler letztlich ehemalige Lehrer sind. Vor dem Arbeitsgericht oder den Verwaltungsgericht muss dann auch der Personaldezernent gerade stehen.
PTBS und Panikstörung nach Dienstunfall
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Mein Anwalt sieht mehrere Verfahrensfehler bei der Gegenseite/Bezirksregierung. Tatsächlich auch an anderen Punkten, als ich vorher vermutete. Ihm liegen alle Dokumente vor und er hat mir gesagt, dass meine Erfolgsaussichten sehr hoch sind.
Mal gucken, was dabei heraus kommt. Ich bin jedenfalls bereit, einen Rechtsstreit vor Gericht zu führen, wenn die Bezirksregierung nicht vorher einlenkt.
Ich kommuniziere nicht mehr selbst mit der Bezirksregierung, sondern habe die Kommunikation an meinen Anwalt abgegeben. Ich habe aber vorher schon nichts geäußert, was mir vor Gericht negativ ausgelegt werden kann.
Davon abgesehen verstehe ich alle geäußerten Bedenken eurerseits. Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Bezirksregierung verhalten bzw wie sie entscheiden wird.
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Ich wünsche Dir von Herzen, dass alles so ausgeht, wie es für Dich und Deine Gesundheit das Beste ist.
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Mit gutem Willen gäbe es sicherlich Wege. Der besteht hier aber erkennbar nicht. Das überrascht mich nicht, es ist auch nichts Persönliches und hat mit den Umständen des Falls nicht wirklich viel zu tun. Offensichtlich gibt es rationale Gründe, kranke Kollegen zügig zu pensionieren. Es geschieht viel häufiger als man denkt.
Emerald müsste daher mit dem Routineverfahren rechnen: Im letzten halben Jahr drei Monate krank gewesen? Innerhalb des kommenden halben Jahres nicht sicher wieder voll (= ohne Vorbedingungen) einsetzbar? Anhörungen, Mitteilung der Zuruhesetzung, Widerspruch ablehnen. (Emerald kann binnen eines Monats nach Erhalt der Zurruhesetzungsmitteilung Widerspruch einlegen und darlegen, dass es Alternativen zur Zurruhesetzung gibt. Dem muss der Dienstherr aber folgen wollen, und das scheint ja nicht der Fall zu sein.) Eine andere Beschäftigung steht für Lehrer in der Regel nicht zur Verfügung, daher Pension.
Noch wäre es möglich, das BEM anzunehmen und die Dienstfähigkeit zu beweisen. (Je nach Lage des Falls muss wohl noch nichtmal unbedingt ein BEM angeboten werden.)
Ich würde mich natürlich auch gründlich juristisch beraten lassen. Viel Geld würde ich aber nicht mehr einsetzen, sondern mich im Gegenteil darauf konzentrieren, keine unnötigen Fehler zu machen und möglichst gut wegzukommen.
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Hallo Emerald, unsere Beiträge haben sich überschnitten. Ich wünsche dir auch alles Gute und schieße mich dem Wunsch von Sissymaus an!

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Offensichtlich gibt es rationale Gründe, kranke Kollegen zügig zu pensionieren. Es geschieht viel häufiger als man denkt.
Interessenshalber: was gibt es für rationale Gründe, teuer ausgebildete, hochqualifizierte, arbeitswillige Lehrkräfte in einer Zeit deutlichen Lehrermangels lieber zu pensionieren, als gemeinsam zu überlegen, wo eine Weiterbeschäftigung möglich ist? Ich kann das wirklich überhaupt nicht nachvollziehen.
Von mir auch weiterhin alles Gute und viel Erfolg! Was der Anwalt sagt, klingt doch ermutigend.
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Interessenshalber: was gibt es für rationale Gründe, teuer ausgebildete, hochqualifizierte, arbeitswillige Lehrkräfte in einer Zeit deutlichen Lehrermangels lieber zu pensionieren, als gemeinsam zu überlegen, wo eine Weiterbeschäftigung möglich ist? Ich kann das wirklich überhaupt nicht nachvollziehen.
Die Frage stelle ich mir durchaus auch und da es bei mir auch leider ein Monster am Horizont ist:
1. Ich glaube, das hat keine Logik (genauso wenig wie Lehrkräften Teilzeit zu verweigern oder sie abzuordnen und damit die Attraktivität des Jobs zu steigern)
2. Die Mindestpension, die man schon eine Weile bekommt, ist zwar eine vergleichsweise hohe Absicherung, aber trotzdem ein finanzieller Abstieg. Ich kann mir vorstellen, (dass sie glauben), dass die Drohung so stark sein soll, dass einige plötzlich gesunden. (Haha) -
Sehr unsäglich auf jeden Fall. Man sollte meinen, wenn man es erstmal mit Versetzung probiert, ist damit allen Beteiligten unterm Strich mehr geholfen, als bei einer Pensionierung.
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Interessenshalber: was gibt es für rationale Gründe, teuer ausgebildete, hochqualifizierte, arbeitswillige Lehrkräfte in einer Zeit deutlichen Lehrermangels lieber zu pensionieren, als gemeinsam zu überlegen, wo eine Weiterbeschäftigung möglich ist? Ich kann das wirklich überhaupt nicht nachvollziehen.
Diesem Einwand liegt die Fehlannahme zu Grunde, dass behördliche Betscheidungen vernunftbasiert sind. Entscheidungen werden dort ausschließlich auf Basis der sturen Anwendung von Gesetzen, Verordnungen und Erlassen getroffen, auch wenn das zu einem Ergebnisführt, bei dem man sich an den Kopf fassen möchte . Im Grunde ist das ein Bereich, der direkt komplett an eine KI übergeben werden könnte, weil der menschliche Faktor sowieso schon jetzt keine Rolle spielt und das offensichtlich auch nicht gewünscht ist. Einziges Problem: die vorhandenen Faxgeräte sind nicht KI-fähig.
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Sehr unsäglich auf jeden Fall. Man sollte meinen, wenn man es erstmal mit Versetzung probiert, ist damit allen Beteiligten unterm Strich mehr geholfen, als bei einer Pensionierung.
Ja, aber dann würden doch alle versuchen, so zu tun, als wären sie krank.
Du weißt schon, die tausenden Menschen, die eine PTBS vortäuschen würden (weil es ach so einfach ist, eine solche schlimme Diagnose zu erhalten)...
Sorry, Sarkasmus aus.
(Ich durfte mir letzte Woche auf einer "Kollegiumsveranstaltung", auf der sehr viele von ihrer neu erhaltenen Unterrichtsverteilung waren (große Mängel in einigen Fächern -> Überstunden en masse und sehr viel Belastung in Sicht) von einer Kollegin anhören, dass wir nur in Überhang wären, weil wir so viele Teilzeitleute haben. Die sich ständig wiederholende Rede kenne ich schon länger, vor 6 Monaten hatte ich schon versucht, einzuwerfen, dass die Leute auch Gründe haben, ich selbst dabei war, meinen Antrag einzureichen.
"Jaja, ich könnte auch medizinische Gründe anmelden" (und ich kenne ihre Geschichte, sie hätte TATSÄCHLICH genug Gründe, um TZ zu arbeiten). Aber sie ist hart und tapfer Ich tatsächlich wohl nicht mehr.)
Und sie wedelte vor sich hin, über diese schwachen Leute (Kranke und Eltern), die sich ein schönes Leben auf ihren Kosten machen. Und ich stand da. Als wäre ich keine 5,5 Monate abwesend gewesen. Mit gutem Gefühl, dank Wiedereingliederung keine Unterstützung fürs Kollegium zu sein.
So funktioniert übrigens das System: Mängelverwaltung und daraus Gegeneinander-Ausspielen. -
Den Schuh darf man sich nicht anziehen, chilli. Eigentlich müsste man solche Leute unterbrechen und fragen, ob sie mir direkt irgendwas sagen möchten. Und zu Teilzeitleuten: jeder, der Teilzeit geht, wird gute und legitime Gründe haben - und wenn es nur der ist, dass man keine Lust hat, dem Arbeitsplatz noch mehr Lebenszeit zuzugestehen. Wer so bescheuert ist, sich für dieses System aufzuopfern, trifft diese Entscheidung freiwillig und bewusst. Ich bin übrigens sehr gespannt, ob ich zum kommenden Schuljahr Teilzeit arbeiten darf - hab noch nichts gehört und eigentlich mal so gar keine Lust auf Vollzeit 🙄
Aber vermutlich hast du Recht, dass man hier keinen Weg aufzeigen möchte, sich einer unzumutbaren Schule zu entziehen - könnte sich ja rumsprechen.
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Aber sie ist hart und tapfer Ich tatsächlich wohl nicht mehr.
Dieses „hart und tapfer“- Spiel, das im Schuldienst und vielfach auch außerhalb derart zelebriert wird macht doch am Ende so viele Menschen auf die eine oder andere Art krank. Es geht insofern nicht ums „weniger aushalten können“, denn das wird auch wieder Chili, sondern was du auf dem Weg dorthin lernst, wie du langfristig gesünder bleiben kannst, was dich hoffentlich aus diesem Scheißspiel dauerhaft aussteigen lässt.
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ach, es war sarkastisch.
Natürlich belastet es mich, zur Zeit weniger belastbar zu sein.
Natürlich will ein Teil von mir mehr, als ich kann.
Aber ich bin vernünftig, weil das Letzte, was ich will, ist, komplett raus zu sein. (und zum Glück habe ich eine Schulleitung, die mich auch bremst).
Die Stärke, der Kollegin gegenüber hatte ich nicht, mal sehen (vielleicht, weil ich eigentlich dachte, sie sei eine Freundin. Aber seit ich krank bin, hat sie mir kein einziges Mal geschrieben, gesprochen oder was auch immer.
(aber letztens meinte eine andere Freundin zu mir, nachdem ich von meinem Tag erzählt hatte "oh wow, schön, das hätte ich auch gerne." Darauf antwortete ich "was? Krankgeschrieben zu sein und erst seit 3 Wochen wieder eine komplette Buchseite am Stück lesen können? oder meinst du die Krankheit, Schmerzen und Medikamente, so dass du auch ein Nachmittagsschläfchen haben kannst?"
Dann war Ruhe.
Sorry, OT zu. -
Diesem Einwand liegt die Fehlannahme zu Grunde, dass behördliche Betscheidungen vernunftbasiert sind. Entscheidungen werden dort ausschließlich auf Basis der sturen Anwendung von Gesetzen, Verordnungen und Erlassen getroffen, auch wenn das zu einem Ergebnisführt, bei dem man sich an den Kopf fassen möchte . Im Grunde ist das ein Bereich, der direkt komplett an eine KI übergeben werden könnte, weil der menschliche Faktor sowieso schon jetzt keine Rolle spielt und das offensichtlich auch nicht gewünscht ist. Einziges Problem: die vorhandenen Faxgeräte sind nicht KI-fähig.
Aber wo ein Wille, da sollte ja auch ein Weg sein…
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein VG nachfragen würde, warum die Behörde die Pensionierung als (einzige) Möglichkeit sieht, vielleicht legt ein Gericht ja mehr Ratio in den Fall.
Oder im besserem Fall wird der Fall in der Behörde besprochen und eine Lösung gefunden, bevor es zum Rechtsstreit kommt, wäre vor allem Emerald zu wünschen! -
Den Schuh darf man sich nicht anziehen, chilli. Eigentlich müsste man solche Leute unterbrechen und fragen, ob sie mir direkt irgendwas sagen möchten. Und zu Teilzeitleuten: jeder, der Teilzeit geht, wird gute und legitime Gründe haben - und wenn es nur der ist, dass man keine Lust hat, dem Arbeitsplatz noch mehr Lebenszeit zuzugestehen. Wer so bescheuert ist, sich für dieses System aufzuopfern, trifft diese Entscheidung freiwillig und bewusst. Ich bin übrigens sehr gespannt, ob ich zum kommenden Schuljahr Teilzeit arbeiten darf - hab noch nichts gehört und eigentlich mal so gar keine Lust auf Vollzeit
Ich drück dir die Daumen, dass du TZ arbeiten kannst.
Und zu den Teilzeitleuten: Sie verzichten ja auch freiwillig auf Geld (und später auf eine volle Pension). Und an manchen (oder vielen (?)) Schulen ist es ja auch so, dass man als TZ Kraft u.a. aufgrund diverser Konferenzen nicht wirklich TZ arbeitet, sondern eben mehr (hinzu kommt dann ggf noch eine Klassenleitung, ggf die Bitte doch aufzustocken etc).
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...
(aber letztens meinte eine andere Freundin zu mir, nachdem ich von meinem Tag erzählt hatte "oh wow, schön, das hätte ich auch gerne." ...Je ressens tellement ce que tu vis, je suis de tout cœur avec toi

Sagt man das so? Ich kann es so gut nachvollziehen.
Ich glaube, im Ernstfall trennt sich die Freundesspreu vom Weizen und man muss Nachsicht mit manch sozial dummem Menschen haben, um nicht zu verbittern.
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Es ist schwer vorherzusagen, wie sich die Bezirksregierung verhalten bzw wie sie entscheiden wird.
(Zitat vom 17.07.)
Die Bezirksregierung verhält sich weiterhin gewohnt und reagiert nicht. Aber sie wissen ja auch 'erst' seit 11 Monaten, dass ich nach einer Versetzung sofort wieder arbeitsfähig bin.
Es läuft höchstwahrscheinlich auf eine Klage hinaus. Alle Briefe meines Anwalts (mit aktualisierten, konkretisierten Attesten meiner behandelnden Ärztinnen) werden ignoriert.
Ein (über zwei Ecken) Bekannter von mir arbeitet als Justiziar in einer Bezirksregierung, allerdings in einem anderen Bundesland. Er ist genauso fassungslos über das (Nicht-) Verhalten der für mich zuständigen Bezirksregierung wie alle anderen.
Wenn ich ein Buch über die ganze Sache veröffentlichen würde, würde das Niemand glauben

Mir geht es den Umständen entsprechend aber gut. Ich bin (weiterhin) sicher, dass ich es für mich positiv ausgeht.
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(Zitat vom 17.07.)
Die Bezirksregierung verhält sich weiterhin gewohnt und reagiert nicht. Aber sie wissen ja auch 'erst' seit 11 Monaten, dass ich nach einer Versetzung sofort wieder arbeitsfähig bin.
Es läuft höchstwahrscheinlich auf eine Klage hinaus. Alle Briefe meines Anwalts (mit aktualisierten, konkretisierten Attesten meiner behandelnden Ärztinnen) werden ignoriert.
Ein (über zwei Ecken) Bekannter von mir arbeitet als Justiziar in einer Bezirksregierung, allerdings in einem anderen Bundesland. Er ist genauso fassungslos über das (Nicht-) Verhalten der für mich zuständigen Bezirksregierung wie alle anderen.
Wenn ich ein Buch über die ganze Sache veröffentlichen würde, würde das Niemand glauben

Mir geht es den Umständen entsprechend aber gut. Ich bin (weiterhin) sicher, dass ich es für mich positiv ausgeht.
Ich kann mir das leider nur zu gut vorstellen. Ich sitze ebenfalls seit einigen Monaten zuhause, obwohl klar ist, dass ich bei einer Versetzung sofort wieder arbeiten gehen könnte. Bei mir ist inzwischen ebenfalls ein Anwalt im Einsatz, der ebenfalls meint, dass die Angelegenheit vor dem Verwaltungsgericht geklärt werden muss, da das Land in solchen Fällen ohne Gerichtsurteil nicht bereit sei einzulenken, obwohl es eine Entscheidung angekündigt hat in meinem Fall, die völlig konträr ist zur amtsärztlichen Empfehlung. Auch das also wie bei dir, nur dass es sich um einen anderen Dienstherrn dreht bei mir. Das hat also leider System und ist weit mehr als eine Posse (als die es sich für dich sicherlich ebenso wenig anfühlt, wie für mich).
Gut, dass du optimistisch bleibst. Ich gehe ebenfalls - genau wie mein Anwalt - davon aus, dass sich das bei mir letztlich in meinem Sinne klären wird. -
Wir leben glücklicherweise in einem Rechtsstaat und wenn sich zwei Parteien nicht einig werden können, dann macht es einfach Sinn, in diesem Fall die Rechtsprechung anzurufen. Mitarbeiter haben dabei häufig ein schlechtes Gefühl, nur bitte versetzt Euch in die Lage der Dienststelle. Da sitzen Volljuristen, die sind gewohnt, dass im Zweifel Gerichte die Entscheidungen fällen. Teilweise legen sie es auch teilweise darauf an, denn wenn ein Gericht die Entscheidung trifft kann später ein Rechnungsprüfungsamt dem Entscheider keine leichtfertige Entscheidung vorwerfen. Also habt da kein schlechtes Gewissen holt Eure wie auch immer Card aus der Tasche und holt Euch Rechtsschutz 🤷
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Meine „GEW - Card“ finanziert dankenswerterweise alles, was da gerade nötig ist bei mir anwaltlicherseits an Beratung und Verfahrenshilfe.
Ich verstehe deine Argumentation chemikus08 , im Sinne der Fürsorgepflicht wäre ein anderer Weg - der amtsärztliche Gutachten nicht einfach ignoriert - aber aus Betroffenen - Perspektive vorzuziehen. Es wird nach Aussage meines Anwalts vermutlich ein weiteres Jahr dauern das Ganze juristisch zu klären bei mir. Vermutlich werde ich die ganze Zeit über nicht arbeiten gehen können, da ich vermutlich bis zum Verfahrensabschluss nicht versetzt werde. Das ist mental durchaus herausfordernd für mich und sicherlich kein Beitrag zu meiner weiteren Genesung.
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