Tödlicher Schwimmunfall ist fahrlässige Tötung- wie bewertet ihr das Urteil?

  • Ich bin auch dafür, dass Kinder nach einer guten Wassergewöhnung zuerst Rücken und Kraul lernen sollten. Dann können sie auch schneller eine Bahn sicher schwimmen. Brust ist koordinativ viel schwieriger.

    Laut Profil hast Du Mathe und Physik. Woher kommt dein Fachwissen zu diesem Thema? Ich kenne es auch weder aus der Schule noch aus dem Verein so, dass jemand diesen Weg geht.

  • Ich habe jahrelang Kindern das Schwimmen beigebracht. Manche haben wirklich panische Angst und legen sich nicht auf den Rücken. Da konnte die Wassergewöhnung noch so gut sein. (Manche Kinder brachten schlechte Vorerfahrungen mit, weil Eltern "Wassergewöhnung" zu schnell angegangen sind.)

    Reihenfolge Kraul, Rücken und Brust kenne ich auch, aber es klappt tatsächlich nicht bei jedem. Es hat schon seinen Grund, dass 2 Stile (Bauch und Rücken) bei div. Schwimmscheinen gefordert sind. (Manche haben für Rücken Monate benötigt.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Laut Profil hast Du Mathe und Physik. Woher kommt dein Fachwissen zu diesem Thema? Ich kenne es auch weder aus der Schule noch aus dem Verein so, dass jemand diesen Weg geht.

    Heute wird tatsächlich oft zuerst Kraul unterrichtet, Rücken zuerst kenne ich nur von Eltern, die schwimmen ihrem Kind beibringen wollten (und wenn es schief ging, kamen sie zu uns).

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  • Deutschland ist meines Wissens nach eins der wenigen Länder in denen zuerst Brustschwimmen gelehrt wird, wenn man sich kleine Kinder im Wasser anguckt, scheint kraulen erst einmal intuitiver zu sein, natürlich bleibt der Kopf dabei oben.

    Rücken ist aber für die meisten gruselig, weil sie nicht sehen wohin es geht, also muss es vorwärts gehen und die Kopftechnik ist erstmal anders, als später...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich bin seit Jahren als Begleitung dabei. Die Idee, zuerst Kraulen zu unterrichten, kenne ich auch. Aber ich kenne niemanden, der das so handhabt. Mag regional unterschiedlich sein.

    Die Idee mit Rückenschwimmen anzufangen, habe ich noch nie gehört.

  • Wir haben's im Verein mit den Kleinen (Vorschulalter), die gut ans Wasser gewöhnt waren und nicht ängstlich waren, teils auch so gemacht, dass wir in Rückenlage starteten. Im Schulischen Bereich gestaltet sich das dann praktisch häufig komplizierter. Wer sich da noch ans Wasser gewöhnen muss und keinen guten Muskeltonus, aber schon ein höheres Körpergewicht aufweist (letzteres ist in Klasse 2 oder 3 dann einfach so), der hat es doppelt schwer, das alles noch aufzuholen.

  • Du machst Schwimmen bei kleinen Kindern? Da ist gar nichts entspannt, es legt kaum ein Kind sich freiwillig auf den Rücken, viele machen es auch nach gut zureden nicht. Außerdem könnte da Wasser entgegen schwappen usw. nee, für die ängstlichen ist Brust weiterhin besser und sowohl alle Vereine als auch Schulen haben das hier bei uns auch so beibehalten, weil es anders eigentlich nicht praktikabel ist, denn sie sehen da ja auch nicht wer hinter ihnen ist, wo sie lang schwimmen usw. Reines Chaos.

    Ja und natürlich macht man das. Für Kinder ist der Seestern auf dem Rücken dass erste richtige Gefühl mit dem Wasser dass man nicht Angst haben muss. Man liegt auf dem Wasser und geht da nicht unter wie ein Stein. Das nennt man Wassergewöhnung. Dadurch dass man entspannt atmen kann, nicht unter Wasser ist, beruhigen sich viele Kinder.

    Was du meinst ist der Schwimmstil. Dabei kommen Kraul und Rücken zuerst. Brust als drittes. Weil es mehr Körpergefühl und Rythmus erfordert. Denn die meisten die es nicht im Verein lernen, schwimmen Brust völlig falsch. Sowohl die Kopfhaltung (Nackenschmerzen) als auch der Vortrieb über die Beine (Knieprobleme) sind völlig falsch. Viele versuchen auch Bein- und Armbewegung synchron durchzuführen…. :autsch:

  • Magellan hatte auch geschrieben, dass es ja die, die es können, den eigenen Kindern beibringen könnten, dann wäre mehr Platz in den Kursen für die anderen Kinder.

    ...

    Ja, das hat Magellan mehrfach geschrieben. Allein die Lösung, wie das funktionieren soll fehlt noch, weil ganz offensichtlich Eltern lieber Kurse buchen, als es selbst zu machen. Das kann man ja total affig finden, ändert aber nichts an der Realität.

  • Wenn die Eltern, die schwimmen können, es ihren Kindern selbst beibringen würden, wären mehr Plätze in den Kursen frei.

    Ich kann sogar sehr gut schwimmen. Trotzdem waren unsere Kinder im Schwimmkurs und haben dort schwimmen gelernt. Das hätte mit uns niemals geklappt. Ich habe auch kein schlechtes Gewissen deswegen.

  • Ne, die Idee ist wirklich bescheuert.

    Mir ging's um Eltern, die selbst schwimmen können. Ich weiß gar nicht, wie jemand auf die Idee kommen kann, dass jemand, der nicht schwimmen kann, seinem Kind selbst schwimmen beibringt. Seltsam.

    An meiner Schule ist 90% Migrationshintergrund. Nur zur Info.

    Schön, dann machen das 10 %. Und was machst du mir den anderen 90 %?

  • Schwimmen sollte wie ein letztes Kindergartenjahr verpflichtend sein. Schwimmen ist eine Basiskompetenz die jedes Kind können muss.

    Kinder sollten die Grundstile B, R, K lernen und in tiefem Wasser tauchen können.


    Aber wie immer eine Frage des Geldes. Am Ende ist es wie immer im Leben; diejenigen die den Willen haben (und finanzielle Möglichkeiten) fahren ihre Kinder auch zu weiter entfernten Schwimmkursen. Diejenigen die das nicht haben, stehen weiter an der Seitenlinie.

    Schulischer Schwimmunterricht kann einen über z.B. zwei Jahre wöchentlich stattfindenden Schwimmkurs nicht ersetzen. Man müsste Entscheiden was Priorität hat; und von allen Sportarten ist Schwimmen diejenige, die lebenswichtig ist. Denn die meisten gehen gerne ins Freibad, See, Meer.

    Genau wie Rad fahren. Können auch nicht alle Kinder

  • Schön, dann machen das 10 %. Und was machst du mir den anderen 90 %?

    Auch Eltern mit Migrationshintergrund können schwimmen, nicht nur die 10% ohne.

    Außerdem geht es nur um die Richtung. Wenn ich als LK weiß, dass da Platz in Schwimmkursen ist, sage ich das den Eltern. Wenn ich weiß, dass dann eh kein Reinkommen ist, lass ich die Empfehlung.

  • Ähm, wie kommst du darauf, dass es danach nicht geht? Natürlich werden Leute mit Beziehungen oder die dem Verein Geld geben in vielen Vereinen vorgezogen.

    Muss ja auch so sein, denn irgendwie müssen die Vereine ja überleben.

    Hier sind es in der Regel nicht die Vereine, die die Schwimmkurse anbieten, sondern kommerzielle Anbieter und Schwimmschulen.

  • Ähm, wie kommst du darauf, dass es danach nicht geht? Natürlich werden Leute mit Beziehungen oder die dem Verein Geld geben in vielen Vereinen vorgezogen.

    Muss ja auch so sein, denn irgendwie müssen die Vereine ja überleben.

    Das ist überhaupt nicht "natürlich" und das muss auch nicht so sein. Vielleicht geht's mal weniger absolut.

    Ist aber auch egal, mehr Angebote wären in jedem Falle schön, auch, um die Schulen zu entlasten.

  • Ist es überhaupt möglich, in einem Verein einfach einen einzelnen Kurs zu buchen? Ich hab Schwimmen damals bei der DLRG gelernt, aber dafür wurde ich halt auch im Verein angemeldet. Meine Freundinnen auch. Und wir sind dann auch mindestens über die Grundschulzeit alle regelmäßig 1-2x wöchentlich schwimmen gewesen. Wenn Vereine zu reinen "Einmaldienstleistern" verkommen, ist das ja irgendwie auch schade.

    Meine Eltern sind übrigens grandios daran gescheitert, mir das Schwimmen selbst beizubringen. Es ist schon sinnvoll, manches auszulagern.

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