Schüler beschweren sich über mich beim Klassenlehrer

  • Ich befinde mich am Ende meines Referendariats. Bisher hat alles recht gut funktioniert.

    Die meisten Klassen mögen mich.

    Bis auf eine Klasse. Mit der klappt es gar nicht und deshalb mein Beitrag.

    Was genau der Anlass war, weiß ich nicht. Von Anfang an gibt es in der Klasse große Disziplinprobleme.

    Es wurde zu spät gekommen, gequatscht, Arbeitsmittel vergessen und mir gegenüber respektlos begegnet. Teilweise tanzten die gleichen SuS immer wieder zur LK an, weil sie 3 Mal vergessene Hausaufgaben hatten.

    Auch schlechte Noten haben ihnen nichts ausgemacht.

    Anfangs habe ich noch mit der Kollegin gesprochen, die die Klasse leitet. Die hat alles wieder in meine Regie gegeben. Ich soll mit den Schülern reden.

    Gespräche brachten keine Verbesserung. Ermahnungen oder ähnliches haben null Fortschritt gehabt. Ich hab lediglich gemerkt, dass einige SuS teilweise immer aggressiver reagierten.

    Der Großteil der Schüler weiß, wo ich wohne. Die Schule liegt in einer Kleinstadt und irgendwann läuft man sich über den Weg. Sie wissen auch welches Auto ich habe und wo ich parke. Damit ist es nicht schwer an meine Adresse zu kommen.

    Eines morgens hatte ich dann eine bemalte Hauswand und auch auf meinem Auto- Kennzeichen hatte man sich mit fragwürdigen Zeichen ausgetobt.

    Ich habe es natürlich an die Polizei weitergeleitet und diese an die nötigen Stellen.

    Anzeige wurde erstattet. Natürlich lässt sich das nicht beweisen, aber ich habe einen Verdacht, der aus der Klasse kommt. Den habe ich bei SL und Polizei natürlich nicht geäußert.


    Gestern dann hat mich die Klassenlehrerin zum Gespräch gebeten.

    Die SuS hätten sich bei ihr über mich beschwert. Ich habe sie nochmal darauf hingewiesen, welche Probleme es in der Klasse gibt und habe den Eindruck gewonnen, dass sie sich für das Verhalten der Schüler persönlich angegriffen gefühlt hat.

    Sie meinte dann, sie würde gern mal zu mir zum Hospitieren kommen und sich ein Bild von den Schülern machen. Sie würde es den SuS aber ankündigen und wenn die sich gut benehmen, würde sie fragen, warum das nicht sonst auch so ginge.

    Natürlich würde sie sich das Bild nicht von mir, sondern von ihnen machen.

    Gleichzeitig meinte sie, dass meine Noten zu gut wären. Sie würde den SuS mitteilen, dass sie mit mir gesprochen hätte und das in Zukunft nicht so weiter geht und ich nicht mehr so gute Noten vergeben werde.

    Ich komme mir von der Vorgehensweise bevormundet und sehr überfahren vor. Habe ihr dann auch gesagt, dass ich nicht möchte, dass sie mit der Notenansage meine Autorität untergräbt.

    Die Klasse gebe ich zum Glück am Ende des Schuljahres ab, weil ich dann fertig bin, aber muss ich mir das von der Klassenlehrerin gefallen lassen?

    Ich hätte verstanden, wenn sie gesagt hätte, dass die Schüler mit ihrem Anliegen zu mir kommen. Aber was soll das so?

    Damit redet man doch aneinander vorbei und außerdem untergräbt das meine Autorität.

    Sehe nur ich das so? Ich bin nicht sicher was ich davon halten soll.

  • Natürlich lässt sich das nicht beweisen, aber ich habe einen Verdacht, der aus der Klasse kommt. Den habe ich bei SL und Polizei natürlich nicht geäußert.

    Und wieso nicht? Ein Verdacht führt doch nicht direkt zur Verurteilung.

    Natürlich würde sie sich das Bild nicht von mir, sondern von ihnen machen.

    Natürlich macht sie sich auch ein Bild von deinem Unterricht und deinem Auftreten in der Klasse.

    Die Klasse gebe ich zum Glück am Ende des Schuljahres ab, weil ich dann fertig bin, aber muss ich mir das von der Klassenlehrerin gefallen lassen?

    Welche Noten du vergibst ist allein deine Sache. Da hat die Klassenlehrkraft keine Mitsprache. Sie darf natürlich mit der Klasse sprechen.

    Ich hätte verstanden, wenn sie gesagt hätte, dass die Schüler mit ihrem Anliegen zu mir kommen. Aber was soll das so?

    Damit redet man doch aneinander vorbei und außerdem untergräbt das meine Autorität.

    Das geht doch von den Klasse aus. Die können sich prinzipiell jedem anvertrauen, wenn irgendwas nicht passt. Natürlich ist es am besten, wenn man direkt zur betreffenden Lehrkraft geht. Das traut man sich als Schülerin oder Schüler aber oft einfach gar nicht. Daher gehen Klassen dann eben, wenn das Fass übergelaufen ist, zur Klassenlehrkraft/Vertrauenslehrkraft/Abteilungsleitung/SL. Das habe ich schon öfter mitbekommen. Auch dauert es eine gewisse Zeit bis es der Klasse zu viel wird mit der Situation.

    Weißt du denn was die Klasse so umtreibt? Das bekommt man doch eigentlich mit, wenn man sich in einem Raum befindet.

    • Offizieller Beitrag

    die reihenfolge bei Beschwerden sollte immer sein:
    erst mit dem Fachlehrer reden,

    Dann erst mit dem Klassenlehrer.

    sag deiner Kollegin, die Klasse solle mit dir selbst besprechen, wenn es Probeleme gibt.

    Oder: sprich die Klasse selbst darauf an. "Leute, was gibts für Probleme? Woran sollten wir gemeinsam arbeiten?"

    Welches die Probeleme sind, die die Klasse mit dir hat, bleibnt für uns ja im Dunkeln. Ist auch okay so. Aber gerade nachdem du selbst die Klasse als problematisch empfindest, wäre es doch gut, wenn ihr ins Gespräch kämt.

    Untergrabene Autorität kann ich im Moment noch nirgendwo erkennen

  • Die Klasse gebe ich zum Glück am Ende des Schuljahres ab, weil ich dann fertig bin, aber muss ich mir das von der Klassenlehrerin gefallen lassen?

    Ich hätte verstanden, wenn sie gesagt hätte, dass die Schüler mit ihrem Anliegen zu mir kommen. Aber was soll das so?

    Damit redet man doch aneinander vorbei und außerdem untergräbt das meine Autorität.

    Ist die Klassenlehrerin auch deine Mentorin? Falls nicht, hat sie kein Recht dazu, in deinem Unterricht zu hospitieren.
    Dass Schüler sich bei der "Mama" beschweren, ist normales Verhalten, das du nicht überbewerten solltest. Dass die Klassenlehrerin da einsteigt, ist eine Maßnahme von ihr, um sich bei den Schülern anzubiedern - und unkollegial.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Schüler beschweren sich grundsätzlich immer und überall. Das ist erstmal nicht persönlich zu nehmen. Dass die Klassenlehrerin da so ein Fass aufmacht, finde ich allerdings auch unangessen.

  • Vielen Dank für eure Antworten.
    Ich überlege im Moment wie ich nächste Woche verfahre.

    Eigentlich habe ich gar nicht den Kopf frei. Im Februar ist mein Vater ziemlich plötzlich und über Nacht gestorben. Damit habe ich noch zu kämpfen, weil ich eigentlich kaum Zeit hatte, um um ihn zu trauern.

    Ich überlege mich zum Ende nächster Woche krankschreiben zu lassen.

    Mich quasi der Situation zu entziehen. Ist sonst nicht meine Art, aber ich habe die Kraft nicht, um mir wegen konstruierten Problemen auf der letzten Etappe so viel Stress zu machen.

    In der Woche darauf ist die Klassenleitung eh auf Klassenfahrt und dann ist schon bald Ostern.

    Ich stelle mir die Frage, was es den bringen soll, wenn sie sich in meinen Unterricht setzt? Das ist doch ein Vorwand, um in Wahrheit mich zu hospitieren.

    Dass die Klassenlehrerin da so ein Fass aufmacht, finde ich allerdings auch unangessen.

    Ich sehe es auch als Fass. Hätte sie einfach gesagt, sie sollen die Probleme mit mir klären und gut ist.

    st die Klassenlehrerin auch deine Mentorin? Falls nicht, hat sie kein Recht dazu, in deinem Unterricht zu hospitieren.

    Nein, aber im Personalrat. Meine Mentorin ist jemand anders.

    Und wieso nicht? Ein Verdacht führt doch nicht direkt zur Verurteilung.

    Es sind sehr viele Verdachtsmomente.

    Weil im Ort mehrere Schüler wohnen.

  • Nein, aber im Personalrat. Meine Mentorin ist jemand anders.

    Dann kann sie hospitieren - falls du das wünscht. Aber nicht qua Amt.

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  • Hat die Klassenlehrerin dir denn mitgeteilt, was die Schüler dir überhaupt vorwerfen ? Das müsstest du unbedingt rechtzeitig VOR jeglichen Gesprächen wissen, und zwar schriftlich.

    Bisher hat sie dir nur einen Vorwurf bezüglich der Notenvergabe gemacht, und zwar wohl eher aus ihrer Sicht, was überhaupt nicht zur Sache beiträgt, zumal sie die Leistungen in deinem Unterricht nicht beurteilen kann und ferner Leistungen und Verhalten möglichst voneinander getrennt werden sollten. Und selbst wenn es einen Zusammenhang mit der Notengebung geben sollte, wäre das kein Grund für eine Hospitation.

    Du könntest ihr ja vorschlagen, im Gegenzug auch mal bei ihr zu hospitieren, um "dazuzulernen". Mal sehen, ob ihr das recht wäre...

    Auf tribunalartige Gespräche, bei denen du in der Defensive wärst, würde ich verzichten.

    Der Polizei gegenüber hätte ich durchaus einen Verdacht geäußert, denn man hätte dann z.B. Fingerabdrücke abgleichen können.

  • Hallo,

    falls ich was dazu sagen darf: Wurde deine Hauswand mit permanenter Farbe beschmiert? Wenn ich es richtig verstanden habe, waren die Täter so "nett" nur am Nummernschild zu schmieren. Ich sehe da einen dummen Jungenstreich. Ich würde die Anzeige zurückziehen, wenn die Art und Weise der Beschädigung nicht dauerhaft ist.

    Zu der Klasse: Ich kann nur sagen, dass es manchmal so ist, dass man mit einer Klasse nicht klarkommt. Das habe ich auch schon gehabt. Geh irgendwie dadurch. Manchmal gibt es da auch keine einfache Lösung. Das wird schon! Kopf hoch ;)

    Fabian

  • Wurde deine Hauswand mit permanenter Farbe beschmiert? Wenn ich es richtig verstanden habe, waren die Täter so "nett" nur am Nummernschild zu schmieren. Ich sehe da einen dummen Jungenstreich. Ich würde die Anzeige zurückziehen, wenn die Art und Weise der Beschädigung nicht dauerhaft ist.

    Eine Sachbeschädigung gegen eine Lehrkraft im Privaten ist mit Sicherheit kein einfacher "Dumme Jungenstreich". Über das Fallenlassen der Anzeige kann man immer noch nachdenken, wenn sich die Verursacher stellen, sich ehrlich entschuldigen und die Schäden beseitigen.

  • Mein Eindruck ist, dass du noch sehr unsicher bist, und dir deshalb auch Sorgen machst, dass die Klassenlehrerin deinen Unterricht bewerten will, wenn sie hospitieren möchte. Solange das als Angebot formuliert ist, kann das meiner Erfahrung nach hilfreich sein. Wenn sie es so bestimmend formuliert hat, wie du erzählst, ist das übergriffig und nicht ok. Dagegen solltest du dich selbstbewusst wehren. Alternativ wäre aber eine Möglichkeit, eine Lehrkraft deines Vertrauens im Unterricht hospitieren zu lassen.

    Die Situation, dass man in bestimmten Klassen nicht klarkommt, hatte ich auch schon, und meist ist das eine Dynamik, die erfordert, dass man genau hinsieht um die Stellschrauben zu finden, die gedreht werden müssen, um die Situation zu verbessern. Ich weiß nicht, wie du oder eure Schule aufgestellt ist in Bezug auf Schülerfeedback, aber auch das könnte ein hilfreiches Instrument sein um herauszubekommen, was das Problem ist. Du gibt’s die Klasse im Sommer ab? Wunderbar, dann nutz die verbleibende Zeit als Spielwiese um hier auszutesten, was zu verändern ist. Diese Art Herausforderung wird dir nämlich immer wieder begegnen, und so kannst du schon einmal Erfahrungen sammeln.

  • ...

    Anfangs habe ich noch mit der Kollegin gesprochen, die die Klasse leitet. Die hat alles wieder in meine Regie gegeben. Ich soll mit den Schülern reden.

    Gespräche brachten keine Verbesserung. ...

    Ich hätte verstanden, wenn sie gesagt hätte, dass die Schüler mit ihrem Anliegen zu mir kommen. Aber was soll das so?

    Damit redet man doch aneinander vorbei und außerdem untergräbt das meine Autorität.

    Was genau hast du denn von der Klassenlehrerin erhofft? Ganz grundsätzlich finde ich es absolut richtig, dass die Klassenlehrkraft die Fachlehrkräfte unterstützt. Noch viel richtiger ist es, Referendare zu unterstützen.

    Ob deine Noten "zu gut" sind, kann ich nicht beurteilen, jedoch ist das natürlich etwas, dass sie mit dir klären sollte, nicht mit den Kindern. Ich vermute aber, dass es gut gemeint ist, dass sie dir gerade nicht in den Rücken fallen will, sondern der Klasse signalisieren, dass sie es unterstützt, wenn du streng bist. Noten sind aber natürlich kein Disziplinierungsmittel, insofern ist es schwierig für dich, da angemessen drauf zu reagieren.

    Was es mit dem Abschnitt zur Sachbeschädigung auf sich hat, ist mir nicht klar. Steckst du das so locker weg, wie du hier tust? Und wenn ja, warum erzählst du überhaupt davon? Ich halte das nämlich für das wesentlich größere Problem als die etwas unglücklichen Hilfeversuche einer Kollegin.

  • Erstmal noch ein paar Infos.

    Die Dinge, die an die Wand gemalt wurden waren verfassungsfeindlich und sind an höhere Stellen gegangen.

    Natürlich werde ich die Anzeige daher nicht zurückziehen.

    Ich habe natürlich nicht den Kollegen erzählt, sondern nur euch und der Polizei. Sonst wissen es nur meine Frau und meine Mutter.

    Was es mit den fragwürdigen Symbolen auf sich hatte, weiß ich nicht, da ich keinerlei Verbindungen in derartige Kreise habe.

    Eigentlich interessiert mich Politik nicht sonderlich.

    Was genau hast du denn von der Klassenlehrerin erhofft? Ganz grundsätzlich finde ich es absolut richtig, dass die Klassenlehrkraft die Fachlehrkräfte unterstützt. Noch viel richtiger ist es, Referendare zu unterstützen.

    Ich habe von ihr gar nichts erwartet. Maximal, dass sie die Schüler wieder zu mir schickt.

    Ich stelle mir das mal vor, wenn ich Klassenlehrer bin und die Schüler kommen zu mir und hatten bei einer Fachlehrerin und ich setze mich dann in ihre Stunde und will hospitieren. Sehr schräg, oder nicht?


  • Ich habe von ihr gar nichts erwartet. Maximal, dass sie die Schüler wieder zu mir schickt.

    Ich stelle mir das mal vor, wenn ich Klassenlehrer bin und die Schüler kommen zu mir und hatten bei einer Fachlehrerin und ich setze mich dann in ihre Stunde und will hospitieren. Sehr schräg, oder nicht?

    Hast du bereits früher Gespräche mit der Klasse geführt? Haben die Schüler bereits das Gespräch mit dir gesucht? Was kam dabei heraus?

    Wenn auf mich Schüler aus meiner Klasse auf mich zukommen und mit mir über eine/n Kollegen/Kollegin reden wollen, frage ich immer zuerst, ob bereits mit der Person gesprochen wurde.

    Falls nein, schicke ich sie zurück. Falls ja, werde ich aktiv

    Unabhängig davon, was die Schüler sagen , suche ich aber auch das Gespräch mit der Kollegin/dem Kollegen. Er/Sie soll ja auch wissen, worum es geht und nicht davon überrascht werden.

    Bzgl Hospitation, ich hab in einem Fall auch schon als Klassleitung bei einer Kollegin hospitiert und den Schülern vorher auch mitgeteilt, dass ich mir einmal selbst ein Bild von ihrem Verhalten machen möchte. Sie können ruhig wissen, dass wir zusammen arbeiten.

    Vielleicht will sie dich unterstützen und hat es nur etwas ungeschickt formuliert?

  • Lukas, eins noch: Einen "Kampf" gegen eine Gruppe von Schüler_innen kann man im Referendariat nicht gewinnen. Auch als erfahrene Lehrkraft kommt man da schnell an seine Grenzen. Ich empfehle dir, die ganze "Sache" zu vergessen, dein Referendariat zu machen und das Thema erledigt sich irgendwann schon.

    Alles Gute...

  • Ich möchte euch berichten was zwischenzeitlich passiert ist.

    Jetzt, knapp 2 Wochen später kann ich nur sagen, dass ihr mit allem Recht hattet.

    Die Kollegin ist eine ziemliche Zumutung. Leider auch noch im Personalrat.

    Mittlerweile weiß ich, warum sie keiner leiden kann.

    Sie macht übertrieben Panik und steigert sich in alles rein.

    Natürlich hattet ihr auch damit recht, dass es ihr nicht darum ging, ihre SuS in den Hintern zu treten, übertrieben gesagt.

    Ich habe bei ihr hospitiert. Soweit so richtig.

    Weil ich dachte, was kann schon passieren, habe ich sie dann auch bei mir hospitieren lassen.

    Großer Fehler.

    Würde ich heut so nie wieder machen.

    Das Blatt wendete sich, als sie in meiner Stunde saß.

    Ich habe durchaus kein Problem, wenn mir im Ref jemand den Spiegel vorhält.

    Erstaunlich fand ich nur, dass es plötzlich gar nicht mehr um ihre Klasse, sondern nur noch um mich ging.

    Ihr Standpunkt ist, dass ich alles falsch mache, nicht autoritär bin und in ihrer Klasse nur Engel sind.

    Also keine Grundlage, um effektiv zusammenzuarbeiten.

    Zum Schluss zog sie dann noch über alle Kollegen her, die ihrer Meinung nach auch nicht autoritär genug sind. Namentlich.

    Nur ihr Unterricht wäre der einzig wahre und wenn die Schüler sich daneben benehmen, hat die Führungskraft versagt.

    Ich kann mit der Frau nicht arbeiten und habe dann auch nicht mehr auf ihre letzte Mail reagiert, weil mir der seitenlange Hokus Pokus zu lächerlich war.

    Sie ist nicht meine Verantwortliche und spielt sich auf wie die Schulleitung. Leider ist sie im Personalrat.

    Von mir würde sie nicht nochmal gewählt.

    Trotzdem ändert das nichts an ihrer Klasse, von der ich mittlerweile denke, dass sie deshalb so austicken, weil die Klassenlehrerin selbst eine Dramaqueen ist und die SuS zu antiautoritär behandelt.

    Mittlerweile ist die Stimmung aber so aggressiv, dass mich die Klasse regelrecht hasst.

    Ich merke das ja.

    Ich hab mir fest vorgenommen härter durchzugreifen.

    In einem hat die Kollegin ungeachtet vom Rest nämlich recht. Ich bin zu inkonsequent. Daran muss ich arbeiten.

    Eine Schülerin schlägt dabei immer wieder über die Strenge. Sie ruft laut rein.

    Ich bin mir sicher, dass sie beim Test betrogen hat. Als ich nach 5 Minuten herumgegangen bin, hatte sie angeblich schon etwas geschrieben.

    Im Leben nicht. Sie wird das vorher schon dort liegen gehabt haben.

    Konsequenz für mich ist, dass ich beim nächsten Test nur noch gestempeltes Papier austeile.

    Natürlich habe ich sie daraufhin angesprochen, was das denn wäre. Sie reagierte daraufhin beleidigend und richtig frech.

    Ich habe ja leider nicht nachweisen können, dass sie beschissen hat, daher konnte ich es nicht sanktionieren.

    Was ich aber mache ist vermutlich eine Verweisandrohung, wenn sie das Verhalten weiterhin zeigt.

    Das gleiche gilt für zwei notorische Zuspätkommer.

    Auch hier: Verweisandrohung.

    Insgesamt fühle ich mich damit richtig schlecht.

    Auf die Kollegin kann ich nicht zählen und die Klasse macht mir das Leben zur Hölle.

    Zum Glück gebe ich sie am Ende des Schuljahres ab und mit den anderen Klassen läuft es gut.

    Habt ihr Ratschläge für mich?


  • Ich hab mir fest vorgenommen härter durchzugreifen.

    In einem hat die Kollegin ungeachtet vom Rest nämlich recht. Ich bin zu inkonsequent. Daran muss ich arbeiten.

    [...]

    Konsequenz für mich ist, dass ich beim nächsten Test nur noch gestempeltes Papier austeile.

    So 'doof' es vielleicht klingt, aber ddas sind zwei gute Learnings, die du aus der ganzen Misere ziehen kannst.

    Ich würde (so blöd das ist) aufgrund deiner Situation als Referendar diesen Zwist mit der Kollegin beenden und die letzten Unterrichtsstunden in ihrer Klasse irgendwie hinter mich bringen. [Es ist total ungerecht und frustrierend, aber aus meiner Erfahrung heraus muss ich dir diesen Rat geben.]

    Vielleicht gibt dir das die Möglichkeit, noch ein paar Tipps und Tricks im Umgang mit herausforderndem Verhalten zu üben. Ansonsten ist Stillarbeit an Arbeitsplänen für einige Stunden eine Möglichkeit, die du in Betracht ziehen kannst.

    • Offizieller Beitrag

    Mittlerweile ist die Stimmung aber so aggressiv, dass mich die Klasse regelrecht hasst.

    Liest man auch aus deinem Text heraus, dass die Stimmung aggressiv ist. Auch bei dir.

    • "Dramaqueen",
    • "Weil mir der seitenlange Hokus-Pokus zu lächerlich war",
    • "Zum Schluss zog sie über alle Kollegen her, die ihr nicht autoritär genug sind" .... und deine Aussage "und [sie] die SuS zu antiautoritär behandelt",
    • "Die Kollegin ist eine ziemliche Zumutung"
    • ...

    Nur mal so als Anmerkung.

    Ach ja - und noch eine Anmerkung, nur zur Sicherheit. Bist du dir sicher, dass sie hier im Forum nicht auch evtl. mitliest? Nur so zur Sicherheit, wenn ich lese, wie du dich hier über sie äußerst.

  • Liest man auch aus deinem Text heraus, dass die Stimmung aggressiv ist. Auch bei dir.

    • "Dramaqueen",
    • "Weil mir der seitenlange Hokus-Pokus zu lächerlich war",
    • "Zum Schluss zog sie über alle Kollegen her, die ihr nicht autoritär genug sind" .... und deine Aussage "und [sie] die SuS zu antiautoritär behandelt",
    • "Die Kollegin ist eine ziemliche Zumutung"
    • ...

    Nur mal so als Anmerkung.

    Ach ja - und noch eine Anmerkung, nur zur Sicherheit. Bist du dir sicher, dass sie hier im Forum nicht auch evtl. mitliest? Nur so zur Sicherheit, wenn ich lese, wie du dich hier über sie äußerst.

    Ja, ist sie. Aus Frust auf das Verhalten wohl nur zu verständlich.

    Mir ist egal, ob die Kollegin das hier sieht.

    So 'doof' es vielleicht klingt, aber ddas sind zwei gute Learnings, die du aus der ganzen Misere ziehen kannst.

    Ich würde (so blöd das ist) aufgrund deiner Situation als Referendar diesen Zwist mit der Kollegin beenden und die letzten Unterrichtsstunden in ihrer Klasse irgendwie hinter mich bringen. [Es ist total ungerecht und frustrierend, aber aus meiner Erfahrung heraus muss ich dir diesen Rat geben.]

    Vielleicht gibt dir das die Möglichkeit, noch ein paar Tipps und Tricks im Umgang mit herausforderndem Verhalten zu üben. Ansonsten ist Stillarbeit an Arbeitsplänen für einige Stunden eine Möglichkeit, die du in Betracht ziehen kannst.

    Was anderes wird mir nicht übrig bleiben. Das stimmt.

    Zum Glück muss ich die Klasse nicht weiter führen.

    Was ich für mich daraus mitnehme:

    -Von Anfang an noch strenger und konsequenter sein

    -Niemals wieder einen anderen Kollegen hospitieren lassen, außer er ist Teil meiner Ausbildung

    -Vieles steht und fällt mit dem Klassenlehrer

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich auf diesen Mailverkehr und Schlagabtausch nenne ich es mal einlassen sollte.

    Der Hammer war, als sie mir in der E-Mail schrieb "Du hast mindestens bei mir erlebt wie man guten Unterricht macht. Und das bei mir."


    Nein, das habe ich nicht erlebt. Es war in der Stunde unruhig, alle haben gequatscht und es war definitiv kein Vorzeigeunterricht.

    Die Frage ist nur: Sollte man das der Kollegin vielleicht mal sagen, dass ihr Unterricht auch nicht erste Sahne war?

    Sie scheint sich ja völlig selbst zu überschätzen.

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