Still- bzw. Abpumpzeiten

  • Hallo in die Runde!

    Ich suche nach Erfahrungen, was das Thema Stillen und Abpumpen angeht.

    Ich bin gerade frisch wieder in die Schule eingestiegen nachdem Anfang des Jahres mein zweites Kind geboren habe und wollte nun, wie auch beim ersten, wieder an der Schule und arbeiten und Muttermilch währenddessen abpumpen.

    Nun scheint das doch ein größeres Problem für meine jetzige Schulleitung zu sein- Bei Kind eins war es kein Problem. Gut, damals hatte ich auch eine SchulleiterIN... ;)

    Desewegen wollte ich mal fragen, ob hier vielleicht stillende oder ehemals stillende, arbeitende Mütter erzählen könne, wie diese Stillzeiten bei ihnen gehandhabt wurden.

    Ich freue mich sehr auf Antworten!

  • Je nach Stundenumfang stehen einem Stillzeiten zu. Meine Kollegin hatte damals (vor über 30 Jahren) Zwillinge, arbeitete Vollzeit und weil die Fahrt zu lang war, um mal eben zu stillen, durfte sie jeden Tag eine Stunde eher nach Hause. Abgepumpt hat sie nicht, sonst weiß ich auch von niemandem. War aber Vollzeit und Zwillinge, daher vmtl. diese großzügige Regelung..... oder nette SL.

  • Darf ich mal nachfragen, wo das Problem für deine SL liegt?

    Dei der Tatsache, dass Stillzeiten keine Freistunden sind, sondern bezahlte Zeit. Und zwar die gesamte Zeit, die ich Abpumpe. Ich wollte nicht, dass diese Zeiten teilweise mit meiner Zeit, die Vor- und Nachbereitung mache, "verrechnet" wird. Erst hatte ich feste Stillzeiten im Stundenplan, nun, nachdem ich die rechtliche Grundlage nochmal erläutert habe, habe ich einen normalen Stundenplan und soll jeden Morgen einen Antrag auf Freistellung ausfüllen, für die Stunde, die ich Abpumpen will und die soll dann vertreten werden. Ich habe ein bisschen Angst, dass unserem Vertetungsplanmacher zu sagen... Der wird mich, verständlicherweise, hassen...

  • Sprich die Gleichstellungsbeauftragte deiner Schule an, damit diese Zumutung mit dem schikanösen täglichen Antrag entfällt. Das lässt sich mit Sicherheit lösen und du musst das sich nicht alleine durchfechten. Auch der Personalrat kann dich in der Angelegenheit unterstützen, nicht wahr s3g4 (es geht um Hessen bei der TE)?!?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • frag doch mal deine gewerkschaft!

    Habe ich tatsächlich. Die haben mehr oder weniger gesagt, dass das Vorgehen so richtig ist. Aber ich fühle mich dabei echt dumm... zumal ich in meinem Stundenplan jetzt auch viel mehr Freistunden als vorher habe und es sich deswegen "falsch" anfühlt, sich an solchen Tagen freistellen zu lassen. Ein Schelm, wer da Böses denkt...

  • Habe ich tatsächlich. Die haben mehr oder weniger gesagt, dass das Vorgehen so richtig ist. Aber ich fühle mich dabei echt dumm... zumal ich in meinem Stundenplan jetzt auch viel mehr Freistunden als vorher habe und es sich deswegen "falsch" anfühlt, sich an solchen Tagen freistellen zu lassen. Ein Schelm, wer da Böses denkt...

    Das ist ja wirklich doof. Unterschwellig wirst du da aufgefordert, in den Freistunden abzupumpen, aber die Stillstunden stehen dir ja zu und sollen eigentlich auf dein Deputat angerechnet werden.

  • Auch der Personalrat kann dich in der Angelegenheit unterstützen, nicht wahr s3g4 (es geht um Hessen bei der TE)?!?

    Es geht um Hessen, ja. Bis jetzt hat der Personalrat eher auch die Position eingenommen, dass das wohl alles rechtlich so okay ist...?

    Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass ich mich da halt nicht so hätte anstellen sollen wegen der vorher nicht mit verrechneten Stillzeiten.

  • Ich habe die Frauenbeauftragte meines SSAs angeschrieben. Die Antwort war im Grunde nur eine Kopie des Mutterschutzgesetzes...

    Und das besagt aber, dass du für die Stillzeiten zu bezahlen bist.

    Bei mir sind dann pro Tag einfach eine Stunde drauf geschlagen worden und die Stunden bezahlt, also ähnlich wie hier bei der anderen Kollegin.
    Es gab dann irgendwann aber auch Terz, weil dann die Frage war, wie lange mir die überhaupt zustehen usw. und ob man das Kind nicht besser abstillen sollte/könnte.

    Also ich würde noch mal eine ganz offizielle Anfrage an die Frauenvertreterin schicken und um einen Kommentar zum Mutterschutzgesetz bitten. Die Anträge sind doch reine Schikane, aber sonst mach das so, füll ihn aus, ohne Datum usw. kopiere dir den entsprechend und gib jeden Tag einen ab. So wollten sie das bei mir ja damals während Corona für die Kinderbetreuung bei Schließung der Einrichtung auch haben. Das hat glaube ich drei Tage gehalten und dann haben sie ihren Unfug selber nicht mehr haben wollen.



  • Also ich würde noch mal eine ganz offizielle Anfrage an die Frauenvertreterin schicken und um einen Kommentar zum Mutterschutzgesetz bitten. Die Anträge sind doch reine Schikane, aber sonst mach das so, füll ihn aus, ohne Datum usw. kopiere dir den entsprechend und gib jeden Tag einen ab. So wollten sie das bei mir ja damals während Corona für die Kinderbetreuung bei Schließung der Einrichtung auch haben. Das hat glaube ich drei Tage gehalten und dann haben sie ihren Unfug selber nicht mehr haben wollen.

    So würde ich das auch machen.

    Sie wollen es umständlich, dann bekommen sie umständlich :teufel:

    Ich weiß nicht, wie dick dein Fell ist aber wenn es dick genug ist, dann einfach durchziehen.

  • Wenn du tatsächlich stillen würdest, wenn dir der Vater oder die Oma oder der Babysitter dein Kind bringt, weil es hungrig ist, wäre der Vorschlag der Schulleitung ein gangbarer Weg um dir spontane Stillzeiten zu ermöglichen. Aber es gibt dann sehr kurzen Vorlaufzeiten für die Vertretungsplanung.

    Wenn du Abpumpen musst, bist du flexibler und kannst feste Stillstunden in deinem Stundenplan einhalten. Wenn die Schule dich nicht in einzelnen Klassen ausplanden möchte, muss sie damit leben, dass du aussuchen kannst und das gegebenenfalls auch spontan. Überleg dir, wieviele Stillstunden du benötigst und lies nach, ob diese dir auch zustehen. Und dann leg sie so, dass du manche Klassen überhaupt nicht siehst, so dass man auch kein sinnvolles Material für Vertretungen verlangen kann. Falls ddavon den Zeiten möglich ist .

    Falls du doch noch aus einer Klasse ausgeplant wirst, denke daran, dass du dadurch dann auch Vorbereitungszeit und Korrekturen sparst und damit vielleicht auch einmal in einer Freistunde abpumpen kannst.

    Stillzimmer und Kühlschrank gibt es?

  • Auch der Personalrat kann dich in der Angelegenheit unterstützen, nicht wahr s3g4 (es geht um Hessen bei der TE)?!?

    Unbedingt. Wenn man alleine bei der SL nicht weiterkommt, dann kommen Personalräte gerne zu Gesprächen mit der SL mit und versuchen zu vermitteln.

  • [...] Erst hatte ich feste Stillzeiten im Stundenplan, nun, nachdem ich die rechtliche Grundlage nochmal erläutert habe, habe ich einen normalen Stundenplan und soll jeden Morgen einen Antrag auf Freistellung ausfüllen, für die Stunde, die ich Abpumpen will und die soll dann vertreten werden. Ich habe ein bisschen Angst, dass unserem Vertetungsplanmacher zu sagen... [...]

    Habe ich tatsächlich. Die haben mehr oder weniger gesagt, dass das Vorgehen so richtig ist. Aber ich fühle mich dabei echt dumm... zumal ich in meinem Stundenplan jetzt auch viel mehr Freistunden als vorher habe und es sich deswegen "falsch" anfühlt, sich an solchen Tagen freistellen zu lassen. Ein Schelm, wer da Böses denkt...

    Dir hat also zuerst jemand einen Stundenplan gebastelt, der dir feste verlässliche Abpump-Zeiten gab. Vermutlich ging der auf Kosten der Orga der anderen Kollegen und der Klassen.

    Dann hast du dich über die festgelegten Zeiten beschwert und wolltest sie in deine Unterrichtszeit gelegt haben.

    Nun hast du einen normalen Stundenplan ohne Berücksichtigung fester Abpump-Zeiten und sollst dich fallweise vertreten lassen. Das ist dir aber unangenehm. Du vermutest nun Schikane...

    Was genau genau erwartest du denn?

  • Dir hat also zuerst jemand einen Stundenplan gebastelt, der dir feste verlässliche Abpump-Zeiten gab. Vermutlich ging der auf Kosten der Orga der anderen Kollegen und der Klassen.

    Dann hast du dich über die festgelegten Zeiten beschwert und wolltest sie in deine Unterrichtszeit gelegt

    Das stimmt nicht. Ich habe die Stillzeiten teilweise ZUSÄTZLICH zu meinen Stunden bekommen, sprich ich hatte dadurch mehr Stunden in der Schule als ich eigentlich unterrichte. DARÜBER habe ich mich beschwert. Das Mutterschutzgesetz formuliert klar, dass Stillzeiten nicht vor- oder nachgearbeitet werden dürfen und das bei gleichbleibenden Bezügen.

  • Ich bin direkt nach dem Mutterschutz wieder angefangen und habe täglich eine Deputatsstunde fürs Abpumpen bekommen. Ebenso war ich von der Aufsicht befreit.

    Ich habe meinen Stundenplan im Vorfeld mit den Verantwortlichen abgeklärt, also wie es am besten passt.

  • In NRW wird anteilig das Deputat reduziert, wenn ich richtig informiert bin (bezahlt werden aber natürlich die vollen angemeldeten Stunden). Ob das dann einen passenden Stundenplan ergibt, hängt dann wohl von der Schule ab - man könnte diese bezahlten „freien“ Stunden dann als Stillstunden in den Stundenplan legen.

    Ich kann verstehen, dass die jetzige Regelung nicht ideal für dich ist - ich hätte da auch Hemmungen, ständig Vertretungen anzumelden.

    Auf eine Diskussion, inwiefern das notwendig ist und weshalb es bezahlt wird etc würde ich mich weder hier noch in der Schule einlassen - aber das tust du ja auch nicht ;)

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