Moin,
irgendwie bin ich gerade nur noch frustriert. Ich habe einen autistischen Schüler, der bei uns am Berufskolleg eine Ehrenrunde nach der anderen dreht und eigentlich auf ganzer Linie scheitert. Vom intellektuellen Niveau her würde ich den Schüler in der Ausbildungsvorbereitung oder im Berufsgrundschuljahr sehen, um ihn dort auf eine "einfache" Lehre im Handwerk vorzubreiten. Dort will er eigentlich auch hin. Allerdings gibt es für diese beiden Ausbildungsgänge Voraussetzungen, die der Schüler übererfüllt.
- Ausbildungsvorbereitung ist für Schüler, die ohne Schulabschluss zu uns kommen.
- Berufsgrundschuljahr ist für Schüler, die mit einem Hauptschulabschluss nach Klasse 9 zu uns kommen.
Unser Problem ist, dass der Schüler mit attestierter Fachoberschulreife (= Realschulabschluss nach Klasse 10) ohne Qualifikationsvermerk zu uns gekommen ist. Er ist inzw. Mitte 20 und wird uns absehbar ohne jeglichen Abschluss in ein Bürgergeld-Leben verlassen, weil er für die passende Ausbildung formal überqualifiziert ist und deswegen überall nicht rein kommt bzw. dort, wo er formal rein kommt, sehr schnell festgestellt wird, dass er das geforderte Niveau nicht ansatzweise erreichen kann.
Daher meine Frage an Euch Sek 1 Kollegen: Wißt ihr was ihr mit den entsprechenden Abschlüssen anrichtet? Ich meine die Frage echt ganz wertfrei. Ich denke, dass die Kollegen dem Schüler etwas Gutes tun wollten, indem sie ihm die Fachoberschulreife attestiert haben, ohne die Folgen auch nur zu ahnen.