• Meine Unlust, in die Schule zu gehen, wird immer größer.

    Kannst du denn sagen, woran das liegt?

    Ich habe auch so Tage, was mein Motivation ist: Mein Kollegium, mit denen ich wirklich gerne Zeit verbringe.
    Und Fächer, die mir Spaß machen, habe nun bald meinen Zertifikatskurs Mathe abgeschlossen und unterrichte somit was Neues im nächsten Schuljahr. Dafür habe ich ein anderes Fach (E-Technik), welches ich nicht so gerne mache dadurch erst einmal nicht mehr in der Stundentafel.

  • Wir haben jetzt einen Fensterputzer engagiert - und sind gerettet!

    Ich habe meinen Vater „engagiert“ (für einen Pack seiner Lieblingsnudeln und Passata). Der organisiert mir während ich weg bin einmal meine Wohnküche komplett durch, weil ich das zwar problemlos bei meiner Schwester hinbekomme oder bei meinem Vater erhalten kann, aber nicht für mich selbst. Nachdem er sehr puristisch veranlagt ist, wird er mir dadurch helfen ein paar Sachen loszulassen, die genau genommen nur (emotionaler) Ballast sind. Ich bin also vor dem Putzfimmel gefeit würde ich sagen UND demnächst vor mir selbst gerettet. ;)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL (23. Juni 2025 21:49) aus folgendem Grund: +s

  • Ich würde folgendermaßen vorgehen:

    1. Was stört mich im beruflichen Alltag genau?

    2. Kann ich selbst diese Probleme beheben?

    Wenn nein:

    3. Kann eine Vertrauensperson auf selber Ebene mir dabei helfen, diese Probleme zu beheben?

    Wenn nein:

    3. Kann (m)eine Führungskraft diese Probleme beheben?

    Wenn nein:

    4. Kann ich das Ausmaß des Problems begrenzen?

    Wenn nein:

    5. Kann ich mich zumindest emotional von dem Problen distanzieren, sodass es mich persönlich weniger belastet?


    Wenn all das nicht möglich ist:

    6. Könnte ich mir vorstellen, die Stelle zu wechseln?

  • Liebes Forum!

    Als Ü-Fünfzigerin stehen mir noch ca. 8 Dienstjahre bevor. Meine Unlust, in die Schule zu gehen, wird immer größer. Geht euch das auch so? Ich frage mich zur Zeit, wie ich diesen Zeitraum bis zur Pensionierung überstehen soll. Wie geht ihr mit der zunehmenden Belastung um und auf welche Weise motiviert ihr euch? Über ein paar aufbauende Worte würde ich mich sehr freuen.

    Mir geht es teilweise mittlerweile auch so, dass mir manchmal die Motivation fehlt, die Belastung im Schulalltag empfinde ich aber nicht unbedingt größer als früher. Nach wie vor motivieren mich meine lieben Kolleginnen und Kollegen und wirklich nette SuS und Klassen - die ich zum Glück weiterhin jedes Jahr habe (ein Schuljahr mit nur "doofen" Klassen/SuS hatte ich tatsächlich noch nie) - zur Schule zu gehen und wenn nicht allen, dann aber zumindest einigen SuS etwas beibringen und/oder sie auf ihrem weiteren Lebens- und beruflichen Weg unterstützen zu können. Gerade haben sich dafür wieder einige SuS bei mir bedankt, die ich gestern zum letzten Mal im Unterricht hatte (ich habe ja die meisten Klassen nur ein Schuljahr lang). Das ist für mich immer eine kleine "Motivationsspritze".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Und wenn man doch mal wirklich unerträgliche Klassen hat, dann kann man auch mal abzählen, wie lange man sie überhaupt noch haben wird. Das kann auch eine "Motivationsspritze" sein.

    Ich stimme Humblebee aber zu, dass ich noch nie ausschließlich unangenehme Klassen hatte. Selbst unangenehme Klassen sind nie nur schlimm, sondern werden meist von wenigen Einzelpersonen runter gezogen.

    Wenn es gar nicht geht mit einer Klasse hilft es tatsächlich auch mal einen Schritt zurück in Sachen Unterricht zu machen und einfach mal ein wenig mit der Klasse zu quatschen. Das kann ebenfalls für alle Beteiligten zur "Motivationsspritze" werden.

  • viele gute tipps.. nur den einen sehe ich kritisch: sich der menschen zu entledigen (note 1 für das seltene genitivobjekt), die einem nicht guttun.

    das ist gerade so ein bisschen mode, darum mache ich da nicht einfach mit.

    vielleicht ist man selber mal in einer echt beschissenen lage, wo man (kann leider auch mal jahrelang dauern) keine kraft hat, anderen gutzutun, sondern erst einmal kämpfen muss, überhaupt klarzukommen. wenn dann jemand denkt: "macht keinen spaß mehr, bringt mir nichts, sortiere ich aus", ist das verheerend für die, die sowieso schon schlimmes pech gehabt haben. sich um diese leute zu kümmern, kann in einem sozialen netz auch verteilt und so aufgefangen werden, dass nicht nur einer alles alleine machen muss.

    riesenarschlöcher kann man natürlich aussortieren, aber die sind unter menschen ohne machtpositionen selten.

  • nihilist wovon sprichst du jetzt gerade? Ich denke an das "Aussortieren" besonders schwieriger Schüler, da habe ich gerade ein Ausschulungsverfahren hinter mir.

    Aber du meinst etwas anderes, aussortieren von Menschen im Privatleben? Ist mir beim Überfliegen nicht aufgefallen, dass das hier genannt wurde.

  • Liebes Forum!

    Als Ü-Fünfzigerin stehen mir noch ca. 8 Dienstjahre bevor. Meine Unlust, in die Schule zu gehen, wird immer größer. Geht euch das auch so? Ich frage mich zur Zeit, wie ich diesen Zeitraum bis zur Pensionierung überstehen soll. Wie geht ihr mit der zunehmenden Belastung um und auf welche Weise motiviert ihr euch? Über ein paar aufbauende Worte würde ich mich sehr freuen.

    Ich freue mich daran, dass ich meine Nischen gefunden habe, in denen ich mich wohlfühle, die ich weiter ausbaue und mich, die Schülerschaft und das Kollegium weiterbringen. Als ich noch jünger war, hatte ich noch keine Nischen und hab also quasi alles mit gleicher Energie gemacht, was viel anstrengender war.

    Übers Alter denke ich nicht nach (auch ü50, aber noch deutlich mehr als 8 Jahre vor mir).

  • viele gute tipps.. nur den einen sehe ich kritisch: sich der menschen zu entledigen (note 1 für das seltene genitivobjekt), die einem nicht guttun.

    Also, gerade während der Corona-Zeit hat es mir persönlich durchaus gut getan, mich der Menschen in meinem persönlichen Umfeld zu "entledigen", die sich als Corona-Leugner*innen oder -Verharmloser*innen entpuppt haben. Personen, über die ich mich nur ständig aufrege, werden mir bzw. meiner Psyche in einer eh schon anstrengenden Zeit wohl kaum in irgendeiner Art und Weise "guttun". Daher möchte ich mit solchen Menschen einfach nichts mehr zu tun haben. "Sich jemandem entledigen" ist also in dem Sinne gemeint, dass ich den Kontakt zu diesen Personen abgebrochen habe, weil sie mich u. a. durch ihr Verhalten "nach unten gezogen" haben.

    vielleicht ist man selber mal in einer echt beschissenen lage, wo man (kann leider auch mal jahrelang dauern) keine kraft hat, anderen gutzutun, sondern erst einmal kämpfen muss, überhaupt klarzukommen. wenn dann jemand denkt: "macht keinen spaß mehr, bringt mir nichts, sortiere ich aus", ist das verheerend für die, die sowieso schon schlimmes pech gehabt haben. sich um diese leute zu kümmern, kann in einem sozialen netz auch verteilt und so aufgefangen werden, dass nicht nur einer alles alleine machen muss.

    Diese Ausführungen hingegen gehen m. E. in eine ganz andere Richtung. Da geht es ja nicht darum, dass jemand der Psyche eines anderen Menschen "guttut", sondern eher darum, jemand anderem helfen zu können (bzw. nicht zu können, weil man selber gerade dazu nicht in der Lage ist).

    riesenarschlöcher kann man natürlich aussortieren, aber die sind unter menschen ohne machtpositionen selten.

    Das sehe ich ebenfalls anders. "Riesenarschlöcher" habe ich auch schon im Kollegium (nun schon lange pensioniert) und in der Verwandtschaft erlebt und das waren keine Menschen, die sich in "Machtpositionen" befanden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • hieraus hatte ich das mit dem "sich menschen entledigen" zitiert.

  • Also, gerade während der Corona-Zeit hat es mir persönlich durchaus gut getan, mich der Menschen in meinem persönlichen Umfeld zu "entledigen", die sich als Corona-Leugner*innen oder -Verharmloser*innen entpuppt haben. Personen, über die ich mich nur ständig aufrege, werden mir bzw. meiner Psyche in einer eh schon anstrengenden Zeit wohl kaum in irgendeiner Art und Weise "guttun". Daher möchte ich mit solchen Menschen einfach nichts mehr zu tun haben. "Sich jemandem entledigen" ist also in dem Sinne gemeint, dass ich den Kontakt zu diesen Personen abgebrochen habe, weil sie mich u. a. durch ihr Verhalten "nach unten gezogen" haben.

    Diese Ausführungen hingegen gehen m. E. in eine ganz andere Richtung. Da geht es ja nicht darum, dass jemand der Psyche eines anderen Menschen "guttut", sondern eher darum, jemand anderem helfen zu können (bzw. nicht zu können, weil man selber gerade dazu nicht in der Lage ist).

    Das sehe ich ebenfalls anders. "Riesenarschlöcher" habe ich auch schon im Kollegium (nun schon lange pensioniert) und in der Verwandtschaft erlebt und das waren keine Menschen, die sich in "Machtpositionen" befanden.

    ich habe mich nicht der menschen entledigt, die bei corona anderer "meinung" (man muss eher vermutung sagen) als ich waren über dieses medizinische thema, von dem ich selbst wenig ahnung hatte und noch immer nicht habe. ob jemand sich impfen lassen wollte oder nicht, was er über die herkunft des virus spekulierte und ob er die maßnahmen sinnvoll fand, sagt für mich nicht viel über menschliche qualitäten und auch nicht darüber, welche politischen meinungen er ansonsten hat.

    was soll denn aus solchen menschen sonst werden, die ihre meinung gesagt haben, auch wenn sie kontrovers war? wenn man sich ihrer komplett entledigt, werden sie vielleicht die unangenehmen zeitgenossen, für die manche sie von anfang an nur wegen abweichender meinungen in diesem einen thema hielten.

  • ich fand z.b. die impfung richtig, die tests und masken auch, aber die schulschließungen nicht, das "nur den eigenen haushalt treffen" auch nicht, da ich alleine lebe. das sagt nichts darüber aus, wie ich sonst so bin.

  • Ich habe mit 55 nochmals die Schule gewechselt. Wie es ist? Es gibt hier anderen Stress...., also lohnt sich nicht immer.

    Mir hilft es, die Uhr zu stellen und nach 2 Stunden am Nachmittag aufzuhören und nur in Stoßzeiten mehr zu arbeiten, bzw. führt das dazu, schneller zu sein. Und ich möchte 3 Jahre früher aufhören (bin noch nicht ganz sicher), aber das ist schon mit Einbußen verbunden. Kann man sich alles selbst beim Service des LBV online ausrechnen.

  • Ich habe mich gefragt, was über die letzten Jahre verloren gegangen war.

    Vieles lag daran, dass mehr und mehr Inhalte in die Schulen gepresst wurden, auch daran, dass wir unendlich schlecht versorgt waren und immer wieder Wechsel und viel geraffter Unterricht notwendig war.

    Die Versorgung ist momentan besser und ich fange an, häufiger mal auf das Curriculum und die Vorgaben zu pfeifen und wieder mehr zu machen, was Grundschülern (und mir) gut tut: fächerübergreifend, handlungsorientiert

    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich weniger Pflicht.Versorgung habe und mehr von den anderen Fächern, die eben auch alle schön sind und Spaß machen und auf die ich meistens verzichten musste

  • ich habe mich nicht der menschen entledigt, die bei corona anderer "meinung" (man muss eher vermutung sagen) als ich waren über dieses medizinische thema, von dem ich selbst wenig ahnung hatte und noch immer nicht habe. ob jemand sich impfen lassen wollte oder nicht, was er über die herkunft des virus spekulierte und ob er die maßnahmen sinnvoll fand, sagt für mich nicht viel über menschliche qualitäten und auch nicht darüber, welche politischen meinungen er ansonsten hat.

    was soll denn aus solchen menschen sonst werden, die ihre meinung gesagt haben, auch wenn sie kontrovers war? wenn man sich ihrer komplett entledigt, werden sie vielleicht die unangenehmen zeitgenossen, für die manche sie von anfang an nur wegen abweichender meinungen in diesem einen thema hielten.

    Tja, da sind wir offensichtlich unterschiedlicher Meinung. Ich kann mit Menschen, die einen Aluhut tragen, an seltsame Verschwörungstheorien glauben und mir ihre abgefahrene Welt erklären wollen, einfach nichts anfangen und will mich nicht mit ihnen auseinandersetzen. Ich will ihre Gefühls- und Gedankenwelt gar nicht verstehen/nachvollziehen, denn Diskussionen mit ihnen belasten mich selbst psychisch stark - das habe ich während der Corona-Zeit bemerkt und fand es ganz schlimm. Also ziehe ich mich in Konsequenz von solchen Personen zurück. Genauso würde ich es in einem Fall halten, dass jemand aus meinem Umfeld sich ständig rechtsextrem, antisemitisch, ... äußert. Auch mit dieser Person würde ich den Kontakt vermeiden. EDIT: Um das nochmal zu präzisieren: Ich mag meine (Lebens-/Frei-)Zeit nicht mit Menschen verbringen, in deren Gegenwart ich mich total unwohl fühle. Und genau das ist/wäre bei den o. g. Leuten der Fall. Sowas setzt mich wirklich psychisch unter Druck, wie ich festgestellt habe. Vielleicht bin ich da einfach zu "zart besaitet"...

    Wenn du es anders handhabst und du damit klarkommst, ist es ja ok.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    Einmal editiert, zuletzt von Humblebee (24. Juni 2025 18:00)

  • Ich habe mich gefragt, was über die letzten Jahre verloren gegangen war.

    Vieles lag daran, dass mehr und mehr Inhalte in die Schulen gepresst wurden, auch daran, dass wir unendlich schlecht versorgt waren und immer wieder Wechsel und viel geraffter Unterricht notwendig war.

    Die Versorgung ist momentan besser und ich fange an, häufiger mal auf das Curriculum und die Vorgaben zu pfeifen und wieder mehr zu machen, was Grundschülern (und mir) gut tut: fächerübergreifend, handlungsorientiert

    Vielleicht liegt es auch daran, dass ich weniger Pflicht.Versorgung habe und mehr von den anderen Fächern, die eben auch alle schön sind und Spaß machen und auf die ich meistens verzichten musste

    Das stimmt, für das Schöne hat man kaum noch Zeit, da habe ich auch schon Manches gestrichen - aber inzwischen wieder zum Teil aufgenommen, weil es eine bessere Art ist, zu lernen, wenn man es von einer anderen Seite betrachtet.

  • Tja, da sind wir offensichtlich unterschiedlicher Meinung. Ich kann mit Menschen, die einen Aluhut tragen, an seltsame Verschwörungstheorien glauben und mir ihre abgefahrene Welt erklären wollen, einfach nichts anfangen und will mich nicht mit ihnen auseinandersetzen. Ich will ihre Gefühls- und Gedankenwelt gar nicht verstehen/nachvollziehen, denn durch Diskussionen mit ihnen belaste ich mich selbst psychisch stark - das habe ich während der Corona-Zeit bemerkt und fand es ganz schlimm. Also ziehe ich mich in Konsequenz von solchen Personen zurück. Genauso würde ich es in einem Fall halten, dass jemand aus meinem Umfeld sich ständig rechtsextrem, antisemitisch, ... äußert. Auch mit dieser Person würde ich den Kontakt vermeiden.

    Wenn du es anders handhabst und du damit klarkommst, ist es ja ok.

    menschenfeindliche oder erzkonservative/rechte menschen waren sowieso noch nie in meinem freundeskreis.. die meiden mich schon von weitem. daher muss ich mich derer auch nicht entledigen.

  • menschenfeindliche oder erzkonservative/rechte menschen waren sowieso noch nie in meinem freundeskreis.. die meiden mich schon von weitem. daher muss ich mich derer auch nicht entledigen.

    Es geht zum einen ja nicht nur um den Freundeskreis, sondern insgesamt um das persönliche Umfeld; Verwandte oder Kolleg*innen kann man sich ja nun mal nicht aussuchen. Zum anderen kann es durchaus in diesem persönlichen Umfeld zu einem Sinneswandel kommen. Das habe ich nicht persönlich, aber bei einer lieben Kollegin mitbekommen, deren ehemals beste Freundin - nachdem sie einen neuen Lebensgefährten hatte - plötzlich mit rechten Parolen um sich geworfen hat. Der hat diese Schulfreundin auch konsequenterweise die Freundschaft gekündigt. Hätte ich genauso gemacht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

Werbung