Schülerin unterstellt "in den Ausschnitt" gucken

  • Ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht, Firelilly

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  • Diese Diskussionen können die weiblichen Kolleginnen gerne mit den Schülerinnen führen oder auch nicht. Ich mache das als Mann auf keinen Fall. Bei Schülerinnen, die für den schulischen Kontext eigentlich zu leicht gekleidet sind achte ich auf Abstand und professionellen Umgang, ansonsten halte ich meine Klappe.

  • Meine Güte, ganz ehrlich? JA! Wenn die Brüste fast auf dem Tisch abgelegt werden und oben aus dem Ausschnitt rausquellen, so wie ziemlich viele unserer Schülerinnen herumlaufen, dann schaut man fast automatisch auf das optische Desaster, was sich da präsentiert. Das gleich wieder in die Richtung " Ers sagt also, Frauen seien selbst Schuld" zu drücken, ist lächerlich. Tatsächlich darf man(n) sich morgens beim Anziehen durchaus mal fragen, ob das, was man anzieht, angemessen ist, und wenn ich halbnackt in die Schule gehe, dann kann ich nicht rumquaken, wenn jemand schaut.

    Wenn bei einem Kerl der ... aus der Hose baumelt, wer schaut denn da bitte nicht hin?! Wer hat denn bitte früher nicht hingeschaut, wenn die Baggyhose so tief hing, dass der Ar... hinten rausschaute? Es ist halt einfach deplatziert.

    Ganz ehrlich, bei vielen unserer SuS wundere ich mich manchmal, ob die wirklich nicht wahrnehmen, wie wahnsinnig unangemessen Sie angezogen sind: Da tragen die Herren Trägershirts, die so tief hängen, das die drei Brusthaare und die Nippel rausschauen, graue Jogginghosen, die wirklich ALLES abzeichnen und die Damen rennen in "Teveo" (heißt übrigens "Ich sehe dich" <-- oh the irony) ins Gym und mit einem Top, das aus allen Nähten platzt in die Schule.

    Ja nee, sorry. Das hat nichts mit "glotzen" zu tun, sondern ist ein Lernprozess, der irgendwann mal passieren muss. Ich erinnere mich noch sehr gut als ich so in die Schule gerannt bin und mich nur etwa ein Jahr später wahnsinnig für das Klassenfoto von dem Tag geschämt habe, weil ich einfach aussah, als sei ich kurz vom Strich in die Schule gelaufen. Da war ich allerdings 14, nicht minimum 16 oder eher älter.

    Dieser Anblick hier bietet sich mir jeden Tag, mal mit Nipple, der schon zu sehen ist, mal ohne. Tableboobies

    Oder das hier: Nippletank

    Brauch ich beides nicht.

  • Die Kleinen zeigen einem ja häufig neue/ Lieblingskleidungsstücke. Kleider mit Einhorn drauf, cooles Basecap, nagelneue, noch weiße Turnschuhe. Ich bewundere dann jedes Mal pflichtgemäß und hab mich schon gefragt, ob das eigentlich okay ist. Viele sagen auch zu Erwachsenen "oh, schöne Jacke, ist die neu?" oder sogar "krass, du hast ganz schön abgenommen".

    Im Grunde müsste man auch diese Bewerterei unterlassen, nicht schon Kindern beibringen, dass es für andere relevant ist, was sie tragen. Also in Zukunft auf ein begeistertes "schau mal, Frau X, das Shirt hat lauter Glitzer!" nichts antworten? Oder nur "mhm, sehe ich. Gefällt es dir?"

  • Die Kleinen zeigen einem ja häufig neue/ Lieblingskleidungsstücke. Kleider mit Einhorn drauf, cooles Basecap, nagelneue, noch weiße Turnschuhe. Ich bewundere dann jedes Mal pflichtgemäß und hab mich schon gefragt, ob das eigentlich okay ist. Viele sagen auch zu Erwachsenen "oh, schöne Jacke, ist die neu?" oder sogar "krass, du hast ganz schön abgenommen".

    Im Grunde müsste man auch diese Bewerterei unterlassen, nicht schon Kindern beibringen, dass es für andere relevant ist, was sie tragen. Also in Zukunft auf ein begeistertes "schau mal, Frau X, das Shirt hat lauter Glitzer!" nichts antworten? Oder nur "mhm, sehe ich. Gefällt es dir?"

    Natürlich kann man deren Freude auch weiterhin spiegeln, wenn sie einem etwas zeigen. Das gehört doch irgendwie auch zu einem guten zwischenmenschlichen Umgang.

    Man muss jetzt auch nicht alles ideologisieren.

  • Anstatt das Äußere zu bewerten, kann man die Gefühle widerspiegeln: "Da freust du dich aber jetzt... da bist du ganz schön stolz... das hast du dir schon lange gewünscht...", darum geht es doch den Kindern.

  • Stimmt schon, aber wer hat nicht schon zu einem Mädchen gesagt, dass es ein schönes Kleid anhat? Wenn jede*r anziehen soll, was ihm/ihr gefällt, müsste man bei Kindern anfangen, ihnen nicht ständig mitzuteilen, was für wunderhübsche Prinzessinnen oder supercoole Kerle sie sind, weil sie dies oder jenes anhaben. Dann ist vielleicht auch das Bedürfnis mit 15 geringer, seine Weiblichkeit/Männlichkeit zur Schau zu stellen, in dem man Brustwarzen freilegt.

  • Ich verstehe den Gedanken, glaube aber, dass es ein Unterschied zwischen:
    "Hast du ein schönes Kleid! Kann es drehen?" und "Ach, hast du (oder eher: hat sie) schöne Augen! (die Jungs werden Schlange stehen)" ist.
    Das eine sind "selbst gewählte" Sachen, die man beeinflussen kann, das andere welche, die man nicht ablegen kann, die quasi zum Identitätsmerkmal werden können, weil man sonst nichts hat.
    Und deswegen ist es auch wichtig, auch andere Sachen anzusprechen. Aber Anmerkungen zur Kleidung alleine sind sicher nicht das Problem. Deren Menge oder Alleinigkeit vielleicht schon.

  • Ergänzung, OT, aber mir gerade wichtig: man sollte grundsätzlich immer viele unterschiedliche Sachen herausstellen. Damit kein Kind / Mensch sich nur auf ein Profil aufbaut. Ein gebrochenes Bein sollte kein Weltuntergang für ein sportliches Kind sein, usw.
    (Hübsch sein ist aber auch ein Teil der Person, kann man nicht leugnen.)

  • Ich muss mal eine Frage stellen:

    Ich kleide mich so, dass man bei mir nicht in den Ausschnitt gucken kann.
    Frauen, die ihr Dekolleté bewusst betonen, wünschen sich doch, dass Mann dort hinschaut.
    Oder sehe ich das falsch?

  • Nein, sie möchten sich wohl fühlen und mögen sich so.

    Ich mag nicht, dass man meinen Körper kommentiert oder was auch immer damit macht und trotzdem ziehe ich keinen Kartoffelsack an.

  • Frauen, die ihr Dekolleté bewusst betonen, wünschen sich doch, dass Mann dort hinschaut.
    Oder sehe ich das falsch?

    Wünschen/Wollen vlt. nicht, mehr oder weniger bewusst in Kauf nehmen schon eher. Und man kann dazu sagen was man will, aber es macht für die Betreffende sicher dann eben doch noch einmal einen Unterschied, ob ein Gleichaltriger hinschaut oder sich ein mehr als 20 Jahre älterer Mann dazu verleiten lässt.

  • Also wenn ich als Teenager einen tiefen Ausschnitt angezogen habe, wollte ich schon durchaus, dass jemand hinguckt. "Jemand" war aber eher der Typ zwei Stufen über mir und natürlich nicht der Lehrer.

    Dennoch, ich finde, wer halbnackt durch die Gegend läuft, braucht sich nicht empören, wenn jemand guckt. Ist halt so. Wen es stört, der muss man sich anders anziehen.

  • Warum fühlt man sich so wohl? Man sieht seinen Ausschnitt nicht, natürlich hat es was mit sexy-sein-wollen zu tun.

    Ich werde nicht sagen, dass ich glaube, dass es möglich sei, sich komplett von Anderen loszulösen, trotzdem finde ich die Aussage problematisch.
    Ich habe noch nie einen tiefen Ausschnitt getragen, ich mag es nicht, aber zum Teil eben auch, weil es IMMER zu bescheuerten Anmerkungen führt. Und wisst ihr was: wenn man keinen trägt auch.
    Ich habe keine große Oberweite, trage 90% der Zeit einen Schal und auch das wird in Frage gestellt, warum ich mich hüllen würde, ich müsse mich nicht verstecken (also freizügig wäre kritisierbar, ohne auch.).
    Ich habe genug Jahre meines Lebens mit weiter Oberweite verbracht: dasselbe: Warum ich denn dies und das nicht tragen würde, wäre doch attraktiver.

    Beide Arten der Anmerkungen sowohl von Frauen als auch Männern.
    Ich trage, was mir gefällt und wie ich mich wohl fühle.

    Manchmal habe ich Phasen, in denen ich Röcke - ziemlich kurze - gerne trage. Immer mit Wollstrumpfhose.
    Meine damalige Klasse hatte "herausgefunden", dass ich, wenn ich einen Rock trug, total gut gelaunt sei. Habe ich interessant gefunden, beobachtet und dann für mich manchmal umgekehrt gemacht: Rock anziehen, es steigert die gute Laune.

    Zu unterstellen, jemand möchte angeguckt, angesprochen, angegrabscht, oder mehr .. werden, ist einfach unmöglich.
    Und wie hier gesagt wurde: wenn ich sicher sein will, dass eine stehende Person nichts von meinem sitzenden Körper registrieren kann, dann bin ich schnell bei radikalen Geboten der Ganzkörperverhüllung und des Kartoffelsacks.

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