Schulleitung lässt sich regelmäßig im Unterricht vertreten

  • Hallo zusammen,


    Wie ist damit umzugehen, dass eine SL sich regelmäßig aus dem Unterricht "entschuldigt" bzw. Auch nicht. Im Gesamtplan steht sie drin, erscheint aber zu den Stunden nicht (Doppelbesetzung) oder lässt sich vertreten (wo keine Doppelbesetzung)- wofür dann wiederum andere Doppelbesetzungen aufgelöst werden. Es geht zu Lasten der Kinder. Im Detail weiß ich nicht, wieso sie sich vertreten lässt, aber sie hat dies noch nie kommuniziert und es kann auch nicht sein, dass zur selben Zeit in der Mehrzahl aller Schulwochen immer wichtigere Termine anstehen, oder? Sorge , es direkt anzusprechen, habe ich auch, da mein Eindruck ist, dass sie mir sonst auch nicht sonderlich wohlgesonnen ist und ich einen ungünstigen Einsatz im kommenden Jahr befürchten müsste oder ungeliebte, umfangreiche Zusatzaufgaben, die ihr dann noch ad hoc einfallen könnten. Wie würdet ihr verfahren?

  • Dann sollte das der zweiten Besetzung gegenüber aber auch von Beginn an genau so kommuniziert werden. Dann weiß sie, dass sie eher ohne Doppelbesetzung planen muss.

    Wenn es sich dabei um Unterricht handelt, der in anderen (Parallel)Klassen zuverlässig in Doppelbesetzung stattfindet, würde damit übrigens genau diese eine Kollegin die ganze Last tragen müssen. Bei echten Vertretungen könnte sie auf mehrere Personen verteilt werden.

  • Es kann schon sein, dass immer wichtige Sachen dazwischen kommen. Das würde ich nicht in Frage stellen.

    Aber man könnte vergleichen, ob andere Klassen ebenso mit Doppelbesetzungen versorgt sind/waren und könnte den Hinweis geben, dass es dann nachteilig für die Klasse und die Lehrkraft ist, die darauf verzichten muss.

  • Das gibt natürlich nie und es hat natürlich noch niemand erlebt, dass die Schulleitung das macht. ;)

    Immer wieder der selbe Tipp!
    Wenn SL, gerade an GS, so ein mega Job mit Entlastung ohne Ende und dem gewaltigen Sprung von A12 auf A13 ist.

    Einfach machen - nicht zögern!

    Anscheinend wissen das nicht viele, dass das Paradies auf Erden hinter der SL-Tür beginnt und deshalb bleiben so viele Stellen unbesetzt!

  • Ich bin zwar an keiner GS tätig, aber auch an meiner Schule hat die SL immer sehr viel zu tun (inner-/ außerschulische Termine). Ich habe es noch nie in Frage gestellt, wenn die SL vetreten werden musste. Hinzu kommt, dass an manchen Schulen die SL mehr Unterrichtsstunden geben müssen als sie regulär müssten. Irgendwann müssen SL auch ihre Termine wahrnehmen.

  • Ich finde dieses fundamentale Misstrauen auch unangebracht.
    Nur mal meine Erfahrung mit der Aufgabe der Unterrichtsverteilung:

    • Meine wichtigste Aufgabe ist es, den Unterricht so zu verteilen, dass er a) ungekürzt nach der Stundentafel erteilt wird und b) ich mit den Ressourcen der mir zur Verfügung stehenden Lehrkräfte effizient umzugehen.
    • Dabei achte ich auf Kontinuitäten und andere Rahmenvorgaben, die die Einsätze der KollegInnen bedingen - so z.B. Mangelfächer.
    • Da ist fast keine Verschiebemasse, mit der ich bewusst KollegInnen einen reindrücken könnte.
    • Täte ich dies dennoch, würde mir das viel mehr Ärger einbringen als auch nur ansatzweise eine vermutete Genugtuung oder die Befriedigung von Rachegedanken, nur weil jemand kritisch wegen einer Sache nachgefragt hat.

    Vom Grundsatz her basiert dieses Misstrauen auf der angenommenen Machtlosigkeit gegenüber dem vermeintlich Machtvolleren, der seine Macht natürlich jederzeit ausnutzen könnte. Kennen wir alles. Von unseren SchülerInnen. Stichwort: "Wer einmal etwas gegen die Lehrkraft sagt, bekommt eine schlechte Note." Das will von uns Lehrkräften auch niemand gesagt bekommen. Das andere möchte ich zusätzlich als Schulleitung nicht gesagt bekommen.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Immer wieder der selbe Tipp!
    Wenn SL, gerade an GS, so ein mega Job mit Entlastung ohne Ende und dem gewaltigen Sprung von A12 auf A13 ist.

    Einfach machen - nicht zögern!

    Anscheinend wissen das nicht viele, dass das Paradies auf Erden hinter der SL-Tür beginnt und deshalb bleiben so viele Stellen unbesetzt!

    Da hast du aber viel in das Geschriebene hineininterpretiert. Da steht nichts von "Entlastung ohne Ende", "mega Job", "Paradies" oder ähnlichem.

  • Ich finde dieses fundamentale Misstrauen auch unangebracht.

    Und ich finde die automatische Schutzhaltung gegenüber anderen Mitgliedern von Schulleitungen unangebracht. Es gibt hier kein fundamentales Misstrauen. Aber eben auch keine fundamentale "alle sind immer total korrekt" Einstellung. Die Möglichkeit der Vorteilnahme von vorne herein auszuschließen ist genauso abwegig, wie die automatische Annahme, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ersteres versucht ihr hier zu vermitteln, letzteres hat hier nicht stattgefunden.

    Vielleicht versucht ihr mal, das ganze mit etwas Abstand und weniger Standesdünkel zu betrachten. Niemand spricht hier über euch persönkich. Ich weiß, das ist schwierig und wird daher wahrscheinlich nicht passieren.

  • Naschkatze schreibt, es geht zulasten der Kinder. Die Problematik wird nicht thematisiert, und Naschkatze mag es aus Befürchtungen, von denen wir nicht wissen, ob sie berechtigt sind, nicht ansprechen. Das spricht insgesamt für ein eher suboptimales Betriebsklima. Wenn ich sehe und weiß, dass jemand vielbeschäftigt und vermutlich überlastet ist, ist das etwas anderes, als wenn ich ständig mit vollendeten Tatsachen konfrontiert bin.

    Naschkatze, was sagen die anderen im Kollegium denn dazu? Ich würde das mal vorsichtig abklopfen.

  • Vielleicht versucht ihr mal, das ganze mit etwas Abstand und weniger Standesdünkel zu betrachten. Niemand spricht hier über euch persönkich. Ich weiß, das ist schwierig und wird daher wahrscheinlich nicht passieren.

    Äh, mit Standesdünkel (sic!) hat das nun wirklich nichts zu tun.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Der Punkt ist doch: ich kann mich nicht ständig selber vom Unterricht abmelden, weil ich ein wichtiges Elterngespräch habe und mache es logischerweise auch nicht. Genug zu tun haben wir alle, ich glaube auch jeder Schulleiter*in, dass sie ganz viel zu tun hat, deswegen hat sie aber nunmal trotzdem einen Lehrauftrag und die Klasse Anrecht auf Unterricht.

    Äh, mit Standesdünkel (sic!) hat das nun wirklich nichts zu tun.

    Doch, denn es sind immer die Schulleitungsmitglieder, die ganz dolle viel Verständnis haben. Ich zähle meine Schulleitungen sicher nicht an, wenn sie sich selbst permanent ausplanen. Trotzdem ist es prinzipiell nicht richtig. Wenn sie zu viele Stunden unterrichten müssen und ihren Kram nicht in 8 Stunden am schaffen, dann müssen sie die Gewerkschaft bemühen und für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, so wie jeder andere Mensch auch.

  • Ich glaube, zumindest bei meinen Beiträgen lag da ein Missverständnis vor. Ich bezog mich auf die "Rache" der Schulleitung bezüglich des künftigen Einsatzes, wenn man den Mund aufmacht. Dass man sich ständig ausplant, finde ich auch nicht gut - das sollte tatsächlich eher die Ausnahme bleiben. Gleichzeitig schadet es mir ja mittelbar selbst, weil ich mit dem Unterricht nicht vorankomme.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Ich kenne das von der Grundschule her auch, dass die Schulleitung(en) - also Rektor/Innen - sich haben vertreten lassen oder zu spät in den Unterricht kamen, weil irgendetwas im Sekretariat dazwischen kam. Der Grund der Vertretungen wurde aber immer genannt, fast alle gingen damit nicht leichtfertig um, sondern es waren unaufschiebbare Termine, die nicht anders gelegt werden konnten.

    Auf der anderen Seite haben auch Schulleitungen selbst Vertretungen übernommen, wenn sie mal Zeit hatten und kein anderer zur Verfügung stand.

    Dennoch konnte ich Unterschiede zwischen den einzelnen Personen feststellen. Ein Grund, weshalb eine Schulleitung öfter als einem lieb war außer Haus war, war die Mitarbeit in einer regionalen Arbeitsgruppe. Das sollte man sich als Schulleitung gut überlegen, dass man sich wirklich auf die Leitung und die Arbeit an der eigenen Schule konzentriert. Auf der anderen Seite nahm sich eine Schulleitung sogar Zeit, regelmäßig an wöchentlichen Teamsitzungen zwecks Unterrichtsplanung teilzunehmen, da wir im Team arbeiteten und die Schulleiterin ein Hauptfach unterrichtete. Die meisten - bis auf die eine Schulleitung - unterrichteten (Neben)Fächer, die nicht so vorbereitungs- und nachbereitungsintensiv waren.

    Naschkatze : Vielleicht könntet ihr der Schulleitung gemeinsam rückmelden, dass die kurzfristige? Vertretung für euch schwierig war und ihr Planung umwerfen musstet. Vielleicht könnte man die Schulleitung bitten, im kommenden Schuljahr frühzeitig die Vertretungen mitzuteilen. Es könnte ja sein, dass die Schulleiterin sich bisher nichts dabei gedacht hat.

    Vielleicht bekommt ihr durch die Nachfrage eine Erklärung. Ich würde es, wie schon erwähnt, auch nicht alleine machen, sondern mit Kolleginnen, die das auch so empfinden, eine gemeinsame Bitte starten.

  • An der Grundschule, an der ich bis vor kurzem war, hat die Schulleitung IMMER ihre Unterrichtsstunden wahrgenommen. Vertretung, obwohl sie im Hause war, gab es nicht. Auch war sie immer pünktlich im Unterricht. In einem Gespräch über das Thema äußerte sie mal, dass es selten unaufschiebbare Dinge gibt. Alles kann auch nach der Unterrichtsstunde erledigt werden. Selbst die Schulbehörde kann 45 min. auf einen Rückruf warten, weil man nun mal unterrichten. Am Ende ist das vielleicht eine Frage der Haltung. Gehe ich als SL leichtfertig mit meinem eigenen Unterricht um oder nehme ich ihn so ernst, dass er Priorität hat, wenn er ansteht?

  • Es gibt machmal Dinge, die sind wirklich nicht oder nur schwer zu verschieben.

    Andererseits wenn das immer oder sehr oft so ist...

    Normalerweise weiß ein Kollegium recht schnell, ob da wirklich immer etwas ansteht oder nicht.

    Ich war ja schon an mehreren Schulen und an einer meiner alten Schulen hatte ich einen Schulleiter, bei dem das so ähnlich war. (Der hatte ja nur 6 Stunden zu unterrichten)

    Als ich dann mal selbst zufällig frei hatte während er hätte unterrichten müssen, bin ich dann mal ab und zu kurz vor Anfang der Stunde hingegangen und habe eine Nichtigkeit gefragt. Und dann kam die Schulleitung immer von Hölzchen auf Stöckchen und wenn ich dann nach ~10 Minuten aufgestanden bin und schon Richtung Tür gegangen bin und sagte, dass ich noch etwas zu tun hätte, wurde ich "zurückgerufen" und es wurde extrem umschweifig etwas belangloses erzählt.

  • In einem Gespräch über das Thema äußerte sie mal, dass es selten unaufschiebbare Dinge gibt.

    Akute unaufschiebbare Dinge gibt es tatsächlich nur alle Zeit einmal. Allerdings ist Schulleitung an weiterführenden Schulen zu so vielen (oft außerschulischen) Terminen eingeplant, dass dadurch schon öfter Unterricht ausfällt als bei anderen Lehrkräften (es gab vor einiger Zeit einen Thread zu diesem Thema). Allerdings handelt es sich dabei dann um planbare Vertretungsstunden.

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