Ich sehe kulturelle Unterschiede als Übung und Gelegenheit in gegenseitiger Toleranz. Das gehört zu einer funktionierenden multikulturellen Gesellschaft dazu.
Jein. Toleranz ist wichtig, keine Frage. El Mafalaani hat ja Recht damit, dass es eigentlich ein Merkmal von Integration ist, wenn Menschen aus fremden Kulturkreisen in Deutschland Forderungen nach Berücksichtigung ihrer Interessen stellen, doch heisst das ja nicht zwangsläufig, dass wir die alle zufriedenstellen müssen. Im Gegenteil: die Offenheit unserer multikultirellen Gesellschaft sollte immer an erster Stelle stehen. Popper sagt es so schön: "Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen." Ich will damit nicht sagen, dass Mädchen in Kopftüchern per se unseren Staat abschaffen, sondern, dass uns bei zu viel Toleranz ggü. z.B. dem Kopftuchtragen vielleicht irgendwann die Kontrolle darüber entgleitet, wer hier eigentlich Toleranz ausübt und welches Verhalten toleriert wird. Keine Ahnung jedenfalls, an wie vielen Gesamtschulen in NRW die im GEW-Artikel über das Nicolaus Cusanus Gymnasium in Bad Godesberg geschilderte Situation (https://www.gew.de/aktuelles/deta…ist-nicht-halal) nicht bereits absoluter Alltag ist.