Lehrer nicht mehr Beamte?

  • Nein, es geht eben nicht ohne Zuschläge mit einem halben Gehalt! Du kannst nicht von dir mit Sonderkonditionen in der PKV und Teil-DU? auf andere schließen.

    Nochmal: Ich bekomme aktuell kein Geld aus der begrenzten Dienstfähigkeit, diese ist nicht mit einbezogen. Das, was ich an PKV spare, zahle ich zum Einen täglich mit Gesundheitskosten und wird zum Anderen mehr als ausgeglichen durch ein Vollzeitgehalt, das ich gerne erarbeiten würde, wäre mir das möglich.

    Jede und jeder hat andere Prioritäten, was ihm oder ihr mehr Geld wert ist. Mir ist meine Wohnsituation sehr viel wert, wohingegen andere materielle Dinge weitestgehend irrelevant sind für mich, auch Urlaubsreisen gesundheitlich bedingt nur selten infrage kommen.

    Überleg dir doch einfach mal ehrlich , wofür du wieviel Geld ausgibst und was du davon unter anderem für eine höhere Miete zahlen könntest, wenn dir das tatsächlich wichtiger wäre als Anderes.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Eine kleine Nische?

    In Großstädten haben Singlehaushalte einen Anteil von um die 50%.

    Ich habe nicht geschrieben, dass es wenige Singles gibt, sondern dass der Immobilienmarkt (noch?) nicht auf sie ausgelegt ist, sprich der Istbestand an Wohnungen passt nicht zu der demographischen Zusammensetzung der Bevölkerung.

  • Bei halbem Gehalt?

    Ja! P-R-I-O-R-I-T-Ä-T-EN! Wenn Wohnkomfort das nicht für dich ist oder andere Sachen mehr Raum einnehmen sollen können ist das ok, bedeutet aber nicht automatisch, dass es deshalb qua Gehalt per se „eng“ werden würde bei der Finanzierung von etwas, sondern nur, dass man andere Prioritäten hat als jemand wie ich, der sich mit halbem Gehalt so eine Wohnung leisten möchte.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • That escalated quickly today.

    Um nochmal ein paar Fakten in die Diskussion einzubringen.

    Es gibt 2 Urteile des BVG. Eines zur allgemeinen Besoldungshöhe und eines zu 3ff. Kinder. Nur in Folge des ersten Urteils ist eine Erhöhung der Grundbesoldung denkbar. Das zweite Urteil lässt das nicht zu! Es wird also auch in Zukunft so sein, das nach einer denkbaren Erhöhung der Grundbesoldung, ein A16er weniger Bezüge erhält als ein A13 mit 4 Kindern und dies ist innerhalb der Logik der Alimentation auch richtig.
    Nun zum Thema Fehlanreize durch hohe Alimentation für Beamte mit Kindern.
    Ich war diese Woche auf einer Fortbildung deren Inhalt das anstreben hoher Ämter war. Von den 24 Teilnehmern hatten 3 4 Kinder und 1 sogar 5. In der Runde war auch noch wer mit 3 Kindern. Es waren also 20% der Teilnehmer kinderreich. Ohne es jetzt weiter zu recherchieren, wage ich behaupten das in der Gesamtbevölkerung nicht 20% einer Alterskohorte kinderreich sind. Ein SL Mitglied bei uns 3 Kinder, ein ehemaliges 4 und 3 weitere 2. Von den Kolleg*innen an meiner Schule mit 3 oder mehr Kindern haben die meisten ein Beförderungsamt, wenn ihre Kinder aus dem Kleinkindalter raus sind (Diese Beobachtung kann man aber nur an einer Schulform machen die Beförderungsämter hat :D). Meine Frau strebt auch gerade ein Beförderungsamt an und dass obwohl ich A15 bin und wir 4 Kinder haben.
    Wenn es also um Karriere im Lehrerberuf geht, ist es scheinbar so, dass Leute mit Kindern sich eher oder zumindest nicht weniger Mühe geben befördert zu werden als Kollegen ohne Kind(er) und das hat eine ganz einfachen Grund. Kinder fressen dir die Haare vom Kopf. Und nach diesem anekdotischen Exkurs (manchmal muss aber Feuer mit Feuer bekämpfen) wieder zurück zu etwas valideren Fakten.

    Dann schwingt in dieser ganzen Diskussion mit, dass man als lediger Lehrer ziemlich armutsbedroht ist (man beachte die gewollte satirische Übertreibung). Auch hier der berühmte Faktencheck. Nehmen wir mal A13 Stufe 10 in NRW dann dürften ungefähr 4000€ netto (mit PKV) auf dem Gehaltszettel stehen (ich weiß um die heißen Diskussion um Nettoangaben in diesem Forum).

    Nimmt man nun einen Rechner zum Vergleich wie z.B. diesen hier:

    https://www.iwkoeln.de/presse/interak…eutschland.html

    Gibt man dort 4000€ Nettogehalt ein. Findet man heraus, dass man mit schnöden A13 zu den Top Ten in unserem Land gehört. Ich lass dass dann mal wirken ohne es weiter zu kommentieren.

  • Für mich wären die Hunde (oder wenigstens einer) unverzichtbar, das klappt finanziell mit halbem Gehalt definitiv nicht.

    Aber ja, letztlich gehts natürlich immer um Prioritäten.


    Tausche die dänische Dogge gegen einen Dackel. Dann sinken die Futterkosten schon mal erheblich! Auch das Körbchen wird billiger und die Kacketüten musst du nicht mehr einzeln an der Supermarktkasse kaufen.

  • Die hohen Kinderzuschläge erhält man auch nur in dem Umfang, wenn man Vollzeit arbeitet. Da viele meiner Kolleginnen ab 2 Kindern nur eine 50 oder 60 % Stelle wollen, erhalten sie auch entsprechend weniger Kinderzuschläge. Was mich immer entsetzt ist, dass die jungen Kolleginnen oft gar nicht wissen, wie sich ihre Besoldung zusammensetzt. Wenn die böse Zauberwald das einmal anspricht, auch, dass sie an ihrer eigenen Pension arbeiten sollten, wird sie nur mit kugelrunden Augen angeschaut. Ändern tut sich nix. Da weiß fast keine um die hohen Kinderzuschläge ab dem dritten Kind, auch hier in BaWü. Bei einer halben Stelle erhält man auch nur halbe Kinderzuschläge, aber wenn das sowieso niemand merkt....

  • Zauberwald : Käme für dich eine Tätigkeit als Rektorin infrage? Gäbe selbst in BW (zukünftig) je nach Schulgröße A13+ oder A14 (https://www.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/reda…r_Besoldung.pdf).

    Zitat

    Da weiß fast keine um die hohen Kinderzuschläge ab dem dritten Kind, auch hier in BaWü.

    Vielleicht würden sich bei höherer Bekanntheit der Kinderzuschläge mehr Kolleginnen für das dritte Kind entscheiden. Aus demographischer Sicht wäre das natürlich super.


  • Tausche die dänische Dogge gegen einen Dackel. Dann sinken die Futterkosten schon mal erheblich! Auch das Körbchen wird billiger und die Kacketüten musst du nicht mehr einzeln an der Supermarktkasse kaufen.

    Made my day, der sonst ziemlich sch.... war.

  • Ist bei uns nicht so. Vielleicht solltest du dich mal für deine Rechte einsetzen an deiner Schule?

    Du bist witzig. Es ist doch rechtlich genauso vorgesehen? Für welche Rechte, die man nicht hat, soll man sich denn einsetzen? Für solche Regelungen gibt es auch gute Gründe. Trotzdem macht es den Schuldienst für Lehrkräfte ohne Kinder oder andere soziale Gründe weniger attraktiv.

  • Menschen ohne Kinder kann man mittragen, muss die Gesellschaft ja irgendwie leisten. Aber wenn niemand Kinder hat, haben wir ein Problem. Ich kenne wen ohne Kinder, der immer mal krank ist bis zum nächsten Urlaub. Ist ja sein gutes Recht aber wenn das alle so machen würden....

    Und jetzt ernsthaft: Ich kenne viele Leute in Vollzeit, die meinen, die Kolleg*innen in Teilzeit beantragen das aus Spaß und sollten dankbar sein, wenn sie weniger unterrichten dürfen, alles andere aber komplett mitmachen müssen, weil das ja leider unteilbar sei.

    Wie gesagt, wenn du einen Job ohne Kinder haben willst, sich dir einen. Ansonsten musst du damit leben, dass irgendwer die Blagen großzieht.

    Du vermischt zwei verschiedenen Ebenen. Einerseits den gesellschaftlichen Aspekt, dass wir als Gesellschaft möglichst viele Kinder benötigen und andererseits den Blick auf die Schule. Es müssen nicht die Lehrkräften bzw. Beamten die Geburtenrate alleine hochhalten.

    Ich habe auch nicht gesagt, dass jemand mit Teilzeit oder familiären Beeinträchtigungen faul ist oder zu wenig arbeitet. Die arbeiten das, was sie müssen. Es ist aber schlicht schulorganisatorisch ein Problem, wenn zu viele Lehrkräfte arbeitszeittechnisch Einschränkungen hast. Wenn beispielsweise ein Kollegium viele Lehrkräfte mit Kindern hat, fehlen Lehrkräfte, die am Nachmittag arbeiten können/wollen. Oder die auf Klassenfahrt fahren können/wollen. Außerdem sind die öfters mal wegen eines kranken Kindes zu Hause. Auch das muss kompensiert wird.

  • Danke. Das kann ich mir gut vorstellen. Damit entfernen wir uns inzwischen aber weit vom Ausgangspunkt der Diskussion, nämlich dass es wegen der bösen Kollegen mit Kindern immer die Kollegen ohne Kinder beim kurzfristigen Einspringen trifft.

    Unaufschiebbare private Termine in der dienstfreien Zeit können auch Lehrkräfte ohne Kinder haben. Und wie gesagt: wer hier mit Nachweispflichten der Beamten an den Dienstherrn käme, möge andersherum mal den Dienstherrn in die Pflicht nehmen, die Zumutbarkeit der Dienstreise nachzuweisen.

    Warum diese Polemik? Das hat nichts mit böse zu tun. Es ist ihr gutes Recht. Das Problem tritt auf, wenn es zu viele Lehrkräfte mit Einschränkungen in ihren Einsatzmöglichkeiten gibt. Wenn der Dienstherr Familien besonders unterstützen möchte, ist das doch toll. Aber bitte nicht auf Kosten der anderen. Dann muss er halt mehr Personal einstellen, um Ausfälle zu kompensieren. Oder er muss halt sagen, dass es an Schule XY keine Klassenfahrten / keinen Nachmittagsunterricht oder was auch immer gibt, weil zu viele Lehrkräfte das nicht leisten können.

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