Wie viele zusätzliche Termine (am Nachmittag) habt ihr an euren Schulen durchschnittlich?

  • Hoffentlich sind da keine Polizisten, Fabrikarbeiter oder Pflegekräfte unter den Eltern.

    Witzbold. In Nds. wird grundsätzlich vom Dienstherr Wert auf eine Mitwirkungsmöglichkeit der Eltern gesetzt. Wie die einzelnen Schulen das dann umsetzen und ob die Eltern das überhaupt annehmen, ist eine andere Frage.

  • Hallöle,

    bei uns Hessen startet nächste Woche wieder die Schule und nach der Dienstversammlung heute ist schon klar, dass allein in den nächsten zwei Wochen 5 Termine nachmittags ab 15 Uhr anstehen. 15 Uhr, weil um diese Uhrzeit für die meisten der Unterricht spätestens endet.

    Wenn ich meine Notizen vom letzten SJ durchgehe, komme ich auf ca. 40 verbindliche Termine, die ich eingetragen habe, die nach 15 Uhr an unterschiedlichen Tagen stattgefunden haben (vor allem Konferenzen, aber auch anderes). Mich bringt das immer wegen der Betreuung meiner Tochter in Organisationsaufwand, aber auch ohne diesen Faktor habe ich das Gefühl, dass wir recht häufig konferieren bzw. andere verbindliche Termine haben. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren

    Wozu? Wir haben die Gesamtkonferenzen eine Abteilungskonferenz und einmal Fachschaft. Das war's. Alles andere sind "selbst-dran-schuld"-Termine.

  • Wie bereits mehrfach geschrieben, in unseren GLKs wird sehr selten etwas nur mitgeteilt, dafür gibt es Messenger, sondern diskutiert und abgestimmt. Und hin und wieder wird auch gegen einen Wunsch der SL gestimmt. Die einzelnen Redebeiträge sind kurz, aber es beteiligen sich fast alle, ist also meist lebhaft und interessant. Rednerliste und das Wort erteilen 3 gewählte Kollegen (3, weil sie auch mal mitreden wollen und dann in dem Punkt nicht die Liste führen). Ich habe sie noch nie als überflüssig empfunden.

    Das ursprüngliche Prozedere hat vor vielen Jahren das Kollegium samt ÖPR festgelegt. Es wird immer wieder an die Gegebenheiten angepasst.

    Vielleicht weniger klagen, sondern überlegen, wie es besser verlaufen könnte und Gleichgesinnte suchen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wozu? Wir haben die Gesamtkonferenzen eine Abteilungskonferenz und einmal Fachschaft. Das war's. Alles andere sind "selbst-dran-schuld"-Termine.

    Ab dem kommenden Schuljahr sind bei uns leider eine Fachkonferenz pro Halbjahr vorgeschrieben, bisher hatten wir auch nur eine pro Jahr.

    Abteilungen gibt es bei uns nicht und GLKs haben wir auch Minimum. Allerdings werden bei uns wirklich Entscheidungen getroffen, eine im Jahr würde dann auch nicht reichen.

    Vielleicht ist das der Unterschied? Meine Kollegen und ich haben wirklich das Gefühl mitzuentscheiden und finden die Konferenzen daher nicht überflüssig.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich danke euch für eure bisherigen Ausführungen. Es ist wirklich spannend, wie unterschiedlich es gehandhabt wird.

    Wir haben 4xGK, 2x1 Fachkonferenz, je nach Einsatz pro Schulform 2xSchulformkonferenz pro Form, je nach Einsatz 1xFachbereichskonferenz, mehrere Tage Förderkonferenzen, 2x pro SJ mehrere Tage Zeugniskonferenzen, Abschlusskonferenzen bzw Abikonferenzen. Insgesamt sind es sicherlich 20 Konferenzen ab 15 Uhr, Klassenkonferenzen legen wir oft in die Pausen oder eher 13 Uhr, die hatte ich bei meinen 40 Terminen pro SJ nicht mitgezählt.

    Die restlichen Termine nach 15 Uhr sind 2xElternsprechtage, verpflichtende Fortbildungen, Teamsitzungen etc.

    Seitdem ich in TZ bin, habe ich andere "freiwillige/fakultative" Nachmiitagstermine verbannt und mache nur besagte 40 obligatorische. Die reichen mir völlig.

    Die festen Konferenztage klingen gut, weiß aber nicht, ob das an BSen bzw großen Schulen ü 1000 SchülerInnen umsetzbar ist

  • Das Elternteilnahmeargument ist einfach komplett schwachsinnig. Wem das wichtig ist, der soll halt Geitzeit oder Urlaub nehmen. Deswegen ganze Kollegien abends antanzen lassen geht nur, weil bekloppterweise alle Arbeitszeitgesetze für uns außer Kraft gesetzt sind - das wäre was, wo sich Gewerkschaften mal für Änderungen einsetzen sollten!

  • Ab dem kommenden Schuljahr sind bei uns leider eine Fachkonferenz pro Halbjahr vorgeschrieben, bisher hatten wir auch nur eine pro Jahr.

    Welche Aufgabe lässt du dann liegen?

    weil bekloppterweise alle Arbeitszeitgesetze für uns außer Kraft gesetzt sind - das wäre was, wo sich Gewerkschaften mal für Änderungen einsetzen sollten!

    Nicht alle, jedenfalls nicht für Tarifbeschäftigte. Die elf Stunden Ruhezeit gelten für uns, das kann mit späten Konferenzen (jemand hier sprach von 23 Uhr) schon relevant werden.

  • Das Elternteilnahmeargument ist einfach komplett schwachsinnig. Wem das wichtig ist, der soll halt Geitzeit oder Urlaub nehmen. Deswegen ganze Kollegien abends antanzen lassen geht nur, weil bekloppterweise alle Arbeitszeitgesetze für uns außer Kraft gesetzt sind - das wäre was, wo sich Gewerkschaften mal für Änderungen einsetzen sollten!

    Es geht überhaupt nicht um abends. Dass aber Besprechungszeiten nach 15 Uhr bereits als Zumutung empfunden werden, kann echt nur bei Lehrkräften passieren.

  • Es geht überhaupt nicht um abends. Dass aber Besprechungszeiten nach 15 Uhr bereits als Zumutung empfunden werden, kann echt nur bei Lehrkräften passieren.

    Das Problem, das wir als Lehrkräfte haben und andere Berufsgruppen nicht kennen (außer sie sind mit einem Lehrer näher bekannt – dann kommt aber auch gern Empörung), ist, dass unsere Arbeitsstunden aus einem unendlichen Topf generiert werden, über den niemand Überblick hat.

  • Nicht alle, jedenfalls nicht für Tarifbeschäftigte. Die elf Stunden Ruhezeit gelten für uns, das kann mit späten Konferenzen (jemand hier sprach von 23 Uhr) schon relevant werden.

    Ja, das war ich und meine erste Englischfachkonferenz an dieser Schule 😄 Was macht man dann? Konferenz verlassen oder morgens anrufen, dass man leider erst zur x. Stunde zum Unterricht kommen kann?

    Ich hab noch nie erlebt, dass Tarifangestellte tatsächlich darauf pochen. Sollten sie!

  • Es geht überhaupt nicht um abends. Dass aber Besprechungszeiten nach 15 Uhr bereits als Zumutung empfunden werden, kann echt nur bei Lehrkräften passieren.

    Bei uns durften die Fachkonferenzen wegen des Elternarguments erst ab 18 Uhr starten. Kannte ich von anderen Schulen so nicht, war aber in der Stadt Standard.

  • Wir haben jede Woche eine Dienstbesprechung, die so 75 oder 90 Minuten dauert. Immer an gleichen Wochentag und jeder hat da schon Unterrichtsschluss. Sie finden gleich nach dem Unterricht statt. Wenn nichts anliegt, müssen wir trotzdem bleiben und gehen in Planungsgruppen, z.B. Bundesjugendspiele, Projektwochen oder ä.

    Konferenzen finden zusätzlich mehrere im Jahr statt, aber diese werden meist schon vorentlastet, in dem uns schon ein Skript o.ä. zur Verfügung gestellt wird, so dass wir vorbereitet sind oder fragen können. 1mal pro Woche noch Teambesprechung nach dem Unterricht, 2mal im Jahr runder Tisch wg Inklusionskind, bei den Viertklässlern mit allen Eltern einzeln Beratungsgespräche bzgl. weiterführender Schule, 2 Elternabende, 2mal Schulkonferenz, Elterngespräche auf Anfrage.

  • Welche Aufgabe lässt du dann liegen?

    Es ist gibt erstens keine Mindestdauer und zweitens kann es ja auch ein Arbeitstreffen sein z. B. immer 2 übernehmen ein Jahr Curriculum. Extra Aufgaben erfinde ich sicher nicht, ich bin für Chemie verantwortlich, und mein Mathekollege, der die Mathekonferenz leitet, auch nicht.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wem das wichtig ist, der soll halt Geitzeit oder Urlaub nehmen

    Genau, warum nimmst du eigentlich an Konferenztagen nicht einfach Urlaub oder Gleitzeit-frei. Ach, geht als Lehrer nicht.
    Tja, soll auch Lehrer geben, die auch Eltern sind z.B. oder andere Berufe wo das einfach nicht so geht.

    Ich hab noch nie erlebt, dass Tarifangestellte tatsächlich darauf pochen. Sollten sie!

    Bei uns kommt spätestens 22.30 Uhr der Schließdienst, früher immer 22 Uhr und ab 22 Uhr ist in der Regel die Alarmanlage scharf, d.h. was länger geht, muss vorher angesagt werden, so enden immer alle Veranstaltungen spätestens kurz vor 22 Uhr, da braucht keiner pochen ;)

    Und wenn die Tarifangestellten auf Arbeitszeitrechtssachen pochen, dann zählen sie nicht die Beamten oder Vorgesetzten an, sondern andere, wie bei uns z.B. die Erzieher.

    Typisches Beispiel, Teilzeit-Konzept soll verabschiedet werden, es steht drin. Bei Ausflügen, die über 6 Stunden gehen, haben die Erzieher einen Anspruch auf eine Pause danach. Ich habe darauf bestanden, dass es heißen muss, haben die Erzieher und Lehrer einen Anspruch auf eine Pause danach.

    Kommt eine Erzieherin und pampt, naja, wir gehen doch dann eh nach Hause (nö, wie wir gerade merken gibt es dann oft ab 14 Uhr Konferenzen o.ä., da soll ich dann aber bitte ohne Pause die Kinder beaufsichtigen, damit sie die 30 Minuten Pause machen kann. Finde den Fehler!).

  • Es geht überhaupt nicht um abends. Dass aber Besprechungszeiten nach 15 Uhr bereits als Zumutung empfunden werden, kann echt nur bei Lehrkräften passieren.

    Wäre aber auch weit weniger blöd, wenn man die Zeit bis dahin dann auch vernünftig zum Arbeiten nutzen könnte, aber das geht ja genau in der Schule nicht. Denn einen Arbeitsplatz habe ich dort nicht. In meinem Klassenraum findet das Mittagessen und die Betreuung statt. Also sind solche "Wartezeiten" immer extrem ineffektiv und blöd für mich (und viele andere Kolleg:innen).

    Abgesehen davon sind genau das die Termine, die eben oft nicht mit der Zahl der Unterrichtsstunden korrelieren sondern von denen ganz selbstverständlich angenommen wird, dass auch Leute, die aus familiären Gründen Teilzeit arbeiten daran teilnehmen sollen. Und das ist in anderen Berufen tatsächlich auch sehr anders!

  • Ja, das war ich und meine erste Englischfachkonferenz an dieser Schule 😄 Was macht man dann? Konferenz verlassen oder morgens anrufen, dass man leider erst zur x. Stunde zum Unterricht kommen kann?

    Wir hatten im letzten Schuljahr einen pädagogischen Tag am Mittwoch ab 7:30. Die Abendschule am Dienstag ging bis 22:00. Die Kollegen in der Abendschule sind für den nächsten Tag die ersten vier Stunden im Nachmittag geblockt, aber natürlich nicht für einen pädagogischen Tag. Der eine tarifbeschäftigte Kollege hat dann die Ansage bekommen, seine letzte Doppelstunde abends vertreten zu lassen, damit er am nächsten Morgen zum pädagogischen Tag antreten konnte. Ist natürlich super, weil dann die Kollegen mehr Arbeit haben.

  • Genau, warum nimmst du eigentlich an Konferenztagen nicht einfach Urlaub oder Gleitzeit-frei. Ach, geht als Lehrer nicht.
    Tja, soll auch Lehrer geben, die auch Eltern sind z.B. oder andere Berufe wo das einfach nicht so geht.

    Dann kann man halt nicht dabei sein, können Schichtarbeiter ja ggf. auch nicht. Ich finde total absurd, was man mittlerweile alles in Kauf nehmen muss, damit Eltern bloß keine Unannehmlichkeiten haben. Einen Mehrwert hat deren Teilnahme an Fachkonferenzen ja sowieso nicht.


    RosaLaune

    Wenn es mit Mehrarbeit für andere Kollegen einhergeht, ist es natürlich suboptimal, aber ich bin ehrlich positiv überrascht, dass die Thematik bei euch überhaupt Berücksichtigung findet. Habe ich noch nirgends erlebt.


  • Typisches Beispiel, Teilzeit-Konzept soll verabschiedet werden, es steht drin. Bei Ausflügen, die über 6 Stunden gehen, haben die Erzieher einen Anspruch auf eine Pause danach. Ich habe darauf bestanden, dass es heißen muss, haben die Erzieher und Lehrer einen Anspruch auf eine Pause danach.

    Kommt eine Erzieherin und pampt, naja, wir gehen doch dann eh nach Hause (nö, wie wir gerade merken gibt es dann oft ab 14 Uhr Konferenzen o.ä., da soll ich dann aber bitte ohne Pause die Kinder beaufsichtigen, damit sie die 30 Minuten Pause machen kann. Finde den Fehler!).

    Ich verstehe auch überhaupt nicht, warum Lehrkräfte nach Wandertagen (das sind meist sowieso schon unbezahlte Überstunden) in der Pause des Erziehers die Klasse beaufsichtigen müssen. In dieser Zeit hat doch der Hort für Betreuung zu sorgen. Ist das rechtlich überhaupt in Ordnung? Wir sparen damit ja dem privaten Träger Geld ein mit unserer Arbeit!

Werbung