Kollegin verhält sich mir gegenüber unfreundlich! Wie gehe ich hier am besten vor?

  • Hallo,

    an jedem Freitag bin ich immer nur zum differenzieren für 4 Schulstunden an meiner Schule eingesetzt.

    Meine Schule mag ich grundsätzlich richtig gerne und komme auch mit den Kollegen gut klar.

    Eine Kollegin kann mich wohl nicht so gut leiden bzw. wir werden nicht „warm“ miteinander.

    Meistens ist es so, dass ich in der Früh direkt von den Kollegen angesprochen werde, ob ich ein paar Schüler zum differenzieren mitnehmen könnte. Manche Lehrer wünschen sich auch, dass ich als Begleitung im Unterricht mit dabei bin und so die Schüler unterstütze. Ab und zu darf ich auch Stunden selbst halten.

    Wenn mich keiner anspricht, dann frage ich die Kollegen, welchen ich eben direkt im Lehrerzimmer begegne. Manchmal laufe ich von Tür zu Tür und frage, ob mich jemand braucht. Das kommt aber eher sehr selten vor, da ich meistens schon im Lehrerzimmer direkt beim Reinkommen um Hilfe gebeten werde.

    Seit einiger Zeit merke ich, dass mich die oben genannte Kollegin nicht sonderlich mag. Jeden Freitag fragt sie mich, ob ich schon eingeteilt wurde und was bzw. wo ich heute helfe. Bei unserer anderen Differenzierungslehrkraft macht sie dies nicht. Diese begrüßt sie sehr warm und herzlich.

    Meistens fragt sie mich auch sehr skeptisch/kritisch, ob ich dann auch im Unterricht dabei bin bzw. weshalb. Sie hinterfragt dann auch, warum ich schon wieder in Klasse X eingesetzt bin. Klasse X ist eine sehr anspruchsvolle Klasse, in welcher sehr großer Förderbedarf besteht.

    Ihr Tonfall ist dabei leider ausgesprochen unfreundlich und ich merke deutlich, dass sie irgendwas nicht gut daran findet. Auf mich wirkt es auch so, als ob sie nicht glaubt, dass ich wirklich „arbeite“ und quasi nur meine Zeit im Unterricht absitze. Als ich dann sehr freundlich gefragt habe, weshalb sie nachfragt, kam als Antwort: „Nur so….“. Dann ist sie einfach gegangen.

    Von meinen anderen Kollegen kriege ich viele positive Rückmeldungen und ich gebe mir extrem Mühe, dass ich für meine Kollegen eine Unterstützung bin.

    Bei ihr war ich bisher erst einmal. Sie war dabei sehr ruppig zu mir und hat mir immer wieder mit den Worten „Hier! Mach mal.“ Hefte zum Korrigieren hingelegt. Auch in der Pause hat sie mir immer wieder wortlos Hefte hingeschoben. Versteht mich nicht falsch! Natürlich korrigiere ich auch gerne für meine Kollegen, aber ich würde mir einen anderen Umgangston wünschen. Mit anderen Kollegen geht sie nicht so um.

    Vermutlich denkt sie, dass ich eher faul bin und nicht zu ihr kommen möchte.

    Ich fühle mich sowieso ganz oft total zerrissen, weil ich am liebsten allen Kollegen helfen würde. Aber in manchen Klassen „brennt“ es sehr, oder ich muss spontan dann doch die ein oder andere Stunde übernehmen, weil Kollegen krank sind, einen Notfalltermin haben oder ähnliches.

    Außerdem weiß ich nicht, was ich machen soll, wenn sie diese Äußerungen fallen lässt und ich eben bereits versprochen habe, dass ich in anderen Klassen helfe. Als ich dann eben auch bei ihr war, hat sie auch nicht sonderlich erfreut gewirkt, sondern war, wie oben geschrieben, recht patzig.

    Nächste Woche Freitag gehe ich wohl direkt zu ihr.

    Sie ist leider auch in der Schulleitung tätig und somit weiß ich nicht, wie ich am besten mit ihr ein Gespräch führen kann. Ich befürchte auch, dass ich aufgrund dessen eine schlechte Beurteilung bekommen könnte.

    Mich belastet die Situation sehr und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Aktuell gehe ich gar nicht mehr so gern in die Schule, weil ich Sorge habe, dass wieder komische Äußerungen kommen und das macht mich unsicher.

    Mit der SL selbst komme ich gut zurecht, aber diese ist aktuell nicht so oft im Haus.

    Verhalte ich mich vielleicht falsch und provoziere ihr Verhalten mir gegenüber? Hätte ich schon viel früher mehr Unterstützung anbieten sollen? Ich frage auch öfter nach, ob ich ihre Frühaufsicht übernehmen soll, dies wird dann abgelehnt.

    Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

    Liebe Grüße

  • Hallo Sandra,

    willkommen hier im Forum.

    In deinem Post wird nicht deutlich, welchen Status du hast. Auch das Bundesland wäre wahrscheinlich sinnvoll.

    Allgemein ist es so, dass man nicht mit allen Leuten gleich gut klar kommt. Mit manchen Kollegen klappt es besser als mit anderen. Von daher mach dich nicht verrückt, wenn es mit einer Person nicht läuft.

    Ich würde sie einfach mal fragen, ob sie in ihrer Klasse mehr Unterstützung möchte und dann schau, wie sie reagiert.

  • Vielen Dank für die Antwort! Ich bin seit 4 Jahren verbeamtet auf Lebenszeit.

    Denkst du, sie fühlt sich vielleicht provoziert und ist deshalb so abweisend mir gegenüber?

    Mir ist sowas bisher noch nicht passiert und deshalb weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich denke die ganze Zeit darüber nach und frage mich, was ich falsch mache.

    Auf jeden Fall biete ich ihr mehr Unterstützung an.

  • Vielleicht hilft eine andere Perspektive, das Verhalten der Kollegin nicht auf dich zu beziehen: Die Lehrerin hat eine Klasse, in der sie weniger Unterstützung bekommt als andere Klassen(lehrkräfte). Ihre Frustration bezieht sich nicht auf dich, sondern auf die allgemein geringere Hilfe rund um ihre Klasse. Nichtsdestotrotz sollte sie diesen Frust natürlich nicht an dir auslassen. Ich finde es auch richtig, bei den Klassen nach Bedarf zu priorisieren. Wenn du aber Kapazitäten hast, sprich vielleicht wirklich mal aus dieser Perspektive an, ob du sie in ihrer Klasse unterstützen kannst. Ich finde es nicht in Ordnung, jemandem ohne Absprache Aufgaben zu geben. Erst Recht nicht wortlos, indem man Hefte rüberschiebt. Das solltest du auf jeden Fall auch ansprechen, dass du da erwartest, dass Aufgaben abgesprochen und nicht einfach 'verdonnert' werden. Darüber hinaus helfen vielleicht auch klarere Einsatzpläne und Aufgabenverteilungen, die auch mit der Schulleitung abgesprochen sind. Das hört sich ja sehr spontan an, wie deine Unterstützung verteilt wird. Das hat Vor- und Nachteile, die man besprechen sollte, damit die Erwartungen übereinstimmen und es keine Missverständnisse gibt.

  • Bist du fest an der Schule und nur Freitags für Differenzierung zuständig? Und an den anderen Tagen hast du eigene Klassen? Oder bist du immer nur Freitags an dieser Schule?

    Vielleicht gefällt es ihr nicht, dass du immer zu den gleichen gehst und sie nie die Chance hat dich zu bekommen. Das kann sie dir aber natürlich nur persönlich sagen.

    Grundsätzlich macht es aber Sinn, wenn du für dich klärst, was du an diesen Freitagen machst (Unterricht, auch Korrigieren...? ) und das dann auch allen kommunizierst.

    Vielleicht macht es auch Sinn, wenn du dir ein System überlegst, dass alle Kollegen die Chance haben, dass du sie unterstützt und nicht immer nur die gleichen.

  • Ich habe noch nicht verstanden, wie genau du eingesetzt wirst. Bezahlung wie bei allen anderen aber nur Einzel-/Kleingruppenförderung ohne Vorbereitung?

    Ich verstehe deinen Frust, wenn es Unstimmigkeiten gibt, fühlt es sich nicht gut an. Allerdings tappst du im Dunkeln, was den Grund für das Gefühl angeht. Ob sie dich nicht mag (kann ich mir kaum vorstellen, dass das der Grund für verändertes Verhalten ist) oder gar, was du falsch gemacht machen könntest, ist äußerst spekulativ. Das einzige was da hilft, ist zu reden. Und Aufgaben genau abstecken und abklären. Welche Kinder, welche Stunden, nach welchen Kriterien verteilt... Zur Not mit Chef*in sprechen.

  • Also wenn die TE seit vier Jahren verbeamtet ist, kann ihr die schlechte Beurteilung, die sie vermutet, sofern sie keine Beförderungsstelle haben möchte, herzlich egal sein.

    Was mich an diesem und an einigen anderen Threads wundert, ist, wieso man so viel Zeit mit Grübeln und Zweifeln ver(sch)wendet, anstatt das Problem direkt anzusprechen. "Hör mal, ich habe den Eindruck, dass wir bisher noch nicht so zusammengearbeitet haben, wie das bei den anderen KollegInnen der Fall ist. Ich nehme außerdem wahr, dass die Atmosphäre zwischen uns beiden angespannt ist. Was können wir tun, um das zu ändern?"

    (Ich hatte tatsächlich neulich ein ganz ähnliches Gespräch, das die Person, die das an mich herangetragen hat, und ich zu unserer Zufriedenheit klären konnten - und ich weiß, dass das der Person nicht leicht gefallen war, auf mich zuzukommen.)

    Einmal abgesehen davon: Von einem Mitglied der Schulleitung kann man da durchaus mehr Souveränität und Professionalität erwarten.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Bei Problemen mit einzelnen Personen macht es Sinn, wie von Bolzbold geschrieben, das persönliche Gespräch zu suchen. Auch wenn es schwierig ist, ich war da schon selbst betroffen, hilft es, die Emotionen in so einer Situation herunterzufahren und möglichst unvoreingenommen auf die andere Person zuzugehen.

    Ansonsten kann ich mir vorstellen, dass im Kollegium deine Funktion nicht so ganz klar ist. Es kann einzelne Kollegen (m/w/d) geben, die nicht damit klar kommen, wenn eine lebenszeitverbeamtete Person mit vermutlich A13 reine Unterstützungsaufgaben übernimmt, die man eher mit Praktikanten (m/w/d) o.ä. verbindet, während sie für das gleiche Geld das volle Aufgabenspektrum einer Fach- und/oder Klassenlehrkraft bedienen müssen.

    Wenn deine Aufgabe an der Schule primär das Differenzieren ist, macht es durchaus Sinn, wenn du in festen Klassen eingeteilt wirst (bei Bedarf ggf. auch im vierzehntägigen Wechsel.) und konkrete Lernangebote durchführst. Die Schwerpunkte können je nachdem, welche Differenzierung von dir erwartet wird, auf dem Fachlichen oder auf dem Sozialen liegen. Wichtig dabei nur: Du bist dabei keine bessere Nachhilfe, sondern erteilst eigenständig Unterricht, der sich an curricularen Vorgaben orientiert.

  • Mir scheint auch, dass die Stunden zum differenzieren (Förderstunden?) etwas chaotisch organisiert sind an deiner Schule. Vielleicht sollte die Schulleitung mit den KollegInnen und dir mal überlegen, wie man das besser machen kann, so dass keiner das Gefühl hat mit seinen Kindern zu kurz zu kommen und vor allem die Kinder, die die Förderung wirklich brauchen nicht zu kurz kommen.

    Was den Umgang mit der Kollegin angeht, wurden schon gute Ideen genannt. Sprich sie an, mach aber auch klar, dass ihr Umgang mit dir so nicht geht.

  • ...
    Was mich an diesem und an einigen anderen Threads wundert, ist, wieso man so viel Zeit mit Grübeln und Zweifeln ver(sch)wendet, anstatt das Problem direkt anzusprechen. "Hör mal, ich habe den Eindruck, dass wir bisher noch nicht so zusammengearbeitet haben, wie das bei den anderen KollegInnen der Fall ist. Ich nehme außerdem wahr, dass die Atmosphäre zwischen uns beiden angespannt ist. Was können wir tun, um das zu ändern?"

    ...

    Ich verstehe das leider. Wenn man jemanden anspricht, muss man mit der Antwort leben, die man erhält. Solange nicht geklärt ist, wo komische Gefühle herkommen, 'kann' man weitergrübeln.

    Vor allem, wenn man nicht die Aufgabenklarheit anspricht, sondern die Beziehungsebene, könnte die Antwort Kritik sein. Etwa derart "Ich ärgere mich darüber, dass du dies und jenes gesagt/getan/nicht getan/unprofessionell gehandelt hast" dann müsste man mit der Situation ad hoc umgehen und mit der Gewissheit leben, dass der andere unzufrieden mit dem eigenen Verhalten ist. Ob das die Situation wirklich entspannen wird, weiß man also nicht. Hier kommt Unsicherheit bzgl. des Rollenkonflikts dazu.

    Also du hast völlig Recht, es geht nur mit Reden. Dass man sich davor scheut, ist aber leider ziemlich gängig.

  • Vielen lieben Dank für die Antworten und Tipps!

    Ihr habt mich ermutigt und ich werde das Gespräch suchen. So geht es ja nicht weiter.

    Das ist ja das Problem: Ich bin zwar im Grunde jeden Freitag dort, aber es kann auch passieren, dass ich in unserem anderen Schulgebäude eingesetzt werde. Dies befindet sich in einem anderen Ortsteil.

    So richtig fest einplanen funktioniert bei mir also nicht, da wir nicht genau sagen können, dass ich wirklich am Freitag dann auch dort bin.

    Die anderen zwei Tage bin ich an einer anderen Schule eingesetzt. Dort habe ich feste Stunden und es funktioniert gut.

  • Für mich ist die Situation so auch nicht befriedigend. Es ist wie gesagt sehr schwierig für mich, da ich auch unsicher bin , ob ich genug Einsatz zeige und alles in Ordnung ist.

    Bisher war ich immer fest in Klassen eingesetzt und somit ergab sich diese Problematik gar nicht.

  • Ohren auf Durchzug schalten und gut ist! In der Schule schafft es nur mit gesundem Egoismus und gewissem Phlegma heil bis zur Pension.

    Hast Du außerhalb von Schule genügend Interessen und Sozialkontakte?8)

  • Für mich ist die Situation so auch nicht befriedigend. Es ist wie gesagt sehr schwierig für mich, da ich auch unsicher bin , ob ich genug Einsatz zeige und alles in Ordnung ist.

    Bisher war ich immer fest in Klassen eingesetzt und somit ergab sich diese Problematik gar nicht.

    Ich vermute einmal, dass es bei dir um die Grundschule geht, denn das geschilderte Szenario ist mir nicht unbekannt. Ich kann deine Gedanken gut verstehen.

    Bei uns ist die Differenzierung so organisiert, dass die Lehrkräfte/Förderlehrer einen festen Plan haben. Das muss auch schon dem Schulamt so nachgewiesen werden. Diejenigen, die keinen festen Plan haben, sind die Krankheitsvertreter, mobile Reserve in Bayern genannt. Allerdings erstellen diese auch einen Plan und sprechen mit den Kolleginnen ab, in welcher Stunde sie, so fern sie keinen Einsatz haben, zum Differenzieren kommen.

    Wenn zu mir Kolleginnen zum Differenzieren kamen, habe ich ihnen gesagt, was sie machen sollen. Das habe ich mir als verantwortliche Klassenlehrkraft im voraus zuhause überlegt. Das war mir und auch den Kolleginnen am liebsten, weil dann zielgenau differenziert wurde und das einen Mehrwert brachte. Sie haben die Schüler meistens rausgenommen und mit denen extra gearbeitet.

    Woran machst du das Einsatzzeigen fest? Mehr als Zeiten anbieten kannst du nicht. Wenn du dann in der Klasse bist, arbeitest du mit den Kindern an den Sachen, was die Lehrkraft dir mitteilt. Das geht dann Hand in Hand. Du kannst das auch nicht vorbereiten, wenn du erst an dem Tag weißt, wen du fördern sollst. Da musst du die Infos der Klassenlehrerin umsetzen.

    Etwas anderes wäre es, wenn du mit einem Kind permanent an einem Förderprogramm arbeitest.

    Das andere wurde schon erwähnt: Wenn sich jemand zu dir so verhält, dann das Gespräch suchen, damit du Klarheit bekommst. Ich würde aber versuchen, mich von einem solchen Verhalten nicht unter Druck setzen zu lassen. Diese Art finde ich, falls es etwas mit dir zu tun hat, unkollegial, denn sie verhält sich nur komisch und klärt nicht auf. Wenn die Kollegin meint, dass etwas nicht passt, dann soll sie es klar, sachlich und so äußern, dass es nicht verletztend ist.

  • Das andere wurde schon erwähnt: Wenn sich jemand zu dir so verhält, dann das Gespräch suchen, damit du Klarheit bekommst. Ich würde aber versuchen, mich von einem solchen Verhalten nicht unter Druck setzen zu lassen. Diese Art finde ich unkollegial. Wenn die Kollegin dir etwas zu sagen hat, dann soll sie es klar, sachlich und nett äußern.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Kollegin, vielleicht auch aus der Hierarchie heraus, selbst nicht dazu in der Lage ist zu kommunizieren und möglicherweise ähnlich grübelt, was dann zu der entsprechenden Situation beiträgt.

    Aus verschiedensten Situationen habe ich die Erfahrung gemacht, dass direkte Ansprache zunächst "abschreckend" wirkt. Wenn sich daraus aber ein konstruktives und von gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Gespräch ergibt, lässt sich vieles klären - und am Ende fragt man sich, wieso man das nicht schon längst gemacht hat.

    Für die Person, die hierarchisch weiter oben steht, ist das eigentlich leichter im Vergleich zur anderen Person. Dafür muss man aber professioneller sein und sich dessen bewusst sein, dass jedes Gespräch - und sei es tatsächlich primär (fach)kollegial - eben auch vom Gegenüber mit der Brille "da spricht die Schulleitung mit mir" gesehen wird.

    Wir ermutigen in der Regel unsere SchülerInnen dazu, ihre Konflikte oder Probleme mit Lehrkräften selbst zu lösen - und da ist die Angst vor Konsequenzen in Form einer schlechten Note viel begründeter, weil im Unterricht ständig bewertet wird. Das ist auf kollegialer Ebene - auch wenn Schulleitung beteiligt ist - eigentlich nicht der Fall. Wenn wir unsere SchülerInnen dazu ermutigen, mit ihren Lehrkräften das Gespräch zu suchen, dann können wir als Erwachsene ja schlecht sagen, ja aaaber, von miiir kann man das nicht erwarten.

    Da Du, liebe Sandra, jetzt selbst den Entschluss gefasst hast, dieses Gespräch zu suchen, sollte sich das Ganze eigentlich im Guten klären lassen. Berichte doch mal, wie es gelaufen ist.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Bolzbold Ich habe meinen letzten Absatz, den du zitiert hast, nochmals überarbeitet. Aber da warst du wahrscheinlich schon am Schreiben. ;)

    Für die Person, die hierarchisch weiter oben steht, ist das eigentlich leichter im Vergleich zur anderen Person.

    Normalerweise ist das Hierarchiedenken in der Grundschule nicht so ausgeprägt, was die Stellung der Konrektoren betrifft. Konrektor an der Grundschule ist eher ein undankbarer Job, weil man da mit wenigen Deputatsstundenreduzierungen (in der Regel eigene Klasse) verhältnismäßig viel Arbeit hat, vor allem organisatorisch mit dem Schwerpunkt Vertretungen organisieren.

    Die haben auch mit der Beurteilung nichts zu tun. Diese sind eher KollegInnen. Die einzige, die etwas "einsam" an der Spitze steht, ist die Rektorin bzw. der Rektor. Und da kommt es auf das Verhalten der Person an, wie kollegial sie oder er wahrgenommen wird.

  • Bolzbold Ich habe meinen letzten Absatz, den du zitiert hast, nochmals überarbeitet. Aber da warst du wahrscheinlich schon am Schreiben. ;)

    Normalerweise ist das Hierarchiedenken in der Grundschule nicht so ausgeprägt, was die Stellung der Konrektoren betrifft. Konrektor an der Grundschule ist eher ein undankbarer Job, weil man da mit wenigen Deputatsstundenreduzierungen (in der Regel eigene Klasse) verhältnismäßig viel Arbeit hat, vor allem organisatorisch mit dem Schwerpunkt Vertretungen organisieren.

    Die haben auch mit der Beurteilung nichts zu tun. Diese sind eher KollegInnen. Die einzige, die etwas "einsam" an der Spitze steht, ist die Rektorin bzw. der Rektor. Und da kommt es auf das Verhalten der Person an, wie kollegial sie oder er wahrgenommen wird.

    Ich würde vor dem Hintergrund der klaffenden Plausibilitätslücke im Besoldungsgefüge im Zuge der A13-Anpassung im Leben keine KonrektorInnenstelle im GS-Bereich übernehmen. Dasselbe gilt ja für jedwede Beförderungsstelle im Sek I und GS-Bereich. Da hat die Landesregierung sehenden Auges - und anders kann ich mir den hier oft schon zitierten Passus mit der "Prüfung" möglicher Anpassungen nicht erklären - eine erhebliche Gerechtigkeits- und Alimentationslücke geschaffen - und das ohne Not.

    Was die Hierarchien im GS-Bereich betrifft, so habe ich einige GS-Kolleginnen im Bekanntenkreis, die teils abenteuerliche Erlebnisse berichten.

    An kleineren Schulsystemen gibt es leider im Vergleich ähnlich viel Arbeit wie an größeren, aber die Leitungszeit ist deutlich niedriger. Das mag mathematisch plausibel erscheinen, ist aber ähnlich zu kurz gedacht wie das pauschale Vergüten des "Normaufwands" bei Vollzeit- wie bei Teilzeitkräften.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Natürlich ist das nicht angenehm, wenn man sich nicht super mit jemandem versteht.
    Aber auch ganz normal. Du wirst es manchen Menschen im Leben nie recht machen können. Das ist einfach so. Ich würde nicht versuchen mich ihr anzupassen. Wenn du dich reflektierst und viele dir positive Rückmeldungen geben, dann kann man zwar immer für sich trotzdem noch schauen, wie kann ich mich verbessern oder weiterentwickeln. Aber nicht für jemandem, der nen Furz quer sitzen hat.

    Ansprechen würde ich sie auf jeden Fall. Nicht selten stellt sich danach etwas anderes heraus. Vielen ist auch nicht bewusst, wie sie wirken.

    Wenn mir so etwas passiert. Dann stelle ich mir immer vor. Die Person reagiert so, weil sie Probleme hat im Leben. Sie kann nicht anders. Bei unangemessenen Ansprachen reagiere ich überhaupt nicht. Entweder Menschen reden vernünftig mit mir oder gar nicht. Wenn es nichts beleidigendes ist, dann versuche ich auch nicht den Grund herauszufinden. Manche haben einfach so gute Fähigkeiten darin, wenn sie mit dir über irgendwelche Probleme sprechen, dass es nie im Kern um das Problem geht. Viel mehr, geht es um ihre Defizite ihrer Persönlichkeit.

  • Meiner Meinung nach hast du zwei Möglichkeiten:

    1. Sprich es klar bei ihr an. Das schreckt solche Leute in der Regel ab und sie sind dann vorsichtiger. Es wird euer Verhältnis aber nicht verbessern.

    2. Ignorier sie konsequent und triff mit den anderen feste absprachen, wo du als Doppelbesetzung mitgehst und organisier das so, dass du nie bei der Stinkstiefelkollegen bist. Sie kann ihren Kram alleine machen.

    Persönlich würde ich beides machen: Sie mit einer direkten Ansprache abschrecken und danach ignorieren und dafür sorgen, dass ich ihr nie helfen werde/muss.

  • Auch bei uns an der Realschule gibt es Förderschullehrer, welche nur jeweils einen Tag pro Woche da sind.

    Diese haben aber einen festen Einsatzplan, der jede Woche gleich ist.

    Was ich jetzt schriebe ist anekdotisch, passt aber zu dem was die TE schreibt: Wir haben eine feste Förderschullehrerin an unserer Schule. Diese spricht mit Schulleitung und Kollegen ihren festen wöchentlichen Einsatz ab, der dann halbjahresweise gleich blieb. Es gab bei uns eine Kollegin, welche damit ein Problem hatte. Diese Kollegin hat ihr Problem lange nicht geäußert, sondern war der Förderlehrerin ablehnend eingestellt. Irgendwann kam dann heraus, dass die Kollegin sehr unter ihrer Belastung litt (viele Korrekturen in großen Klassen, Zusatzaufgaben, Disziplin in den Klassen, ...). Sie hätte auch gern Unterstützung, bekam sie aber nicht, da keine Förderkinder im Unterricht. Hinzu kam noch, dass die Förderlehrerin in NRW A13 bezahlt wird, die Kollegin hatte nur A12 (ändert sich ja gerade in NRW). So baute sich Frust auf.

    Geholfen hat letztendlich Aufklärung der Förderlehrerin über das was sie in den Klassen tut. Zudem haben wir das Fördersystem an der Schule umgestellt.

    Vielleicht ist es auch ei der TE so, dass die Kollegin frustriert ist. Da würde ich auch das Gespräch suchen.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

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