Schüler müssen gleichzeitig dringend auf Toilette während Leistungsüberprüfung.

  • Es ist ein Unterschied, ob du rumpupst und mit dem Geruch damit andere Menschen belästigst oder ob du aufs Klo gehst ... und damit andere Menschen nicht belästigst.

    Das war nicht die Problemstellung.

    "Ich mag Kuchen!" (Johnny Bravo)

    "The fact that an opinion has been widely held is no evidence whatever that it is not utterly absurd; indeed in view of the silliness of the majority of mankind, a widespread belief is more likely to be foolish than sensible" (Bertrand Russell).

    "Pourquoi suit-on la pluralité? Est-ce qu'elle a plus de raison? Non, mais plus de force" (Blaise Pascal).

  • Irritierend, wenn etwas völlig Selbstverständliches plötzlich zur nicht-Norm umdeklariert wird.

    Und nein, ich möchte nicht gefragt werden.

    Als ich noch zur Schule ging, war es kein Problem, während der Stunde oder Prüfung zur Toilette zu gehen. Auch während meiner Ausbildung und als Lehrer, war das nie irgendwo ein Problem. Mich deucht, du bist hier diejenige, mit den merkwürdigen Ansichten.

    Schüler waren noch nie die stillen Roboter, die du gerne hättest.

  • Im Ausnahmefall ist das kein Problem, nein. Als weiterverbreitete Selbstverständlichkeit schon. Vielleicht leben wir in unterschiedlichen Schulrealitäten, aber ich habe wirklich keine einzige Stunde ohne mehrfache Toilettengänge. Seit Jahren schon.

  • Naja, das kommt sicherlich daher, dass viele Lehrkräfte gefragt werden wollen für Toilettengänge. Das stört den Unterricht, das würde mich auch nerven.

    Ich habe mehrere blasenschwache Jungs, da reicht ein Blick und sie gehen einfach. Wer in der Grundschule arbeitet, weiß, dass man Toilettengänge besser zulässt, auch wenn sie einem zu häufig vorkommen. Bei älteren Schülern mag das anders aussehen. Allerdings gehen alle einzeln, wie schon mehrfach geschrieben. Während einer Klausur erst recht, das schaffen die Grundschüler dann auch.

    Nicht jeder wird es verstehen, und das ist okay!

  • Bei mir ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man auf Toilette gehen darf, wenn man auf Toilette gehen muss. In meiner Klasse haben wir die Gebärde für Toilette als Handzeichen eingeführt, das man leise machen kann, wenn man im Unterricht auf die Toilette muss. Ein Nicken reicht dann von mir, sodass der Unterricht so wenig wie möglich gestört wird. Den Raum ruhig zu verlassen und zu betreten sowie die Türe wieder zu schließen muss man am Anfang ein paar mal üben, aber das klappt in der Regel sehr schnell. Außerdem gibt es wie an vielen Schulen die Absprache, dass immer nur ein Kind auf die Toilette darf. Jede Regel hat aber natürlich ihre Ausnahme. Generell helfen dann aber oft schon Sätze wie "Kannst du noch zehn Minuten bis zur Pause aushalten?". In Einführungsphasen oder in Partnerarbeit sage ich auch oft "Gerade ist es schlecht, weil du sonst die Erklärung verpasst / weil dein Partnerkind sonst alleine ist . Schaffen wir noch zehn Minuten?". Auch die Visualisierung durch diese Toilettenampeln wären eine Maßnahme, wenn man eine Entwicklung in dem Bereich durch Visualisierung anstoßen möchte. Das klappt alles sehr gut und ich habe keine Probleme mit Kinderkarawanen, die auf die Toilette ziehen. Wie BlackandGold schrieb, gibt es Kinder, die häufiger auf die Toilette gehen, weil sie eine Pause brauchen. Das ist eben ein anderes Grundbedürfnis, das dann dahinter steht, das ich dann sehe und akzeptieren kann. Das betrifft aktuell nur ein Kind in meiner Klasse. Das alles ist also wirklich kein Problem in meiner Schulrealität und wenn es sich häufen würde, würde ich im ersten Schritt vor der Pause die Kinder daran erinnern, direkt am Anfang der Pause auf die Toilette zu gehen. Das wäre eine pädagogische 'Intervention'. Ich halte es für nicht in Ordnung, den Toilettengang generell zu verbieten. Mir wurde auch von meiner Chefin noch nie verboten, auf die Toilette zu gehen. Und auch von früheren Arbeitgeber*innen nicht.


    Hat jetzt aber auch nichts mehr mit dem Ausgansgsbeitrag zu tun, zu dem ich nur sagen kann, dass ich es vollkommen verstehen kann, dass man als Lehrkraft am Tag viele Entscheidungen meist akut treffen muss und dann nicht jede Entscheidung direkt richtig ist. Ist halt ein kleines Dilemma im ersten Moment eine solche Situation und im Nachhinein kann man sich dann reflektieren und beraten, um die Situation das nächste Mal besser zu handlen.

  • Doch, ständiges Umhergerenne, Türen öffnen / schließen stört bei der Konzentration in Arbeitsphasen, zumindest in fachlich anspruchsvollerem Unterricht. Begreift und gestaltet man den eigenen Unterricht als vollkommen austauschbares Fun-Event, kann das natürlich anders sein.

    Außerdem steht dahinter natürlich auch noch die Frage nach der Aufsicht. Wenn sich SuS verschiedener Kurse oder Klassen sich vorab besprechen / verabreden, um zu einem bestimmten Zeitpunkt im Unterricht auf Toilette zu gehen und dort Quatsch zu machen, hat man unter Umständen ein Problem, wenn dann dort etwas passiert.

    Ständiges "Auf Toilette rennen" wird den SuS spätestens in der Ausbildung oder im Berufsleben auf die Füße fallen, Stichwort Nutzung von Pausen, Arbeitszeitbetrug etc., daher ist es für mich sehr verwunderlich, wie ein Kollege an einer beruflichen Schule wie du, s3g4 , so eine laissez-faire - Einstellung zur Schau stellt. Und doch, ein zivilisierter Mensch hat eine gewisse Kontrolle über die meisten Körperfunktionen, ansonsten stelle ich mir deinen Unterricht recht amüsant vor, wenn alle pinkeln, pupsen, rülpsen, wie sie wollen, denn es ist ja unmöglich, das zu kontrollieren – denkt man deine Argumentation mal zu Ende. Insofern hat PaPo mit seiner Nachfrage schon einen Punkt, dem du übrigens wieder ausweichst.

  • Doch, ständiges Umhergerenne, Türen öffnen / schließen stört bei der Konzentration in Arbeitsphasen, zumindest in fachlich anspruchsvollerem Unterricht. Begreift und gestaltet man den eigenen Unterricht als vollkommen austauschbares Fun-Event, kann das natürlich anders sein.

    Außerdem steht dahinter natürlich auch noch die Frage nach der Aufsicht. Wenn sich SuS verschiedener Kurse oder Klassen sich vorab besprechen / verabreden, um zu einem bestimmten Zeitpunkt im Unterricht auf Toilette zu gehen und dort Quatsch zu machen, hat man unter Umständen ein Problem, wenn dann dort etwas passiert.

    Ständiges "Auf Toilette rennen" wird den SuS spätestens in der Ausbildung oder im Berufsleben auf die Füße fallen, Stichwort Nutzung von Pausen, Arbeitszeitbetrug etc., daher ist es für mich sehr verwunderlich, wie ein Kollege an einer beruflichen Schule wie du, s3g4 , so eine laissez-faire - Einstellung zur Schau stellt. Und doch, ein zivilisierter Mensch hat eine gewisse Kontrolle über die meisten Körperfunktionen, ansonsten stelle ich mir deinen Unterricht recht amüsant vor, wenn alle pinkeln, pupsen, rülpsen, wie sie wollen, denn es ist ja unmöglich, das zu kontrollieren – denkt man deine Argumentation mal zu Ende...

    Wieso übertreibst du eigentlich so maßlos? Bei allen Kolleginnen und Kollegen die sich hier unterhalten funktioniert der Unterricht. Nur bei dir braucht es offenbar scharfe Regelungen mit komplettem Verbot von Grundbedürfnissen. Deine SuS dürfen offenbar weder trinken noch aufs Klo gehen, normal ist das nicht. Das ist auch in keinem Beruf, Ausbildung oder Studium normal, für die du dich offenbar auch noch verantwortlich fühlst.

  • Wieso übertreibst du eigentlich so maßlos? Bei allen Kolleginnen und Kollegen die sich hier unterhalten funktioniert der Unterricht. Nur bei dir braucht es offenbar scharfe Regelungen mit komplettem Verbot von Grundbedürfnissen. Deine SuS dürfen offenbar weder trinken noch aufs Klo gehen, normal ist das nicht. Das ist auch in keinem Beruf, Ausbildung oder Studium normal, für die du dich offenbar auch noch verantwortlich fühlst.

    Dass bei mir niemand trinken darf, habe ich niemals geschrieben. Gegenfrage: Warum legst du mir Behauptungen in den Mund? An keiner Stelle übertreibe ich und in bestimmten Fällen gestatte ich auch den Toilettengang während meiner Stunde, kommuniziere aber klar, dass es darauf keinen Grundanspruch zu jeder x-beliebigen Zeit gibt. Komischerweise funktioniert das ganz hervorragend bei mir, obwohl ich hier zum menschenrechtsmissachtenden Diktator hochstilisiert werde, wenn man eure Beiträge mal querliest.

    Ich bin lediglich offen schockiert über die Laxheit einiger KuK hier bei diesem Thema. SuS sollten jedoch optimalerweise schon in der Grundschule selbständig eine Kausalität zwischen Trinkmenge und Stärke des Harndranges bemerken. Es scheint mir aber auch so zu sein, dass wir verschiedene Schulrealitäten erleben, sei es durch den Standort oder aber durch die Schulform. Bei uns ist klar: Wenn jeder KuK so relaxed im Umgang mit den Toilettengängen während des Unterrichts wäre, gäbe es regelmäßig Schlägereien auf der Toilette.


    Quittengelee Atmen, Schreiben, Sprechen, Lernen darf man bei mir ausdrücklich im Unterricht ;)

  • Wenn Schüler leise auf die Toilette gehen, stören sie niemanden.

    Ebenso, wenn Erwachsene während einer Lehrerkonferenz gehen.

    Oder fragst du da auch?

    Richtig. Es geht aber auch darum, dass sich nicht gezielt verabredet wird, um dem Unterricht zu entkommen. Langfristig gedacht ist das keine Lösung. In der SEK-II gehen die SuS ungefragt, mit allen damit verbundenen Konsequenzen (SuS holen den Inhalt der verpassten Zeit selbständig nach).

  • Wenn Schüler leise auf die Toilette gehen, stören sie niemanden.

    Ebenso, wenn Erwachsene während einer Lehrerkonferenz gehen.

    Oder fragst du da auch?

    Genau wie es die Schüler machen, kann es sich lohnen da etwas länger auf der Toilette zu verweilen. Man verpasst ja nichts.

  • Wenn Schüler leise auf die Toilette gehen, stören sie niemanden.

    Ebenso, wenn Erwachsene während einer Lehrerkonferenz gehen.

    Oder fragst du da auch?

    Natürlich fragt da niemand. Aber ebenso natürlich ist vor der Konferenz der Zeitpunkt, zu dem fast alle noch schnell zur Toilette gehen. Daher geht während der Konferenz nur wirklich selten jemand deswegen raus. Genauso wenig bei pädagogischen Tagen und Fortbildungen.

    Und ich habe noch nie erlebt, dass sieben Kollegen gleichzeitig während einer Arbeitsphase den Raum deswegen verlassen wollen.

    Und mehr wird von den Schülern ja auch nicht gefordert.

    Meine Vermutung ist sowieso die, dass Kollegen nur dann irgendeine Art von Verbot aussprechen, wenn sie den Eindruck haben, dass die Schüler die Möglichkeit des Toilettengangs während der Stunde in der Vergangenheit schon ausgenutzt haben.

  • Das war nicht die Problemstellung.

    s3g4 sprach von "Grundbedürfnissen, die natürlich erfüllt werden müssen" (wie das aufs Klo gehen, was man erfüllen kann, ohne andere Personen zu belästigen. Dein "Pupsen"-Beispiel hatte also eine ganz andere Qualität ... und passte daher hier nicht rein. Als Analogie.

    Schule ist schön ... und macht Spaß.

  • Irritierend, wenn etwas völlig Selbstverständliches plötzlich zur nicht-Norm umdeklariert wird.

    Und nein, ich möchte nicht gefragt werden.

    Das ist eben nicht perse selbstverständlich. Sonst gäbe es diese Diskussion nicht.

  • Schüler waren noch nie die stillen Roboter, die du gerne hättest.

    Was man aber tatsächlich beobachten kann, ist dass die SuS immer weniger bei solchen Regeln mitmachen wollen.

    Was eine bessere Mündigkeit zeigt, wie noch bei uns als Schüler. Damals vieles noch einfach so hingenommen. Und in der Generation davor noch mehr.

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