Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Sehe ich anders. 1. Ein anonymer Twitteraccount ist keine Quelle. 2. Die Info mag sachlich klingen, sie ist aber statistisch gesehen überhaupt nicht auswertbar. "100% Sauerstoff" klingt für Laien nach "Jemand erstickt fast" und das ist furchtbar und soll Angst machen. Was sonst? Sachlich informieren wäre die Angabe, wie viele Infizierte beatmet werden müssen. Es ist nicht nötig, einen Einzelfall von der ITS herazszusuchen, auf Intensivstationen liegen nämlich immer Menschen, die zwischen Leben und Tod schweben. Relevant für die Einschätzung der Auslastung ist die tatsächliche Auslastung und die erwartete Entwicklung.

    Okay, kann man natürlich machen - die Quelle direkt ablehnen, ist auch legitim. Was man natürlich machen könnte, wäre, die Quelle anschreiben und mit Realnamen zitieren (also, daraus eine journalistisch handfeste Sache machen). Wie gesagt, ich habe trotzdem das so gemacht, da ich keine Zweifel an der Echtheit habe.

    Aber dein Einwand ist natürlich berechtigt.


    "100 Prozent Sauerstoff" klingt mMn nicht an sich bedrohlich - das ist eben die Standardvorgehensweise. Man führt Sauerstoff zu, wenn die Sättigung im Blut nicht mehr ausreicht, immer mehr, bis man an dem Punkt ist, an dem klar ist, dass die Lunge nicht weiter aufnehmen kann, weil zu stark geschädigt. Dann erst kommt die ECMO.
    Klar, natürlich kann man das auch in Zahlen ausdrücken - wie viele Fälle, wie viele davon KH mit Partialdruckkontrolle, wie viele davon dann beatmet und dann, schließlich, wie viele davon nochmals ECMO.

    Da sollte man dann aber dazu bedenken, dass jeder dieser Fälle ein Mensch ist, und noch dazu, dass diese Erkrankung vermeidbar gewesen wäre.

    Dass es schon immer kranke, auch todkranke Menschen gegeben haben mag - klar, so ist nun der Lauf des Lebens.

    Hier aber provozieren wir als GEsellschaft bewusst durch unsere Untätigkeit Leid und Sterben auch wirklich junger, vorher topfitter Menschen, und das kann man gar nicht oft genug wiederholen.
    In meinen Augen ist es auch überhaupt nichts Erstrebenswertes, zu wissen, für mich wäre theoretisch noch ein Beatmungsbett frei, sondern ich ziehe es vor, überhaupt nicht infiziert zu werden (und möchte auch, dass dies auch anderen nicht widerfährt).


    Darum geht es doch. Wollen wir denn wirklich als Gesellschaft hinnehmen, dass viele von uns ohne Not, kurz vor dem Impfstoff, sich mit einer potentiell lebensbedrohlichen Krankheit infizieren, die für einen geringen Teil den Tod und für einen weiteren, nicht mehr ganz so geringen Teil teilweise massive gesundheitliche Schäden bedeutet?

  • Sie ist gegen AfD, aber ich kann mir auch die Linken nicht vorstellen. Vielleicht meint sie irgendeine Mini-Partei?

    Und sobald die Minipartei groß wird, muss sie Kompromisse eingehen und regt Anstoß.


    Viele Menschen wollen unbewusst (?) Diktatoren, die immer genau ihre Meinung vertreten. Wir Menschen sind verschieden und ich bin sicher, dass Miss Jones Partei nicht meine wäre.

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  • Meines Erachtens gibst Du Studienerkenntnisse häufig selektiv und/oder verzerrend wieder, um die Bedrohungslage zu verstärken. Hältst Du das für notwendig?

    Nö, weil es für die Bewertung, dass Durchseuchung unanständig ist pupsegal ist ob der Wert gerade bei 41% oder 59% schwebt. Der Wert schwankt im Bereich dieser Zahl und war sogar auch schonmal höher. Durch die längere Verweildauer jüngerer Patienten sinkt der Wert übrigens zeitweise, wenn durch Impfungen das Durchschnittsalter der Patienten sinkt, bis ein neueres Equilibrium erreicht ist, dementsprechend ist es Rosinenpickerei mit dem sinkenden Wert, der nicht endgültig ist, oder gar anderen Ländern, die vielleicht ganz andere Behandlungs- und Aufnahmerichtlinien haben zu vergleichen. Genauso wird der Wert dadurch bestimmt, wie stark die stille (Vor-)triage angewendet wird, wenn ich 80 Jährige garnicht erst Aufnehme und keinen Behandlungsversuch starte, wie in der Mehrzahl der Todesfälle geschehen, verzerrt das auch den Wert.


    Lange Rede kurzer Sinn: Der Wert bewegt sich sehr wohl in dem Bereich, solange Du nicht aufzeigen kannst, ob das irgendwas an meinem gezogenen Schluss verändert und verzerrende Faktoren, die gegen den Trend einer Relativierung der Zahl sprechen, einfach übersiehst, sind deine Anmerkungen im Endeffekt Nebelkerzen.

  • da die Grünen leider oft ungesund schwarz schimmeln und die SPD eine Erinnerung zu benötigen scheint, wofür denn das S steht, bedarf es wohl der Linken, damit sie sich erinnern bzw es wieder lernen. Anders wird man den schwarzen Inkompetenzsumpf nicht los.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • ...

    Darum geht es doch. Wollen wir denn wirklich als Gesellschaft hinnehmen, dass viele von uns ohne Not, kurz vor dem Impfstoff, sich mit einer potentiell lebensbedrohlichen Krankheit infizieren, die für einen geringen Teil den Tod und für einen weiteren, nicht mehr ganz so geringen Teil teilweise massive gesundheitliche Schäden bedeutet?


    Nein, das will niemand, darum geht es aber nicht. Wenn es um rhetorische Fragen ginge à la "es kann doch niemand wollen, dass Menschen sterben?!" antwortete wieder jemand mit "Es kann doch niemand wollen, dass Kinder nichts lernen?!/einsame Menschen leiden?! Die Wirtschaft den Bach runtergeht?!". Das führt doch zu nichts.


    Die interessante Frage wäre allenfalls, was Lehrer*innen tun können, die nicht in Präsenz arbeiten wollen. Es ist nämlich total egal, wer hier was findet, solange es beim Finden bleibt.

  • Wenn man sehen will, wie besch... Corona-Politik läuft, dem empfehle ich Thüringen unter dem Linken Ramelow. Handydillern kann er, ansonsten nicht viel. Die lausigen Zahlen erklärt er dann gerne mit der Grenze zu Tschechien. Ich frage mich dann immer, seit wann Thüringen an Tschechien grenzt. Er verschweigt aber, dass er Corona im Sommer für erledigt erklärt hat und es an den Schulen so gut wie keine Schutzkonzepte gab. Hey, aber ab nächste Woche gibt es tatsächlich schon Mal Maskenpflicht für alle im Unterricht.

  • Quellen?

    Ich fand eine weitere Quelle, ich zitiere



    Allerdings blieb die Mortalität bei Patienten, die auf der Intensivstation invasiv beatmet wurden während des gesamten Beobachtungszeitraums unverändert hoch (über 50 %). Die absolute Anzahl der Patienten mit COVID-19, die auf der Intensivstation eine Beatmung (invasiv oder nicht-invasiv) benötigen, stieg während der zweiten Welle stetig an und verdoppelte sich nahezu im Vergleich zur ersten Welle. Patienten unter nicht-invasiver Beatmung (NIV, on-invasive ventilation), die eine Behandlung auf der Intensivstation benötigten, hatten im Beobachtungszeitraum eine bessere Prognose mit einer Sterblichkeitsrate zwischen 10 bis 38 Prozent.


    Aus https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/122822

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  • Ohne jetzt Zahlen nennen zu können, glaube ich, dass grundsätzlich ein Großteil der Patienten auf der Intensiv dort versterben. Mir persönlich fallen etwa eine Hand voll Menschen in meinem Umfeld ein, für die das gilt und auch bei intensiven Nachdenken kein einziger, der dort behandelt und wieder gesund geworden ist. Sicher nicht repräsentativ. Vielleicht neigen wir dazu, die Möglichkeiten Intensivmedizinischer Behandlung grundsätzlich zu überschätzen.

  • Bei OPs, die zwar schwierig sind, aber durchaus Routine (Transplantationen, kompliziertere Tumorerkrankungen), ist es üblich, dass die Patienten für ein paar Tage auf der Intensivstation zubringen. Die überleben das in der Regel.

  • Ohne jetzt Zahlen nennen zu können, glaube ich, dass grundsätzlich ein Großteil der Patienten auf der Intensiv dort versterben. Mir persönlich fallen etwa eine Hand voll Menschen in meinem Umfeld ein, für die das gilt und auch bei intensiven Nachdenken kein einziger, der dort behandelt und wieder gesund geworden ist. Sicher nicht repräsentativ. Vielleicht neigen wir dazu, die Möglichkeiten Intensivmedizinischer Behandlung grundsätzlich zu überschätzen.

    Viele Intensivpatienten liegen nur kurz da, z. B. nach einer OP. Sie benötigen kaum Pflege. Das Bett ist zwar voll, aber die Mischung von viel und wenig benötigte Pflege stimmt dank Covid-19 nicht mehr. Auch deshalb mussten Intensivbetten abgemeldet werden, weil für Covid-19-Patienten mehr Pflegepersonal benötigt wird.


    Und ich habe jetzt mehrfach gehört und gelesen, dass bei Covid-19 prozentual mehr sterben. Eine Krankenhauspsychologin sagte z. B. in einem Interview, dass sie manchmal am liebsten im letzten Anruf mit Angehörigen vor einer Beatmung sagen würde, besprechen Sie wichtige Dinge, die Wahrscheinlichkeit, dass Sie nicht mehr aufwachen ist hoch (tut sie natürlich nicht, aber es belastet mehr, als z. B. ein Unfallopfer, dass bereits schwer verletzt eingeliefert wird).

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  • Ein weiteres Beispiel für Politik durch Angstmache....

    https://www.tichyseinblick.de/…-grafik-deutschlandkarte/


    ...und nein, das heißt nicht, dass ich die Zahlen bzw. die Situation verharmlosen will. Es zeigt aber wie Medien derzeit arbeiten und in wessen Sinn ....

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ein weiteres Beispiel für Politik durch Angstmache....

    https://www.tichyseinblick.de/…-grafik-deutschlandkarte/


    ...und nein, das heißt nicht, dass ich die Zahlen bzw. die Situation verharmlosen will. Es zeigt aber wie Medien derzeit arbeiten und in wessen Sinn ....

    Puh, Tichys Einblick... Die Seite aufzurufen bereitet mir körperliche Schmerzen.

    Jedenfalls halte ich es für irreführend, von "die Medien" zu sprechen. Der Boulevard arbeitet schließlich in die entgegengesetzte Richtung (vgl. z. B. hier).

  • Ohne jetzt Zahlen nennen zu können, glaube ich, dass grundsätzlich ein Großteil der Patienten auf der Intensiv dort versterben. Mir persönlich fallen etwa eine Hand voll Menschen in meinem Umfeld ein, für die das gilt und auch bei intensiven Nachdenken kein einziger, der dort behandelt und wieder gesund geworden ist. Sicher nicht repräsentativ. Vielleicht neigen wir dazu, die Möglichkeiten Intensivmedizinischer Behandlung grundsätzlich zu überschätzen.

    Kann ich für mich nicht bestätigen, wobei das natürlich auch nicht repräsentativ ist. Von denjenigen aus meiner Verwandtschaft und Bekanntschaft, die schon mal auf der Intensivstation lagen - nach Unfällen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen u. ä. -, sind recht viele wieder gesund geworden. Inkl. meines verstorbenen Vaters und des mittlerweile ebenfalls verstorbenen Vaters meines Lebensgefährten; beide lagen vor Jahren einmal (mein Vater) bzw. sogar zweimal (Schwiegerpapa) auf der Intensivstation und haben anschließend noch mehrere gesunde, glückliche Jahre verlebt.


    Sogar der Vater eines Kollegen, der letzten Herbst einige Tage mit Covid19-Infektion auf der Intensiv lag, ist mittlerweile wieder gesund und munter (wohl eines der wenigen Beispiele mit schwerem Verlauf, aber - bisher - ohne Langzeitfolgen).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Danke für die weitere Quelle. Hier wird nun die Gruppe der Intensivpatient*innen unterteilt, was die Vergleichbarkeit erschwert. Wenn man beides zusammenfasst, landet man vermutlich bei ca. 35 %. Die Zahlen sind schon mal aktueller. Eine Aufbereitung von Daten seit Beginn der Impfkampagne würde mich nach wie vor interessieren, ist aber vermutlich noch nicht verfügbar.

  • Nö, weil es für die Bewertung, dass Durchseuchung unanständig ist pupsegal ist ob der Wert gerade bei 41% oder 59% schwebt. Der Wert schwankt im Bereich dieser Zahl und war sogar auch schonmal höher. Durch die längere Verweildauer jüngerer Patienten sinkt der Wert übrigens zeitweise, wenn durch Impfungen das Durchschnittsalter der Patienten sinkt, bis ein neueres Equilibrium erreicht ist, dementsprechend ist es Rosinenpickerei mit dem sinkenden Wert, der nicht endgültig ist, oder gar anderen Ländern, die vielleicht ganz andere Behandlungs- und Aufnahmerichtlinien haben zu vergleichen. Genauso wird der Wert dadurch bestimmt, wie stark die stille (Vor-)triage angewendet wird, wenn ich 80 Jährige garnicht erst Aufnehme und keinen Behandlungsversuch starte, wie in der Mehrzahl der Todesfälle geschehen, verzerrt das auch den Wert.


    Lange Rede kurzer Sinn: Der Wert bewegt sich sehr wohl in dem Bereich, solange Du nicht aufzeigen kannst, ob das irgendwas an meinem gezogenen Schluss verändert und verzerrende Faktoren, die gegen den Trend einer Relativierung der Zahl sprechen, einfach übersiehst, sind deine Anmerkungen im Endeffekt Nebelkerzen.

    Der Wert liegt aber scheinbar weder bei 41, noch bei 59 % sondern eher zwischen 20 und 35 %. Ich frage mich lediglich, warum Du so einen Drang zur Hysterisierung des Diskurses hast. Den meisten Nutzern dieses Forums ist klar, dass wir uns in einer kritischen Situation befinden. Dafür bedarf es keiner dramatisierenden Zusammenfassungen von Studienergebnissen.

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