Corona - Homeschooling

  • Bei uns wird ein Beaufsichtigungsplan erstellt, d.h. am Tag sind lediglich ein paar Kolleginnen und Kollegen da (wir schauen einfach wie viele Kinder kommen, aber wir erwarten nur ein paar 5/6er) und der Rest bleibt zuhause. Das ganze rotiert durch und eigene KInder dürfen mitgebracht werden. Der Rest arbeitet von daheim. :)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

    • Offizieller Beitrag

    Wir arbeiten mit lo-net, da haben die meisten Kollegen einen virtuellen Klassenraum, es gibt Dateiablagen, linklisten, Chat und Forum, sowie Kalender und Mitteilungen. Manche nutzen telegra.ph für wenig aufwändige Veröffentlichung von Material, und zumpad für Schreibkonferenzen und interaktiver Textarbeit.

    Ich nutze außerdem für zB Fachvokabular und Faktenwissen https://learningapps.org/about.php, weil ich da Bearbeitung und Erfolg kontrollieren kann. Genau dasselbe geht mit Kahoot.

    Die Schüler können Präsentationen mit Prezi für alle erstellen, auch in Gruppen. Damit könnte man auch Lernvideos von sich selber parallel zu Grafiken, Texten usw. kombinieren, falls das jemand vorhat. Mit quizlet live kann man auch Fachwissen und Fakten anbieten und testen. Eigentlich geht wirklich viel, nur eine Möglichkeit für eine echte, vertiefte Gruppendiskussion (chat zu langsam wegen Schreibgeschwindigkeit) habe ich noch nicht.

  • In Niedersachsen ist die Lage jetzt erst mal unklar, weil der Ministerpräsident gesagt hat "Unterricht ist untersagt", sozusagen offiziell also die Ferien (!) verlängert wurden.

    In den Ferien darf (!) aber kein Unterricht gemacht werden, also auch kein online-Unterricht.


    Wir haben an der Schule eigene Server für Mail, Moodle, Cloud. Wer das schon vor der Krise etabliert hat (insbesondere Moodle) kann jetzt ziemlich schick online unterrichten. Das einzige, was fehlt, ist ein Videochat ( hat jemand Erfahrung mit: https://moodle.org/plugins/mod_bigbluebuttonbn ???). So, wie es jetzt ist, würde ich eher Erklärvideos machen, Aufgaben dazu stellen, und diese dann auch auf Moodle einsammeln und bewerten.


    Ich warte aber erst mal ab, ob wir überhaupt online unterrichten sollen.

  • Moin,


    wir müssen Montag alle zur Dienstbesprechung. Weiterhin sollen wir für die folgenden Wochen Material erstellen (in allen Fächern, auch z.B. Sport), welches von den Eltern ausgedruckt werden muss und welches später benotet werden muss (O-Ton SL). Diese Anweisung ging bereits an die Eltern.

    Ich hoffe, hier findet noch eine Veränderung der Aussage statt. Die meisten unserer Elternhäuser besitzen überhaupt nicht die technische Ausstattung oder das Know how für diesen Auftrag. (Ich habe nur ein Handy. Ich kann meine Mails nur an meinem Handy aufrufen. Wir haben keinen PC. Wir haben keinen Drucker....) Einige Eltern können aufgrund der sprachlichen Barriere nicht handeln. Dann gibt es die überforderten, unzuverlässigen Eltern.

    Zwar gibt es das Angebot, dass Materialien auch im Sekretariat abgeholt werden können, doch wird das praktisch nicht funktionieren. Wir haben 900 Schüler. Auch die Unterstützung bei diesen Aufgaben ist total heterogen. Bei einigen SuS sitzen die gebildeten Eltern daneben und erklären, bei anderen sind die Eltern mit den Inhalten total überfordert. Ich kann in den höheren Jahrgängen auch nicht mehr in jedem Fach helfen.

    Letztendlich benote ich also die Kompetenz und den Einsatz des Elternhauses. Finde ich ganz furchtbar.

    Ich denke, da wird am Montag noch mal Bewegung in die Sache kommen. Es gibt aktuell Wichtigeres als die Notenfindung.


    Noch was Produktives zum Schluss. Westermann bietet umsonst Zugänge zu kapiert.de


    https://newsletter.westermanng…NDZpXLyKGhYeD5YU7nfaExgDM

  • Gleiches Bundesland, ähnliche Frage:

    Muss Material bereitgestellt werden? Gibt es da eine offizielle Regel? Ich würde mich jetzt am Wochenende hinsetzen und Pläne vorbereiten, aber wenn es dann heißt, dass die Schüler nicht arbeiten sollen (ich meine, das hätte ich irgendwo gelesen), dann würd mich die verlorene Zeit am Wochenende ärgern...

    In BW ist doch unter anderem aus dem Grund am Montag noch Unterricht.


    Im Schreiben des Kultusministeriums heißt es:


    "Wir haben uns dazu entschieden, die Schulen und Kindertageseinrichtungen erst ab kommenden Dienstag zu schließen, um einen einigermaßen geordneten Übergang in die unterrichts- bzw. betriebsfreie Zeit zu ermöglichen. Diese Entscheidung ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Schulen und Lehrkräfte am Montag noch Zeit haben sollen, um den Schülerinnen und Schülern in geeigneter und angemessener Weise Lerninhalte, Lernpläne oder Aufgaben zusammenzustellen und übermitteln zu können."


    https://static.kultus-bw.de/si…Fung%20Kita%20Schulen.pdf


    Eine Pflicht ("muss"), Material bereitzustellen, sehe ich darin zwar nicht, ein Verbot aber erst recht nicht.

  • Dass kein Unterricht erfolgt, auch wenn Betreuung angeboten wird, hatte ich in den Tagen vorher schon mit einer Lehrkraft aus Österreich am Wickel:

    Es soll nicht so sein, dass Eltern meinen, die 5 Kinder, die in der Schule sind, bekämen von den Lehrkräften, die auch da sind, Nachhilfe oder Unterricht. Dann wären in kürzester Zeit sehr viele Kinder wieder in der Schule, damit sie nichts verpassen.


    Dass man, wie in Nds., keinen Schüler zu Online-Unterricht verpflichten möchte, ist womöglich dem Gedanken geschuldet, dass Eltern dann beim Land Ansprüche hinsichtlich der Ausstattung stellen könnten. Wer weiß.

    Gerade in Nds. gibt es keinen vom Land gestellten Server, auch Dienst-E-Mails sind nicht flächendeckend eingerichtet.

    Da dürfen wir dann sicherlich im Medienkonzept zum Digital-Pakt-Antrag noch nachsteuern.

  • dass Eltern dann beim Land Ansprüche hinsichtlich der Ausstattung stellen könnten

    Und deswegen ist es eben schick, wenn man zum jetzigen Zeitpunkt auf die sowieso kommende Digitalisierung der Schulen wenigstens im Ansatz schon vorbereitet ist. Nachdem bei uns flächendeckend BYOD kommen soll gab es eine Änderung im kantonalen Gesetz. Der Laptop zählt jetzt als Lehrmittel und kann daher vom Amt bezuschusst werden.

  • Und deswegen ist es eben schick, wenn man zum jetzigen Zeitpunkt auf die sowieso kommende Digitalisierung der Schulen wenigstens im Ansatz schon vorbereitet is

    Ist aber eben nicht jede Schule und jeder Schulträger.

    Die einen machen es so, die anderen anders und es gibt immer auch Träger, die alles noch mehr verkomplizieren, als es ohnehin schon ist.


    Auch ist es sicherlich ein Unterschied, ob man an einer Schule der beruflichen Bildung arbeitet, einem großen städtischen Gymnasium oder einer kleinen Grundschule auf dem Lande, am Ende der Landstraße, wo immerhin schon Anschluss an Strom- und Wasserversorgung eingerichtet wurden.


    Da kann man nun für die Zukunft Ansprüche erheben, zurzeit muss man es nehmen, wie es ist und wird damit auskommen (müssen).

  • Auch ist es sicherlich ein Unterschied, ob man an einer Schule der beruflichen Bildung arbeitet, einem großen städtischen Gymnasium oder einer kleinen Grundschule auf dem Lande, am Ende der Landstraße, wo immerhin schon Anschluss an Strom- und Wasserversorgung eingerichtet wurden.

    Und ob das Klientel der deutschen Sprache mächtig ist, selber Computer (egal welcher Form) zuhause hat oder eben die Kinder all das nur in der Schule hätten.

  • Wobei mir gerade einfiel, dass wir vielleicht einfach eine ganz banale (zumindest für uns) Aufgabe mit einbauen sollten. Jeden Tag 30 Minuten deutsch sprechen, das wäre dann bei manchen schon echt hilfreich!

  • Jeden Tag 30 Minuten deutsch sprechen, das wäre dann bei manchen schon echt hilfreich!

    ... aber womöglich nicht bei allen umsetzbar.

    Könnte man ihnen online-Übungen anbieten oder klappt das nicht?

    Wobei mir gerade einfiel, dass wir vielleicht einfach eine ganz banale (zumindest für uns) Aufgabe mit einbauen sollten.

    Was wäre denn "banal"?

    Meine SuS müssen ein Buch lesen und in einem Übungsheft, das wir ohnehin haben, Rechentraining absolvieren.

    Die schwächeren SuS und die, die wenig Deutsch sprechen, haben auch sonst Hefter mit Materialien, an denen sie arbeiten. Das konnten sie gerade mitnehmen.

    Selbst die Förderschullehrkraft für unsere Kinder mit Unterstützungsbedarf GE hat für diese SuS ein Päckchen geschnürt.

  • Es ist doch in vielen Schulen inzwischen so,

    dass die SuS die Bücher gar nicht mehr mit nach

    Hause nehmen.

    Sollen also die Lehrer jetzt seitenweise Buchseiten

    kopieren oder ABs schreiben und in eine digitale

    Plattform einspeisen ?

    Wäre es dann nicht besser Eltern Lehrbücher kaufen zu lassen

    und bestimmte Kapitel lesen und bearbeiten zu lassen ?

    Ich finde, die Entscheidung zu Schulschließungen kam zu

    spät und jetzt ohne Vorbereitungszeit.

  • Werde die nächste Programmierarbeit zu einer bestimmten Zeit per Dienstmail an meine Schülergruppe verschicken und möchte die Schülerlösung exakt 90 Minuten später per Mail zurück bekommen. Wer verspätet sendet, bekommt Abzüge.


    Mal sehen, ob das klappt oder zu einer Gruppenarbeit ausartet.

  • Die Schüler sollen hier in Österreich sozusagen von uns fernunterrichtet werden. Die Anwesenden machen bei mir und vielen Kollegen einfach dasselbe wie die anderen, nur dass sie in der Schule sitzen. Auch der Kontakt ist derselbe. Die Schüler zu Hause senden mir Fragen, Ergebnisse, ... per Whatsapp, die Schüler in der Schule halt persönlich.

    Die Anwesenheit in der Schule darf aber nicht so gestaltet werden, dass Schüler nur aus Spaß oder aus anderen Gründen kommen wollen. Das würde der Maßnahme zuwiderlaufen.

    Hilfreich ist aber wahrscheinlich schon, dass es bei uns eh homescooling gibt. Wir sind es gewöhnt, dass wir Schüler verwalten und beurteilen müssen, die wir nur ca. 3 - 10x pro Jahr sehen.

  • .. aber womöglich nicht bei allen umsetzbar.

    Warum nicht, sie müssen sich ja nicht unterhalten, wenn niemand da ist, sie können ja auch Selbstgespräche führen oder ähnliches. Wobei in der Regel ja mehrere Kinder da sind.


    Sollen also die Lehrer jetzt seitenweise Buchseiten

    kopieren oder ABs schreiben und in eine digitale

    Plattform einspeisen ?

    Ja, darauf wird es hinauslaufen bzw. deshalb findet eben Montag in vielen Bundesländern noch Schule statt, um alles mitzunehmen. Als ich Freitag meine Tochter (5. Klasse, allerdings mit gebrochenem Arm) von der Schule abholte, wurde ich über den Stapel Unterrichtsmaterialien, den ich noch aus ihrer Klasse holte (nämlich alle Arbeitshefte usw.) nur müde belächelt. Inzwischen haben sich einige gewünscht, auch so zu verfahren.

  • Warum nicht, sie müssen sich ja nicht unterhalten, wenn niemand da ist, sie können ja auch Selbstgespräche führen

    Genialer Arbeitsauftrag :P Ich stelle mir vor ich hätte den damals in Französisch bekommen.... führe Selbstgespräche mit dir auf Französisch. ^^^^^^

  • Bei uns wird ein Beaufsichtigungsplan erstellt, d.h. am Tag sind lediglich ein paar Kolleginnen und Kollegen da (wir schauen einfach wie viele Kinder kommen, aber wir erwarten nur ein paar 5/6er) und der Rest bleibt zuhause. Das ganze rotiert durch und eigene KInder dürfen mitgebracht werden. Der Rest arbeitet von daheim. :)

    Das ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll.
    Wenn davon einer etwas einschleppt, dann wird der Kreis der Kontaktpersonen wieder riesig.

    Wir haben uns entschieden, dass ein paar Kollegen die ganze Betreuung übernehmen. Uns ist aber noch nicht klar, nach welchem Kriterium wir die Auswahl treffen oder ob das über Freiwillige abgedeckt werden kann.

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