Distanzunterrricht - wie läuft es technisch und organisatorisch

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Zum Beispiel sollen nächste Woche Berufsfelder präsentiert werden.

    Dann würde ich mal davon ausgehen, dass die Schüler dann auch Bilddaten präsentieren, Es sei denn, sie machen nur eine rein akustische Präsentation. Aber das wurde von euch in den Vorgaben ja wahrscheinlich abgefangen.

  • Wir benutzen nunmal ein Tool zur Videokonferenz und das wiederum beinhaltet ja die Übermittlung von Bilddaten. Zum Beispiel sollen nächste Woche Berufsfelder präsentiert werden.

    Ich übermittele Bilddaten, nämlich meinen Bildschirm. Damit kann man mehr anfangen als mit meinem Gesicht, zumindest in Sachen Unterricht ;)


    Die Berufsfelder könnten sie doch mit einer eigenen Präsentation vorstellen? Die hochzuladen macht auch mehr Sinn als das Gesicht.

  • ich zeige mein Gesicht auch nicht, sondern meinen Bildschirm (und evtl. ein weißes Papier, auf dass ich schnell etwas schreiben kann, um Fragen zu beantworten). Ich finde die vielen Bilder sogar verwirrend und vor allem schließen sie Schüler mit langsamen Internet aus. Ton ist wichtiger.


    Zu Berufsfelder würde ich auch eine PPP vorziehen (auch Bilder). Du bist doch an einer weiterführenden Schule (lt. Profil), Gesichter benötigen die ganz Kleinen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Da hast Du Recht. Eine eigene Präsentation (so mit PowerPoint und allem Zipp und Zapp), die nur noch abgespielt werden müsste, würde ich mir auch wünschen, übersteigt nur leider die Fähigkeiten der meisten meiner SuS.


    Daher lasse ich mir die Lernplakate zusenden, stelle die in der Konferenz ein und wollte bewusst die Situation simulieren, dass die Betreffenden ihr Produkt präsentieren - und das nicht nur aus dem Off.


    Ich sehe zumindest einen Unterschied in der Kompetenz eine Sprachnachricht zu verfassen und der, eine Präsentation vor anderen zu halten. Vielleicht bin ich auch zu altmodisch...

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Bei Iserv sieht man ja auch gar nicht, wer sich meldet und wenn dann keiner was sagt. ....

    Doch, es gibt ein Meldesymbol, das die Schüler nutzen können.


    Bei mir hat noch nie ein Schüler die Kamera an gehabt (und ich auch nicht). Finde ich auch nicht nötig - das Meldesymbol dagegen schon, sonst quatschen alle durcheinander.

  • Das ist sehr schön für Dich, aber keine Antwort auf meine Frage. Die hätte ja dann gelautet "Müsst Ihr für Euren Online-Unterricht die Gesichter Eurer Schüler sehen?"


    Wir benutzen nunmal ein Tool zur Videokonferenz und das wiederum beinhaltet ja die Übermittlung von Bilddaten. Zum Beispiel sollen nächste Woche Berufsfelder präsentiert werden.


    Nebenbei gibt es sicherlich eine Reihe guter pädagogischer Gründe, warum ein Unterricht Angesicht zu Angesicht (zumindest phasenweise) durchaus Sinn macht. Gerade, wo wir derzeit kaum dazu Gelegenheit haben, uns persönlich zu sehen (Masken, Distanzlernen).

    Siehe dazu den Thread Videokonferenz kann von SL erzwungen werden - oder gibt es Möglichkeiten sich zu wehren?

    Da haben wir uns gerade eingehend über Videokonferenzen unterhalten.

    Ich bin der Ansicht, dass jeder Beteiligte an ViKos dazu sein Einverständnis geben sollte (oder sogar muss), seien es nun die Lehrkräfte oder die SuS. Bei uns gibt es in Klassen, wo SuS nicht mit ViKos einverstanden sind, eben keine, und die KuK, die das nicht möchten, müssen auch keine durchführen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Der ist wirklich gut :D


    Ich gebe zu, das ist auch der Grund wieso ich interaktive Gespräche wie an der Tafel eher beschränkt habe, weil in manchen Kursen zu wenige mit mir sprechen. Aber es ist in Ordnung, ich führe wie gesagt die Inhalte ein und fordere die Interaktion über Aufgaben.

  • Kennt Ihr das auch und wie geht Ihr damit um?

    Löst euch von eurem Kontrollwahn. Ihr habt (vielleicht) euren PC und eure Kamera/Mikrofon unter Kontrolle, aber weder die der anderen Videokonferenzteilnehmer noch die große Wolke dazwischen, die sich Internet nennt.


    Wir benutzen nunmal ein Tool zur Videokonferenz und das wiederum beinhaltet ja die Übermittlung von Bilddaten.

    Bilddaten müssen ja nicht Livestreams von Gesichtern sein.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Löst euch von eurem Kontrollwahn. Ihr habt (vielleicht) euren PC und eure Kamera/Mikrofon unter Kontrolle, aber weder die der anderen Videokonferenzteilnehmer noch die große Wolke dazwischen, die sich Internet nennt.

    Du hast ja Recht und ich komme rein kognitiv auch immer wieder an diesen Punkt. Doch das Teufelchen auf der anderen Schulter ist verdammt laut.


    Und da ist die Kontrolle nur Mittel zum Zweck. Bei unserer Schülerklientel kontrolliert sonst niemand irgendwas, stellt niemand sicher, dass auch zu Hause gearbeitet wird, interessiert sich keiner für Noten, Abschlüsse oder die Zukunft der Kids.


    Da jedoch bislang keine Signale der Verantwortlichen erfolgt sind, dass situationsbedingt dahingehend Gnade vor Recht ergehen soll, ist man im Nirvana gefangen.


    Irgendwo im Nirgendwo zwischen Verantwortung für Lernerfolge und -fortschritte, Pflichtbewusstsein, Sorge um die ohnehin Benachteiligten und einer unfassbaren Ohnmacht. Eine Ohnmacht, gespeist aus der Lethargie des "Apparates" und den Unzulänglichkeiten unseres Schulsystems sowie der eigenen.


    Ehrlich, ich bin derzeit überfordert. Technisch sowieso und nervlich zusehends auch. Überall klingelt, piep oder vibriert ein anderer Kommunikationsweg und meist mit Problemen, für dich ich nur eine Universalantwort habe. "Starte neu und versuch's nochmal.


    Gern würde ich da hin kommen, dass es mir egal wird, ich Fünfe grade sein lasse und mich dem Fatalismus ergebe. Ich übe jetzt mal am Wochenende. Versprochen.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Mündlich lief es diese Woche bei mir in allen Klassen eigentlich gut. Ich mache auch Unterrichtsbeitragsnoten, das ist wohl der Anreiz...

    Ja, die mache ich auch und rufe auch alle auf in der VK. Wer sich gar nicht meldet, muss mir Aufgaben, die Teil der mündlichen Abfrage waren zusenden, damit ich weiß, dass gearbeitet wurde (ich lasse mir nur einen Teil der Aufgaben zielgerichtet senden, damit ich nicht ertrinke in Mails und Korrekturarbeit, ein Teil ist Selbstkorrektur und ich sichte nur, wer es bearbeitet hat und einen Teil besprechen wir gemeinsam in der VK und da muss eben jeder mal etwas beitragen können aus den vorbereiteten Aufgaben.


    (Gestern hat eine Schülerin versucht zu vermeiden, mir ihre Aufgaben zuzusenden mit einer Ausrede nach der anderen. Der Rechner sei von ihrer Mutter, sie wisse nicht, wie das gehe, am Handy sei die App nicht installiert, etc. Ich habe ihr am Ende 5 verschiedene Lösungswege mir das Material zuzusenden genannt und teilweise erklärt ("im LMS-Chat auf die Büroklammer klicken, Dokument auswählen, abschicken") und nur noch lapidar geschrieben, sie müsse einen der Wege heute noch nutzen. Es kam exakt nix. Ich rate mal, wenn ich nachfrage, war "plötzlich" das Internet weg. ^^ Digitale Ausreden erkennt man halt auch als Lehrer, egal wieviel Mühe die Hasen sich geben.)


    Ich habe bislang nur einen Schüler gehabt, der sich in der Kamera zeigen wollte, ansonsten schwarze Löcher. Das Recht haben sie, das so zu handhaben und ist auch kein Problem, solange sie tatsächlich aufmerksam zuhören, mitdenken, mitarbeiten. Bei meinen 7ern und 9ern klappt das gut, bei meinen 8ern ist die G-Klasse gut bei der Sache und engagiert, die M-Klassen sind sehr durchwachsen und ich bin mir absolut sicher, dass da einige entweder nicht mehr am Rechner waren gestern oder die App leise gestellt hatten, um in ihren sonstigen Unternehmungen nicht vom Unterricht gestört zu werden. Die müssen mir halt ausnahmslos Aufgaben zusenden, damit ich sehe, dass sie etwas geschafft haben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • @Pyro kannst du ein bisschen genauer erzählen, was die VK heute so erfolgreich gemacht hat? Bin wirklich neugierig.

    Die Technik hat endlich mal für (fast) alle reibungslos funktioniert. Und selbst diejenigen, die zwischendurch mal nichts hören konnten, wussten trotzdem, was zu tun war, da ich meine PowerPoint-Präsentation so vorbereitet hatte, dass jeder dem Unterrichtsgeschehen auch ohne Ton einigermaßen folgen konnte. Ich arbeite im Präsenzunterricht nie mit einer Präsentation, aber in der Videokonferenz hat es jetzt unglaublich geholfen.


    Didaktisch gesehen habe ich versucht, meine Methoden und Vorgehensweisen aus dem Präsenzunterricht so zu "übersetzen", dass man sie auch online durchführen kann. Die Methoden, die sich nicht übersetzen ließen, habe ich durch andere ersetzt. Die Arbeitsblätter habe ich vorab schon hochgeladen mit der Bitte sie auszudrucken oder zumindest runterzuladen. Joa, es war halt sehr strukturiert und transparent. Die SuS wussten genau, wie sie sich auf die Stunde vorbereiten konnten, wo sie was finden und was sie machen können, wenn sie doch technische Probleme haben sollten. Das hat den SuS merklich die Unsicherheit genommen und sie waren SEHR gesprächig heute. Sogar diejenigen, die im Präsenzunterricht eher schüchtern wirken, haben heute gut mitgemacht.


    Und wie gesagt, die Technik hat ENDLICH funktioniert. Wir konnten uns als Stundeneinstieg problemlos über ein Fallbeispiel unterhalten, in der Erarbeitungsphase durften die SuS in Gruppen das Arbeitsblatt bearbeiten und die Ergebnissicherung hat auch super funktioniert. Die Klasse hatte richtig Spaß daran, ihre Ergebnisse an der "Tafel" zusammenzufassen und den anderen zu präsentieren. In der Phase habe ich 30 Minuten lang eigentlich nur zugehört. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Pyro ()

  • Das ist weit weg von der Komplexität eines Programms oder Systems, das in der "richtigen" Welt eingesetzt wird. Man kann kein Word oder Excel mit ihren Funktionen durch drei Symbole darstellen. Es fehlt massiv an Medienkompetenz - das ist aber keine neue Erkenntnis. Die fehlt aber im Übrigen auch bei vielen KuK. Die trauen sich nur zusätzlich nicht an Handys dran, so dass von weitem es so aussieht, als ob die SuS da mehr Ahnung von haben. Haben sie aber nicht.

    Aber auch Programme wie Word oder Excel sind überlastet mit Funkionen. Klar, es gibt Leute, die davon einige/meherer/viele nutzen, aber der Großteil der Nutzer käme im Alltag mit viel, viel weniger Funktionen aus

  • Zitat

    Die müssen mir halt ausnahmslos Aufgaben zusenden, damit ich sehe, dass sie etwas geschafft haben.


    CDL So handhabe ich das auch. Aber gleichzeitig verfluche ich mich dafür! Es macht mir ja wieder Mehrarbeit, und ich weiß sowieso schon nicht, wie ich alles schaffen soll... Heute war ich wirklich richtig genervt wegen sowas, am Ende habe ich viel mehr Stress als die Murmeln, die sich nebenbeschäftigen und mir dann irgendeinen abgeschriebenen Murks verspätet zukommen lassen, zu dem ich dann auch noch eine individuelle Rückmeldung verfassen muss. :autsch: Ich bin nicht gemacht für Online-Unterricht, fürchte ich, jedenfalls nicht, was die berühmte Work-Life-Balance angeht.

  • weil ich mir alles wundarbeite.

    Vielleichr hilft es, wenn du dich nicht mehr tust. Es ist schon so, dass der Distanzunterricht und sowieso die Pandemie uns viel abverlangt. Also muss man auch mal die Bremse ziehen. Und da kümmert man sich bitte um sich selbst. Da kann man nicht auch noch kucken, wie man andere ans Arbeiten kriegt. Das wäre Aufagbe der Schulleitung oder vielleicht der Schulaufsicht.

  • Und was die technischen Fähigkeiten der Kolleginnen anbetrifft. Bei uns wurde vor den Winter-Saturnalien darüber nachgedacht, die Zeugniskonferenzen online durchzuführen. Wird jetzt nicht gemacht. Offizielle Begründung: pädagogischer Bedard. Es tröppelt aber immer wer durch, dass etwas die Hälfte der Kolleginnen, das nicht hinkriegt.


    Wo genau das Problem ist, einen zugemailten Link anzuklicken, konnte mir aber niemand erklären.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • O. Meier Da legst du nicht nur den Finger, sondern direkt die ganze Hand in die Wunde. Das ist für mich leichter gesagt, als getan. Vielleicht die größte Baustelle in meiner Persönlichkeitsentwicklung, das mit dem Um-mich-selbst-kümmern. Wie kann man das lernen? Bei mir klafft da leider eine wahnsinnige Lücke zwischen Theorie und Praxis.

    (Ich mein, schau mein Profilbild an. Die Augenringe kommen ja nicht von ungefähr. Und das ist das Bewerbungsfoto aus dem Präsenzunterricht, vorher bei der Visagistin gewesen, schöner wird's nicht!)


    EDIT: Dies bezog sich auf

    Zitat

    muss man auch mal die Bremse ziehen. Und da kümmert man sich bitte um sich selbst.

    Nicht auf den Beitrag direkt über diesem, das könnte sonst missverständlich rüberkommen.

  • Aber auch Programme wie Word oder Excel sind überlastet mit Funkionen. Klar, es gibt Leute, die davon einige/meherer/viele nutzen, aber der Großteil der Nutzer käme im Alltag mit viel, viel weniger Funktionen aus

    Es ist schon ewig her, da hat MicroSoft Nutzerinnen befragt, welche Funktionen sie in den Office-Programmen noch gerne hätten. Die meistgenannten waren schon drin, die hat nur nie jemand gefunden. Das gab damals den Anlass zur Einführung der Riboons. Die haben meiner Ansicht nach aber auch nichts geholfen. Ich finde sogar im Gegenteil, dass die die Perogramme noch unübersichtlicher gemacht.


    Und seit dem sind bestimmt noch Funktionen hinzugekommen, die auch wieder keine findet.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Da legst du nicht nur den Finger, sondern direkt die ganze Hand in die Wunde. Das ist für mich leichter gesagt, als getan. Vielleicht die größte Baustelle in meiner Persönlichkeitsentwicklung, das mit dem Um-mich-selbst-kümmern. Wie kann man das lernen?

    Ich habe keine Ahnung, aber lass' dir etwas einfallen, damit du es nicht so lernen musst wie ich. Ich bin der Sensenfrau nur ganz knapp von der Schippe gerutscht.


    Vielleicht hilft dir die Idee, dass du nur ein Leben hast.


    Ich kann dir aber ein Experiment anbieten. Räumst du vielleiccht auch kurz vor den Sommerferien deinen Schreibtisch. Durchforste die Zettelstapel kritisch, lege nur die wirklich wichtigen Dinge auf einen Stapel, alles andere auf den anderen. Sei ehrlich. Alles, das nicht existenzgefährdend ist, kommt auf den anderen Stapel. Der eine Stapel ist sehr, sehr klein, der andere kommt ins Altpapier. In dem Nicht-wirklich-überlebenswichtig-Stapel finden sich viele Sachen, die ich wegen ihrer Wichtigkeit augehoben habe, beim Aufräumen war aber alle Fristen schon lange 'rum. Ich habe also Sachen einfach nicht gemacht, die sind schlicht im Gewusel liegen geblieben, und es stört niemanden und ist auch niemandem aufgefallen.


    Du könntest auch jemandem aus deinem Haushat bitten, dir gelegentlich mal Zettel vom Schreibtisch zu klauen und zwie Jahre später wieder 'rauszurücken.


    Vieles von dem, was wir machen, ist einfach nicht wichtig. Wir nehmen uns nur zu wichtig.


    Noch 'ne Tipp: Such' dir ein zeitfressendes Hobby.

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