26 oder 24 Unterrichtsstunden?

  • Hallo miteinander,


    ich bräuchte Euren Rat. Ich habe eine neue Stelle angetreten und meine Einsatzstunden erhalten. Über das gesamte Schuljahr gesehen hätte ich wöchentlich 24 Schulstunden. Dem Stundenplan nach unterrichte ich jedoch 26 Schulstunden die Woche. Laut der Schulleitung wird der Unterrichtsausfall einiger Klassen wegen Praktikum und Abschlussprüfungen mit einberechnet. Ist das ein gängiges Vorgehen in der Personaleinsatzplanung?

  • Ist das ein gängiges Vorgehen in der Personaleinsatzplanung?

    Ich kenne es nur so. Ist ja durchaus auch logisch.
    Habe aktuell eine Klasse, die erst ab November beschult wird. Warum sollten meine Stunden jetzt dann schon zählen? Im Plan stehen sie aber schon drin. Zählen dann aber eben nur zu 2/3 oder so zum Gesamtdeputat.


    Praktikum und Abschlussklassen: Kommt natürlich drauf an, wie dann sonst eure Ausfallstunden ggf. abgeglichen werden.

  • Daran scheint mir nichts seltsam zu sein. Die Deputatsstunden müssen nicht exakt jede Woche getroffen werden, innerhalb einer gewissen Bandbreite ist ein Mehr- oder Mindereinsatz möglich, insbesondere wenn sich dieser bereits innerhalb des Schuljahres wieder ausgleicht, z.B. durch planmäßige Ausfälle von Stunden durch Praktika usw. Die zuvor geleistete Mehrarbeit wird in dieser Zeit ja wieder ausgeglichen.

  • In der Berufsschule in Bayern wäre es genau so. Ausfall wegen Praktikum, Prüfung oder Klassenfahrt wird Stundengenau abgerechnet.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Über das gesamte Schuljahr gesehen hätte ich wöchentlich 24 Schulstunden. Dem Stundenplan nach unterrichte ich jedoch 26 Schulstunden die Woche.

    Nachtrag: Es wäre auch möglich ein Halbjahr 26 Stunden und das andere 22 Stunden zu unterrichten. Im Mittel muss es halt passen. Falls du unsicher bist, kannst du dir ja mal jede Woche deine geleisteten Stunden notieren (habe ich mal gemacht, weil es für mich auch schwer nachzuvollziehen war, wobei am Berufskolleg durch Blockbeschulung noch mehr Unterschiede kommen).


    In NRW könnte man sonst gar nicht 25,5 Stunden unterrichten.

  • Interessant, das kenne ich nicht. Wenn unsere im Praktikum sind, dann besuche ich alle oder erteile Vertretung. Die Wochenstundenzahl wird sehr genau eingehalten. Wo ist denn sowas geregelt?


    Edit: und bei Prüfungen hat man doch Aufsicht und korrigiert anschließend?

    • Offizieller Beitrag

    @karuna: deine SuS machen aber nicht ein Drittel des Jahres ein Praktikum oder werden erst nach 2,5 Monaten (November) beschult oder beenden das Schuljahr in Mai... (wenn man nur solche Klassen hat und nicht nur 2 von 8 Lerngruppen hat, die einmal 2 Wochen Praktikum macht (und sie auch noch besuchen soll), dann sieht die Realität anders aus.

    Am Gym in NRW zählen die Ausfälle nach dem Abitur nicht als Minusstunden, dürfen aber durch Vertretung im selben Umfang abgefangen werden. Man kann also Glück haben oder eben eine Klasse bekommen, deren Lehrkraft längerfristig ausfällt.

  • Edit: und bei Prüfungen hat man doch Aufsicht und korrigiert anschließend?

    Aber nicht jeder der in Prüfungsklassen eingesetzt ist, hat auch Korrekturen in dieser Klasse.


    Und bei 8-wöchtigen Praktika, wenn ich 2-4 Stunden in der Klasse habe, habe ich ja nicht so viel durch Besuche.


    Und wenn meine Klasse ne Projektarbeit hat und erst später in den Unterricht einsteigt, habe ich dafür ja keinen Aufwand, wenn ich nicht an der Arbeit beteiligt bin.



    Am Gym in NRW zählen die Ausfälle nach dem Abitur nicht als Minusstunden, dürfen aber durch Vertretung im selben Umfang abgefangen werden.

    So wird es bei uns auch in dem Bereich bei Prüfungsklassen geregelt.

  • Interessant, das kenne ich nicht. Wenn unsere im Praktikum sind, dann besuche ich alle oder erteile Vertretung. Die Wochenstundenzahl wird sehr genau eingehalten. Wo ist denn sowas geregelt?


    Edit: und bei Prüfungen hat man doch Aufsicht und korrigiert anschließend?

    Aber nicht jede Lehrkraft besucht auch Schüler im Praktikum. Bei uns laufen die Stunden statisch durch, aber wir haben auch nicht sonderlich viele Praktika. Auch bei Prüfungen und Abschlussklassen werden keine Stunden abgezogen. Die Minderarbeit betrifft hier nur ein paar Wochen. Da macht man meistens anderes in der Schule, gibt ja immer was was liegen geblieben ist.

  • Wir haben Blockunterricht, daher wechselst das eh alle paar Wochen, ich hab die nächsten Wochen auch 2,5 Stunden über soll. Eine Klasse davon ist aber den halben Block im Praktikum, dass relativiert das ganze für mich etwas. Und ansonsten gibt es auch mal Blöcke wo man minus machen würde, aber so gleicht sich das halt immer wieder aus. Für die Prüfungskorrektur von Abi, Fachabi werden in den entsprechenden Azubiblöcken Stunden gut geschrieben. IHK Prüfungen korrigiert man ja eh als nicht freiwilliges Hobby...

  • Mich fasziniert, wie intensiv von einigen die Arbeitgeberinnen-Argumentation vorgetragen wird. Als ob ihr die Zeit, die ihr im Praktikum oder wegen Prüfungen weniger unterrichtet, nicht anderweitig in die Schule stecktet.

  • Mich fasziniert, wie intensiv von einigen die Arbeitgeberinnen-Argumentation vorgetragen wird. Als ob ihr die Zeit, die ihr im Praktikum oder wegen Prüfungen weniger unterrichtet, nicht anderweitig in die Schule stecktet.

    Ich wiederhole es oft und gerne: Es hilft sehr, die eigene Arbeitszeit konsequent zu erfassen. Dann kann man diese auch wunderbar eigenverantwortlich steuern und hat im Zweifel, wenn es doch zu viel werden sollte, sowohl Ansatzpunkte zur eigenständigen Nachsteuerung als auch belastbare Zahlen für das Gespräch mit Vorgesetzten.


    Ich kann für mich definitiv sagen, dass z.B. Zeiten, die durch Prüfungskurse freiwerden, nicht 1:1 anderweitig in Schule gesteckt werden, sondern vor allem die vorherigen Mehrbelastungen im Prüfungsverfahren ausgleichen. So soll es ja auch sein.

  • Mich fasziniert, wie intensiv von einigen die Arbeitgeberinnen-Argumentation vorgetragen wird. Als ob ihr die Zeit, die ihr im Praktikum oder wegen Prüfungen weniger unterrichtet, nicht anderweitig in die Schule stecktet.

    Wieso sollten wir? An berufsbildenden Schulen ist das wegen Block, Ein-Zwei-Tage-Modell und Prüfungen die zu völlig unterschiedlichen Zeiten liegen, tatsächlich völlig normal.

    Wenn meine Prüfungsklassen ab Mitte Dezember weg sind, habe ich bis Ende Januar in der Zeit schlicht und einfach frei und werde auch nicht vermehrt als Vertretung herangezogen oder sonstwas. Der Stundenplan ist ja schon entsprechend berechnet. Praktischerweise liegen die vierten Lehrjahre bei mir dieses mal alle auf dem Nachmittag.



    Aoxa

    Und noch direkt zur Eingangsfrage: Ja, das ist gängig. Bei mir aktuell Deputat 18 (3/4 Stelle), real eine Woche 25, eine 15. Die Überstunde und die aktuell noch fehlenden Anrechnungsstunde für meine Refs werden mir dann ein sehr gemütliches zweites Halbjahr bescheren.

  • Ob es gängig ist liegt aber an der Schulform. Bei uns ist das so nicht mit eingerechnet. Natürlich werden KuK, die Prüfungsklassen hatten eher in Vertretungen eingeteilt, wenn der Unterricht in den Prüfungsklassen weggefallen ist, ansonsten haben die aber so viel Zusatzarbeit durch die Prüfungen, dass es keines weiteren Ausgleichs bedarf (habe selbst dieses Jahr Prüfungsklassen und Klassen im Praktikum - da wird gar nix auf das Deputat aufgeschlagen). Dies geschrieben, sind die letzten Prüfungen auch dieses Jahr wieder so spät im Schuljahr, dass es um keinen nennenswerten Zeitraum geht, wo man vielleicht tatsächlich mal eine geringere Belastung hat, als das gesamte Schuljahr über (für meine Praktikumsklassen fällt so auch mal mein freier Tag in der Woche aus, um diese zu Ausbildungsplätzebörsen begleiten zu können, dafür darf dann gerne etwas wegfallen nach den letzten Prüfungen an Unterrichtsstunden).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hallo miteinander,


    ich bräuchte Euren Rat. Ich habe eine neue Stelle angetreten und meine Einsatzstunden erhalten. Über das gesamte Schuljahr gesehen hätte ich wöchentlich 24 Schulstunden. Dem Stundenplan nach unterrichte ich jedoch 26 Schulstunden die Woche. Laut der Schulleitung wird der Unterrichtsausfall einiger Klassen wegen Praktikum und Abschlussprüfungen mit einberechnet. Ist das ein gängiges Vorgehen in der Personaleinsatzplanung?

    Ja, bei uns ist es auch so, wie von Kiggie u. a. geschildert. Die Unterrichtsstunden, in denen wir in Klassen eingesetzt sind, die mehrere Wochen im Schuljahr im Praktikum sind oder wegen Abschlussprüfungen früher entlassen werden, können ja nicht mit 1,0 sondern nur mit 0,x gerechnet werden, weil ja nicht jede Unterrichtsstunde auch wirklich erteilt wurde.

    Mich fasziniert, wie intensiv von einigen die Arbeitgeberinnen-Argumentation vorgetragen wird. Als ob ihr die Zeit, die ihr im Praktikum oder wegen Prüfungen weniger unterrichtet, nicht anderweitig in die Schule stecktet.

    Nein. Meine eigene Klasse ist bspw. jährlich im Februar vier Wochen im Praktikum. Dadurch fallen für mich als Klassenlehrerin 11 Unterrichtsstunden pro Woche in dieser Klasse aus. Zwar mache ich bei - je nach Klassenstärke - ca. 7-11 SuS die Praktikumsbetreuung (pro Schüler*in ein Anruf und ein Besuch im Praktikumsbetrieb und nach dem Praktikum Korrektur der Praktikumsmappe), aber damit bin ich ja keine 44 x 45 Minuten beschäftigt.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Natürlich werden KuK, die Prüfungsklassen hatten eher in Vertretungen eingeteilt, wenn der Unterricht in den Prüfungsklassen weggefallen ist

    So "natürlich" finde ich das nicht! Bei uns ist das nicht der Fall.

    Viel Zusatzarbeit habe ich eigentlich nur durch die Korrektur von Abi- und FOS-Prüfungen; die in der BFS lassen sich relativ schnell korrigieren.

    Für die Praktikumsbetreuung und die Korrektur von schrifltichen Abi- und FOS-Prüfungen gibt es zudem Mehrstunden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Bei uns gibt es keine Mehrstunden für solche Dinge, Korrekturtage gab es viele Jahre lang in der Sek. I auch nicht, da hatten wir letztes Jahr Glück, dass wir sogar als Zweitkorrektoren einen Korrekturtag bekommen haben. Ob ich den dieses Jahr wieder bekommen werde - wer weiß.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL ()

  • pro Schüler*in ein Anruf und ein Besuch im Praktikumsbetrieb und nach dem Praktikum Korrektur der Praktikumsmappe

    Die Besuche und Korrekturen werden dann aber schon in irgendeiner Weise verrechnet, oder?

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