Bewegung im Unterricht

  • Je älter die SuS werden, desto weniger "Bock" haben sie, sich zu bewegen. Mein persönlicher Eindruck, meine Schüler....


    Dabei versuche ich regelmäßig Bewegung einzubauen; in Klassen 5-6 klappt das gut. Ich hatte das Glück, an meiner alten Schule in HH als Mentorin für eine Referendarin zu fungieren, die "eigentlich" an der Grundschule war und mir so maches beigebracht hat. (Mentorin sein ist keine Einbahnstraße!)


    Aber ich bin auch gespannt, was am Mittwoch dann als Idee vorgestellt wird.

  • Meine Schüler ziehen ja teilweise ihre Meldung in Mathe zurück, wenn sie die Rechnung an die Tafel schreiben sollen, statt sie vorzulesen...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Echt? Nee, erlebe ich so pauschal nicht. Ist bei uns mehr so ein Klassen-Phänomen. Oft hat das mehr damit zu tun, dass sich die Jugendlichen nicht vor der Klasse exponieren wollen als dass sie sich nicht bewegen wollen. Während Schülerexperimenten z. B. sind die meisten doch ganz froh mal aufstehen zu können um beim Nachbarn zu schauen, was die so machen.

  • Es will vor allem niemand der 1. sein, der aufsteht. Sie blicken sich um und sobald jemand aufsteht, stehen alle auf.


    Ich lasse manchmal auch Schüler vorkommen, nachdem unser Visualisierer ausgefallen ist, damit sie einen Versuch besser sehen können, oder lasse sie zu anderen Gruppen bei Schülerexperimenten gehen, aber es will eben niemand der erste sein. (Das Herumblicken amüsiert mich, ich wette manchmal mit mir selbst, wer wohl zuerst aufsteht. Innerhalb von 3 Sekunden danach laufen alle.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ja, ne? Was auch helfen kann ist, sich erst mal selbst zum Ei zu machen. Ich bewege mich sehr gerne und viel. In meinem Zimmer habe ich vor dem Korpus (ich habe noch so einen uralten, massiven Klinker-Tisch ...) einen kleinen Tisch stehen, auf dem ich oft auch im Schneider- oder Lotus-Sitz sitze. Ich sage den Jugendlichen, sie können mit ihren Stühlen machen was immer sie wollen, Hauptsache sie bewegen sich mal irgendwie. Bei meinen Jüngsten habe ich gerade ein Mädchen dabei, das gerne vor dem Tisch kniet beim Experimentieren. Da ermutige ich einfach den Rest auch irgendwas dergleichen zu machen, das klappt ganz gut.

  • Ich hatte mal so einen Sitzball im Klassenzimmer und jeder Schüler durfte bei Wunsch denselben einen Tag anstelle des Stuhls haben (zZ habe ich kein Klassenzimmer und deswegen freuen sich meine Kinder zuhause über den Ball).

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Die Klasse meines Kindes hat seit neustem diese Wipp-Hocker. Da bin ich gespannt, was die Lehrerinnen dazu sagen... Sitzt man denn wirklich gut und gerade auf diesen Hockern und auf Bällen? Ich dachte bislang noch, das habe sich aus Gründen nicht so richtig durchgesetzt.

  • Meine Schüler ziehen ja teilweise ihre Meldung in Mathe zurück, wenn sie die Rechnung an die Tafel schreiben sollen, statt sie vorzulesen...

    Witzig, ich habe genau gegenteilige Erfahrungen. Ok, betrifft Englisch und Wirtschaft, nicht Mathe ;) Aber viele meiner SuS - egal ob im BG oder der BES (um mal zwei total gegensätzliche Schülerklientel herauszupicken) - schreiben gerne mal was an die Tafel/ans Whiteboard oder stellen ihre Lösungen vor der Klasse stehend am Beamer oder der Dokumentenkamera vor.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich erinnere mich an eine Seminarsitzung im Ref zu diesem Thema. Das war ganz große Comedy!

    Die Vorschläge bewegten sich genau auf dem Niveau von "Lass die Schüler was holen/austeilen etc... :autsch:

    Das sind tatsächlich auch ernstgemeinte Vorschläge von anderen Fachexperten. Es gibt z. B. eine Reihe von und mit Christina Müller: Bewegtes Lernen und Bewegte Schule/ Grundschule. Es sind halt alles Vorschläge, was man machen kann (nicht muss). Man muss nur schauen, ob die für die entsprechenden Klassen, Stunden und Unterrichtsinhalte praktikabel sind, so dass Unterricht und Bewegung sinnvoll! verknüpft sind. Ein wuseliges Plätzewechseln ist im Fachraum wohl eher ungünstig, aber wenn die SuS bspw., ganz banal und vorhin bereits erwähnt, ihre Sitzposition am Platz verändern dürfen, würde das schon helfen. Es gibt bestimmt auch ganz toll ausgeklügelte bewegte Unterrichtsstunden, nur die passen sicher nicht auf jede Situation.

  • Das sind tatsächlich auch ernstgemeinte Vorschläge von anderen Fachexperten.

    Das habe ich befürchtet!

    Bei Vorschlägen auf der Ebene kann ich die "Experten" ehrlich gesagt nicht ernst nehmen. ;)

    ... und das ist schade, weil es eigentlich ein interessantes Thema sein könnte.

  • Die Klasse meines Kindes hat seit neustem diese Wipp-Hocker. Da bin ich gespannt, was die Lehrerinnen dazu sagen... Sitzt man denn wirklich gut und gerade auf diesen Hockern und auf Bällen? Ich dachte bislang noch, das habe sich aus Gründen nicht so richtig durchgesetzt.

    Bei mir hat sich das auch nicht durchsetzen können, schönes Wortspiel :lach:


    Auf einem Pezziball habe ich mich schon Schmerzen angewippt und mich mit den Knien irgendwo an einem Hocker festklemmen geht gar nicht.


    Dynamisches Sitzen geht für mich nur auf ordentlichen "Chefsessel" mit flexibel eingestellter Lehne. Die gibt es ja auch in kleineren Ausführungen. Wir haben davon sogar in einigen Rechnerräumen welche.


    Diese starren Holzstühle sind halt schaurig. Aber Bälle stelle ich mir auch schwierig vor.

  • Meint ihr diese Hokkis? Davon habe ich auch welche im Klassenzimmer. Man kann gerade oder krumm darauf sitzen, aber in jedem Fall ist man mehr in Bewegung als auf einem normalen Stuhl. Die sind eigentlich schon ganz cool.

    Bei mir ist eigentlich immer Bewegung im Unterricht. Die Kinder dürfen teilweise ihren Arbeitsplatz frei wählen, das kann auch mal der Boden (wir haben einen Teppich) sein, wo sie dann liegend arbeiten.


    Es gibt ja echt zig Möglichkeiten, die Kinder in Bewegung zu bringen, kommt natürlich immer auf die Stunde an,

    aber spontan fallen mir das "Fliegenklatscher" Spiel in Mathe ein, oder einen Ball weiterwerfen bei Einmaleinsreihen, oder oder oder

    in Deutsch kann man die Kinder aufstehen bzw hinhocken lassen beim Erkennen von Wortarten...

    zur Konzentration klatsche ich etwas vor uns alle klatschen es nach.


    Ja, und zwischen zwei Stunden mache ich gern mal ein Bewegungslied an, oder wir machen einfach kurz ein paar Übungen zusammen wie Hampelmann, auf einem Bein hüpfen, oder mit den Armen "breit wie ein Fisch, schmal wie ein Tisch".


    Der berühmte Botengang für extrem unruhige Kinder ist mir natürlich auch bekannt, aber da gibt es ja wirklich noch hunderte andere Möglichkeiten.


    Deshalb warte ich auch ehrlich gesagt nicht wirklich auf Mittwoch :) Lol.

    In der Grundschule ist Bewegung einfach ein ganz normaler Bestandteil des Vormittags. Ich denke, bei älteren Schülern wird es wahrscheinlich schwieriger.

  • Ich glaube, derdie Threaderstellerinner wollte hier nur Tipps abgreifen und wir Dödel fallen gleich mal drauf rein...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte mal so einen Sitzball im Klassenzimmer und jeder Schüler durfte bei Wunsch denselben einen Tag anstelle des Stuhls haben (zZ habe ich kein Klassenzimmer und deswegen freuen sich meine Kinder zuhause über den Ball).

    Wir haben ex-grüne Noppen-Kissen. Müsste mal jemand scheuern. Es gibt regelmäßig Streit drum.

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