Der Weg zum Oberstudiendirektor

  • Was es meiner Meinung nach zu beachten gibt, wenn man als Berufseinsteiger den OSD sehr früh anstrebt: Man arbeitet dann vermutlich seeeeeeeeeeeeeehr lange im selben Job. Aus diesem Job vorzeitig und gesund wieder rauszugehen ist meines Erachtens nur schwer möglich.

    Das ist für eine Schule und für einen selbst nicht unbedingt immer ideal.

    Aus meiner Perspektive:

    3-5 Jahre Einarbeitung,

    10 Jahre Vollgas möglich,

    3-5 Jahre auströpfeln.

    Vor 45 sollte man daher aus meiner Perspektive nicht unbedingt so einen Posten anstreben.

    Leider gibt es keine Pensionsanrechnung, wenn man den Job 15 Jahre macht und dann für die letzten Jahre zurück ins Glied tritt. Das wäre meiner Meinung nach fair und für Schulen ideal.

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich ist es wünschenswert, wenn das Getriebe direkt passende Komponenten bekommt und bestehende Strukturen tendieren gerne zum Erhalt, aber vielleicht darf es doch mal etwas neues Öl sein oder zumindest ein neues frisches Material, dass nicht aus dem alten hervorging und das Getriebe effizienter macht, wenn es schon nicht der Sprung vom Diesel zum Elektroauto ist..;-)

    Ja, das stimmt. Dazu müsste aber in den Kollegien eine entsprechende begünstigende Mentalität vorherrschen. Wenn ich wieder zurück in den Schuldienst gehe, komme ich als A15 auch in ein neues Kollegium und mache das Fenster für andere KollegInnen für die nächsten 20 Jahre zu. Ich kenne das Ganze von beiden Seiten - es ist Teil des Spiels. Die Regeln zu kennen ist das eine, sie zu akzeptieren und damit zu leben, wenn andere nach diesen Regeln spielen, das andere.

  • Um eine Analogie zu bemühen - es gibt zwei Studenten, IDENTISCHE Noten, gleiche Voraussetzungen…sie studieren jahrelang, einer kennt aber den Professor gut, kriegt erst den Hiwi-Job und darf später sich auch mehr Hoffnung machen auf die Doktorandenstelle…denn durch den Hiwi-Job ist er auch qualifizierter…aber die Qualifikation/ die Chance auf Erfolg/ Teilhabe wurde vorab VIELLEICHT nicht durch Leistung oder Qualifikation erworben…vllt hatte er den besseren Draht, ging öfter zur Sprechstunde …der Vater war vielleicht auch Professor…

    ...oder er war schlicht und einfach derjenige, der sich um weitere Qualifikation gekümmert hat, starkes Engagement gezeigt und nicht gewartet hat, bis ihm die Lorbeeren von selbst angetragen werden. Welcher der beiden Kandidaten ist denn nach Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung dann der entsprechend stärkere?

  • Leider gibt es keine Pensionsanrechnung, wenn man den Job 15 Jahre macht und dann für die letzten Jahre zurück ins Glied tritt. Das wäre meiner Meinung nach fair und für Schulen ideal.

    In der freien Wirtschaft macht das aber auch keiner, oder? Dort ist es doch eigentlich immer so, dass die betriebshierarchisch höchste Stufe, die man im Arbeitsleben erreicht, gleichzeitig die letzte ist bevor man in Rente geht.

  • Das hängt - wie auch an den weiterführenden Schulen - stark von der Schulgröße ab. A14 erhalten Grundschul-Leitungen ab einer Größe von 360 Schülerinnen und Schülern. In größeren Städten gibt es solche Schulen, im ländlichen Raum tendentiell eher nicht.

    Schulen mit 360 Schülern sind für Grundschulen sehr groß. Da musst Du durchgehend 4zügig sein plus ein paar 5zügige Jahrgänge sein. Nun ist es aber in Nds. so, dass Grundschulen höchtens vierzügig sein dürfen (SchOrgVO §4).

    4 mal 4 Klassen = 16 Klassen. Durchschnittlich 20 Schüler pro Klasse sind 320 Schüler. Ergo wirst du im Normalfall kaum eine A14-Stelle bekommen. Es reicht auch nicht, wenn Du mal über die 360 bist, sondern du musst dauerhaft darüber sein. Das passiert eigentlich nur, wenn du als 4zügige GS geplant wurdest und deine Schülerzahlen nach oben gehen und gleichzeitig keine neue GS zur Verfügung steht.

    • Offizieller Beitrag

    Die Höchstzahl in Niedersachsen sind 26 in den Grundschulen.

    360 / 4 = 90

    90 Pro Jahrgang

    90 / 4 = 22,5 ...

    Das sollte es ab und zu geben. 22,5 Kinder pro Jahrgang zu erreichen ist in einem kinderreichen Gebiet überhaupt kein Problem.

    (Wir sind nicht Niedersachsen, aber wir haben auf dem Land einen Schnitt von ca. 22

    ----

    Die durchschnittliche Klassengröße in Niedersachsen lag 2019 allerdings bei 18,irgendwas. Was aber für die jeweilige konkrete Schule nichts heißen mag.

  • Der Klassenteiler für Grundschulen liegt in Niedersachsen bei 26 SuS (und der darf noch um bis zu 10% überschritten werden). Schulen, die in einem Jahrgänge 4 Klassen zusammen kriegen, haben idR nicht 20 Schüler in einer Klasse. Niedersachsen ist ein Flächenland, den Schnitt ziehen die vielen Schulen runter, die im Jahrgang 30 Schüler haben (oder 12, auch das kommt in ländlichen Regionen hier noch vor).

  • OT

    22,5 Kinder pro Jahrgang zu erreichen ist in einem kinderreichen Gebiet überhaupt kein Problem.

    Klingt martialisch, wer will denn sein Kind halbieren lassen??


    Im Ernst, der Teiler liegt bei uns in der L-Schule ab Klasse 5 bei 18. Zu viele, wenn der erreicht wird. Aber laut Statistik haben Förderschulklassen etwa 9 Kinder. Das bedeutet, dass es auch einige Klassen mit 3 oder 4 Kids geben muss 😳

  • Ähh, es gibt wirklich L-Klassen mit 18 SuS? (die auch wirklich weitgehend präsent sind) Mehr als 14 ist mir noch nicht begegnet (und das ist schon 'Hammer')


    Ja, das Problem in dem Bereich ist, dass die (tradierten) offiziellen Grenzen von einem Bild des traditionellen 'Hilfsschulkindes' geprägt sind, die zunehmenden esE-Problematiken usw. finden da keine Entsprechung. Zudem dann natürlich noch die Inklusion mit ihren Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Schülerschaft im Bereich L an Förderschulen(Beschränkung auf SuS, die im Regelschulsystem in seiner gegenwärtigen Form kaum sinnvoll beschult werden können)


    Aber ja, man findet da Wege.....L-Bereich ist aber sicherlich gegenüber (reinem) esE und vor allem GE in Relation personalmäßig ein Stiefkind.

  • Klingt martialisch, wer will denn sein Kind halbieren lassen??

    Es gibt SuS, bei denen ich dann die untere Hälfte bevorzugen würde.

  • Um noch mal auf NDS zurückzukommen: Ich habe gerade mal interessehalber nach den GS-Schülerzahlen hier in der Stadt, wo ich wohne, geschaut. Stand September 2020 gab es hier 28 Grundschulen, davon drei katholische. Die größte GS hatte zu Beginn des letzten Schuljahres 356 SuS, die zweitgrößte 348 SuS.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Leider gibt es keine Pensionsanrechnung, wenn man den Job 15 Jahre macht und dann für die letzten Jahre zurück ins Glied tritt.

    Das verstehe ich nicht. Deine Pension errechnet sich doch aus dem, was du in jedem einzelnen Jahr verdient hast. Egal, ob das am Anfang oder am Ende ist. Wenn du für die 15 Jahre SL mehr Besoldung bezogen hast, wirkt sich natürlich auf deine Pension aus.

    Aber die Mär, dass sich die Pension aus den Bezügen der letzten 3 Jahre errechnet, hält sich ja immer noch. Nein, das ist nicht so. Ich bekomme schon meine voraussichtlichen Pensionsbezüge ab und an zugeschickt und da sieht man, dass jede Ermäßigungsstunde von anno irgendwann zu Buche schlägt.

  • Die Stunden ja, aber ob die Pension auf Grundlage von A12, 13, 14, 15 oder 16 berechnet wird, da spielen nur die letzten Jahre eine Rolle.

    Jemand, der 4 Jahre vor der Pension auf A14 befördert wird, bekommt das gleiche wie jemand, mit exakt den gleichen Reduktionen, der nach 4 Jahren auf A14 befördert wurde.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Die Stunden ja, aber ob die Pension auf Grundlage von A12, 13, 14, 15 oder 16 berechnet wird, da spielen nur die letzten Jahre eine Rolle.

    Jemand, der 4 Jahre vor der Pension auf A14 befördert wird, bekommt das gleiche wie jemand, mit exakt den gleichen Reduktionen, der nach 4 Jahren auf A14 befördert wurde.

    Supi, schnell noch so ne Stelle suchen :cash:

  • Genau. Du hast ja kaum eine Grundschule, die in allen Klassen an der Teilungsgrenze kratzt. Dazu muss das auch von Dauer sein, damit die Stelle ausgeschrieben wird. Die Perspektive muss sein, dass du dauerhaft über 360 bist.

    Das mit dem Schnitt hat nichts mit kinderreichen Gegenden zu tun. Wir haben feste Schuleinzugsgebiete. Die Frage ist also auch wie groß das Einzugsgebiet ist. In Wittmund ist eine Stelle mit einer A14 Stelle. Die einzige Schule die ich kenne. Das ist eher ländlich geprägt. Der Trick ist, dass sie zwei Standorte haben und der zweite Standort zu klein ist, um alleine klar zu kommen. Deswegen kommen die mit 5 Klassen pro Jahrgang durch.


    Außerdem musst du natürlich auch noch mitrechnen, dass Kinder mit Förderbedarf bei der Klassenbildung doppelt gezählt werden aber nicht für die Besoldungsstellen etc.. Faktisch hast du also eher eine Teilungsgrenze bei 24. Ich habe auch gehört, dass es Schulleitungen gibt die da tricksen um drei Klassen zu bekommen. Einen Schnitt von mind. 22,5 dauerhaft hinzubekommen, halte ich für sehr sehr schwierig.

  • Die Stunden ja, aber ob die Pension auf Grundlage von A12, 13, 14, 15 oder 16 berechnet wird, da spielen nur die letzten Jahre eine Rolle.

    Jemand, der 4 Jahre vor der Pension auf A14 befördert wird, bekommt das gleiche wie jemand, mit exakt den gleichen Reduktionen, der nach 4 Jahren auf A14 befördert wurde.

    Aber ob das noch lohnt, muss man genau gucken, weil man in Stufe 1 runtergeht, oder?

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