• Was machen die Ukrainer mit Kriegsgefangenen?

    Dazu habe ich gerade Folgendes im Tagesspiegel gefunden:


    "Ukraine ruft russische Mütter zum Abholen gefangener Soldaten in Kiew auf"

    Das ukrainische Verteidigungsministerium ist nach eigenen Angaben bereit, gefangene russische Soldaten an ihre Mütter zu übergeben - wenn diese "in die Ukraine kommen, um sie abzuholen". Das Verteidigungsministerium veröffentlichte Telefonnummern und eine E-Mail-Adresse, über die Informationen über gefangene russische Soldaten abgefragt werden können. An die Mütter der Soldaten gerichtet hieß es am Mittwoch: "Sie werden empfangen und nach Kiew gebracht, wo Ihr Sohn an Sie zurückgegeben wird."

    "Anders als die Faschisten (von Kreml-Chef Wladimir) Putin führen wir keinen Krieg gegen Mütter und ihre gefangenen Kinder", schrieb das Verteidigungsministerium. Nach Angaben Kiews nahm die ukrainische Armee seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor knapp einer Woche dutzende Soldaten fest. Über eine Hotline des Verteidigungsministeriums können russische Eltern abfragen, ob ihre Söhne zu den von der ukrainischen Armee gefangenen oder getöteten Armeeangehörigen gehören. (AFP)"


    Ich muss zugeben, dass ich das bestimmt dreimal lesen musste, weil es mir so "surreal" vorkommt (tut mir leid, aber ich finde gerade keinen besseren Begriff dafür...ich hoffe man versteht, was ich meine).

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Ich ergänze zu Spekulationen (unterschiedliche Zahlen zu Getötete und Verletzte).


    https://www.spiegel.de/ausland…96-40e9-8582-12b37eaa0587

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  • Die Welt ist irre

    Also ich dachte mein Textverständnis geht den Bach runter. Aber nach Durchsicht der Kommentare.Ja es ist erlaubt, dass Deutsche ausreisen um für eine der beiden Seiten zu kämpfen??? Egal welche Seite?? Sind jetzt alle irre?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Zitat
    "Ukraine ruft russische Mütter zum Abholen gefangener Soldaten in Kiew auf"

    Ich finde das sehr seltsam. Zum einen müssen Mütter aus den "Tiefen der russischen Weiten" in ein Kriegsgebiet reisen, um ihre Kinder einzusammeln... ?? Nun ja, das würden die ggf., wenn sie denn überhaupt können, sicher noch (gerne) machen. Aber, wenn man Gefangener ist, bleibt man doch Mitglied der eigenen Armee? Die Mütter mögen die Soldaten ja zu sich holen wollen, aber die sind doch sicher verpflichtet, sobald sie aus der Gefangenschafz raus sind, SOFORT wieder zu ihrer Einheit zurückzukehren. (???)

  • Ich finde das sehr seltsam. Zum einen müssen Mütter aus den "Tiefen der russischen Weiten" in ein Kriegsgebiet reisen, um ihre Kinder einzusammeln... ?? Nun ja, das würden die ggf., wenn sie denn überhaupt können, sicher noch (gerne) machen. Aber, wenn man Gefangener ist, bleibt man doch Mitglied der eigenen Armee? Die Mütter mögen die Soldaten ja zu sich holen wollen, aber die sind doch sicher verpflichtet, sobald sie aus der Gefangenschafz raus sind, SOFORT wieder zu ihrer Einheit zurückzukehren. (???)

    Natürlich ist das seltsam, aber auch ein Zeichen. Auch an die russischen Soldaten selbst im Sinne von, seht ihr, wenn ihr euch ergebt, passieret euch nichts. Außerdem sollte man die "Macht" von Müttern auch nicht unterschätzen. Die große Frage ist und bleibt, sind die Menschen in Russland mutig genug sich gegen Putin aufzulehnen....

  • Ich finde das sehr seltsam. Zum einen müssen Mütter aus den "Tiefen der russischen Weiten" in ein Kriegsgebiet reisen, um ihre Kinder einzusammeln... ?? Nun ja, das würden die ggf., wenn sie denn überhaupt können, sicher noch (gerne) machen. Aber, wenn man Gefangener ist, bleibt man doch Mitglied der eigenen Armee? Die Mütter mögen die Soldaten ja zu sich holen wollen, aber die sind doch sicher verpflichtet, sobald sie aus der Gefangenschafz raus sind, SOFORT wieder zu ihrer Einheit zurückzukehren. (???)


    Natürlich ist das seltsam, aber auch ein Zeichen. Auch an die russischen Soldaten selbst im Sinne von, seht ihr, wenn ihr euch ergebt, passieret euch nichts. Außerdem sollte man die "Macht" von Müttern auch nicht unterschätzen. Die große Frage ist und bleibt, sind die Menschen in Russland mutig genug sich gegen Putin aufzulehnen....

    Es ist die einzige Chance, die die Ukraine hat. Der einzelne Soldat, der vielleicht noch einmal in den Krieg zieht, spielt bei der großen Zahl keine Rolle.


    Wichtig ist, dass die Meinung in Russland kippt. Russische Soldatenmütter haben bereits früher dem russischen Regime Sorgen bereitet. Bei Angst um ihre Kinder kämpfen Mütter überall wie Löwen. Daher finde ich die Entscheidung nicht seltsam, sondern klug.

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  • Die Welt ist irre

    Also ich dachte mein Textverständnis geht den Bach runter. Aber nach Durchsicht der Kommentare.Ja es ist erlaubt, dass Deutsche ausreisen um für eine der beiden Seiten zu kämpfen??? Egal welche Seite?? Sind jetzt alle irre?

    Dies passierte bereits vor der Entscheidung. In Deutschland leben viele Ukrainer, von denen einige ihren Verwandten auch militärisch helfen wollen. Bei einer Rückkehr hätten sie ohne diesen Beschluss bestraft werden müssen. Ich las gestern allerdings, dass dies nur für Ukraine (Verteidigung) gilt.

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  • Kris24

    D.h. der Spiegel Bericht ist unsauber recherchiert oder hat die BRD jetzt reagiert und ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht? Nach dem Spiegelbericht war es pro russischen "Kämpfern" ja noch erlaubt?

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  • Kris24

    D.h. der Spiegel Bericht ist unsauber recherchiert oder hat die BRD jetzt reagiert und ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht? Nach dem Spiegelbericht war es pro russischen "Kämpfern" ja noch erlaubt?

    Das weiß ich nicht. Vielleicht stimmte auch das, was ich gestern las, nicht?


    Zur Zeit ändert sich vieles stündlich. Genau deshalb sollten auch Medien nicht vorpreschen (meine Aussage von gestern). Der Spiegel schrieb gestern zuerst, dass China ebenfalls gegen Russland gestimmt habe, und musste später korrigieren, dass sie sich enthalten haben. In den Leserkommentaren ging es bereits ab.


    Normalerweise darf niemand sich einem fremden Militär anschließen (außer spezielle Fremdenlegionen). Aber Deutsche ukrainischer Herkunft sind bereits unterwegs. Jetzt muss die Politik reagieren und vielleicht sagt der eine Politiker dies und ein anderer das? Eine offizielle Änderung des Rechts gibt es alleine aus zeitlichen Gründen noch nicht.

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  • Zitat

    Natürlich ist das seltsam, aber auch ein Zeichen. Auch an die russischen Soldaten selbst im Sinne von, seht ihr, wenn ihr euch ergebt, passieret euch nichts.


    Das ist aber doch reichlich naiv.

    Russischen Soldaten passiert genau solange nichts, solange sie in ukrainischer Kriegsgefangenschaft sind (sofern sich die Ukraine ihrerseits an die entsprechenden Rechte hält). Andererseits, so lange sie in Gefangenschaft sind, können die Mütter sie nicht nach Hause holen.


    Und WENN sie dann draußen sind, sind sie quasi "vogelfrei": Werden sie auf ukrainischem Boden vom russischen Militär aufgegriffen - was nicht unwahrscheinlich ist - sind sie ihres Lebens nicht mehr sicher. Erst recht, wenn sie nach Russland zurückkehren, ohne sich bei ihren Einheiten zu melden. Das gilt als Fahnenflucht, diese Soldaten gelten als Deserteure. Und wie das russische Militär (dann) mit Fahnenflucht umgeht, möchte ich lieber nicht wissen (...)

  • Ich denke auch, es soll einfach ein Zeichen sein.

    Seht, ihr russischen Mütter, wir wollen eure Söhne nicht behalten, wir wollen sie nicht schlecht behandeln. Wir sind ein freies und offenes Land, in das ihr jederzeit einreisen könnt - von unsrer Seite. Ihr seid uns willkommen. Wir haben nichts zu verbergen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das ist aber doch reichlich naiv.

    Russischen Soldaten passiert genau solange nichts, solange sie in ukrainischer Kriegsgefangenschaft sind (sofern sich die Ukraine ihrerseits an die entsprechenden Rechte hält). Andererseits, so lange sie in Gefangenschaft sind, können die Mütter sie nicht nach Hause holen.


    Und WENN sie dann draußen sind, sind sie quasi "vogelfrei": Werden sie auf ukrainischem Boden vom russischen Militär aufgegriffen - was nicht unwahrscheinlich ist - sind sie ihres Lebens nicht mehr sicher. Erst recht, wenn sie nach Russland zurückkehren, ohne sich bei ihren Einheiten zu melden. Das gilt als Fahnenflucht, diese Soldaten gelten als Deserteure. Und wie das russische Militär (dann) mit Fahnenflucht umgeht, möchte ich lieber nicht wissen (...)

    Genau deshalb kann man den russischen Freigelassenen nur raten, sich sofort wieder in das russische Militär zu begeben.


    Aber darum geht es Ukraine nicht. Selbst wenn 1000 Freigelassene wieder gegen die Ukraine kämpfen, was ist das im Vergleich zur russischen Übermacht (auf die paar lustlos kämpfenden Soldaten kommt es auch nicht mehr an)? Aber jeder von ihnen hat Familie, hat Freunde, die genau wie er selbst jetzt nicht mehr auf russische Märchen von den bösen ukrainischen Nazis herein fallen. Bereits jetzt ist dies ein großes Problem in der russischen Armee. Dort sind nicht nur überzeugte Russen, sondern auch welche mit georgischen oder gar ukrainischen Wurzeln. Und die kämpfen nur mit halben Einsatz, wenn überhaupt.


    Zudem binden russische Kriegsgefangene auch ukrainische Einsatzkräfte, sie müssen bewacht und versorgt werden.


    Wenn dieser Vorschlag stimmt, kann man der Ukraine nur dazu beglückwünschen. Es destabilisiert weiter die russische Armee.

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  • Das ist aber doch reichlich naiv.

    Sagen wir mal so: Als Zeichen ist das nicht naiv. Die Mütter, die in die Ukraine reisen, um ihre Söhne abzuholen, wären naiv. Wenn sie erwarten würden, dass es gut geht.

    Und WENN sie dann draußen sind, sind sie quasi "vogelfrei": Werden sie auf ukrainischem Boden vom russischen Militär aufgegriffen - was nicht unwahrscheinlich ist - sind sie ihres Lebens nicht mehr sicher. Erst recht, wenn sie nach Russland zurückkehren, ohne sich bei ihren Einheiten zu melden. Das gilt als Fahnenflucht, diese Soldaten gelten als Deserteure.

    Tja. Denn die Ukraine bringt die Gefangenen nicht um. Aber später die Russen. Was zu beweisen war.

  • Catania

    Solange sich die ukrainischen Streitkräfte an die dritte Genfer Kovention halten dürfte unbewaffneten russischen Kombatanden, die ordnungsgemäß aus der Kriegsgefangenschaft entlassen wurden nichts passieren. Bei dem dritten Rotkreuzabkommen handelt es sich um das Abkommen, welches Rechte und Pflichten von Kriegsgefangenen behandelt. Dieses Abkommen ist völkerrechtlich verbindlich. Ein Verstoss dagegen wäre ein Kriegsverbrechen. Sollte so etwas nachgewiesen werden, würde sich einecWaffenlieferung an die Ukraine verbieten. Versteht ihr jetzt, warum ich auf eine möglichst ausführliche Berichterstattung zu dem Themenkomplex soviel Wert lege?

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  • Es gehört übrigens zu den Rechten eines Kriegsgefangenen, spätestens eine Woch nach Gefangennahme, Post nach Hause zu versenden!

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  • Es gehört übrigens zu den Rechten eines Kriegsgefangenen, spätestens eine Woch nach Gefangennahme, Post nach Hause zu versenden!

    Die Ukrainer drücken den Gefangenen nach ihrer Gefangennahme Handys in die Hand, damit diese zuhause anrufen können. Ich denke mal, daß dem Recht damit mehr als Genüge getan wird.

  • plattyplus

    Das entspricht nach meiner Rechtsauffassung auch der Lesart in der heutigen Zeit. Aber das zeigt ja, dass ein ordnungsgemäß entlassener russischer Soldat nichts mehr zu befürchten hat. Bis auf die eigenen Leute.

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  • Die Ukrainer drücken den Gefangenen nach ihrer Gefangennahme Handys in die Hand, damit diese zuhause anrufen können. Ich denke mal, daß dem Recht damit mehr als Genüge getan wird.

    Das hatte ich auch gehört. Allerdings hatte ich noch keine offizielle Bestätigung dafür. Also: keine so offizielle wie möglich. 100%-ig ist eh schwierig.

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