Hochzeitsplanung

  • Ihr habt alle so ein bisschen Recht. Natürlich darf man einen Partner heiraten, der deutlich mehr oder deutlich weniger verdient als man selbst. Ähnlich sieht es bei der Frage, ob einer der Beiden in Teilzeit geht, und, wenn ja, wer, aus.

    Gleichzeitig haben viele Menschen doch ein sehr konservatives Bild von Arbeit und Familie, orientieren sich selbst an diesem Bild und sind erst einmal irritiert, wenn Andere davon (deutlich) abweichen.

    Für viele Paare ist es OK, wenn die Frau in Teilzeit geht, um sich um Haushalt und Kinder zu kümmern. Es sollte halt nur keine Pflicht, sondern eine freiwillige Entscheidung des Paares sein.

    Um noch einmal auf das Beispiel mit dem Kassierer und der Lehrerin zurückzukommen: Ich kann da nur für mein Umfeld sprechen, aber da kommt es selten vor, dass bei einem Paar beide Partner wirklich aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten kommen. Oft ist da der Bildungshintergrund ähnlich, wobei mir tatsächlich wenige Paare einfallen, bei denen die Frau mehr verdient als der Mann. Der Kassierer und die Lehrerin haben auf den ersten Blick wenige Schnittstellen in ihrem Leben, aber klar, Möglichkeiten der Begegnung gäbe es durchaus (z B. Nachbarschaft, die Lehrerin kauft im Supermarkt des Kassierers ein, das Kind des alleinerziehenden Kassierers geht in die Klasse der Lehrerin, etc.) und daraus könnte eine Partnerschaft entstehen.

  • Das ist schlecht realisierbar, wenn man am 20.12. Geburtstag hat ;)

    Ich toppe: großes Kind hat am 23.12.

    ;)

    Also, ich weiß, wovon du sprichst.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • ... und wenn nicht: ist doch egal.
    Was heißt denn "gerecht werden"?
    Jede*r kann ja entscheiden, was ihr/ihm wichtig ist und was seine/ihre Maßstäbe sind.

    Auch richtig. Trotzdem sollte man beides schon auch vernünftig hinkriegen. Kollegen, die sich mit Verweis auf Kinder ständig um Dinge gedrückt haben, gab es halt genauso.

  • als ob das, was Mütter tun, keine Arbeit wäre

    Doch, natürlich ist das Arbeit; genauso wie Hausarbeit. Aber das ist eben keine bezahlte Arbeitsstelle. Und darum ging es doch, oder nicht?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Also mir ist keine Lehrerin bekannt, deren Partner weniger verdient. Da schauen die Damen schon sehr genau.

    Für solche Aussagen brauche ich auch den :uebel:-Emoji.


    Huhu, hier ist eine, deren Partner deutlich weniger verdient. Und nun? Was sagt das jetzt genau aus?

    Hier auch. "Deutlich" weniger verdient mein Lebensgefährte zwar nicht, aber doch etliche hundert Euro weniger. Und er hat auch nur einen Hauptschulabschluss. Und das beides hat mich null interessiert, als wir zusammenkamen (da war ich übrigens bereits mehrere Jahre als Vollzeitlehrkraft tätig).

    Und wir werden nächstes Jahr sogar heiraten. Na ja, wahrscheinlich ist er nur hinter meinem Geld her...:D


    Aber ich weiß: Ich habe ja eh ein sehr viel anderes Umfeld - oder anderes formuliert: eine andere "Blase" - als viele hier :P. Daran wird's wohl liegen...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    Doch, natürlich ist das Arbeit; genauso wie Hausarbeit. Aber das ist eben keine bezahlte Arbeitsstelle. Und darum ging es doch, oder nicht?

    schon. Ich wehre mich jedoch dagegen, dass "Arbeit" hier gleichgesetzt wird mit "Berufstätigkeit". Das wird der --Achtung: Modewort: Care-Arbeit nicht gerecht.

  • schon. Ich wehre mich jedoch dagegen, dass "Arbeit" hier gleichgesetzt wird mit "Berufstätigkeit". Das wird der --Achtung: Modewort: Care-Arbeit nicht gerecht.

    Da gebe ich dir ja vollkommen recht. Nichtsdestotrotz habe ich mich in meinem Beitrag darauf bezogen, dass es in meiner Kindheit und Jugend in meinem Umfeld halt viele Mütter gab, die keiner Berufstätigkeit nachgegangen sind. Nicht mehr und nicht weniger.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich glaube, es ist eine Illusion, dass solche "Entscheidungen" auch nur zu 50% bewusst ablaufen. In den Kassierer bei Aldi verliebt sich die gut ausgebildete Akademikerin vielleicht. Heiraten wird sie ihn eher nicht. Wir sind ja nicht in Hollywood.

    Netter Versuch. Wenn es so wäre, hättest du das längst als Tatsache berichtet.

    Nein, nein - dein Mann ist Ingenieur oder BWLer irgendwo im mittleren Management; ich schätze so mit ca. 100-120 k€ brutto im Jahr. Zumindest ist er an diesem Szenario näher dran als am Aldi-Mitarbeiter. Wäre doch gelacht, wenn meine Erfahrung aus fast 15 Jahren Lehrerforen mich hier trügen würde! Das ist im übrigen weder böse noch ganz ernst gemeint, also nichts für ungut.

    Interessant. Aber leider falsch. Hör doch einfach auf, deine Vorstellungen auf alle Leute - auch solche, die du gar nicht kennst - zu projezieren.

  • Schon, wie ihr euch gegenseitig hochschaukelt.


    Also mir ist keine Lehrerin bekannt, deren Partner weniger verdient. Da schauen die Damen schon sehr genau. Ich kenne sogar eine, die sich schonmal vor mir ausgeheult hat, dass ihr Partner auch "nur Lehrer" ist und nicht so viel beiträgt, wie der Partner einer Freundin, der eine hohe Position in der IT hat.

    Hier! Und wir arbeiten für die Work-Life-Balance beide in Teilzeit...

    Ist mir aber egal... ich sehe das Geld als unser Budget an und fertig.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich bin das jetzt mal gedanklich für unseren Freundeskreis durchgegangen, und es gibt doch einige Paare, bei denen die Frau mehr verdient als der Mann. Ich verdiene übrigens auch etwas mehr als mein Mann.

    Scheinbar leben wir also auch in anderen Blasen als die Fraktion, die Frauen als "Damen" betitelt und ihnen unterstellt, sich beim Verlieben erstmal die Finanzen des Mannes anzusehen und dann rational abzuwägen. Zum Glück, kann ich nur sagen.

    Eigentlich ist es ja auch völlig egal. Würde mein Mann mehr verdienen, auch schön. Aber: es ist einfach kein Thema. Alles ist unser Geld, wir ziehen ja am gleichen Strang.

    Das sollte doch der Normalfall in den meisten Ehen sein, denke ich.


    Und vermutlich verlieben sich Akademiker*innen und Kassierer*innen tatsächlich eher selten bzw. stellen bald fest, dass sie wenig gemeinsam haben. Aber das hat dann andere Gründe als eine "Dame" die genau schaut, dass ihr potentieller Partner reich ist. Das liegt dann wohl eher an unterschiedlichen Hintergründen, unterschiedlichen Interessen, unterschiedlichem Lebensstil, unterschiedlichen Freundeskreisen etc., als nur an den Finanzen, denke ich.

  • schön, wenn es dann auch so formuliert wird ;)


    P.S. Tut mir leid, da reagiere ich sprachlich sensibel. Ist mir persönlich wichtiger als gendern:doc:

    Tja, dann reagierst du da halt "sprachlich sensibel" drauf; braucht dir aber nicht leid zu tun. Mir ist tatsächlich das Gendern wichtiger. :weissnicht:. So setzt eben jede/r ihre/seine Prioritäten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich verdiene auch wesentlich mehr als mein Mann und ich arbeite Vollzeit. Mein Mann wird jetzt auf Teilzeit wechseln, damit er mehr Zeit hat, sich ums Haus zu kümmern und mehr von den Kindern hat. Ich kann ja zum Glück auch mit Vollzeit die Nachmittage mit den Kindern verbringen.

  • P.S. Tut mir leid, da reagiere ich sprachlich sensibel. Ist mir persönlich wichtiger als gendern:doc:

    Verständlich

    Unter "Arbeit" nur Erwerbsarbeit zu verstehen, ist abwertend und reproduziert das Bild der Kaffee trinkenden Mutter, die das Geld ihres Mannes verpulvert.

    Die generische Form von Begriffen ist hingegen ein normales sprachliches Mittel, das bereits alle Menschen inkludiert.

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