Unterrichtsfrei nach Konfirmation

  • Inzwischen bin ich in keiner Kirche mehr, was aber für Taufen und Kirchenmitgliedschaft spricht (zumindest, wenn man Kinder hat) sind die meines Erachtens die sehr viel besseren Schulen in kirchlichen Trägerschaften. Ich würde hier kein Kind an einer staatlichen Schule anmelden wollen, nachdem ich beides gesehen habe.

    Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie aus einer - mutmaßlich aus Kenntnis genau 1 (!) entsprechenden Schule - so stark verallgemeinert wird. Dazu nur kurz 2 Anmerkungen: Zum Einen sind auch Schulen in kirchlicher Trägerschaft für nicht wenige Lehrkräfte aufgrund der deutlich niedrigeren Bezahlung unattraktiver als der öffentliche Dienst, sodass man nicht gerade in der Breite das Spitzenpersonal abgreifen wird, sondern tendentiell eher diejenigen, die im staatlichen System keine Stelle erhalten hatten. Zum Anderen müssen Kinder - anders als die Arbeitnehmer - i.d.R. kein Mitglied einer Kirche sein, um an Schulen in kirchlicher Trägerschaft aufgenommen zu werden.

  • Ich habe an 2 Schulen in kirchlicher Trägerschaft gearbeitet, an einer 3. Schule arbeitet jemand aus meinem familiären Umfeld. Die Bezahlung ist im Kirchenbeamtentum (oder wie immer sich das schimpft) identisch.


    Ich meine, dass bestimmte Prozentsätze an Schulplätzen für anderskonfessionelle oder konfessionslose Schüler vorzuhalten sind. Es stehen aber insgesamt weniger Plätze für diesen Personenkreis zur Verfügung als für entsprechend christlich getaufte Kinder.

  • Die Kirche selbst kann keine politischen Entscheidungen treffen, aber sie kann dem Individuum Halt in schwierigen Zeiten bieten. Warst du denn in letzter Zeit in der Kirche und hast versucht, mithilfe des Glaubens Antworten auf deine offenen Fragen zu finden?

  • Welcher Glaube? Als Kind sollte man regelmäßig Sünden bereuen und beichten, weil man schlecht ist. Hat man das auch den vielen missbrauchten Kindern und Jugendlichen erzählt, die von Priestern missbraucht wurden? Dass sie auch noch Schuld sind und mal lieber nichts erzählen?

    Tut mir leid, ich kann damit nichts mehr anfangen.

    Erlebe in diesen Zeiten nie, dass die Kirche ein Zeichen setzt. Das gibt mir den allerletzten Rest. Schönes Gerede hilft da nicht, es müssen Taten sprechen. Die sehe ich nicht. Tut mir leid. Ich finde auch überhaupt keine Antworten.

  • Man merkt, dass die Missbrauchsfälle sehr viele Menschen dazu bewegen, ihren Glauben und die Zugehörigkeit zur Kirche zu hinterfragen. Das ist verständlich, da seitens der Institution Kirche nicht mit offenen Karten gespielt und damit Vertrauen in so einer empfindlichen Umgebung missbraucht wurde. Ich bin mir sicher, dass du am Ende die für dich richtige Entscheidung treffen wirst.

  • Man merkt, dass die Missbrauchsfälle sehr viele Menschen dazu bewegen, ihren Glauben und die Zugehörigkeit zur Kirche zu hinterfragen. Das ist verständlich, da seitens der Institution Kirche nicht mit offenen Karten gespielt und damit Vertrauen in so einer empfindlichen Umgebung missbraucht wurde. Ich bin mir sicher, dass du am Ende die für dich richtige Entscheidung treffen wirst.

    Ich glaube, es ist genau diese Art von gönnerhaft-übergriffigem Geschwätz, das viele Menschen von der Kirche wegtreibt.

    • Offizieller Beitrag

    Und ich wüsste nicht, warum erwachsene Individuuen, nur, weil sie weiblich sind, ihren eigenen Familiennamen abgeben und sich dem ihres Mannes unterodnen sollen. Ganz automatisch und ohne darüber nachzudenken.

    nicht automatisch und schon gar nicht automatisch die Frau. Aber davon war ich auch nie ausgegangen.

  • Ganz einfach: Es geht dich einen feuchten Kehricht an, ob irgendjemand außer dir selbst die für sich richtige Entscheidung treffen wird.

  • Vermutlich weil beides in den neuen Bundesländern eher exotisch ist...


    Übrigens absolut faszinierendes "sozialpsychologisches Experiment", was sich dort live beobachten lässt.

    ... und ziemlich deprimierend für einige (pro religiöse) Positionen, weshalb Menschen Kirchen/Glaubensrichtungen anhängen/beitreten.

    Deutschland Ost - Deutschland West: Kirche und Kirchlichkeit

  • mmmh - warum? Es wird doch gar nicht unterschieden, in welchem Bundesland die Konfirmation oder Kommunion ist.

    Eigentlich alles🙂 die Frage, ob man aus Gewohnheit sein Kind taufen lässt, weil das alle so machen, dass man Konfirmation überhaupt feiert und die Frage, ob man danach frei bekommt, ob man aus der Kirche austreten darf oder das Konsequenzen haben könnte, ob kirchliche Schulen 'besser' sind als staatliche und die Überlegung, ob die Wahl des Nachnamen ein Zeichen von Emanzipation ist. Deswegen wundert es mich nicht, dass die Frage, auf die ich mich bezog, aus Berlin/Brandenburg kam.

  • Quittengelee : Du hast aber schon gesehen, dass hier auch Friesin geantwortet hat, die nicht "im Westen", sondern in Thüringen unterrichtet und die Frage bzgl. eines freien Tags nach der Konfirmation oder Firmung oder Jugendweihe für ihre Schule beantwortet hat?!?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Eigentlich alles🙂 die Frage, ob man aus Gewohnheit sein Kind taufen lässt, weil das alle so machen, dass man Konfirmation überhaupt feiert und die Frage, ob man danach frei bekommt, ob man aus der Kirche austreten darf oder das Konsequenzen haben könnte, ob kirchliche Schulen 'besser' sind als staatliche und die Überlegung, ob die Wahl des Nachnamen ein Zeichen von Emanzipation ist. Deswegen wundert es mich nicht, dass die Frage, auf die ich mich bezog, aus Berlin/Brandenburg kam.

    Hm, also ich würde ja behaupten, es gab keine Frage, ich glaube, du bringst hier einiges durcheinander.

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