Krankschreibung im Ref

  • Hallo zusammen. Hoffe hier kann mir jemand Mut zusprechen oder so.


    Ich bin gerade im Ref und bin eh schon in der Verlängerung und hab u.a. nen Schulwechsel hinter mir. An sich kein Problem, ich fühle mich wohl an der neuen Schule, klar es ist stressig, aber in Ordnung.

    Jetzt zu meinem Problem: Ich bin am Samstag in der Wohnung meines Freundes ausgerutscht. Konnte nicht mehr auftreten und wir sind in die Notfallaufnahme. Wurde geröngt, es hieß verstaucht. Also mit Verband wieder heim, dachte ach passt. Nichts schlimmeres. Am Sonntag aber höllische Schmerzen, konnte gar nicht laufen und dachte irgendwann, ich kann einfach so nicht in die Schule. Also krankgemeldet für Montag, ich bin Montag nochmal zum Hausarzt. Am Dienstag wäre meine Schulrechtsprüfung gewesen, aber die wurde jetzt abgesagt / verschoben. Der Arzt meinte ja schonen und nicht viel bewegen, unterrichten sei nicht. Ich bin normalerweise kein Mensch der gerne einfach zu Hause bleibt, aber ich dachte mir wie soll ich überhaupt zur Schule kommen (kein Auto, auf Öffis angewiesen). Hab's kaum vom Arzt heim geschafft.

    Naja dann hab ich an meiner Schule Bescheid gesagt. Daraufhin wurde ich von meinen Mentoren angerufen, ich solle doch Dienstag zu meiner Prüfung und Mittwoch wieder kommen. Ich meinte, ich hätte die Prüfung abgesagt und versuche iwie Mittwoch zu kommen, kann aber nichts versprechen. (breitschlagen lassen) Auf jeden Fall bin ich Dienstag dann nochmal zum Arzt, weil meine Mentoren meinten vllt kann ich ja ne Schiene bekommen (alles, damit ich unterrichten kann). Naja Überweisung zum Unfallchirurg/Orthopäden, in die Notfallsprechstunde. Der hat nochmal geröngt und meinte am Knochen ist nichts, könnte angebrochen sein / Bänder etc. Ich soll zum MRT. Naja, also Termin für MRT (ist erst am Dienstag) und er meinte ich soll den halt nicht belasten, laufe jetzt auf Krücken und er hat mich sogar bis Ende nächster Woche krankgeschrieben. :( Ich hab ihm auch von meinen Problemen in der Schule erzählt und er meinte, die sollen sich melden, wenn sie meinen müssen, eine ärztliche Anweisung zu hinterfragen, dann würde er denen was geigen.

    Ich hab mich darauf total scheiße gefühlt und erst Mal nicht gewusst, was ich machen soll. Gestern hab ich meiner Schule Bescheid gesagt und die AU eingeschickt. Und gemeint, ich versuch wenn es irgendwie geht, nächste Woche zu kommen. Die haben irgendwie okay reagiert, aber ich hab dann ne Nachricht von meinen Mentoren gekriegt, dass sie es ja doof finden, dass ich das nicht gesagt habe, dass ich zwei Wochen ausfalle (hab ich ja auch erst erfahren, bzw ich hab gehofft / hoffe noch, dass ich nächste Woche nicht ausfalle) und ich solle bis heute denen sämtliches Material für nächste Woche schicken, weil irgendwie die Schulserver Freitag und Montag nicht gehen?! (Super kurzfristig...) Ich versuch gerade irgendwie das hinzukriegen, weil ich normalerweise ja noch das WE und so Zeit hätte... Aber vor allem würde es ja reichen, dass ich denen das Material von Freitag & Montag schicke....(Dienstag ist eh Seminartag)

    Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll und ich glaub iwie, die glauben mir meine Krankmeldung nicht. Ich hab das Gefühl, ich bin unten durch und ich merke mich dauernd rechtfertigen zu müssen. :traenen:


    Danke für eure Tipps.

  • Guten Morgen,

    wenn ich soetwas lese, macht mich das richtig sauer. Besonders, weil du noch in der Ausbildung bist, sprich vermutlich noch jung bist und mit wenig Berufserfahrung. Das was deine Mentoren tun, ist nicht in Ordnung. Ich frage mich auch gerade, warum sich deine schulinternen Mentoren als deine

    Vorgesetzten "aufspielen", das sie sie faktisch nicht. Sie sind deine Anleiter, nicht mehr und nicht weniger. Es geht im übrigen niemanden, auch deine

    Schulleitung nichts an, warum du krank geschrieben bist und nein man ist nicht verpflichtet zu Hause zu arbeiten, Materialien zu schicken, auch wenn jeder

    weiß, dass das vielleicht oft erwartet wird. Am Anfang einer Krankheitsphase eigentlich fast egal was, kann man oft nicht absehen, wie lange die Krankschreibung dauert. Da ist von deiner Seite überhaupt keine Rechtfertigung nötig.

    Ich weiß, es ist schwierig sich als Ref. auf die Hinterbeine zu stellen. Ich möchte dich aber bestärken dich an deine Schulleitung zu wenden.

    Für mich klingt das sehr danach, dass deine Mentoren "sauer sind", weil sie im Falle deines Ausfalls deinen Unterricht übernehmen müssen.

    Wie war denn in der Unterricht geplant? Du führst ihn durch und deine Mentoren sitzen hinten mit drin?

  • Du musst gar nichts schicken, wenn du vorbereitet hast, ist es natürlich nett (und sorgt evtl. auch dafür, dass du deinen Unterricht, wie geplant weiter machen kannst, aber garantiert ist das auch nicht), aber krank ist krank.


    Und das der Schulserver nicht geht kann und darf erst recht nicht dein Problem sein!

  • Das mit dem Schulserver verstehe ich auch nicht ganz.


    Was genau, hat das jetzt mit dir und deiner Unterrichtsplanung zu tun?


    Aber ja richtig, die Verantwortung für irgendetwas Lösungen zu finden, hast du nicht.

    Die Verpflichtung dafür liegt bei der Vertretungsplanung und den Kolleg:innen, die dann eingesetzt werden.


    Ich bin jedenfalls erschüttert, wie man dir den Berufseinstieg so verleidet, wir wissen schließlich alle, dass wir gute, neue, motivierte Kolleg:innen

    brauchen.

    Vielleicht ist es an deiner Schule aber auch der allgemeine Umgang mit "Kranken".

  • Danke für eure zahlreichen Antworten.

    Ich war halt so ehrlich und hab es gleich am Sonntag eben schon geschrieben, dass ich Montag nicht kommen kann. Und da war ja noch die Diagnose verstauchter Fuß. Ich hab vielleicht auch den Fehler gemacht, einfach zu ehrlich zu sein was meine "Krankheit" angeht. Allerdings wollte ich auch nicht falsche Erwartungen schüren, dass es nur ne Erkältung ist oder so. Das Problem ist, meine Schulleitung steht auf Seiten der Mentoren. Das heißt, sie macht sich auch Sorgen, wie das gehen soll. Vor allem haben mir am Montag meine Mentorinnen auch noch Vorhaltungen gemacht, wie das jetzt gehen soll, ich hab in 3 Wochen UB, mir fehlt ja die Unterrichtserfahrung deswegen etc. Ich muss ja möglichst viel unterrichten. Aber wie bitte, wenn ich nicht ohne Krücken vor einer Klasse stehen soll? Soll ich im Sitzen unterrichten? Geschweige denn die Anfahrt, mit noch 10 Minuten vom Bahnhof zur Schule laufen. Mit Krücken also eher 30. Wann soll ich los dann? Um 5 Uhr morgens?


    Wegen dem Schulserver: Ich vermute, dass die ja dann nicht am Montag oder so kopieren können und das dann aber schon für die ganze Woche machen und da ich das denen auf ihre Schulmail schicke, sie dann nicht drauf zugreifen können oder so.


    Das Problem ist auch, ich wollte mich halt gut stellen und hab halt angeboten, dass ich Unterricht erstellen kann, dass ich alles tu, was ich von hier aus (sprich aus dem Bett) machen kann. Und ich habs Gefühl, ich werde dafür schamlos ausgenutzt.


    Ich bin wie gesagt nicht im Eigenständigen, die Vertretung übernehmen dann meine Mentorinnen... Aber dadurch, dass die ja alles begutachten, müssen die Stunden ja dann auch wieder gut sein...

  • Zu den Krücken: Mein Rat, hör auf dir Gedanken zu machen, wie und ob das gehen könnte.

    Die Antwort ist einfach nein!

    Ich bin selbst Grundschullehrerin, also das könnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, ich würde gar nicht darüber nachdenken.

    Bei uns hat auch noch kein Kollege jemals auf Krücken unterrichtet, also in 12 Berufsjahren nicht.


    Das Problem ist auch, ich wollte mich halt gut stellen und hab halt angeboten, dass ich Unterricht erstellen kann, dass ich alles tu, was ich von hier aus (sprich aus dem Bett) machen kann. Und ich habs Gefühl, ich werde dafür schamlos ausgenutzt.

    Joarh, vielleicht nicht ganz unbegründet. Ich würde aber versuchen die Sache möglichst unemotional zu betrachten.

    Was ist deine Pflicht? Dich rechtzeitig und korrekt krank zu melden und bei längerer Erkrankung (vermutlich nach mind. 2-3 Tagen ) zum Arzt zu gehen

    und dir eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu holen und diese einzureichen, das ist passiert. Also ist dein Job erfüllt, alles andere ist optional.

    Ggf würde ich es vielleicht so machen: hiermit sende ich die Materialien, die ich bereits vor meiner Erkrankung fertig erstellt habe, Weiterführendes

    liegt mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor. Ich knüpfe nach meiner Gesundung gerne thematisch an den bis dahin erfolgten Unterricht an.

    Sobald ich absehen kann, wann es mein Gesundheitszustand zulässt wieder zu unterrichten, lasse ich Sie das gerne wissen.

  • Ich habe jetzt Folgendes verstanden: du bist kurz vor der Prüfung und krank geworden. (Das ist ärgerlich, aber nicht zu ändern.) Du versuchst, es deinen Mentoren Recht zu machen und versprichst Sachen, die du jetzt doch nicht einhalten kannst. (Blöd, aber halt passiert.) Ich würde jetzt versuchen, so viel Klarheit wie möglich reinzubringen. Rufe an, melde dich krank, reiche den Schein ein, gib die Vorbereitung zumindest für Freitag ab, dass es nicht so aussieht, als ob du dich nicht vorbereiten würdest und sage ansonsten klar, dass du in der Krankschreibung nicht vorbereiten kannst, da die Schmerzen schlimmer sind als befürchtet.


    Was ich vermeiden würde: Jammern. Entweder, du willst/kannst im Sitzen unterrichten, dann nimm ein Taxi und mach das. Oder du kannst nicht, dann bedarf es auch keiner anklagenden Fragen, à la "wie soll ich denn dieses und jenes Problem lösen, das geht ja gar nicht!" Also hier kannst du natürlich schreiben, was du willst, aber gegenüber Kollegen, Mentoren und Schulleiterinnen würde ich versuchen, weniger hilflos zu erscheinen.

  • Quittengelee

    Ich kann an sich schon einhalten, was sie verlangen. Also Unterricht vorbereiten. Aber wenn sie Mittwoch Nachmittag plötzlich verlangen, dass ich ihnen Donnerstag alles für die nächste Woche schicke, finde ich schon irgendwie bisschen krass. Ich mein ja für Montag oder so, ist ja in Ordnung. Aber wenn die Server nur bis Montag nicht gehen, reicht ja auch, wenn ich ihnen Montag den Rest schicke oder so. (Dienstag bin ich ja normalerweise am Seminar, d.h. sie hätten Zeit am Dienstag zu kopieren).


    Wenn ich jetzt die Vorbereitung für Freitag abgebe, ist das wieder zu kurzfristig. Das krieg ich auch noch hin (Unterricht fast fertig für morgen). Aber für die ganze nächste Woche heute zu planen, finde ich halt doch krass.


    Wie gesagt, Vorbereitung gehen, aber ich finde dieses total im Vorhinein alles einreichen einfach dämlich. Das muss ich sonst auch nicht und ich bereite dann immer am Wochenende die nächste Woche vor.


    Taxi nehmen kommt halt nicht in Frage. Da zahle ich 40€ pro Strecke. Also bin ich nächste Woche locker 400 Euro für die Fahrt allein. Das ist nen 1/3 von meinem Monatsgehalt.

  • Es ist absolut unmöglich, dass diese "Mentoren" verlangen, dass du den Unterricht krank einreichst. Sind scheinbar zu blöd und faul den Unterricht spontan selbst zu halten und verlassen sich auf die Referendarin. Super Vorbilder.


    Du bist krank, hör auf dir Stress zu machen, davon wirst du eher noch kranker. Und wenn der UB verschoben werden muss, dann wird er verschoben. Es gibt immer eine Lösung.

  • Kann es sein, dass du insgesamt so unter Druck stehst, dass auch die Vorbereitung echt schwer fällt?


    Kannst du deinen Mentoren anbieten, das Material auf eine andere Mail-Adresse als die dienstliche zu schicken (wegen der Server Geschichte?)


    Das Verhältnis zu deinen Mentoren scheint ja schon ausgiebig vergiftet zu sein... Am Ende ist es doch aber sicher auch in deinem Interesse, dass der Unterricht in deinem Sinne weiterläuft, damit du deinen UB gut daran anschließen kannst?


    Mein Tipp: einen Tag tief durchatmen.


    Dann: vorbereiten, was für nächste Woche geht in einem realistischen Umfang. Das heißt unter Umständen eben keine selbst konzipierten AB, sondern Aufgaben aus dem Buch und ein grober Ablauf der Stunde (kann man auch am Telefon besprechen). Damit sollte jede erfahrene Lehrkraft etwas anfangen können.


    LG und gute Besserung! Schau, dass du nicht nur dein Bein, sondern auch dein Nervenkostüm ausruhst!

    • Offizieller Beitrag

    Ich versuche die andere Seite zu verstehen und werfe die Perspektive ein:
    Vielleicht wollen die Mentoren dir den UB noch retten, indem es DEINE Planung bleibt.

    Wenn mein Reffi in 3 Wochen einen UB hat (und zwar keinen unwichtigen, in der Verlängerung), dann möchte ich ihn so gut unterstützen, dass ich vielleicht die Methode, die er im UB zeigen will, vorher einführe (also nach seiner Planung).
    Ich gehe davon aus, dass deine Reihe schon steht und du (und Mentoren) eigentlich grob wissen, was in den Stunden bis dahin drankommen. Jetzt ist die Frage: mache ich meinen Unterricht, wie ich ihn spontan machen würde und kann, oder versuche ich, eine gewisse Vorbereitung für den UB zu legen. Also quasi als Entlastung.

  • Zitat von Himmel96

    Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll und ich glaub iwie, die glauben mir meine Krankmeldung nicht. Ich hab das Gefühl, ich bin unten durch und ich merke mich dauernd rechtfertigen zu müssen

    Du antwortest deinen Mentoren noch einmal und sagst ihnen, dass du 1. die Vorbereitung noch nicht hast, sie also nicht schicken kannst; 2. du krank geschrieben bist, also nicht für schulische Belange zur Verfügung stehst; 3. du dich unter Umständen in der nächsten Woche meldest, um das weitere Vorgehen zu besprechen, du dich jetzt aber erstmal auskurieren wirst.


    Wenn du möchtest, kannst du noch mitteilen, was laut deiner Sequenzplanung inhaltlich dran wäre; das hilft in erster Linie dir selbst.


    Dann machst du den Rechner aus, stellst die Push Benachrichtigungen für E-Mails aus, legst dich hin und atmest tief durch. Wenn du ein bisschen runter gekommen bist, machst du etwas Schönes, das dir gefällt (und mit deiner Verletzung möglich ist). Den Rest der Woche ruhst du dich ausgiebig aus.

    Ab Montag kannst du dir dann überlegen, ob du wieder an die Schule denken willst.


    Solltest du wirklich "unten durch" sein, wovon ich nicht überzeugt bin, dann sind deine Mentoren menschlich unterste Schublade und du brauchst dich ihnen gar nicht mehr verpflichtet fühlen. Du kannst nichts dafür, dass du verletzt bist. Das gehört zum Leben dazu.

  • Das Problem ist glaub, dass meine Mentoren mir schon so im Vorhinein Druck gemacht haben, wie das denn jetzt gehen soll, dass ich doch zum Orthopäden soll und mir einfach so ne Schiene verpassen soll und dann geht das schon. Und dann hab ich halt angeboten, dass ich, so gut es geht, von hier aus Unterricht erstellen kann und es ihnen schicken kann, aber auf keinen Fall diese Woche in die Schule komme, da ich ja nicht Auftreten kann.

    Und dadurch, dass ich mich mit meinen Mentoren über Whatsapp unterhalte, fühle ich mich so, als müsste ich Dauer erreichbar sein.

    Ich hab ihnen jetzt in einer 7-Stunden-Session sämtliches Material inkl. Unterrichtsskizze geschickt und das denen nochmal mitgeteilt, dass die das jetzt haben und (dummerweise) gemeint, dass Material ab Mittwoch schicke ich ihnen auch heute noch. Das Problem ist, ich unterrichte viel Sachunterricht, da haben wir keine Bücher etc. Aber ich nehme da schon viel Material von eduki etc., weil ich einfach nicht mehr hinterherkomme. Ich merke, dass es mich aber jetzt schon wieder innerlich stresst, dass die jetzt von mir erwarten, dass ich alles bis Ende nächster Woche fertig habe.

    Ich versuche die andere Seite zu verstehen und werfe die Perspektive ein:
    Vielleicht wollen die Mentoren dir den UB noch retten, indem es DEINE Planung bleibt.

    Wenn mein Reffi in 3 Wochen einen UB hat (und zwar keinen unwichtigen, in der Verlängerung), dann möchte ich ihn so gut unterstützen, dass ich vielleicht die Methode, die er im UB zeigen will, vorher einführe (also nach seiner Planung).
    Ich gehe davon aus, dass deine Reihe schon steht und du (und Mentoren) eigentlich grob wissen, was in den Stunden bis dahin drankommen. Jetzt ist die Frage: mache ich meinen Unterricht, wie ich ihn spontan machen würde und kann, oder versuche ich, eine gewisse Vorbereitung für den UB zu legen. Also quasi als Entlastung.

    Ja, das stimmt schon. Wobei ich in meinem UB jetzt eben eine Buchstabeneinführung zeigen werde. Das kennen die Kinder, Sitzkreis haben wir schon geübt, bzw. üben wir oft, ich werde nur halt noch thematisch noch tiefer in die Tasche greifen, "Schaustunde" eben. Also Sozialformen sollten soweit passen, alles andere (Rituale) habe ich teilweise von meiner Mentorin übernommen und ist auch etabliert. Klar, ich kann jetzt nicht mehr großartig üben, aber was soll ich machen. Das halten sie mir ja jetzt vor, dass ich keine Übung mehr kriege. Aber ja, Unterrichtserfahrung geht halt nicht von daheim aus.

    Ich kann das denen leider nicht so klipp und klar sagen. Ich bin da doch ziemlich das fünfte Rad am Wagen und muss einfach Leistung bringen. Aber merke selbst, wie ich einfach nicht mehr kann.

    Ich hab jetzt schon gerade auf Flugmodus gestellt, weil ich keine Lust hab, dass gleich 10 000 Nachrichten und Anrufe von denen reinflattern, wie ich mir das vorstelle.


    Das Schlimme ist: Ich fühl mich teilweise selbst wie ein Hypochonder. Ich habe Schmerzen, kann nicht lange stehen, brauche für lange Strecken auf jeden Fall Krücken und merke, wie ich mich in einer Dauer-Verteidigungs-Situation befinde.

    Aber ja, ich sollte ja, was auch immer ich jetzt habe, einfach so in die Schule kommen. Geht schon.

    • Offizieller Beitrag

    Dann bin ich die Buh-Frau und sage, wie es ankommen KANN. (Je nach bisher DEUTLICH kommunizierten Informationen. Es erscheint mir jetzt so, dass du viel drumgerukst bist, vielleicht doch was machst, vielleicht nicht, du könntest nicht auftreten...)

    Ich sitze in der Schule, habe die Information, dass das Problem "nur" in der Mobilität liegt (ja, ich habe soviel Empathie, dass ich weiß, dass du sicher auch Schmerzen hast, aber ohne weitere Informationen - mir egal, ob ich sie haben muss/darf oder nicht, ich spreche hier von dem, wie ich womöglich denken könnte) aber keine Planung existiert, obwohl in 3 Wochen ein (sicher nicht unwichtiger) UB ansteht.

    Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass die Situation bei dir noch mehr Stress erzeugt und du - wie hier einige empmfehlen - am liebsten von der Bildoberfläche verschwinden möchtest und erst am Ende der Krankschreibung wieder auftauchen möchtest (warum denn bitte andeuten, dass du früher zurückkommst? Vertraust du auch nicht dem Arzt?!).
    Aber wenn du "nur" immobil bist, kannst du vorbereiten. Wir reden jetzt nicht von den alljährigen "Krank ist krank"-Threads von festen Kolleg*innen, sondern von einer Situation einer Referendarin in einer Verlängerung, wo der Verdacht liegen könnte, dass die Pause dir jetzt gelegen kommt, weil du vorher nicht geplant hast. Natürlich ist es kein netter Gedanke der Mentor:innen, aber das Ganze ignorieren und nicht deutlich sprechen verfestigt den Gedanken.

    Entweder geht es um deinen Unterricht, dann hast du doch sicher eine bisherige Planung zur Unterstützung für die Kolleg:innen, auch in deinem Interesse.
    Da gibt es zwei Varianten: a) du bist zu krank / hast zu viele Schmerzen dafür: KOMMUNIZIERE es deutlich, woran es liegt. b) du bist hauptsächlich nur immobil: schick die Dateien, die du hast und arbeite dich Schritt für Schritt durch die weitere Planung.


    Oder es ist der Unterricht von jemandem anderen: Kommuniziere es.

    NATÜRLICH geht es keinen an, was man genau hat, aber manchmal helfen Informationen und klare Kommunikation sehr im menschlichen Miteinander. Und sorry, aber ich hatte auch mal Reffis (ja, leider Plural, auch wenn es die Minderheit waren), die einfach so abgetaucht sind und entweder erwartet haben, 4 Wochen später den UB auf meine ganze Planung hin durchführen zu können, oder nie wieder gekommen sind und abgebrochen haben.
    Und ja, ich hatte auch kranke Referendar*innen, wo nichts davon passiert ist, aber für das Miteinander ist Kommunikation wichtig, damit man als Mentor:in weiß: wie geht es weiter, wie kann ich helfen bzw. ganz doof gesagt: soll ich und will ich helfen?

  • Ich weiß, dass dieser UB sehr wichtig ist, natürlich. Und ich will ihn auch antreten. Aber von keiner Planung kann man nicht reden. An sich weiß ich grob auf jeden Fall, wie die Stunde aufgebaut werden soll. Meine Mentorinnnen haben aber glaub auch Angst, dass ich die nächsten Wochen auch noch ausfalle. Was ja verständlich ist. Ich will mich jetzt aber auch an die Planung vom UB setzen (ich weiß, dass ich mit einem Bilderbuch arbeiten will, dass ich mir jetz auch am Wochenende aus der Bib besorge / bzw. mein Freund) und wollte dahingehend auch jetzt schon dieses Wochenende mich mal dran setzen und mir einen Plan überlegen.


    Wegen der Krankmeldung: Natürlich vertraue ich meinem Arzt. Aber ich glaube, in der Schule sind alle nicht sehr begeistert davon (und ja, das verstehe ich), das ich so lange ausfalle. Der Zeitpunkt ist scheiße (auch wenn es keinen guten Zeitpunkt gibt), relativ kurz vor meinem UB, konnte meine Schulrechtsprüfung am Dienstag nicht antreten, das kommt natürlich nicht gut.


    Ich sehe das Vorbereiten auch ein und habe das ja auch freiwillig angeboten. Allerdings finde ich es krass, dass ich innerhalb von einem Tag dann plötzlich den Unterricht für die gesamte nächste Woche vorbereiten soll (ich hatte es schon zwei Tage davor angeboten, aber es kam einfach keine Reaktion darauf). Hab mich dann natürlich an die Vorbereitung gesetzt und werde mich auch gleich wieder dransetzen. Natürlich ist es toll, alles im Vorhinein fertig zu haben und am besten 3 Wochen im Vorhinein zu planen, aber das ist halt schwierig, wenn man erst mal "hinterherhängt". Und ich versuche das ja schon zu verbessern.(und ich weiß, ich bin nicht der organisierteste Mensch, auch wenn ich es gerne sein wollte). Ich sitz auch oft zu lang an der Vorbereitung, weil ich einfach alles zu sehr überdenke.


    Und ich habe deutlich kommuniziert meiner Schulleitung: Es ist nicht klar, was Sache ist momentan mit meinem Fuß. Ich bin bis Ende nächster Woche krankgeschrieben, aber hoffe, dass ich vorher kommen kann. Und das hoffe ich weiterhin. Sie haben ja eine AU von zwei verschiedenen Ärzten (Hausarzt & Orthopäde). Der Hausarzt hat mich nur für diese Woche krankgeschrieben, der Orthopäde eben zwei Wochen. Aber trotzdem ist eine AU ja kein Arbeitsverbot. Aber wenn ich nicht auftreten kann, dann kann ich halt auch nicht zur Schule kommen.

  • Das Verhältnis zu deinen Mentoren scheint ja schon ausgiebig vergiftet zu sein...

    Wenn ich da Mentorin wäre, hätte ich die Vorbereitung selbst übernommen. Finde das arg überzogen, innerhalb eines Tages bis nächste Woche alles fertig hinzuschicken, besonders, wenn man Anfänger/in ist. Warum werden Referendare oft so schikaniert?

  • Ui chili, du legst aber hohe Latten in Sachen Erwartungshaltung. Ich hatte drei Wochen vor einem UB nicht den Hauch einer Idee, oft erst 2 oder 3 Tage vorher. Auch die UPP stand erst mit 3 Tagen Vorlauf und der Entwurf war am Prüfungsmorgen um halb 6 fertig. Jeder ist anders und nicht jeder hat wochenlange Planungen in der Schublade liegen - habe ich ehrlich gesagt bis heute nicht und würde das auch niemals von einem Referendar erwarten.



    Ich finde die Forderung nach den ganzen Planungen völlig daneben. Wäre es mein Reffi, würde ich fragen, ob ich irgendwas tun kann, um die Gruppe dorthin zu steuern, wo er/sie die 3 Wochen haben möchte, falls schon ein Plan dafür steht... wenn nicht, würde ich erstmal selbst weitermachen und ansonsten lediglich signalisieren, dass man sich jederzeit bei mir melden kann für Absprachen, wenn klarer wird, wohin die Reise gen UB gehen soll. Den Druck, der hier von den Mentoren verbreitet wird, empfinde ich als unnötig und unangemessen.

  • Ich kann schon verstehen, dass man nach Planungen fragt, wenn man weiß, der Referendar fällt wegen eines verstauchten Fußes aus. Wäre es Fieber oder eine Blinddarmentzündung, hätte man hoffentlich nicht gefragt! In so einem Fall würde ich auch dringend empfehlen, Grenze zu setzen und klarzustellen, dass man krank nicht arbeiten kann.

    Es geht aber um einen verletzten Fuß und außerdem wurde gesagt, man käme vielleicht zur Schule oder könne die Planungen reinschicken. Da sehe ich jetzt keinen großen Aufreger, wenn deine Mentoren dich am Ende um genau das bitten, bzw. danach fragen. (Ich gehe davon aus, dass es sich um deinen eigenverantwortlichen Unterricht handelt, wenn nicht, dann ist die Lage anders.)

    Dass sie von jetzt auf gleich die Planung für eine ganze Woche haben wollten, ist doof und hat dich in die Bredouille gebracht, aber du hast es jetzt doch gut gelöst, indem du erstmal für die nächsten Tage etwas geschickt hast.


    Nachdem du wohl von deinen Mentoren abhängig bist, was deine Note betrifft, und nachdem es sich ja wirklich nur um einen verletzten Fuß und keine gebrochene rechte Hand handelt, würde ich an deiner Stelle alles planen und schicken, was möglich ist, und einmal am Tag erreichbar sein.

    Schüler, die daheim sind, weil sie sich am Fuß verletzt haben, arbeiten auch den Schulstoff (nach) bzw. schalten sich in Videokonferenzen rein. Und du bist als Referendar halt in einer Ausbildungssituation.


    Ich wünsch dir gute Besserung und ich wünsche dir auch, dass du es schaffst, trotz allem kein schlechtes Gewissen zu haben und keine Angst zu haben, dass du "unten durch" bist. So klingt dein erster Beitrag nämlich. Stelle das ab, arbeite von daheim, so gut es geht mit hochgelagertem Fuß o.ä., und versuche ansonsten, die Situation nicht zu hinterfragen, ändern kannst du ja nichts. Also, so würde ich es machen. Andere würden es anders machen.

    Jetzt hast du viele Meinungen und kannst überlegen, was für dich richtig ist.

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