Familienzuschlag/Regionalklassen NRW

  • Es ist KEIN Mietzuschuss sondern ein minimales Reagieren der Landesregierung auf eine zu niedrige amtsangemessene Besoldung.

    Eigentlich hätte besser das Grundgehalt angehoben werden müssen.

    Nun gibt es erstmal nur etwas für Familien mit Kindern. Abhängig nach Wohnort!

  • A-s-o-z-i-a-l.

    Wie so vieles in diesem Land, angefangen mit dem unsäglichen Finanzausgleich, der es Ländern wie NRW überhaupt erst ermöglicht, solche Wohltaten mit der Gießkanne auszuteilen.

  • Wie so vieles in diesem Land, angefangen mit dem unsäglichen Finanzausgleich, der es Ländern wie NRW überhaupt erst ermöglicht, solche Wohltaten mit der Gießkanne auszuteilen.

    Ja, saunervig so ein föderales System. Hätten wir das nicht, würde sich die Frage nach einem Finanzausgleich übrigens erst gar nicht stellen. Als Wahl-NRWler will ich auch darauf hinweisen, dass wir nur dann ein großes "Nehmer-Land" sind, wenn man absolute Zahlen betrachtet. Pro Kopf gesehen nimmt es aufgrund der Einwohnerzahl dann doch eher überschaubare Dimensionen an (siehe Anhang).
    Dass das Land ein Urteil des BVerfG umsetzt dürfte nun wohl wirklich nicht daran liegen, dass es gerade Geld aus dem LFA übrig hat...

  • Bei den Summen kommt man fast ins Grübeln, ob es ökonomisch sinnvoll wäre, sich doch noch ein paar Kinder anzuschaffen. Eine Freundin berichtete gestern, dass sie jetzt quasi ihre komplette Miete obendrauf bekommt - ich gönne ihr das, wirklich, aber ein bisschen unverhältnismäßig benachteiligt empfinde ich alle, die keinen Kinderzuschlag bekommen, damit schon.

  • Bei den Summen kommt man fast ins Grübeln, ob es ökonomisch sinnvoll wäre, sich doch noch ein paar Kinder anzuschaffen. Eine Freundin berichtete gestern, dass sie jetzt quasi ihre komplette Miete obendrauf bekommt - ich gönne ihr das, wirklich, aber ein bisschen völlig unverhältnismäßig benachteiligt empfinde ich alle, die keinen Kinderzuschlag bekommen, damit schon.

    Fixed.

  • Dh zusammengefasst, meine Frau und ich, verheiratet und beide verbeamtet bekommen „nur weiterhin“ den Zuschlag für die Ehe 152€.

    Die Mieten sind natürlich nur für die Personen mit Kindern gestiegen oder wie ist das zu verstehen?

  • Ich hab mal ein Jahr für ein Kind 600€ für den Kitaplatz gezahlt. Das relativiert das wahrscheinlich. Die ersten Jahre (bis 4) waren hier wirklich teuer. Jetzt gehts zum Glück gerade, das Ältere ist aber auch erst 7. (und nach nicht mal 3 Wochen wieder krank zu Hause. Dazwischen war die Schwester eine Woche krank und die Kita 2 Tage wegen Personalmangel aufgrund von Magen-Darm geschlossen)

    Die meisten Kolleg*innen haben auch eher das Problem eine bezahlbare Wohnung oder Haus zu finden, welche genug Zimmer hat.



    Edit: aber ich kann den Gedanken verstehen, als die Gelder fürs 3. Kind angehoben wurden, haben wir auch kurz überlegt ob das jetzt finanziell möglich wäre.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Das klingt ja nach Sozialismus pur... in Bayern habe ich davon noch nie gehört - kein Wunder.

    Lustig, dass du davon nichts gehört hast..bayern plant das gerade....kommt bei euch also noch...

  • In der Geschichte des Länderfinanzausgleichs war Bayern länger Nehmer- als Geberland.

    Da sind die dreisten Bereicherungen aus Bundestöpfen (Söder zu Scheuer: "Du hast uns viel Geld nach Bayern gebracht.") noch gar nicht inbegriffen.

  • Bei den Summen kommt man fast ins Grübeln, ob es ökonomisch sinnvoll wäre, sich doch noch ein paar Kinder anzuschaffen. Eine Freundin berichtete gestern, dass sie jetzt quasi ihre komplette Miete obendrauf bekommt - ich gönne ihr das, wirklich, aber ein bisschen unverhältnismäßig benachteiligt empfinde ich alle, die keinen Kinderzuschlag bekommen, damit schon.

    Das zeigt, dass Du keine Ahnung hast, was Kinder so kosten. Meine große Tochter ist aus dem Familienzuschlag raus und kostet mich nun monatlich mehr als 1000€ ohne irgendeinen Ausgleich.


    Und der KiTa-Platz meines Kleinen war vor 13 Jahren auch 600€ für uns. Das war fast unsere Miete.

  • Das zeigt, dass Du keine Ahnung hast, was Kinder so kosten. Meine große Tochter ist aus dem Familienzuschlag raus und kostet mich nun monatlich mehr als 1000€ ohne irgendeinen Ausgleich.


    Und der KiTa-Platz meines Kleinen war vor 13 Jahren auch 600€ für uns. Das war fast unsere Miete.

    Ich gehöre zu denen, die mit >A12 ohnehin recht zufrieden sind und fühle mich durchaus privilegiert, jetzt noch in den Genuss des erhöhten Familienzuschlags zu kommen, aber wer ernsthaft glaubt, die Rechnung könnte sich im ökonomischen Sinne lohnen, der hat wohl wirklich noch kein Kind finanziert. Wir steigen durch die Erhöhung zb in der Kita-Eigenanteiltabelle auf und haben jetzt Kita-Kosten (inkl Essensgeld) von weit über 900€ im Monat. Dass wir beide Teilzeit arbeiten und so ca. 2000€ netto weniger verdienen als zu unserer DINK-Zeit, ist auch nicht, weil wir einfach mal ein bisschen mehr Freizeit haben wollen :grimmig:.

    Von mehr Wohnfläche, die man de facto benötigt will ich erst gar nicht anfangen hier im Ballungsgebiet.

    Also ja, diese Erhöhung ist Luxus. Trotzdem finde ich, beschweren sollten sich eher die Nicht-Beamten mit Kindern, als die Beamte ohne Kinder, die i.d.R. ein gutes Leben (meine Maßstäbe, will nicht den anderen Thread über die Angemessenheit des Gehalts hier rüberkopieren) ermöglichen.


    Ich habe den Beitrag ("man könnte fast über ein weiteres Kind nachdenken") aber auch automatisch als Ironie aufgefasst...

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Ich sehe da keine Ironie. Es ist absolut unverschämt so massiv "gefördert" zu werden für was? Ungeschützten Sex?


    Wer alleine oder unverheiratet zusammen lebt, ohne Kinder, hat in den "Mietstufen" Städten auch hohe Kosten. Eine Angleichung des Gehaltes nach Wohnort wäre sehr angemessen, aber doch nicht nur für Paare mit Kindern. Das ist eine unglaublich unfaire Benachteiligung.

    • Offizieller Beitrag

    Also ja, diese Erhöhung ist Luxus. Trotzdem finde ich, beschweren sollten sich eher die Nicht-Beamten mit Kindern, als die Beamte ohne Kinder, die i.d.R. ein gutes Leben (meine Maßstäbe, will nicht den anderen Thread über die Angemessenheit des Gehalts hier rüberkopieren) ermöglichen.

    und wie ich schon mal schrieb: man kann sich "beschweren" und kritisieren, auch für Andere. Daran krankt auch ein bisschen die politische Demokratie: dass die meisten nur an ihre eigenen Partikularinteressen denken.
    Mein Leben ist schön und gut. Ob es daran liegt, dass der liebe Gott mir keine Kinder gibt, wage ich zu bezweifeln.


    Allerdings ist mein Leben NICHT schön, solange ich weiß, dass die soziale Schere in unserem Land weiter auseinanderklafft.

  • Ich sehe da keine Ironie. Es ist absolut unverschämt so massiv "gefördert" zu werden für was? Ungeschützten Sex?


    Wer alleine oder unverheiratet zusammen lebt, ohne Kinder, hat in den "Mietstufen" Städten auch hohe Kosten. Eine Angleichung des Gehaltes nach Wohnort wäre sehr angemessen, aber doch nicht nur für Paare mit Kindern. Das ist eine unglaublich unfaire Benachteiligung.

    Der Staat braucht Nachwuchs (sowohl in steuerlicher Hinsicht, als auch im Hinblick auf Arbeitskräfte), keine kinderlosen Paare oder Singles, die dem Staat nichts (außer ihrer eigenen Arbeitskraft) hinterlassen. So hart und blöd das klingt (und auch nicht unbedingt meiner Meinung entspricht). Also macht es absolut Sinn, Anreize für mehr Nachwuchs zu setzen und diese müssen nunmal fast immer finanzieller Art sein, damit es die Leute interessiert.


    DINKS und generell kinderlose Menschen haben weitaus (ich betone: weitaus) mehr Kohle/Monat zur freien Verfügung als Eltern, die zudem tagtäglich mit absolut widrigen Umständen (was das Großziehen von Kindern in Deutschland betrifft) konfrontiert werden. Man entscheidet sich zumeist freiwillig für Kinder, korrekt. Einen richtigen, wirklichen, realitätsgetreuen Plan davon, was einen da erwartet, hat man zu 99% allerdings nicht. Viele Kosten (z.B. spontante Kitagebührenerhöhungen um 50%) sind absolut nicht kalkulierbar. Gezwungenermaßen TZ arbeiten zu müssen, weil die Kitaschließzeiten der zugewiesenen Kita so beschissen sind, ist auch nicht unbedingt etwas, was man einplanen bzw. wissen muss. Da kommt so einiges zusammen, was man sich deutlich anders berechnet und vorgestellt hat. Wer derzeit Kinder bekommt tut dies mit dem Wissen, dass man verdammt viel dafür aufgeben muss. Wie viel es dann tatsächlich ist, wird einem erst nach der Elternzeit klar. Ich habe damals während der Schwangerschaft unsere Finanzen berechnet und alle haben mich ausgelacht aufgrund der Beträge, die ich angesetzt hatte, weil diese angeblich viel zu hoch waren. Ich bin so saufroh, dass ich damals pessimistisch gerechnet habe, sonst wären wir wohl teilweise echt entsetzt gewesen. Und trotzdem kommt dann immernoch was on top (ich sag ja nur Kita: Oh, plötzlich 280 Euro mehr im Monat, obwohl sich an der Betreuung nichts geändert hat. Schön!)


    Als DINKS (und auch als Single) habe ich vergleichsweise Dagobert-like im Geld gebadet und das, obwohl ich in einer teureren Stadt gewohnt habe und weniger verdient habe als jetzt. Was ich VIEL schlimmer finde ist die Tatsache, dass es nur für Beamte gilt. Das ist mir vollkommen unverständlich. Und der Hochzeitsbonus ist auch ziemlich...naja. So langsam sollte man doch verstanden haben, dass "Familie" auch bedeuten kann, dass man mit drei Erwachsenen und drei Kids in einer Wohngemeinschaft wohnt. Ich glaube manchmal, dass das reine Faultheit ist, da eine Heirat schneller zu überprüfen ist als eine Wohngemeinschaft.

  • Es ist absolut unverschämt so massiv "gefördert" zu werden für was? Ungeschützten Sex?

    Da deine Beiträge seit zwei Seiten nur noch aus primitiven Stammtischparolen bestehen, bin ich aus der Diskussion mit dir nach diesem Beitrag raus.

    Wer alleine oder unverheiratet zusammen lebt, ohne Kinder, hat in den "Mietstufen" Städten auch hohe Kosten

    Ja, aber für den gleichen Lebensstandard haben Familien immer noch deutlich höhere. Ich verstehe das zugrunde liegende BVerfG-Urteil eben so, dass die amtsangemessene Alimentation vergleichbare Lebensstandards auch für Beamte mit Familien erzwingen will.


    Völlig unabhängig von der Höhe des Familienzuschlags (die ich ja - wie gesagt - auch als Luxus empfinde, die mich aber eben sicherlich nicht reicher macht, als Beamte ohne Kinder) finde ich übrigens die Mietstufenorientierung völlig irrsinnig. Mir ist klar, dass das auch als Reaktion auf das BVerfG-Urteil vermutlich unvermeidlich war, aber die KuK dafür zu belohnen, dass sie in sehr teuren Städten leben wollen, kann ich auch nicht nachvollziehen und das wird m.E. auch für einzelne ländliche Regionen die "Personalaquise" nicht einfacher machen.

    und wie ich schon mal schrieb: man kann sich "beschweren" und kritisieren, auch für Andere.

    Den Teil verstehe ich nicht. Das spreche ich state_of_Trance doch gar nicht ab und mache es ja selbst auch, in dem ich sage, dass die größere Benachteiligung m.E. gegenüber Nicht-Beamten-Familien mit Kindern ist.

    dass die soziale Schere in unserem Land weiter auseinanderklafft.

    und auch hier sehe ich die größere Diskrepanz zwischen Beamten- und Nicht-Beamten-Familien. Vielleicht ist das Problem nur, dass wir uns i.d.R. mit unseren Kollegien vergleichen, die zum Großteil aus Beamten bestehen.

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Ja, aber für den gleichen Lebensstandard haben Familien immer noch deutlich höhere.

    Ich finde das normal, wer sich für Kinder entscheidet hat ganz logisch auch weniger Reichtum. Dafür habt ihr doch die "Erfüllung" durch die Kinder haben. Ich bin einfach nur maßlos verärgert über diese Zuschläge, als wäre der Familienzuschlag vorher nicht ungerecht genug gewesen.


    Zum Thema Nicht-Beamte: Da würde ich mir wünschen, dass die mal unisono richtig streiken. Oder gleich kündigen. Das Nicht-Beamtentum im Vergleich ist natürlich generell eine Sauerei, keine Frage.

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