"Wohnortferne" Schule - Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

  • Ich wohne auf dem platten Land, da ist es völlig normal, 10 km zum nächsten Bäcker zu fahren. Aktuell fahre ich knapp unter 20 km zur Schule, wenn ich den kurzen Weg nehme und knapp über 20 km , wenn ich die schöne Strecke fahre - bei Sonne usw und mit lauter Musik 😉. Die Strecke ist für mich völlig ok. Und trotzdem habe ich aufgrund meiner Kinder Vereinskontakte mit Eltern meiner SuS und treffe meine Schülerinnen und Schüler auch in Freizeiteinrichtungen am Nachmittag - weil die 20 km durch den ländlichen Raum eher nix sind.

    Klar ist es in Entergiesparzeiten schöner, zu Fuß zur Schule gehen zu können, und es würde mich auch nicht stören, an der Schule im Ort zu arbeiten. Mit dem E-Bike wäre auch schon toll 😉. Aber hier sind Entfernungen eben normal, und die Strecke aktuell stört mich fahrtechnisch nicht, ich treffe unterwegs 10 Autos, von denen ich 5 kenne und Grüße 😛

  • Dann bin ich aber beruhigt, dass du Mathematik unterrichtest und nicht einmal den Unterschied zwischen aussagekräftigen Statistiken und anekdotischer Evidenz kennst. "Rauchen ist krebserregend und verkürzt das Leben? Quatsch, meine Tante Erna hat zeitlebens 3 Schachteln täglich und ist 100 ..." Und "tendenziell" ist dir auch kein Begriff? Und satirische Überspitzung auch nicht, oder? Ach ne, bist ja Mathematiker. Ach ne, unterrichtest du ja nur.

    Hast du noch ein paar andere Strohmänner oder wars das jetzt?

  • find ich sogar ganz nett, solche Begenungen.

    Saunabegegnungen bräcuhte ich auch nciht, wobei es mir da weniger um die Schuüler geht (gehen die überhaupt in die Sauna?), als vielmehr um die Eltern.

    Sauna ist für mich Entspannung pur, schon Frauensauna ein absolutes NoGo (wegen der Quatscherei dort)-- Elternsprechtag in der Sauna --och nöööö

    Hm, ob die dahingehen, kann ich nicht sagen. Da unsere SuS im Alter von 16-50 sind, wäre es möglich, was dann der Grund ist, warum KuK dann längere Wege auf sich nehmen.


    Aber in jedem Fall wäre ein Elterngespräch dort eine Inspiration für Comedy :D

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich finde bis zu 30 Minuten in Kombi mit Öffis ist super, alles andere wäre mir 2 much. Öffizeit rechne ich nur bedingt als Transfer, da man parallel arbeiten kann. Autofahrzeit also das Maximum 30 Min. einfach für mich persönlich.

  • Ich finde bis zu 30 Minuten in Kombi mit Öffis ist super, alles andere wäre mir 2 much. Öffizeit rechne ich nur bedingt als Transfer, da man parallel arbeiten kann. Autofahrzeit also das Maximum 30 Min. einfach für mich persönlich.

    Kommt auf die Umstände an. Wenn ich mir vorstelle einmal quer durch München, Hamburg oder Berlin zu müssen, kann es noch länger als 30 Minuten dauern. Arbeiten kann man da nicht, wenn man vielleicht 2-3 mal umsteigen muss und frühs, wenn alle unterwegs sind, i.d.R. nicht mal einen (vernünftigen) Sitzplatz bekommt.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Hm, also ich wohne auch am Schulort und ich habe bisher in diesem Jahr insgesamt etwa 3 Begegnungen gehabt mit Schülern, mit Eltern überhaupt keine ,

    Das mag ja bei dir so sein (Wobei ich mich frage, wo denn die Eltern deiner SuS einkaufen, ihre Freizeitaktivitäten verbringen usw., wenn du am Schulort so selten jemandem von ihnen begegnest... Oder hältst du selbst dich in deiner Freizeit nur selten dort auf? - Das interessiert mich wirklich, denn ich finde es merkwürdig, dass Lehrkräfte ihren SuS und deren Eltern so gut wie gar nicht begegnen -- EDIT: Es sei denn, es handelt sich um eine solch' große Stadt, wo man eh kaum Bekannten über den Weg läuft).

    Bei mir war es halt in den 1,5 Jahren, wo ich an meinem Ref-Ort gewohnt habe, und in den 4,5 Jahren, die ich an meinem jetzigen Schulort wohnte, nicht so. KuK, die an unserem Schulort wohnen, berichten mir im Übrigen auch, dass sie häufig in ihrer Freizeit SuS treffen. Vermutlich liegt das auch am höheren Alter unserer SuS, denn die sind ja häufiger abends in der Stadt unterwegs, gehen einkaufen oder ins Fitnessstudio, in Kneipen, ins Kino, ... oder arbeiten als Azubis (Ex-SuS eben auch als "Ausgelernte") am Schulort, als die SuS, die du in der Sek I unterrichtest, würde ich meinen.

    dass mir jemand auf der Straße hinterher ruft (das finde ich übrigens echt super unhöflich, den Zahn würde ich Schülern ganz schnell ziehen)

    Ich schrieb nichts von "hinterherrufen", sondern, dass ich öfter von SuS usw, die auf der anderen Straßenseite unterwegs waren oder auf dem Rad oder im Auto vorbeifuhren, gegrüßt wurde (und immer noch werde, wenn ich mal am Schulort unterwegs bin). Das finde ich überhaupt nicht unhöflich (aber eben doch etwas störend, wenn mir bei einem Gang in die Innenstadt gleich mehrere SuS zuwinkten und "Huhu, Frau Humblebee" zuriefen). Mache ich doch selbst genauso, wenn ich mal Bekannte irgendwo sehe, dass ich ihnen zuwinke und ein "Hallo" zurufe; finde ich einfach höflich, nicht so zu tun, als hätte ich diejenige/denjenigen nicht gesehen.

    Das muss also auch nicht so sein mit den Begegnungen in der Freizeit

    Nein, es kann natürlich auch ganz anders sein (das schrieben außer dir ja auch schon weitere User*innen). Auch ich schrieb und schreibe hier - wie immer - über meine ganz persönlichen Erfahrungen, die sich logischerweise von denen anderer Menschen unterscheiden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    3 Mal editiert, zuletzt von Humblebee ()

  • Wenn ich beim Einkaufen niemand treffen will biege ich unten links ab...wenn ich zur rechten Seite einkaufe kann ich drauf wetten " irgendjemand " aus der Schule zu treffen.

    Ich wohne quasi am Rand des Einzugsgebiets. Die meisten Kinder die hier wohnen gehen auch zur Schule auf der linken Seite...Daher kenne ich die wenigsten...

    Aber da meine Kinder bzw. 1 noch im Grundschulalter ist sehe ich beim Sport immer wieder Eltern.

    Stört mich ehrlich gesagt nicht wirklich.

    Mein Sohn war auch schon bei Kindern aus meiner Klasse eingeladen bzw. waren auch schon mal Kinder bei uns ( in meinem letzten Durchgang).

    Auch das war unproblematisch.

  • Huhu, Frau Humblebee" zuriefen

    Ooh ja, das finde ich so unglaublich nervig. Keine Frage, das Grüßen an sich find ich gut und ich grüße auch genauso zurück. Aber es ist einfach die Frequenz: Wenn ich einkaufen gehe, dann begegne ich nicht ab und zu mal Schülern, sondern grundsätzlich bei jedem mal einkaufen durchschnittlich 2-5 SuS. Die Menge macht’s nervig, weil halt ständig jemand kommt und ich mich fühle wie “Walk of fame.” Aber das hab ich mir so ausgesucht, bin auch lange gependelt und das hat mir einfach zu viel Lebensqualität genommen. Nicht mal das Fahren an sich, das war ok. Aber dass man morgens früher raus muss und später Heim kommt - ich musste mich Nachmittags immer erst mal hinlegen weil ich so müde war und bis dann wirklich Feierabend war, war’s quasi schon dunkel draußen und wieder Zeit fürs Bett. Und wenn dann noch Konferenzen, Praktikumsbesuche oä waren, dann war der komplette Tag hinüber. Trotz ständigen “Halloooooo Frau Hannelottiiiii” Rufen beim Einkaufen bin ich dann doch lieber vor Ort, als unter der Woche quasi kein Leben mehr zu haben vor lauter Fahrerei. Ich mach’s halt anders herum: Wenn ich mal so gar keinen Bock auf Schülerbegegnungen habe fahre ich einfach in meiner Freizeit etwas weiter weg. Find ich besser als jeden Tag weit auf die Arbeit zu fahren.

  • Ich wohne nah bei der Schule. Treffe sehr selten Azubis. Da treffe ich eher die örtlichen Ausbilder. Und wenn man dann mit denen beim Schützenfest ein Bier trinkt, klappt die Zusammenarbeit umso besser.

  • Und wenn man dann mit denen beim Schützenfest ein Bier trinkt, klappt die Zusammenarbeit umso besser.

    Das wäre auch was, worauf ich so gaaar keine Lust hätte...:nein:

    Wenn ich einkaufen gehe, dann begegne ich nicht ab und zu mal Schülern, sondern grundsätzlich bei jedem mal einkaufen durchschnittlich 2-5 SuS.

    Na, dann bin ich ja zum Glück doch nicht die einzige Lehrkraft, der es so ergeht bzw. erging.

    Aber das hab ich mir so ausgesucht, bin auch lange gependelt und das hat mir einfach zu viel Lebensqualität genommen. Nicht mal das Fahren an sich, das war ok. Aber dass man morgens früher raus muss und später Heim kommt

    Ich habe es mir halt genau umgekehrt ausgesucht, indem ich mich fürs Pendeln und gegen das Wohnen am Schulort entschieden habe und habe dies noch nicht einen Tag bereut (wohne nun schon seit fast 14 Jahren nicht mehr am Schulort, also mehr als doppelt solange, wie ich dort gewohnt habe (das waren übrigens fast 6 Jahre und nicht 4,5, wie ich gestern versehentlich schrieb)). Ich bin ja eh eine "Lerche", bin also auch am Schulort wohnend oft schon gegen 6 Uhr aufgestanden (jetzt meist gegen 5:40 Uhr), und habe zudem festgestellt, dass ich nach dem Unterricht gar nicht so viel später zuhause bin, obwohl ich 40-45 Minuten zum Wohnort fahre. Das liegt daran, dass ich jetzt meist schon fünf bis max. zehn Minuten nach dem Klingeln die Schule verlasse (häufig auch mit einer Fahrgemeinschaft), während ich früher oft noch eine halbe Stunde oder länger in der Schule zugebracht und dort Schwätzchen mit KuK oder sonstwem abgehalten habe, bevor ich den Heimweg antrat :lach:.

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  • Ein Kollege hat mal auf der AIDA in der Sauna eine Schülerin getroffen. Ein anderer mit seinem Alte-Herren-Fußball-Club einen Gutshof in der Toskana angemietet. Da begrüßte ihn eine Schülerin über den Zaun. Und ich war mal in den Pfingstferien in Rom, wohin auch die Fahrt des Kreisjugendrings führte. Ich wurde dort an verschiedenen Sehenswürdigkeiten gegrüßt. Um Schüler zu treffen, muss man nun nicht am Dienstort wohnen.

  • Ein Kollege hat mal auf der AIDA in der Sauna eine Schülerin getroffen. Ein anderer mit seinem Alte-Herren-Fußball-Club einen Gutshof in der Toskana angemietet. Da begrüßte ihn eine Schülerin über den Zaun. Und ich war mal in den Pfingstferien in Rom, wohin auch die Fahrt des Kreisjugendrings führte. Ich wurde dort an verschiedenen Sehenswürdigkeiten gegrüßt. Um Schüler zu treffen, muss man nun nicht am Dienstort wohnen.

    Genau, wir haben die Mathelehrerin meiner Tochter in Österreich am See getroffen.

  • Nö, bestimmt nicht! Aber solche Urlaubsbegegnungen mit SuS hatte ich noch nie.

    Ich schon einige und auch mit Kollegen.


    Ich spaziere letzten Herbst an der Ostsee lang und plötzlich kommt mir meine Kollegin entgegen. Raus kam dann, dass sie genau wie wir da eigentlich jeden Herbst hinfahren und wir uns scheinbar nur noch nicht begegnet waren, obwohl wir direkt nebeneinander gewohnt haben.

  • Eine ehemalige Kollegin habe ich auch schon einmal im Schottland-Urlaub getroffen. Aber "absichtlich", denn wir wussten, dass wir zur selben Zeit dort sein würden und haben uns an einem Nachmittag zum Tee in Edinburgh verabredet.

    Viele meiner SuS fahren übrigens gar nicht in Urlaub :( .

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  • Das mag ja bei dir so sein (Wobei ich mich frage, wo denn die Eltern deiner SuS einkaufen, ihre Freizeitaktivitäten verbringen usw., wenn du am Schulort so selten jemandem von ihnen begegnest... Oder hältst du selbst dich in deiner Freizeit nur selten dort auf? - Das interessiert mich wirklich, denn ich finde es merkwürdig, dass Lehrkräfte ihren SuS und deren Eltern so gut wie gar nicht begegnen -- EDIT: Es sei denn, es handelt sich um eine solch' große Stadt, wo man eh kaum Bekannten über den Weg läuft).

    Bei mir war es halt in den 1,5 Jahren, wo ich an meinem Ref-Ort gewohnt habe, und in den 4,5 Jahren, die ich an meinem jetzigen Schulort wohnte, nicht so. KuK, die an unserem Schulort wohnen, berichten mir im Übrigen auch, dass sie häufig in ihrer Freizeit SuS treffen. Vermutlich liegt das auch am höheren Alter unserer SuS, denn die sind ja häufiger abends in der Stadt unterwegs, gehen einkaufen oder ins Fitnessstudio, in Kneipen, ins Kino, ... oder arbeiten als Azubis (Ex-SuS eben auch als "Ausgelernte") am Schulort, als die SuS, die du in der Sek I unterrichtest, würde ich meinen.

    Es liegt wahrscheinlich bei mir am Alter der SuS, und auch daran, dass ich hauptsächlich eher Freizeitaktivitäten unternehme, die den Großteil meiner SuS zu Tode langweilen würden, von daher besteht da schonmal keine Gefahr. Und selbst im Alltag wie Supermarkt oder so hält es sich in Grenzen, da es eine Großstadt ist und viele der SuS an meiner Schule in ganz anderen Stadtteilen oder irgendwo im Speckgürtel wohnen und extra zur Schule pendeln.

  • Ich bin gesund und Fit. Sicherlich ist das für einige belastend.

    Och, meinst du? Also mir ist es völlig gleich, wie gesund und fit du bist. Gönn dir!

    Ein Kollege hat mal auf der AIDA in der Sauna eine Schülerin getroffen

    Das war rein unter ästhetischen Gesichtspunkten für den Kollegen sicher netter als für die Schülerin.

  • Och, meinst du? Also mir ist es völlig gleich, wie gesund und fit du bist. Gönn dir!

    🤣 Danke. Ich meinte aber eigentlich dass es belastend für manche sein kann, Pendeln zu müssen

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