Geldgeschäfte an Schulen

    • Offizieller Beitrag

    Der Arbeitgeber ist aber nicht der Schulträger. Sondern das Land.


    Und das Land sollte die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. De facto haben sie das - da man sein privat Konto im rechtlichen Rahmen nutzen kann.

    Wenn das Land (wie in Hessen) die Nutzung verbietet, müssten sie auch eine andere Lösung schaffen.

  • Das Land möge dann bitte einfach dafür sorgen, dass flächendeckend die Voraussetzungen bestehen ohne Einbezug privater Konten zu fahren. Es ist nichts Verwerfliches daran den Anspruch zu haben, dass Privates und Dienstliches - insbesondere finanziell - konsequent getrennt werden. Ganz im Gegenteil, eigentlich ist das völlig normal und alles, was in der Hinsicht an Schulen passiert, einfach nur maximal absurd.


    Es ist auch nicht unkollegial, das alles abzulehnen, sondern es ist viel mehr ziemlich übergriffig zu erwarten, dass ein Lehrer grundsätzlich dazu bereit zu sein hat, mit Privatem in die Bresche zu springen. Wer möchte, kann das gerne tun, es darf aber keine dahingehende Erwartungshaltung geben.

  • *Und das Land sollte die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen. De facto haben sie das - da man sein privat Konto im rechtlichen Rahmen nutzen kann"


    Nur Mal zu meinem Verständnis, Reden wir von dem gleichen Land, das aber im gleichen Atemzug empfiehlt dies nicht zu machen? Das ist aber schon ein bisschen krank oder?


    Und Last Bit Not Least gibt's noch einen ganz anderen Gesichtspunkt. Solange wir einen derart eklatanten Lehrermangels haben, dass z.t. sehr unbequeme Maßnahmen ergriffen werden, komme ich mir verarscht vor, wenn man unter diesem Gesichtspunkt noch Klassenfahrten dirchführt. Leider gehört dies in NRW zu den Dienstpflichten. Das Eröffnen von Konten unter eigenem Namen hingegen nicht. Und man muss den Kakao ja nicht unbedingt trinken durch den man gezogen wird. Und wenn das Land diese Dienstpflicht dann trotzdem durchsetzen möchte, so hätte es ja eine Möglichkeit 🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ganz richtig.


    Aber die Lehrer, die dann privat agieren als "unkollegial" zu bezeichnen, geht ein wenig zu weit.

    Das ist in dem Sinne unkollegial, als es eine anderweitige Lösung, die dann für alle sauber wäre, verhindert, weil das Land/der Schulträger sich aus dem Problem herauswinden kann.

    Damit bleibt für alle dann immer das Problem, dass man sich dafür rechtfertigen muss (bzw. sich in so einem Rechtfertigungsdruck fühlt), dass man nicht fährt.


    So ähnlich wie bei Streikbrecherei. Nur gemeinschaftlich ist es bisweilen möglich, einen ausreichenden Druck zur Veränderung der Situation herbeizuführen.


    Aber Ähnliches schrieben ja hier schon andere.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ganz richtig.


    Aber die Lehrer, die dann privat agieren als "unkollegial" zu bezeichnen, geht ein wenig zu weit.

    Kommt drauf an. Wenn draus, dass einige sich privat einbringen, die implizite Erwartungshaltung entsteht, dass alle anderen sich bitte auch "nicht so anstellen" mögen und ihrerseits als unkollegial bezeichnet werden, wenn sie bei ihrer Haltung bleiben (auch das war hier im Thread bereits zu lesen), dann ist es in der Konsequenz unterm Strich dann doch irgendwie unkollegial.

    • Offizieller Beitrag

    Kommt drauf an. Wenn draus, dass einige sich privat einbringen, die implizite Erwartungshaltung entsteht, dass alle anderen sich bitte auch "nicht so anstellen" mögen und ihrerseits als unkollegial bezeichnet werden, wenn sie bei ihrer Haltung bleiben (auch das war hier im Thread bereits zu lesen), dann ist es in der Konsequenz unterm Strich dann doch irgendwie unkollegial.

    Ich glaube, hier im Thread wurden bislang nur die Lehrer als unkollegial bezeichnet, die selber nach einer Lösung suchen. (Zumindest wenn man im Thread nach dem Wort "unkollegial" sucht.)


    Soll doch jeder machen, wie er möchte.

    • Offizieller Beitrag

    SELBST, wenn das Land sagen würde, dass Privatkonten geduldet werden, (habe ich nirgendwo gelesen) ICH möchte kein Geld auf mein Konto, was mir nicht gehört. Mein Konto ist vielleicht gemeinschaftlich, ist vielleicht gepfändet, ist vielleicht aus welchen Gründen auch immer unter Beobachtung, ich will nicht, dass mir irgendwas als Einkommen angerechnet werden kann, wenn plötzlich Bewegungen mit 10000 Euro auf dem Konto sind (bei einer Klassenfahrt realistisch).

    Kann man mich dann zwingen? (also in dieser theoretischen Sphäre, die nicht existiert, weil es auch keine entsprechende, ausdrückliche Duldung oder gar Empfehlung gibt.)

  • Wieso sollte man dich zwingen können? Natürlich nicht.


    Aber das man dir das als Einkommen anrechnet, glaube ich kaum. Ich gehe mal davon aus, dass du - wenn - ein Extrakonto bzw. ein Unterkonto einrichtest, wo ausschließlich Ein-und Ausgänge deiner Klasse stattfinden und du nicht mit deinem normalen Girokonto "mischt".

    Dann steht ja immer ein eindeutiger Betreff dabei wie z.B. Klassenfahrt Kleinkaffhausen Kevin Mustermann. Und das dann 30 x. Das ist doch wohl eindeutig, dass das nicht dein Einkommen ist. Und wenn dann noch ganz offensichtlich zu sehen ist, dass genau dieser Betrag zum Zeitpunkt X auch wieder verschwindet, nämlich, wenn du die entsprechenden Überweisungen veranlasst, ist doch alles klar.

  • Aber das man dir das als Einkommen anrechnet, glaube ich kaum. Ich gehe mal davon aus, dass du - wenn - ein Extrakonto bzw. ein Unterkonto einrichtest, wo ausschließlich Ein-und Ausgänge deiner Klasse stattfinden und du nicht mit deinem normalen Girokonto "mischt".

    Dann steht ja immer ein eindeutiger Betreff dabei wie z.B. Klassenfahrt Kleinkaffhausen Kevin Mustermann. Und das dann 30 x. Das ist doch wohl eindeutig, dass das nicht dein Einkommen ist. Und wenn dann noch ganz offensichtlich zu sehen ist, dass genau dieser Betrag zum Zeitpunkt X auch wieder verschwindet, nämlich, wenn du die entsprechenden Überweisungen veranlasst, ist doch alles klar.

    Und wenn ich dieses Missverständnis dann mit wem auch immer langwierig klären muss, ist das dann Arbeitszeit?

  • Aber das man dir das als Einkommen anrechnet, glaube ich kaum. Ich gehe mal davon aus, dass du - wenn - ein Extrakonto bzw. ein Unterkonto einrichtest, wo ausschließlich Ein-und Ausgänge deiner Klasse stattfinden und du nicht mit deinem normalen Girokonto "mischt".

    Dann steht ja immer ein eindeutiger Betreff dabei wie z.B. Klassenfahrt Kleinkaffhausen Kevin Mustermann. Und das dann 30 x. Das ist doch wohl eindeutig, dass das nicht dein Einkommen ist. Und wenn dann noch ganz offensichtlich zu sehen ist, dass genau dieser Betrag zum Zeitpunkt X auch wieder verschwindet, nämlich, wenn du die entsprechenden Überweisungen veranlasst, ist doch alles klar.

    Also so wie du hier argumentierst, hast du scheinbar noch keine spaßigen Erlebnisse mit deutscher Bürokratie gehabt. Wir mussten dem Bafög-Amt jährlich neu nachweisen, dass wir die geerbte Immobilie nicht veräußern können, weil wir dann auf der Straße sitzen. Manchmal haben sie es akzeptiert, manchmal nicht. Auf jeden Fall war es immer ein Graus. Zur Bank rennen und Wert schätzen lassen, drölfzig Formulare ausfüllen... Genauso erwarte ich beim Finanzamt einen mühsamen Schriftverkehr, wenn ich z.B. argumentiere, dass die Erträge auf dem Konto (juristisch betrachtet "MEINEM Konto") doch bitte nicht meinem Freibetrag zugeordnet werden sollen.
    Also vielleicht hast du Recht und am Ende wäre es kein Problem. Sicher sein kann man aber nicht und zusätzliche Arbeit produzieren kann es unbedingt.


    Anekdote am Rande: Ein Kollege hat so ein Konto bei einer bekannten deutschen Bank, die jetzt für sechs oder zwölf Monate Neukunden mit ganz netten Zinsen anwerben wollte. Er wollte das mitnehmen, aber die Antwort war lapidar, dass er ja leider schon ein Konto hätte.


    Auch nach zig Seiten in diesem Thread fällt mir kein Grund ein, das nicht so zu machen wie unsere Schule (auch nach Diskussionen) mit einem Schulkonto, das über einen Dienstleister läuft, der eine sehr effiziente Oberfläche zum Erstellen sowie Versenden von Rechnungen und Nachhalten von Eingängen zur Verfügung stellt.


    Edit: RosaLaune war schneller :)

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Ist doch ganz einfach in 4 Worten ausgedrückt: Kein Schulkonto, keine Klassenfahrt.

    Soweit waren wir vor 400 Seiten schon. Weil man aber die Konklusion nicht akzeptieren möchte und die Voraussetzung nicht ändern möchte, ist mit einer so einfachen und klaren Schlussfolgerung hier kein Blumentopf zu gewinnen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • die selber nach einer Lösung suchen.

    Nach einer Lösung zu suchen, ist da eine. Das andere wäre, eine zu finden. Das könnte schwierig werden, wenn man sich alles nur unter den Scheuklappen, unbedingt fahren zu wollen ansieht. Dann erkennt man das Problem nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Und wenn ich dieses Missverständnis dann mit wem auch immer langwierig klären muss, ist das dann Arbeitszeit?

    Unsere Sparkasse hat Konten extra für Lehrer, auf denen lediglich dienstliche Gelder verwaltet werden. Da ist dann keine einzige private Buchung dabei und in den Unterlagen ist auch klar vermerkt, an welcher Schule der/die Kontoinhaberin arbeitet. Ich sehe da keine Verwechslungsgefahr mit meinem Privatkonto. Allerdings wäre ich sofort für richtiges Dienstkonto, weil es juristisch noch sauberer ist.

  • Also mir nicht, weil die Eltern nur zahlen, damit ich das Geld wie schriftlich vereinbar weiterverwende. Überzahlungen werden zurückgezahlt. In der 1. Klassenpflegschaft zeige ich eine Exel-Tabelle, auf der alle Ein- und Auszahlungen des vergangenen Schuljahres aufgelistet und saldiert sind.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

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