Ich auch bei den Männern während der Unterrichtszeit kein Spiel anschauen lassen (privat schaue ich beides, im Moment tatsächlich mehr mit Tendenz zum Frauenfussball). Ab dem Halbfinale könnte man darüber reden, aber ein Vorrundenspiel ist doch nun wirklich nicht so dramatisch, wenn man es nicht sieht.
Public Viewing bei der Fußball WM
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Du irritierst mich nicht nur hier.
Die unterschiedlichen Sichtweisen machen die Diskussion ja spannend.
Dieses Forum sorgt dafür, dass ich Meinungen von Kollegen mitbekomme, die ich in über 30 Jahren an vier verschiedenen Schulen nicht mitbekommen habe.
Und das ist gut so. 👍
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Frauenfußball nehme ich gar nicht wahr, die Herren nur so am Rande, weswegen da für mich schon sehr viele Sterne richtig stehen müssten, damit ich in der Schule Fußball schaue. Vielleicht in einer fußballverrückten Grundschulklasse das Finalspiel der Nationalmannschaft in der letzten Woche vor den Sommerferien. So in etwa.
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Und das ganze natürlich eingebettet:
Das man die WM inhaltlich einbettet, finde ich gut und sinnvoll.
Warum nicht.
Aber das "Gemeinsame Gucken" der Spiele ist ungeachtet der generellen Beschäftigung damit ehrlich gesagt nicht wirklich Aufgabe der Schule.
Ein paar Fragen, die hier teilweise schon dazu aufgekommen sind:
- Warum schaut man nur die Fußball-WM? Wäre es nicht (wenn überhaupt) sinnvoller, eher Randsportarten in den Fokus zu nehmen?
- Warum schaut man nur die Spiele der Deutschen Mannschaft. Okay, wir sind in Deutschland. (Habe mal kurz nachgeschaut: in unserer Schule kämen aus Sicht der beteiligten Nationen noch die Spieler zweier anderer Mannschaften in Frage.)
- Werden alle Schüler gezwungen, zuzugucken? Ist ja immerhin Unterrichtszeit. Oder gibt es für die Nicht-Fußball-Interessierten noch alternative Arbeitsgemeinschaften oder so. ich kann mir kaum was langweiligeres Vorstellen als 90 Minuten Fußball zu gucken.
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Ich habe während der WM in Katar im Rahmen meines Ethikunterrichts und einer Einheit zu Arbeit und Ethik natürlich auch etwas zu den Arbeitsbedingungen in Katar gemacht. Ich habe aber ebenso natürlich kein Spiel gestreamt und auch keine Ergebnisse am Handy prüfen lassen während der Unterrichtszeit' egal wie manche KuK das gehandhabt haben. Das hat für mich nämlich beides keinen relevanten Bildungswert, für den ich Unterrichtszeit investiere. Die WM der Frauen spielt keinerlei Rolle, weil wir nur noch Projektarbeit haben bis zum Sommerferienbeginn.
Welchen Bildungswert soll es genau haben German ausgerechnet Fußballspiele während der Unterrichtszeit als Pflichtveranstaltung zu streamen und anzuschauen?
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Welchen Bildungswert soll es genau haben German ausgerechnet Fußballspiele während der Unterrichtszeit als Pflichtveranstaltung zu streamen und anzuschauen?
Wie schon geschrieben, Schule ist ja mehr als Unterricht und Bildung, Schule ist Lebensraum.
Und da bietet die letzte halbe Woche vor den Sommerferien noch zusätzlichen Spielraum.
Beim Sommerfest der Schule hat ja auch nicht alles Bildungswert. Das wäre ja auch schrecklich.
Heute war ja nun das Spiel. Es lief etwa in jedem zweiten Klassenzimmer und die Schüler konnten sich auch entscheiden, ob sie das Spiel schauen oder in der Parallelklasse spielerisch den Ferien entgegenfiebern.
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Und wer dann fehlt hat unentschuldigte Fehlstunden? Richtig ätzend, da hätte ich mich als Schüler geärgert aufgestanden zu sein.
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Also ich finde, WM im eigenen Land (bzw. EM-nächstes Jahr), Halbfinale oder Finale ist ne ganz andere Nummer als Vorrunde und im Ausland. Wenn da wirklich große Teile der Klasse Fußball schauen wollen, kann man das mMn schon mal machen (evtl. ja auch mit der Absprache, mal ne Stunde länger zu machen an anderer Stelle als Ausgleich).
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das Problem ist nicht das Schauen von Fussballvorrundenspielen, sondern dass es eher das viel größere Problem offenbart: die letzte Woche ist Aufbewahrung pur.
Nach Notenschluss Pi mal Daum sollte einfach die Schulpflicht enden. -
...oder man macht halt einfach genau das, was eigentlich vorgesehen ist: Unterricht nach Plan.
Heute war ja nun das Spiel. Es lief etwa in jedem zweiten Klassenzimmer und die Schüler konnten sich auch entscheiden, ob sie das Spiel schauen oder in der Parallelklasse spielerisch den Ferien entgegenfiebern.
Das ist für mich offen gestanden nicht nachvollziehbar, dass Schule hier auf eine reine Betreuungszeit reduziert wird.
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Nach Notenschluss Pi mal Daum sollte einfach die Schulpflicht enden.
Ja bitte! Und wenn das nicht geht, wenigstens eine sinnvolle Projektwoche o.Ä.. Ich versuche immer so lange es geht Unterricht zu machen und habe das Gefühl manche Schüler:innen sind fast schon dankbar, dass nicht schon wieder gefrühstückt wird. Aber die Arbeitsmoral lässt doch sehr zu wünschen übrig.
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Wie schon geschrieben, Schule ist ja mehr als Unterricht und Bildung, Schule ist Lebensraum.
Zumindest ein profanes Fußballspiel anzuschauen hat für mich persönlich nichts mit "Lebensraum Schule" zu tun. Offenbar findet ihr als Kollegium euch darin aber wieder, wenn ihr das alle Jahre wieder so durchzieht. Das Drumherum bei euch zu den Ländern finde ich gut, Fußballspiele anzuschauen ist für mich dann jedoch ein Privatvergnügen, für diejenigen die das interessiert. Es gibt meines Erachtens sinnvollere Möglichkeiten, diese Unterrichtsstunden zu verwenden, z.B. für Sporttage, bei denen eure SuS dann selbst aktiv werden müssen, statt nur passiv zu rezipieren oder eben reine Projekttage rund um die WM, bei denen aber, wer Spiele gemeinsam auf einer Großbildleinwand anschauen will bereit sein muss länger zu bleiben (und wer das nicht möchte kann eben auch einfach nachhause gehen).
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Aber die Arbeitsmoral lässt doch sehr zu wünschen übrig.
Was ich absolut nachvollziehen kann.
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Was ich absolut nachvollziehen kann.
Wer nicht... Genau deshalb bietet sich diese Zeit nach der Notenabgabe ja auch an für besondere, freiere Projekte, die sonst im Bildungsplan keinen Platz finden würden, die SuS aber inhaltlich noch einmal ganz anders abholen und in vielen Fällen begeistern (Theaterprojekte, Sporttage, kulinarische Weltreisen samt Schulfest, handwerkliche Projekte, ...). Würde Germans Schule das gemeinsame Ansehen eines Spiels ersetzen durch eigenes Spielen (was man dann eben statt es alle Jahre wieder zu replizieren mit neuen Austragungsorten auch einfach immer mal wieder ersetzen könnte durch eine andere Sportart, die in den Fokus rückt) wäre das im geschilderten Gesamtkontext für mich ein gelungenes Beispiel für tolle Projekttage.
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Was ich absolut nachvollziehen kann.
Ich kann auch nachvollziehen, wenn die Arbeitsmoral nach Notenschluss spürbar nachlässt.
Dann aber kann man die Zeit bis zum Schuljahresende sinnvoll gestalten
> Projekttage/ Sportfest (wie CDL schon schrieb)
> Sponsorenlauf (viele Schulen haben Projekte, die sie unterstützen, ansonsten gibt es auch andere gemeinnützige Organisationen, die sich über eine Spende freuen. Dann könnte man auch gleich darüber sprechen, welche Ziele diese Organisation verfolgt.
> Wandertag (bitte dann aber pädagogisch sinnvolle Ziele und nicht der Movie Park z.B.)
> Verschönerung des Schulhofes
> gemeinsames Aufräumen (eine Userin oder ein User schrieb, dass die Chemiesammlung renoviert werde. Vielleicht kann man dann - falls nötig - den Chemieraum gemeinsam ausräumen)
> wenn man am BK unterrichtet: Vielleicht auch gemeinnützige Arbeit (z.B. im Altenheim). Das ginge mit älteren Schüler:innen auch auf weiterführenden Schulen. Für jüngere Schüler:innen könnte man dann planen, wie man z.B. das Altenheim andersweitig unterstützen kann (warum nicht Spenden sammeln? Dann können sich die Kids auch überlegen, wie sie an Spenden kommen)
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Wenn ich mit überlege, wie die letztendlich desolate Männer-Mannschaft immer wieder gehypt wurde und meine Grunschüler oft spätabends zu Hause geschaut haben...
Man könnte das ja auch mal unter emanzipatorischen Gesichtspunkten betrachten. Vielen meiner kleinen Machos, die zudem teilweise sehr talentierte Minifußballer sind, täte es gut, ein paar dieser Spiele zu sehen. Sie haben die Ignoranz ihrer Väter nämlich oft schon übernommen. Heute, nach dem 6:0 für die Deutschen Ladies, hätte ein anschließendes Unterrichtsgespräch bestimmt zum differenzierten Urteil über den "Frauenfußball" beitragen können.
Wenn die deutsche Frauschaft in die Finalrunden einzieht, überlege ich mir das ernsthaft. ob wir mal ein Spiel gucken. Jetzt sind ja noch Ferien in NRW.
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Das Fußballspiel dauert übrigens eine Doppelstunde.
Es ist ja nicht so, dass wir den ganzen Tag Fußball schauen. Und heute passte es, dass vorher und danach in allen Klassen noch eine Doppelstunde war, in der die Themen Gleichberechtigung, Kopftuch, Marokko usw. besprochen wurden.
Was ist jetzt daran keine Schule? Für mich hatte das heute Projektcharakter und für mich ist genau so etwas Schulleben, aber die Meinungen können ja verschieden sein.
Und wir versuchen solche Aktionen auch immer während des Schuljahres zu machen.
Stellt sich für mich die Gegenfrage:
Was ist für euch Lebensraum Schule. Also das, was rund ums Lernen Schule ausmacht.
Zusätzlich zu Flippers guten Beispielen zum Schuljahresende. Schule ist ja keine Lernfabrik.
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Das Fußballspiel dauert übrigens eine Doppelstunde.
Bei euch sind Doppelstunden ca. 115 Minuten lang? Und sie laufen zufällig exakt vom Beginn jedes beliebigen Spiels bis zu dessen Ende?
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Vielen meiner kleinen Machos, die zudem teilweise sehr talentierte Minifußballer sind, täte es gut, ein paar dieser Spiele zu sehen.
Den Ansatz kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen und ich glaube auch nicht, dass denen da irgendwas gut tun würde.
Ich finde es gut, wenn Mädchen sich für Fußball (oder Sport generell) begeistern und dort weibliche Idole haben, aber Frauen- und Männerfußball so 1:1 zu vergleichen, halte ich für schwierig - also aus rein sportlicher Perspektive.
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Ich finde es gut, wenn Mädchen sich für Fußball (oder Sport generell) begeistern und dort weibliche Idole haben, aber Frauen- und Männerfußball so 1:1 zu vergleichen, halte ich für schwierig - also aus rein sportlicher Perspektive.
Selbst, wenn das wirklich schwierig wäre: wo ist der Zusammenhang?
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