Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Noch einmal: Wenn man der Meinung ist, dass der gemeine Wähler nicht willens und/oder in der Lage ist, zu beurteilen, was bei der politischen Wahl "gut" oder "schlecht" ist, "klug" oder "dumm", "demokratisch" oder "undemokratisch" ist, dann spricht man sich gegen die demokratische Staatsform aus.


    In diesem Fall wäre die Autokratie das bessere System. Dann bräuchte man sich mit den "blöden Wählern" nicht (mehr) herumschlagen.


    Nur eine Meinung eines überzeugten Demokraten.

  • Mein Erfahrungsbericht war ausdrücklich gewünscht und passt offensichtlich nicht in jedermanns Weltbild. Das deutsche Moralbild

    wow, wie differenziert. Ich teile dein Bild von Österreich nicht und schon ist es das deutsche Moralbild, weil es nicht deine Meinung ist?

    Es ist nichts verfassungsfeindliches dabei, auf Traditionen Wert zu legen

    Kann man machen, entschuldigt aber nicht das offen rassistische Verhalten der FPÖ

    Was ich in Medien und auch hier lese, erschreckt mich teilweise schon.

    Das denke ich auch, wenn ich die österreichischen Medien zum Verhalten vieler FPÖler lese...

    Migranten fühlen sich also auch von ihr vertreten.

    Vielleicht einige? Es soll auch Migranten geben, die die AfD wählen...

    Ich kenne so einige Migranten Freunde und Verwandte, die in Österreich leben und etwas komplett anderes erzählen, die sich dauernd Sprüche anhören müssen, offen aggressiv angegangen werden... Ein friedliches Miteinander sieht anders aus.

  • Noch einmal: Wenn man der Meinung ist, dass der gemeine Wähler nicht willens und/oder in der Lage ist, zu beurteilen, was bei der politischen Wahl "gut" oder "schlecht" ist, "klug" oder "dumm", "demokratisch" oder "undemokratisch" ist, dann spricht man sich gegen die demokratische Staatsform aus.


    In diesem Fall wäre die Autokratie das bessere System. Dann bräuchte man sich mit den "blöden Wählern" nicht (mehr) herumschlagen.


    Nur eine Meinung eines überzeugten Demokraten.

    Falls Sie mich meinen, möchte ich sagen, dass Demokraten nichts davon haben, wenn "sich" die Demokratie wegen Faulheit, Unvernunft, Egoismus, Verweigerung von Selbstreflektion usw. bei allen Beteiligten (also auch den Wähler*innen) "selbst abschafft".

    Ihre Sicht ist leider nicht die Lösung, wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland bereits einmal eine Demokratie hatten, die demokratisch abgeschafft wurde.

  • Falls Sie mich meinen, möchte ich sagen, dass Demokraten nichts davon haben, wenn "sich" die Demokratie wegen Faulheit, Unvernunft, Egoismus, Verweigerung von Selbstreflektion usw. bei allen Beteiligten (also auch den Wähler*innen) "selbst abschafft".

    Ihre Sicht ist leider nicht die Lösung, wenn man bedenkt, dass wir in Deutschland bereits einmal eine Demokratie hatten, die demokratisch abgeschafft wurde.

    Wird es nicht langweilig, das gleiche nochmal zu wiederholen?

  • Einen Vergleich mit der AFD kann ich persönlich nur sehr schwer ziehen.

    Ich denke auch.

    Aber, wie geschrieben ist es ein Blick von außen.

    Bist du dir da so sicher? Du bist doch selbst Deutsche, wenn ich recht erinnere, Antimon meint ja auch ständig "die Deutschen" analysieren zu müssen, weil sie selbst seit ein paar Jahren im Ausland wohnt. Ehrlich gesagt halte ich diesen Abgrenzungsversuch für ziemlich deutsch, denn die hier anwesenden Schweizer und Österreicher äußern sich überhaupt nicht zu "den Deutschen".


    Es ist nichts verfassungsfeindliches dabei, auf Traditionen Wert zu legen.

    In erster Linie ist Verfassungsfeindliches verfassungsfeindlich, kommt also auf die Vorstellung davon an, was man als traditionell ansieht.

  • Ich möchte jetzt nicht alles lesen, muss korrigieren, aber ich habe in der Schule gelernt, Deutschland habe eine wehrhafte Demokratie (als Folge auf die Weimarer Republik).


    Stimmt das nicht mehr? Wenn ja, wann wurde das geändert? (Oder wissen es viele nicht mehr, weil russische Trollfabriken und ihre Anhänger im Internet falsches behaupten und steter Tropfen den Stein höhlt?)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • denn die hier anwesenden Schweizer und Österreicher äußern sich überhaupt nicht zu "den Deutschen".

    Könnte daran liegen, dass es gar keine gibt, soweit ich weiss. Wenn ich es recht im Kopf habe, gibt es einen einzigen "echten" Österreicher, der sich sehr wohl ab und an zu "den Deutschen" äussert und zwar in ähnlicher Weise wie Frechdachs und ich.


    Edit: Oh sorry, natürlich haben wir seit einiger Zeit eine "echte" Schweizerin im Forum. Lustigerweise ist sich die mit mir immer ziemlich einig.

  • Noch einmal: Wenn man der Meinung ist, dass der gemeine Wähler nicht willens und/oder in der Lage ist, zu beurteilen, was bei der politischen Wahl "gut" oder "schlecht" ist, "klug" oder "dumm", "demokratisch" oder "undemokratisch" ist, dann spricht man sich gegen die demokratische Staatsform aus.

    Die meisten Menschen treffen auch bei den Wahlen emotionale und unreflektierte Entscheidungen. Das ist schade und etwas, das eigentlich im Bildungssystem noch stärker angegangen werden müsste. Wieviele Wähler haben tatsächlich die Wahlprogramme gelesen und die Ansichten der Personen, die sie wählen geprüft? Das dürfte die deutliche Minderheit sein.

    Meine Schwiegermutter wählt AFD, weil die ganzen Ausländer so hässlich sind und die armen Rentnerinnnen zu wenig Geld haben, während den Ausländern alles in den Allerwertesten geschoben wird (was offensichtlich nicht stimmt). Ja gut, da gibt es dann nicht mehr viel zu zu sagen. Dass sie wählen darf, halte ich dennoch für richtig.

    Zitat

    In diesem Fall wäre die Autokratie das bessere System. Dann bräuchte man sich mit den "blöden Wählern" nicht (mehr) herumschlagen.

    Den Zusammenhang verstehe ich nicht.

    Zitat

    Nur eine Meinung eines überzeugten Demokraten.

    Wie bringst du dich denn in die Demokratie ein? Demokratie ist ein bisschen mehr, als nur zur Wahl zu gehen und sich ansonsten in seiner Bubble zu beschweren.

  • Da kann man doch die schweizer oder österreichischen Kollegen hier fragen, wie deren Erfahrung mit der FPÖ oder der SVP auf Landes-/Kantonebene bisher war.

    Ich bin froh, nicht in einem SVP-dominiertem Kanton zu wohnen. Die SVP ist ein grosskotziger Altherrenverein, von der ursprünglichen Bauernpartei ist da nicht mehr viel übrig. Kannst ja mal nach Andreas Glarner googlen um einen Eindruck davon zu bekommen, was da für primitive Typen den Ton angeben. Die zwei Bundesräte, die sie grade stellen, sind OK, Ueli Maurer war aber auch nur ein dämlicher Selbstdarsteller.

  • Ich möchte jetzt nicht alles lesen, muss korrigieren, aber ich habe in der Schule gelernt, Deutschland habe eine wehrhafte Demokratie (als Folge auf die Weimarer Republik).


    Stimmt das nicht mehr? Wenn ja, wann wurde das geändert?

    Das wurde natürlich nicht geändert und kann auch gar nicht geändert werden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das wurde natürlich nicht geändert und kann auch gar nicht geändert werden.

    Das war eine rhetorische Frage. ;) (Eine Änderung hätte ich sicher mitbekommen.)


    Aber wenn ich hier "betreutes Wählen" lese, ...

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Antimon: Es ging darum, ob die Wahl von AfD/FPÖ/SVP dazu führt, dass Migranten durch die Straßen gejagt werden. Ist Etwaiges bei euch der Fall?

    Man muss als Migrant*in unerträgliche, politische Hetzkampagnen über sich ergehen lassen. Sowas hier z. B.:



    Ich weiss nicht, ob es unbedingt Mord und Totschlag braucht um eine Partei ausgesprochen unsympathisch zu finden. Ich kann dir nicht sagen, wie die Stimmung an Orten ist, an denen die SVP auf Kantons- oder Gemeindeebene politisch das Sagen hat. In Basel hat sie's ja zum Glück nicht. Es fällt jedenfalls auf, dass die Kantone und Gemeinden mit vielen Migranten eher wenig SVP wählen.

  • Wieviele Wähler haben tatsächlich die Wahlprogramme gelesen und die Ansichten der Personen, die sie wählen geprüft? Das dürfte die deutliche Minderheit sein.

    Im Politikunterricht lassen wir unsere Schüler immer auf den Wahl-O-Mat los. Darin sind ja die Wahlprogramme „verarbeitet“. In der Folge sollen die Schüler dann die Wahlempfehlung der Seite auf einen Zettel schreiben und wir machen eine anonyme Auszählung der Empfehlungen. Im Ergebnis landen wir da allerdings immer bei 60-85% für die AfD.

    • Offizieller Beitrag

    Im Politikunterricht lassen wir unsere Schüler immer auf den Wahl-O-Mat los. Darin sind ja die Wahlprogramme „verarbeitet“. In der Folge sollen die Schüler dann die Wahlempfehlung der Seite auf einen Zettel schreiben und wir machen eine anonyme Auszählung der Empfehlungen. Im Ergebnis landen wir da allerdings immer bei 60-85% für die AfD.

    Sobald man in Ansätzen migrationskritisch ist, landet man dort. Das ist mir auch schon passiert und ich habe dann geschaut, woran das konkret lag.

  • Im Politikunterricht lassen wir unsere Schüler immer auf den Wahl-O-Mat los. Darin sind ja die Wahlprogramme „verarbeitet“. In der Folge sollen die Schüler dann die Wahlempfehlung der Seite auf einen Zettel schreiben und wir machen eine anonyme Auszählung der Empfehlungen. Im Ergebnis landen wir da allerdings immer bei 60-85% für die AfD.

    Da sollte einfach künftig stehen: Sollte Russland mehr einfluss auf die deutsche Politik erhalten?

  • Sobald man in Ansätzen migrationskritisch ist, landet man dort. Das ist mir auch schon passiert und ich habe dann geschaut, woran das konkret lag.

    Ich habe jetzt spasshalber den Wahl-o-Mat der letzten Bundestagswahl ausgefüllt. Ich habe sicher jede Frage bezüglich Migration (Familiennachzug für Flüchtlinge, Kopftuch im Dienst, doppelte Staatsbürgerschaft etc.) "kritisch" beantwortet und lande zuallererst und mit grossem Abstand bei den Grünen. Das liegt an der Gewichtung der Fragen, man muss schon speziell Wert auf das anti-Migranten-Zeug legen um bei der AfD zu landen. Und selbst wenn ich völlig entgegen meiner Überzeugung nur diese Fragen doppelt gewichte, wird mir zuerst die CDU empfohlen. "In Ansätzen migrationskritisch" tut es absolut nicht.

  • geht's noch?

    Die Meinungsfreiheit deckt das. Warum sollte ich so etwas jemandem, die behauptet, die letzten beiden Regierungen hätten gegen das Volk regiert, nicht entgegnen dürfen?

    Btw: Sind Sie denn besser?

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