Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • Was hat die Staatsangehörigkeit mit dem Vorhandensein oder Fehlen von Mirationshintergründen zu tun? Ich habe einen deutschen Pass, und dennoch Migrationshintergrund. Ich bin also nicht "biodeutsch", aber trotzdem deutscher Staatsbürger.

    Auch nicht kurz und knapp, aber wie wär's mit "Deutsche ohne Migrationshintergrund"?

    Wobei auch da sicher jmd. auszusetzen hätte, dass nicht definiert ist bis wann diese Zählung zurück reicht und jeder irgendwann mal von einem Migrant abstammte, usw.
    Der Begriff "biodeutsch" ist so schön kurz, ich denke vor allem deshalb wird er gerne genutzt. Ich würde da nicht ohne weiteres Rassismus unterstellen.

  • Nimm gerne "Kinder mit deutscher Staatsangehörigkeit" oder "Kinder deutscher Staatsbürger".


    "Biodeutsche Hähnchen" gibt es auch nicht. Da wurde auch wild hin- und her gekreuzt.
    Nebenbei: Die Passage aus Karl Zuckmayers "Des Teufels General" über den Schmelztiegel am Rhein wurde bereits mehrfach zitiert und trifft den Sachverhalt. Du wirst in Deutschland nur einen geringen Prozentsatz der Bevölkerung finden, bei denen sich im Stammbaum nur Menschen aus dem 100km-Umkreis innerhalb der deutschen Staatsgrenzen finden. Dafür gab es in der Geschichte der vergangenen 500 Jahre zu oft Kriege, Vertreibung und Wanderungsbewegungen oder Handelsbeziehungen in verschiedenste Länder, bei denen sich Männlein und Weiblein trafen.

    Für mich sind deutsche Kinder solche, die einen deutschen Pass haben und sich als deutsch bezeichnen.

  • Für mich sind deutsche Kinder solche, die einen deutschen Pass haben und sich als deutsch bezeichnen.

    Sicher, aber darum ging es in diesem Unterfaden nicht. Sondern um meine weiter oben gemachte Aussage


    "Wir" schaffen es ja noch nicht einmal, alle biodeutschen Kinder zu einem hinreichend wertigen und qualifizierenden Schulabschluss zu bringen.


    Meine Verwendung des Wortes "biodeutsch" löste Kritik aus, worauf ich nach einem passenderen Begriff gefragt habe. Ob de Jure oder dem Empfinden nach Deutsch oder nicht, hat mit alledem doch nichts zu tun.

  • Für mich sind deutsche Kinder solche, die einen deutschen Pass haben und sich als deutsch bezeichnen.

    Gerade dies wird von den Identitären - und im Treffen der AfD mit deren Vordenker in Abrede gestellt. Bei deren Begriff von "biodeutsch" geht es in der Abstammung bis in die fünfte Vorfahrengeneration - oder noch weiter. Womit es sich bei "biodeutsch" um einen verbrämten Begriff für die eigentlich gemeinte Bezeichnung "Arier" handelt. Diesen Zusammenhang muss man benennen und scharfe Kritik daran üben. Wohin das führte, sollte bekannt sein. Auch 90 Jahre nach 1934.
    Für mich sind Kinder Kinder.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Womit es sich bei "biodeutsch" um einen verbrämten Begriff für die eigentlich gemeinte Bezeichnung "Arier" handelt.

    Biodeutsch bedeutet, dass die Urgroßeltern schon Deutsch gesprochen haben und die Familie seit PI mal Daumen dem dritten Reich in Deutschland ansässig ist. Der Begriff wird mittlerweile durch alle Bevölkerungsgruppen hindurch, auch von Migranten, verwendet, ohne dass damit irgendwas rassistisches gemeint ist.

    Zitat

    Für mich sind Kinder Kinder.

    Die familiären Hintergründe dieser Kinder zu verstehen, ist kein Rassismus.

  • Womit es sich bei "biodeutsch" um einen verbrämten Begriff für die eigentlich gemeinte Bezeichnung "Arier" handelt.

    Wozu jetzt dieses heftige Geschütz?


    Der von mir verwendete Begriff mag unglücklich sein, und/oder von den falschen Kreisen verwendet werden. Sorry dafür. Aber er ist eine sprachliche Neuschöpfung (- in Anlehnung an organische Lebensmittel) und historisch nicht vorbelastet.

  • Auch nicht kurz und knapp, aber wie wär's mit "Deutsche ohne Migrationshintergrund"?

    Wie definierst du das? Am Ende sind das sinnlose Definitionen und genauso arbiträr wie Staatsgrenzen.

  • Der von mir verwendete Begriff mag unglücklich sein, und/oder von den falschen Kreisen verwendet werden. Sorry dafür. Aber er ist eine sprachliche Neuschöpfung (- in Anlehnung an organische Lebensmittel) und historisch nicht vorbelastet.

    Das ist nicht ganz falsch, aber problematisch:

    Das Schlagwort biodeutsch (auch bio-deutsch) bezeichnet seit den 1990er Jahren ethnische Deutsche. Der Begriff wurde zunächst von Menschen mit Migrationshintergrund als scherzhafte Fremdbeschreibung, später auch im Sinne eines Geusenworts als (selbst-)ironische Bezeichnung von und für Menschen ohne Migrationshintergrund verwendet. Seit den 2010er Jahren verwenden auch Teile der Neuen Rechten den Begriff Biodeutsche. Als politischer Kampfbegriff behauptet er dort eine angeblich existierende gemeinsame genetisch-biologische Herkunft aller „echten“ Deutschen.

  • Das ist nicht ganz falsch, aber problematisch:

    Kann man so interpretieren, muss man aber nicht. In meinem Umfeld wird der Begriff jedenfalls nicht als Synonym für arisch verwendet. Einfach mal die Kirche im Dorf lassen und sich nicht von irgendwelchen Rechten vorschreiben lassen, welche Begriffe man wie zu verwenden hat.

  • Einfach mal die Begriffe der Rechten nicht verwenden und ihre Argumente nicht aufgreifen.


    Paraibu hat ja dargelegt, dass er/sie es nicht diskriminierend fassen wollte, die Nachfragen aber noch nicht beantwortet.


    Zur Sache:

    Ja, wir schaffen es nicht, allen Kindern, welches soziokulturellen Hintergrundes auch immer, angemessene schulische Bildung zu gewähren.

    Dafür können aber die Migrant:innen nichts.

  • Einfach mal die Begriffe der Rechten nicht verwenden und ihre Argumente nicht aufgreifen.

    Wenn du dir von Rechten vorschteiben lassen willst, eelche Begriffe du wie zu verwenden hast, ist das deine Sache.

    Welche Argumente werden denn in der aktuellen Diskussion aufgegriffen?

    Zitat

    Zur Sache:

    Ja, wir schaffen es nicht, allen Kindern, welches soziokulturellen Hintergrundes auch immer, angemessene schulische Bildung zu gewähren.

    Dafür können aber die Migrant:innen nichts.

    Es hat niemand behauptet, dass Migranten dafür etwas können. Dass Kinder aus Familien, in denen kein Deutsch gesprochen wird, statistisch gesehen, schulisch noch größere Probleme haben, als Kinder aus Familien, in denen Deutsch gesprochen wird, dürfte für dich aber hoffentlich kein Geheimnis sein.

  • Schmidt

    Vielleicht liest du meine Beiträge mal im Zusammenhang?

    So sehr in Deutschland Arbeitskräfte fehlen, können diese Migranten häufig erst nach langwieriger Anpassung oder gar erst in der 2. oder 3. Generation einen - in ökonomischer Hinsicht - positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Es ist ein zentrales Versäumnis der Ampelkoalition, dieses Problem nicht wirklich anzugehen.

    Ich habe angezweifelt, dass dem so ist,

    jedoch sehe ich einen Zusammenhang im schlechten Bildungssystem und schlechter Förderung der Migrant:innen, sodass diese häufig erst verspätet Arbeitsstellen ergreifen können oder in Jobs für Geringverdiener landen.

    Das bedeutet aber nicht, dass es einer langwierigen Anpassung bedürfe oder sie erst in 2. oder 3. Generation einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten würden.

    • Offizieller Beitrag

    Gerade dies wird von den Identitären - und im Treffen der AfD mit deren Vordenker in Abrede gestellt. Bei deren Begriff von "biodeutsch" geht es in der Abstammung bis in die fünfte Vorfahrengeneration - oder noch weiter. Womit es sich bei "biodeutsch" um einen verbrämten Begriff für die eigentlich gemeinte Bezeichnung "Arier" handelt. Diesen Zusammenhang muss man benennen und scharfe Kritik daran üben. Wohin das führte, sollte bekannt sein. Auch 90 Jahre nach 1934.
    Für mich sind Kinder Kinder.

    diesen Beitrag kann ich gar nicht oft genug liken!

  • Das bedeutet aber nicht, dass es einer langwierigen Anpassung bedürfe oder sie erst in 2. oder 3. Generation einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten würden.

    Natürlich gilt das nicht für alle. Aber leider für zu viele.


    Und objektiv kommt es eben doch oft zu einem unnötig langen Anpassungsprozess. Das fängt schon damit an, dass Migranten ungleichmäßig verteilt unterkommen und bestimmte Stadtquartiere stark frequentiert werden, während es gleichzeitig in weiten Teilen des ländlichen Raumes so gut wie keine Zuwanderer gibt.

  • Das bedeutet aber nicht, dass es einer langwierigen Anpassung bedürfe oder sie erst in 2. oder 3. Generation einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten würden.

    Das bedeutet es eben leider schon. In die Schweiz sind Ende der 1990er sehr viele Flüchtlinge aus den Balkanstaaten gekommen und viele davon waren eben keine "Hochqualifizierten", die man speziell anwirbt, wenn man sie für die eigene Wirtschaft haben will. Die kamen einfach in einer Notsituation und sind geblieben. Was zum einen bedeutet, das sind Leute, die wollten eigentlich gar nicht emigrieren, sie hätten es ohne den Krieg nicht getan. Sie sind auch nicht zurückgekehrt, weil sie infolge der ethnischen Säuberungen in den betroffenen Regionen häufig gar nicht konnten. Das macht die Integration erst mal schwierig, denn man hat Leute im Land, die sehr heimatverbunden sind und gar nicht sein wollen, wo sie jetzt eben sind. Die lernen keine Landessprache und sie arbeiten oftmals nur um das Geld an Angehörige in der alten Heimat zu schicken. Es gibt sehr aufschlussreiche Statistiken über die Bildungskarrieren dieser Leute und ihrer Nachkommen. Es ist ganz genau so, dass auch die bereits hier geborene Generation immer noch häufig mit den gleichen Problemen kämpft, wie die Eltern. Was eben sehr wohl an der Sozialisation durch das Elternhaus liegt. Das kann man ebenfalls aus den Statistiken ableiten, denn es gibt Migrantengruppen, bei denen das ganz anders aussieht. Aus Portugal z. B. kommen ebenfalls sehr viele Geringqualifizierte, die hier häufig bei Coop an der Kasse oder auf dem Bau arbeiten. Schon deren Kinder aber gehen beinahe gleich häufig ans Gymnasium wie die Kinder aus Schweizer Familien. Wir wollen jetzt sicher nicht darüber diskutieren, dass Portugiesen grundsätzlich intelligenter sind als Kosovaren. Daran liegt es nicht. Es liegt an der Integrationsbereitschaft. Wie heisst es so schön: Man kann den Esel nur zur Tränke führen, saufen muss er selber. Die Angebote sind für alle gleich. Die einen nehmen sie an, die anderen nicht.

  • Ich denke die sozial-kulturelle Prägung ist im Zusammenhang mit Integrationsfähigkeit wichtiger als die Genetik.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Eben noch irgendwo ne Erfassung gelesen, nach der die Wählerschaft der Alternativen Deutschen zum Großteil bildungsfernen Schichten zugehörig ist, prekären Lebensumständen entstammt. Find nur unglücklicherweise die Quelle nicht mehr. Kann da jemand beispringen? Vielleicht sogar einer, der das am eigenen Leib erfährt?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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