Pension "mit einberechnet" bei Berufswahl und nun unter Beschuss?

  • Hm,

    Zwangsunterbringung von Bürgergeld-Empfängern?

    Das wäre die Lösung für mehrere Probleme:
    Der Leerstand der ehemaligen Kasernen wäre beseitigt - es würden dadurch zahlreiche Wohnungen frei und auf dem Wohnungsmarkt angeboten - was nach marktwirtschaftlichen Gesetzen zu niedrigeren Mieten im Bestand führt. Gleichzeitig ist es eine profunde Maßnahme gegen Einsamkeit - wenn man sich mit 5 anderen eine "Stube" teilen darf. Morgenappell um 6 Uhr, danach 3 Kilometer joggen, anschließend gemeinschaftliches Frühstück in der Kantine und ab in die Werkstätten und Unterrichtsräume für Berufsvorbereitung und Sprachunterricht. Wer raus aus der Kaserne will, braucht einen Urlaubsschein oder eine feste Arbeitsstelle und Wohnung.

    Nachmittags wird auf die Mannschaftstransporter aufgesessen und es geht zum Schaufeln bei der Sanierung der Autobahnen.
    Back to the roots! Wer aufmuckt kommt ins "richtige" Arbeitslager. Da müsste man eben die Ukraine fallen lassen und eine Kooperation mit Russland aufbauen. Die dort gewonnenen Bodenschätze kommen schließlich auch unserer Wirtschaft zugute.
    Wohlstand, Sicherheit und Beschäftigung für alle!

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Von Düsseldorf (Mietstufe 6) bis Duisburg (Mietstufe 3) sind es 16 Minuten mit dem Regionalexpress. Es geht also nicht darum in eine völlig andere Region umzuziehen.

    Das ist nicht repräsentativ für die gesamte BRD, wie dir durchaus bewusst ist. Mir ist klar, dass differenzieren zumindest keine von dir in diesem Forum gezeigte Stärke ist, sondern du hier lieber an vielen Stellen populistische Phrasen raushaust, trotzdem möchte ich noch einmal ganz deutlich schreiben, dass das in Baden- Württemberg nicht pauschal überall gilt und sei es auch manchmal nur, weil der öffentliche Nahverkehr dafür nicht ausreichend ausgebaut ist oder wir teilweise ein paar zeitraubende Hügel mehr zu überwinden haben als das in flacheren Regionen der BRD der Fall ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das auch in NRW nicht pauschal überall gilt. Zumindest weiß ich von meiner Schwester, die in einem Dorf lebt, das nur 15min mit dem Auto von der Endhaltestelle der Kölner Bahnen liegt, dass es schon bei ihnen nur einmal in der Stunde einen Bus gibt zu eben dieser Endhaltestelle, ein Dorf weiter ist es dann schon ein 2- Stunden- Takt.


    CDL

    Sieh es doch einmal so: Nur, wenn wir bei den Standardfällen wirklich mal durchgreifen, also sowohl beim Bürgergeldbezug als auch bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit, können wir es uns als Staat finanziell leisten in solchen Fällen wie bei Dir überhaupt Sozialleistungen zu gewähren.


    Aber da sage ich Dir bestimmt nichts Neues, denn dies ist auch die Linie der CDU, diesmal geäußerst von Herrn Linnemann.

    Ich bin der eine Fall, der dir bekannt ist, der kein Standardfall ist. Hinter der Mehrheit der Menschen, die Transferleistungen beziehen stecken irgendwelche Extremsituationen, besondere Belastungen oder eben ganz einfach nur Menschen, die aufstockend Transferleistungen beziehen, weil sie zu wenig Lohn erhalten, eine zu geringe Rente beziehen, keinen ausreichenden Kindesunterhalt bekommen, etc. Die Mehrheit der Transferleistungsbezieher: innen sind nicht die Leute, die das Sozialsystem ausnutzen, das ist eine Minderheit, die leider tonangebend wird, wann immer über das Sozialleistungsniveau diskutiert wird.

    Empathie und Mitmenschlichkeit sollten nicht die Ausnahme sein für den einen angeblichen Sonderfall, auf den die bevorzugte Argumentationslinie und Rhetorik nicht passt, sondern der Regelfall. Dies geschrieben: Auch die aktuellen Vorschriften gegen den Missbrauch von Sozialleistungen sind bereits extrem hart, wenn jemand wie ich, der nicht vorgesehen ist in diesem System aber trotzdem davon verwaltet wurde auf unempathische Kotzbrocken in der Agentur für Arbeit trifft, die ihren unverarbeiteten Komplex selbst im Ref gescheitert zu sein an jemandem wie mir ausleben durch fortgesetzte Schikanen. Da ich diesen Missbrauch des bestehenden Systems erlebt (und zumindest in meinem Fall erfolgreich bekämpft) habe noch einmal: Empathie und Mitmenschlichkeit sollten wirklich nicht die Ausnahme sein im Umgang mit denjenigen, die Sozialleistungen benötigen, sondern die Regel. Den Missbrauch von Sozialleistungen, den eine Minderheit betreibt, bekämpft man nicht dadurch erfolgreich, dass man ausnahmslos alle schikaniert, die in den Sozialleistungsbezug hineinrutschen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Mir ist klar, dass differenzieren zumindest keine von dir in diesem Forum gezeigte Stärke ist, sondern du hier lieber an vielen Stellen populistische Phrasen raushaust,

    Und mir ist klar, daß Du immer nur das Haar in der Suppe suchst ohne die Suppe zu sehen. Da werden dann die kleinste Splittergruppen rausgesucht, für die eine Lösung ungerecht wäre und wegen der man dann nicht mit der breiten Masse so verfahren darf, wie es eigentlich angebracht wäre.

  • Und mir ist klar, daß Du immer nur das Haar in der Suppe suchst ohne die Suppe zu sehen. Da werden dann die kleinste Splittergruppen rausgesucht, für die eine Lösung ungerecht wäre und wegen der man dann nicht mit der breiten Masse so verfahren darf, wie es eigentlich angebracht wäre.

    Nur, dass es eben nicht um die „breite Masse“ geht, die Sozialleistungen missbrauchen würde in Deutschland, sondern um eine Minderheit. Damit man deren Missbrauch effektiver bekämpfen kann sollen all diejenigen kollektiv mit abgestraft werden, die das System nicht missbrauchen und die tatsächlich Unterstützung benötigen?

    Aber ja, ich suche gerne mal das Haar in der Suppe, um sicherzustellen, dass Kollektivschläge nicht ungerechtfertigt Unschuldige treffen. Mit dieser Einschätzung kann ich sehr gut leben, denn zu differenzieren bedeutet eben auch manchmal genau das.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Gibt es denn irgendeine Studie oder etwas "Handfestes" über den tatsächlichen Anteil an Bürgergeldempfängern, die nicht notleidend sind und gesundheitlich in der Lage wären, zu arbeiten, um den beiden Lager (Lager 1 "Das Sozialhilfesystem wird von einem Großteil der Empfänger ausgenutzt."; Lager 2 "Die Empfänger, die das Sozialhilfesystem ausnutzen, sind eine kleine Minderheit.") eine bessere Diskussionsgrundlage zu geben als lediglich das subjektive Gefühl?

  • Das ist ja schon deswegen schwierig, weil der Begriff "gesundheitlich nicht in der Lage" dehnbar ist. Dass jeder heute die passende Modedignose kriegt und kaum noch jemand schlicht "normal" und ohne Diagnosen durchs Leben geht, sehen wir ja bereits in der Schule. Bei der schon immer Hartz IV/Bürgergeld empfangenden Familie meiner Großcousine sehe ich das gleiche - 5 Kinder, alle 5 mit irgendeinem diagnostizierten Schaden, sie selbst hat Rücken und Migräne und Psyche und allerlei - sorry - Blödsinnsdiagnosen, mit denen jeder Mensch mit halbwegs Selbstachtung seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten würde. Tja, aber sind das jetzt missbräuchlich bezogene Sozialleistungen? Ich sage ja, die passenden vorhandenen Atteste sagen nein.


    Das Thema ist komplex und um Missbrauch auszuschließen, müssen die Hürden für Leistungsempfang an diversen Stellen höher gelegt werden. Eigentlich müssten uneindeutige Fälle auch direkt mal beim Amtsarzt vorbeigeschickt werden.

  • Nun - wir können ja aus der Entfernung beobachten, wie sich das in Italien entwickeln wird. Dort will die rechtsnationale Regierungschefin Meloni nun das Bürgergeld abschaffen.
    https://www.zdf.de/nachrichten…i-sozialleistung-100.html

    Man darf gespannt sein, wie sich die Kriminalitätsrate entwickeln wird, wenn es aus der Not heraus vermehrt zu "Mundraub" kommt.
    Vielleicht baut die italienische Regierung mit den eingesparten Milliarden dann neue Gefängnisse. Das wird sicher ein effektives Konjunkturprogramm.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • In Anbetracht der Tatsache, dass Miete und Heizkosten bereits voll bezahlt werden und Mobilität ohne Job nur eingeschränkt nötig ist, sind 560€ meines Erachtens ein Haufen Geld. Zieh meinetwegen noch 50€ für Strom und 30€ für Kommunikation ab, dann bleibt immer noch mehr übrig, als eine Person für Lebensmittel und mal hin und wieder ein neues T-Shirt benötigt

    Auch die freiwillige 500-Euro Studienfahrt nach England in der 9. Klasse übernimmt das Amt problemlos, während viele berufstätige Eltern sich das nicht leisten können.

  • Auch die freiwillige 500-Euro Studienfahrt nach England in der 9. Klasse übernimmt das Amt problemlos, während viele berufstätige Eltern sich das nicht leisten können.

    Ja, das finde ich auch schlimm, dass Kinder aus armen Haushalten Bildungschancen über das Allernötigste hinaus bekommen sollen. Ich meine, lesen, schreiben und rechnen reicht doch. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, gibt genug Jobs, die können sie auch ausüben, ohne lesen, schreiben oder rechnen zu können. Was da der Staat an solchen Bildungsschmarotzern nicht noch alles sparen könnte. Und dann muss ich mir aber darüber sorgen machen, dass meine Pension vielleicht gekürzt wird.

  • Ja, das finde ich auch schlimm, dass Kinder aus armen Haushalten Bildungschancen über das Allernötigste hinaus bekommen sollen.

    Ich glaube, dass Du die Kernaussage nicht verstanden hast. Es gibt in Deutschland Familien, in denen beide Eltern Vollzeit arbeiten, die keine Stütze bekommen und es sich nicht leisten können ihre Kinder auf solche Fahrten zu schicken. Würden die Eltern jetzt den Job kündigen, hätten sie mit Bürgergeld mehr in der Tasche, weil dann das Amt alle solche Zusatzkosten übernimmt.


    Bsp. für sowas: Klassenfahrt nach New York für 38.000€ (2.539€ pro Kopf). Bis auf drei Schüler in der Klasse waren alle Schüler vom Amt finanziert. Entsprechend fuhren auch alle Schüler mit bis auf die Drei, deren Eltern die Fahrt aus eigenen Mitteln hätten stemmen müssen.


    https://www.welt.de/politik/de…erzahler-38-000-Euro.html

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, dass Du die Kernaussage nicht verstanden hast. Es gibt in Deutschland Familien, in denen beide Eltern Vollzeit arbeiten, die keine Stütze bekommen und es sich nicht leisten können ihre Kinder auf solche Fahrten zu schicken. Würden die Eltern jetzt den Job kündigen, hätten sie mit Bürgergeld mehr in der Tasche, weil dann das Amt alle solche Zusatzkosten übernimmt.


    Bsp. für sowas: Klassenfahrt nach New York für 38.000€ (2.539€ pro Kopf). Bis auf drei Schüler in der Klasse waren alle Schüler vom Amt finanziert. Entsprechend fuhren auch alle Schüler mit bis auf die Drei, deren Eltern die Fahrt aus eigenen Mitteln hätten stemmen müssen.


    https://www.welt.de/politik/de…erzahler-38-000-Euro.html

    Da ist aber im Vorfeld dann einiges schief gelaufen. Die Schulleitung hätte das rein budgetmäßig nie genehmigen dürfen, es sei denn, sie wusste (!), wer in der Klasse sitzt und dass das vom Amt übernommen wird. Man kann da nur hoffe, dass da hinter den Kulissen entsprechend reagiert wurde.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, dass Du die Kernaussage nicht verstanden hast. Es gibt in Deutschland Familien, in denen beide Eltern Vollzeit arbeiten, die keine Stütze bekommen und es sich nicht leisten können ihre Kinder auf solche Fahrten zu schicken. Würden die Eltern jetzt den Job kündigen, hätten sie mit Bürgergeld mehr in der Tasche, weil dann das Amt alle solche Zusatzkosten übernimmt.

    Hattest du nicht weiter oben selbst geschrieben:

    Und mir ist klar, daß Du immer nur das Haar in der Suppe suchst ohne die Suppe zu sehen. Da werden dann die kleinste Splittergruppen rausgesucht, für die eine Lösung ungerecht wäre und wegen der man dann nicht mit der breiten Masse so verfahren darf, wie es eigentlich angebracht wäre.

    Jetzt suchst du aber das Haar in der Suppe und die Splittergruppen raus.


    Wobei: nehmen wir mal an, dass den Bürgergeld-Empfängern diese Klassenfahrt nicht finanziert würde - wäre dann der Familie im Beispiel von Dr. Caligari geholfen? Nein. Also ist es eher kein "Splittergruppen-Beispiel", sondern es klingt wie ein Argument, dass ablenken soll.


    bzgl. der 2.539 €-Klassenfahrt stimme ich Bolzbold zu.

  • Wobei: nehmen wir mal an, dass den Bürgergeld-Empfängern diese Klassenfahrt nicht finanziert würde - wäre dann der Familie im Beispiel von Dr. Caligari geholfen? Nein.

    Selbstverständlich wäre der Familie geholfen! Würde bei der Klassenfahrt kein einziger Schüler mitfahren können, eben weil das Amt nicht bezahlt, würde diese Klassenfahrt nicht stattfinden und es würde ein günstigeres Klassenfahrtziel ausgesucht.

  • Formal schon - aber dann eben nur mit Frühstück. De facto dann natürlich teurer wegen der Verpflegung. Ich war im September mit meinem LK drüben.

    Die ist natürlich auch nicht gerade günstig in UK... Das ist dann wirklich eine Schönrechnung ;)

  • Ich denke nicht, dass du eine Studienfahrt nach England für unter 500 € hinbekommst.

    Wäre Irland auch akzeptabel? Da würde ich dann nämlich bei der EU Fördergelder für alle Schüler (unabhängig vom Einkommen der Eltern) beantragen.


    Als ich selber damals Schüler war, ging unsere 13er Abschlußfahrt nach Schweden. Die Jahrgänge vor uns sind alle 2 Wochen gefahren. Wir sollten der erste Jahrgang sein, der nur eine Woche fährt, eben weil es zu teuer wurde. Daraufhin haben wir uns damals (Ende der 1990er) selber um Fördergelder gekümmert und dank Erasmus-Programm der EU auch erhalten. Wir alle mußten vorab einen Schwedisch-Kurs in der VHS besuchen und bekamen dann pro Person 400,- DM Zuschuß. Die ganzen Formulare hatten wir selber auch schon soweit ausgefüllt, daß der Schulleiter nur noch die Schulnummer eintragen und unterschreiben mußte.


    Dank dieser Eigeninitiative durften wir dann doch zwei Wochen nach Skandinavien fahren, wie schon die Jahrgänge vor uns. :cash:


    Aber ob meine Schüler so eine Eigeninitiative bringen würden, wenn es darum geht Geld für eine Fahrt zu organisieren? Da würde sich vorher der Alte Fritz, der hier die Schulpflicht eingeführt hat, im Grabe umdrehen. :traenen:
    Wenn sie das jedoch bringen würden, würde ich auch heute noch davon ausgehen, daß für 500,- € eine Fahrt nach Irland machbar ist.

  • Bin mal gespannt, wie oft ich die Story von der New York-Klassenfahrt bis zur Rente hier noch als Beispiel für überzogene Unterstützung von Bürgergeldempfängern lesen werde.

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