Verbeamtung mit Autoimmunerkrankung

  • Hallo in die Runde,


    ich wollte mal fragen, ob hier jemand mit einer diagnostizierten Autoimmunerkrankung verbeamtet wurde? (Niedersachsen)

    Habe selber gut bammel. Mein Plan war von Anfang an mit offenen Karten zu spielen und entsprechende Berichte von meinen Ärzten mitbringen. Wie waren da so eurer Erfahrungen?

    Was für Möglichkeiten gibt es, wenn man abgelehnt wird.

    Habe keinen Schwerbehindertenausweis.

    Liebe Grüße :)

  • War mit Schilddrüsenunterfunktion auch kein Problem. Musste nur nachweisen, dass ich gut eingestellt war und regelmäßig zur Kontrolle gehe. Mein Arzt musste damals was ausfüllen/schreiben.

    War RLP

    So kann sich das unterscheiden. Ich habs gesagt, der Arzt hat gefragt ob ich damit zurecht kommen, habe ich bejaht. Fertig :D

  • Es gibt grundsätzlich keine "Liste" mit Ausschlusskriterien für die Lebenszeitverbeamtung, entscheidend ist immer die Beurteilung der Frage nach der Gefahr einer vorzeitigen Dienstunfähigkeit durch den Amtsarzt. Ein Schwerbehindertenausweis ändert an dieser Problematik auch nichts grundsätzlich etwas.


    Es gibt keine andere Option als "mit offenen Karten zu spielen", da Falschangaben eine Täuschung sind, die dich dann im Schadensfall deine Versorgung kosten kann, man müsste dumm sein, das zu riskieren.

  • An die Mods: könnte man die hier getätigten Aussagen bitte gelegentlich zusammenfassen und anpinnen? Die Fragen sind immer dieselben, die Antworten auch. (Lediglich die Diagnose der Betroffenen unterscheidet sich, aber das ändert nichts an den Antworten.)

  • So kann sich das unterscheiden. Ich habs gesagt, der Arzt hat gefragt ob ich damit zurecht kommen, habe ich bejaht. Fertig :D

    Ich hatte mehr Probleme bei der Frage, ob ich Drogen nehme, weil ich blöderweise flapsig ja gesagt habe. Der Amtsarzt bekam große Augen, starrte mich an und fragte: "Welche?" Ich: "Kamillentee bei Bauchweh, Thymian, Salbei usw ... und zählte meine Kräuterapotheke auf. Er notierte brummen und war danach eine zeitlang sauer und fragte mich, ob ich ihn verarschen will und hielt mir einen Vortrag über die Seriosität einer Lehrperson.

    :D

  • Ich hatte mehr Probleme bei der Frage, ob ich Drogen nehme, weil ich blöderweise flapsig ja gesagt habe. Der Amtsarzt bekam große Augen, starrte mich an und fragte: "Welche?" Ich: "Kamillentee bei Bauchweh, Thymian, Salbei usw ... und zählte meine Kräuterapotheke auf. Er notierte brummen und war danach eine zeitlang sauer und fragte mich, ob ich ihn verarschen will und hielt mir einen Vortrag über die Seriosität einer Lehrperson.

    :D

    War ja auch mutig.


    Auch wenn du in der Sache theoretisch recht hast, würde ich mir als Arzt auch verarscht vorkommen. So etwas sage ich nur im Freundeskreis.

  • Seit dem Inkrafttreten des Antidiskriminierungsgesetzes 2006 sollte die Verbeamtung immer weniger ein Problem sein. Zu dick, zu dünn,krank, behindert, was früher Kriterien waren, dürfte heute nicht mehr gelten.

    Da hat der Staat/die Länder auch Vorbildfunktion.

  • Ich wurde mit einem Stoma verbeamtet (GdB von 80). Die Klinikleitung hatte attestiert, dass keine Dienstunfähigkeit zu erwarten ist.

    Mit GdB liegt die Latte aber auch deutlich niedriger, die es zu überspringen gilt, das darf man nicht vergessen, auch wenn es dann trotzdem- gerade weil man ja den GdB begründet hat- immer noch schwer genug sein kann diese Latte nicht zu reißen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das ist korrekt. Jedoch hatte ich zu Beginn meiner Erkrankung (Colitis ulcerosa) einen GdB von 30, mich dann über das Arbeitsamt gleichstellen lassen und wurde dann als schwerbehindert in der Schule mit 50 akzeptiert.


    Es ist wichtig, sich richtig beraten zu lassen. Die GEW, aber vor allem die Schwerbehindertenvertretung haben mir sehr weitergeholfen.


    Ohne sie wäre ich vermutlich nicht verbeamtet worden.

  • Er notierte brummen und war danach eine zeitlang sauer und fragte mich, ob ich ihn verarschen will und hielt mir einen Vortrag über die Seriosität einer Lehrperson

    Was meint der gute Mann wohl, was man in einer "Drogerie" kaufen kann (gut, heute eher nicht mehr, aber der Begriff kommt ja nicht von ungefähr)? Natürlich sind auch Kamillentee und Co. Drogen.

  • Tipp: Wenn deine Bescheide vom Haus- oder Facharzt bestätigen, dass dir keine vorzeitige Dienstunfähigkeit droht, nimm sie auf jeden Fall mit zum Amtsarzt!

    Danke für den Tipp! Muss mich noch unbedingt darum kümmern. Meine Diagnose ist leider noch relativ frisch (seit knapp 2 Jahren). Und teilweise sind die Arztbriefe noch ein guter Kauderwelsch an Sachen die ich irgendwann mal hatte, die mit meiner Erkrankung zu tun hatten und das was ich jetzt wirklich habe.


    Das ist korrekt. Jedoch hatte ich zu Beginn meiner Erkrankung (Colitis ulcerosa) einen GdB von 30, mich dann über das Arbeitsamt gleichstellen lassen und wurde dann als schwerbehindert in der Schule mit 50 akzeptiert.


    Es ist wichtig, sich richtig beraten zu lassen. Die GEW, aber vor allem die Schwerbehindertenvertretung haben mir sehr weitergeholfen.


    Ohne sie wäre ich vermutlich nicht verbeamtet worden.

    Lohnt es sich dann vor dem Amtsarztbesuch ein Gespräch mit der Schwerbehindertenvertretung zu suchen?

  • Lohnt es sich dann vor dem Amtsarztbesuch ein Gespräch mit der Schwerbehindertenvertretung zu suchen?

    Ja, das solltest du unbedingt machen. Könntest du denn einen GdB bekommen bei deiner Erkrankung oder hast du einen solchen schon, aber einen GdB unter 50?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Würde zusätzlich schauen, dass du Mitglied in einer Gewerkschaft bist. Hier war die Schwerbehindertenvertretung leider gar keine Hilfe.

    CDL hat mir damals viele Tipps gegeben (danke nochmal!) und ich habe mich dann noch mit der Gewerkschaft in Verbindung gesetzt die mir versichert hat, dass ich genau so vorgehen soll und falls es nicht klappt sie mich unterstützen es durchzubekommen. Hat allerdings dann problemlos geklappt. Bzw. sie hatten kurz was an meinen Blutwerten zu meckern, da war etwas wegen Medikamenten nicht ganz im Normbereich. Ich hatte dann schon diverse Arzttermine und Untersuchungen eingeteilt, um nachzuweisen, dass es nur von dem Medikament kommt, als ich einen Anruf mit grünem Licht erhielt. Die Blutwerte waren auf einmal egal, weil ich ja Schwerbehinderung habe. War alles etwas kurios, aber ich habe meine A-Stelle, von der ich einmal dachte die bekomme ich sowieso nicht.

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